Wenn Q weinen von jazmin_juanita
Hinweise zur Geschichte:

Diese Geschichte findest du auch in der Serie "Star Trek - USS Concordia"

Kapitel 1 von aroessler2003

Man sollte meinen, dass jemand, der die Macht der Q besitzt, von Kummer und Leid verschont bleibt. Aber dem ist nicht so und das sollten die Menschen durch Jenny und Q eindrucksvoll gezeigt bekommen.

 

Es wurde Nacht auf der Enterprise NCC-1701-E. Captain Jean-Luc Picard hatte gerade seine Schicht beendet und betrat müde, aber zufrieden, sein Quartier. Er freute sich auf einen ruhigen, entspannten Abend mit einem guten Buch. „Earl Grey, heiß!“, sprach er, sich an den Replikator wendend. Schon materialisierte der Tee, er nahm ihn und stellte ihn auf dem kleinen Tischchen vor seiner Couch ab. Er wollte sich gerade über den Tisch beugen, um das Buch zur Hand zu nehmen, als er aus den Augenwinkeln ein weißes Gleißen wahrnahm.

 

Überrascht wandte er seinen Blick nach rechts.

 

„Q, was für eine Überraschung!“, rief Jean-Luc erfreut aus. Die Zeiten, in denen er jedes Erscheinen von Q gefürchtet hatte, waren ja glücklicherweise endgültig vorbei.

 

„Ich freue mich auch Sie wiederzusehen.“, sprach Q mit einer Stimme, die unendlich traurig klang und eigentlich das Gegenteil vermuten ließ. Jean-Luc erhob sich und reichte Q die Hand, dabei bemerkte er seinen Gesichtsausdruck und zuckte erschrocken zurück: „Q, was ist denn mit Ihnen passiert, Sie sehen ja furchtbar aus!“ Q lächelte gequält. „Entschuldigen Sie, dass ich Sie überfalle, aber ich brauche Ihre Hilfe.“ Picard sah Q überrascht und alarmiert an.

 

„Q… was ist passiert? Reden Sie schon! Und überhaupt, wo ist eigentlich Jenny?“ Da wurde Qs Gesicht noch trauriger und er sank auf die Couch. Picard ließ sich neben ihm nieder und wiederholte: „Was ist passiert? Q, Sie machen mir Angst.“ Schwer seufzte Q, dann sprach er leise: „Es geht um Jenny. Es ist etwas Furchtbares passiert.“

 

Picard sah Q geschockt an. „Aber sie ist doch nicht…?“ „Neinnein.“, erwiderte Q hastig, „Es geht ihr gut, wenn man ihren Zustand als „Gutgehen“ bezeichnen kann…“ „Q, Sie sprechen in Rätseln.“ Captain Picard erhob sich, orderte für Q einen starken Kaffee, stellte diesen vor ihn hin und forderte ihn erneut auf, endlich konkret zu werden.

 

„Ich sollte wohl wirklich am Anfang beginnen.“, begann Q. „Vor einigen Monaten kam Julian zu uns und sagte, er wolle zu Aldo auf die erste Enterprise. Es war die Rede davon, dass er ihn auf eine ganz bestimmte Mission begleiten wollte, um ihm zu helfen und ihn notfalls zu schützen. Genaueres hat er uns nicht erzählt, er weiß, wie viele Sorgen sich Jenny macht, wenn sie zu gut weiß, was die Kinder so treiben.“ Ein trauriges Lächeln umspielte Qs Lippen. Picard hörte aufmerksam zu. „Ja und was geschah weiter?“ Q atmete tief durch: „Aldo und Julian wurden auf einen Frachter gebracht, der sie dann zu einem zu dem Zeitpunkt noch unbekanntem Planeten brachte. Was dort genau geschah, wissen wir nicht. Jenny hatte eine böse Vorahnung und folgte Julian in Aldos Zeit.“ Dann geriet Q ins Stocken, Tränen verschleierten seinen Blick. Mühsam riss er sich zusammen und fuhr dann fort: „Irgendetwas ist auf dem Planeten passiert…plötzlich soll es einen riesigen Feuerball gegeben haben…Jenny hat noch versucht, die beiden zu retten…aber…aber so schnell konnte sie nicht reagieren…sie muss wie wild geschrien haben, das zumindestens hat mir Jonathan Archer später erzählt. Zum Glück besaß Hoshi die Möglichkeit, mit mir Kontakt aufzunehmen…es war schrecklich! Jenny…meine arme, kleine Jenny…sie wirkte wie gelähmt…in ihren Augen stand immer noch das Entsetzen als ich ankam…“ Q stockte, er, der früher so arrogante und von sich eingenommene Q, weinte. Picard war erschüttert: „Um Himmels willen…wie geht es ihr jetzt? Habt ihr etwas über Julian und Aldo herausgefunden? Könnten sie irgendwie überlebt haben?“ Q schüttelte traurig den Kopf: „Archer hat alles abgesucht…nichts, er glaubt, dass beide tot sind und Jenny… sie hat seitdem kein Wort mehr gesprochen, sie wirkt fast wie tot, so als wäre in dem Moment etwas von ihr mit gestorben. Sie rührt sich kaum. Ihr Gesicht ist leer und hoffnungslos. Niemand kommt an sie ran, selbst Danara und ich nicht! Die Kleinen habe ich zu ihren Großeltern gebracht, ich hab es nicht übers Herz gebracht, ihnen zu sagen, dass ihr Bruder wahrscheinlich nie wieder zurückkommt. Außerdem will ich nicht, dass sie sehen, wie schlecht es ihrer Mutter geht.“ Q saß nun da, wie gebrochen. „Jean-Luc, Sie sind der Einzige, der mir eingefallen ist, der mir helfen könnte. Das ganze ist jetzt fast ein Jahr her… ich weiß mir keinen Rat mehr… bitte…“ Flehend sah Q den Captain der Enterprise an. Der schluckte. Es traf ihn tief, was er da soeben gehört hatte. Schließlich war er es gewesen, der Jenny und Q getraut hatte. Er hatte die Zwillinge praktisch aufwachsen sehen, denn sie waren oft bei ihm auf der Enterprise gewesen. Lange Zeit hatten beide sogar auf der Enterprise gelebt, um das Leben der Menschen besser kennenzulernen. Darauf hatte Jenny bestanden, nachdem die Kinder halbwegs erwachsen waren. Und nun war Julian fort. Wie sehr musste es Jenny getroffen haben, ihren einzigen Sohn sterben zu sehen!

