Redshirt Flexy 10 von Azur
Tollkien-Kobayashi von Azur

Ich bin´s wieder, Flexy.

Kobayashi-Maru. Ein Test, auf den es keine Lösung gibt. Wo angehende Kadetten lernen soll, eine ausweglose Situation mit der gebührenden Angst zu meistern.

Auch für mich und meine Freunde war es soweit. Gemeinsam mit unserer Gruppe standen wir auf dieser nachgebauten Brücke.

Admiral Carter hing irgendwo mit einem Haufen Tüftler und weiteren Vorgesetzten in einem versteckten Kommandoraum. Natürlich wussten wir, wie es ablaufen würde: wir würden angegriffen werden von einer feindlichen Übermacht, während wir auf einer Rettungsmission waren.

"Bitte Ruhe.", tönte es durch die Lautsprecher. "Der Test beginnt!"

"Sir...", meldete Soleta. "Wir empfangen einen Notruf von der Kobayashi-Maru."

"Was wissen wir darüber?", meinte unser Klassenprimus, der den Captain spielen dürfte. - "Es handelt sich um einen Frachter. Laut dem Notruf ist er in der Klingonischen Neutralen Zone haveriert."

"Ich weise auf den bestehenden Vertrag hin, nach dem ein Eindringen in die Neutrale Zone untersagt ist.", meldete sich Tr´Vak zu Wort.

"Sir, wir sind verpflichtet, der Besatzung zu helfen, damit sie nicht in die Hände der Klingonen fallen.", sagte ich.

Der Primus nickte. "Das sehe ich ebenso. Kurs auf..."

Wuuusch. Alles wurde dunkel um uns.

"Bitte Ruhe.", tönte es aus den Lautsprechern. "Es gibt einen kurzzeitigen Energieausfall. Wir bekommen das in den Griff. Alle Kadetten bleiben, wo sie sind."

Wenige Minuten später.

"Der Test kann bedauerlicherweise nicht fortgesetzt werden, das Programm wurde beschädigt."

Enttäuschtes Gemurmel war die Antwort. Der Test war der Höhepunkt und niemand wollte ihn noch einmal machen, wenn man mittendrin steckte.

John war es, der sich zu Wort meldete: "Sir, vielleicht kann ich helfen. Ich habe noch ein Ersatzprogramm des Tests." - "Kadett, woher haben Sie das? Es ist verboten..." - "Sir, ich weiß. Ich wurde vor kurzem beauftragt, Sicherheitskopien der wichtigsten Programme in offiziellem Auftrag herzustellen. Darunter auch dieses Programm. Es ist eine blaue-grüne Datendisk mit der Kennzeichnung T410."

"Danke, Kadett. Wir kümmern uns darum."

Tatsächlich erhellten sich die Schirme kurz darauf wieder: "Das Szenario kann fortgesetzt werden."

"Also, wo waren wir?" -"Wie ich schon sagte, empfangen wir einen Notruf von der Kobayashi-Maru, die sich im..." Soleta unterbrach sich, schüttelte den Kopf.

"Soleta?" - "Sir, laut meinen Anzeigen befindet sich die Kobayashi-Maru im Gondor-System?? Das kann nicht stimmen...was ist das Gondor-System?"

"Wir fliegen zur Klingonischen-Neutralen Zone. Setzen Sie die Koordinaten."

Kurze Zeit später erreichten wir den Zielpunkt. "Wir haben soeben die Klingonische-Neutrale Grenze überschritten. Nähern uns dem Zielpunkt."- "Gehen Sie unter Warp." - "Aye. Wir verlangsamen."

"Sir...ich kann die Kobayashi-Maru auf den Sensoren nicht entdecken." - "Das ist unmöglich. Die Quelle des Notrufs ist hier."- "Aber da ist nichts...Moment...da enttarnt sich etwas."

Wir alle blickten gebannt auf den Schirm. Tatsächlich enttarnte sich etwas. Aber es waren keine klingonischen Kreuzer. Es handelte sich um übergroße Bäume.

"Was ist das?" - "Sir, keine Ahnung, Sir. Nach meinen Informationen sind das Alte Weidemänner, Bäume, die jeden, der sich ihnen nähert, zu verschlingen suchen."

"Was soll der Blödsinn?"

Die Bäume begannen zu schießen.  - "Ausweichmanöver."

Das Schiff wurde durchgeschüttelt. "Sagen Sie den Bäumen, dass wir auf einer Rettungsmission sind." - "Negativ. Sie feuern weiter." - "Erwidern Sie das Feuer."

"Aye."

Es kam kein Feuer. - "Feuer habe ich gesagt!" - "Sir, ich versuche es. Aber ich kriege hier eine komische Meldung: du bist nicht berechtigt, die Kraft des Ringes zu nutzen."

"Ring? Was für ein Ring?? Ich will keinen Ring, ich will Feuer."

"Sir, weitere fremde Objekte tauchen auf dem Schirm auf."

Ein neuerliches Etwas erschien. Es sah aus wie ein übergroßer feuriger Schatten.

"Fremdes Schiff, identifizieren Sie sich.", rief Soleta. - "Ich bin Balrog, Herrscher des Feuers! Ergebt euch meinem Herrn." - "Ein Feuerdämon? Das wird ja immer besser."

Erneut erbebte das Schiff. "Schilde runter auf 40 Prozent." -"Kompensieren! John!"

"Ich versuche es ja.", stöhnte John. "Aber..." - "Mein Schaaaatzzzz....", tönte es aus den Lautsprechern. "Du kriegst keine Energie...das ist mein Schatzzzz...."

Der Primus starrte verzweifelt drein.

"Die fremden Schiffe rufen uns." - "Auf den Schirm."

Tatsächlich erschien die Brücke - schon merkwürdig genug, dass Bäume Brücken hatten. Was uns aber anblickte, war kein Klingone.

"Was ist DAS denn?" - "Ich bin Erek, Anführer der Orks. Ich diene dem großen Sauron. Ergebt euch und gebt uns den Ring oder ihr werdet vernichtet."

"Was für einen Ring? Wir suchen die Kobayashi Maru." - "Welch merkwürdiger Name für den Ring. Gebt ihn uns!"

Die Bäume schossen heftiger.

"Schilde ausgefallen." - "Geben Sie alles, was Sie haben, auf die Schilde...wir müssen..."

"Ich orte gerade weitere Schiffe, aber die kommen aus dem Förderationsraum.", sagte Soleta. "Moment...das sind keine Schiffe."

Was dann folgte, war ein Feuerwerk an Kuriositäten. Eine Gruppe Objekte, die sich "Ent" nannte, unterstützte unser Schiff plötzlich, ebenso wie eine Gruppe von Elben und Zwerge. Man konnte fast meinen, man sei in einem Fantasyspiel gelandet...

"STOPP! Simulation abbrechen!", donnerte Carters Stimme aus den Lautsprechern. "Sofort abbrechen!"

Es wurde hell. Carter stürmte auf die Brücke: "Kadett John...können Sie mir eine Erklärung dafür abgeben?? Was ist das für eine Simulation?"  Er wedelte mit der Datendiskette.

John nahm sie, schaute sie an - und kicherte. "Sir...ich sagte doch, T 410. Das hier ist T 410 b, eine private Datei, die Informationen zum Herr der Ringe enthält, Tollkiens berühmtestes Buch. Sie wurden wohl in die Simulation übertragen..."

Bis zum nächsten Mal.



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