 

Picard hob den Blick und sah Q an: „Wie kann ich Ihnen helfen Q? Ich bin kein Arzt oder Psychologe!“ „Bitte begleiten Sie mich ins Kontinuum, Jean-Luc, vielleicht erreichen Sie ja etwas, immerhin hält Jenny sehr viel von Ihnen.“ „Also gut.“, sprach Jean-Luc.

 

Im nächsten Augenblick standen Jean-Luc und Q auf einer Terrasse mit herrlichem Ausblick. Picard staunte nicht schlecht. „Wunderschön ist es hier, kein Wunder, dass Jenny hier glücklich war.“, sprach er leise. Q lächelte gequält. Beide drehten sich nach links, wo ein einsamer Rollstuhl stand. In diesem saß eine sehr blasse, sehr ernst dreinblickende Jenny. Erschüttert nahm Picard das Bild in sich auf. Dann trat er langsam auf sie zu. „Hallo, Jenny.“, grüßte er sie freundlich, „Ich freue mich sehr, Sie endlich einmal wiederzusehen.“ Von Jenny kam keine Reaktion. Sie starrte weiterhin geradeaus, ohne irgendetwas um sich herum wahrzunehmen. „Verstehen Sie nun, was ich meine?“, sagte Q traurig. „So geht das schon seit fast einem Jahr. Es ist als würde sie nichts mehr mitbekommen. Sie vegetiert praktisch nur noch vor sich hin!“ Hilflos sah er Picard an. „Was mach ich nur? Wie hole ich sie ins Leben zurück?“

 

„Kommen Sie mit, Q.“, erwiderte Picard, Q am Arm mit sich ans andere Ende der Terrasse ziehend, wo sich eine Sitzgruppe befand. Er drückte Q in einen Sessel und ließ sich selbst neben ihn in einen Sessel fallen.

 

„Q, ich bin kein Psychologe und kann deshalb auch nicht dafür garantieren, dass es funktioniert, aber wir brauchen eine Person, die Jenny sehr nahe steht, der sie bedingungslos vertraut und die vor allem nichts mit der Katastrophe zu tun hatte. Gibt es eine solche Person? Was ist mit ihrer Familie?“ Q schüttelte den Kopf: „Ihre Familie war schon hier, die haben leider auch nichts erreicht. Ihre Mutter war richtig geschockt, es tat mir fast leid, meinen Schwiegereltern überhaupt davon erzählt zu haben, ich hätte ihnen das vielleicht wirklich ersparen sollen.“ „Dann weiß auch ich mir keinen Rat.“, sagte Jean-Luc resigniert.

 

Plötzlich sprang Q auf: „Natürlich! Das ist es! Wieso bin ich nicht schon früher darauf gekommen?!“ Irritiert sah Captain Picard Q an. „Wovon sprechen Sie, Q?“, fragte er dann. Q lächelte zuversichtlich: „Es gibt da jemanden…Julian Berger, der könnte vielleicht etwas erreichen!“ Verblüfft über Qs Stimmungswandel sah Picard ihn an. „Wer ist Julian Berger und inwiefern sollte er Jenny helfen können?“, fragte er.

 

Q stand auf, ging ins Haus und kam wenige Minuten später mit einem Bild in der Hand wieder und reichte es Captain Picard: „Das ist Julian Berger, ihn und Jenny verbindet eine sehr tiefe Freundschaft, die beiden könnten glatt Geschwister sein, so ähnlich sind sie sich. Er hat ihr damals bei ihrer Scheidung beigestanden, er ist ja auch der Patenonkel der Zwillinge. Jenny hängt sehr an ihm, wenn einer sie zurückholen kann, dann er.

 

Picard sah Q überrascht an: „Wieso weiß ich dann nichts von ihm? Denn ich kann mich nicht erinnern, ihn auf eurer Hochzeit gesehen zu haben.“ „Ach, das ist schnell erklärt.“, antwortete Q, „Zum einen konnte er damals nicht weg und zum anderen wollten Jenny und Julian ihren Kontakt geheim halten, nur ich wusste bisher davon.“ „Gut, dann sollten Sie zu Julian gehen und ihm erzählen, was passiert ist, vielleicht kann er ja wirklich etwas für Jenny tun.“, sprach Picard.

 

Q nickte und brachte Jean-Luc Picard erst einmal zurück auf die Enterprise, verschwand und tauchte auf der Erde im Jahre 2019 wieder auf.

 

Es war mitten in der Nacht. Wieder einmal saß Julian an seinem Schreibtisch und arbeitete. Er hatte einige Aufträge, die so schnell wie möglich fertig sein mussten und deshalb legte er mal wieder eine Nachtschicht ein. Sie waren selten geworden, die Nachtschichten, denn er machte diesen Job nur noch nebenher, weil er Spaß daran hatte, darauf angewiesen war er als erfolgreicher Krimiautor längst nicht mehr. Plötzlich bemerkte er aus den Augenwinkeln einen Blitz und hob instinktiv den Kopf.

 

„Hallo, Q, wo kommst du denn mitten in der Nacht her?!“, fragte er überrascht. „Hallo, Julian, leider hat mein Besuch heute nichts Erfreuliches.“, erwiderte er traurig. Fragend sah Julian ihn an. „Wieso, was ist denn passiert?“, wollte er neugierig wissen. Q lehnte sich an den Schreibtisch, sah Julian traurig an und sagte: „Unser Julian ist verschwunden, keiner weiß, ob er überhaupt noch lebt und Jenny…“ Er stockte. Julian sprang auf: „Waas? Wie, er ist verschwunden und was ist mit Jenny??“ Q atmete tief durch und erzählte Julian dann zitternd die ganze Geschichte. Dieser ließ sich geschockt auf seinen Schreibtischstuhl fallen. „Das gibs nicht!“, rief er aus „Julian war vorher noch bei mir und hat mir erzählt, dass er zu Aldo wollte.“ Q horchte auf: „Hat er dir erzählt, was sie vorhatten?“ „Ja, er sprach davon, dass sie auf einen unbekannten Planeten runter wollten, weil das Volk dort wohl eine sehr seltsame Sprache spricht und Aldo wollte die erforschen und gleichzeitig erlernen, da das Volk wohl der Föderation beitreten will.“ Q seufzte: „Ich fürchte, von dem Volk ist nicht viel übrig geblieben, der ganze Planet ist ja quasi in einem Feuerball verschwunden.“ „Und Jenny? Wie geht es ihr? Wieso ist sie nicht mitgekommen?“, wollte Julian alarmiert wissen. „Genau deshalb bin ich hier, Julian. Jenny lebt zwar noch, aber weder spricht sie, noch rührt sie sich, es ist, als wäre sie in einer anderen Welt. Ich hatte gehofft, du könntest mir vielleicht helfen, sie zurückzuholen.“, antwortete Q leise. Julian sah ihn erstaunt an: „Iiich?? Was kann ich denn schon tun?“ „Bitte, Julian, du bist meine letzte Hoffnung, Jenny liebt dich wie einen Bruder, sie vertraut dir, sie hat immer davon gesprochen, wie sensibel und einfühlsam du bist, wenn sie jemand wieder ins Leben zurückführen kann, dann du.“ Lange sah Julian den Mann seiner Wahlschwester an. „Also gut, ich versuch’s, aber versprechen kann ich nichts.“, sagte er dann. „Mehr erwarte ich auch nicht von dir.“, erwiderte Q dankbar und nahm ihn mit ins Kontinuum.

 

In ihrem Haus am Strand angekommen, brachte Q seinen Gast sofort zu der apathischen, in einer Ecke in ihrem Rollstuhl sitzenden Jenny. Julian war erschüttert, sie so zu sehen. „Jenny, was musstest du ertragen?“, flüsterte er leise. Von Jenny kam wieder keine Reaktion. Q verließ den Raum, er konnte dieses Bild kaum noch ertragen. Stattdessen sorgte er in der Zwischenzeit dafür, dass Julian ein gemütliches Zimmer bekam. Denn eines war ihm klar: Es konnte lange dauern, bis Julian es schaffte, bei Jenny eine Reaktion hervorzurufen.

 

So vergingen 4 Wochen. Jeden Tag setzte sich Julian zu Jenny und sprach mit ihr. Er erzählte ihr von Larissa und den Kindern, von ihren gemeinsamen Gesprächen, die sie früher noch über das Internet geführt hatten, von den lustigen Streichen, die sie dem einen oder anderem gespielt hatten. Obwohl Jenny immer noch keine Reaktion zeigte, verlor er nicht die Geduld. Abends, wenn sie Jenny gemeinsam ins Bett gebracht hatten, unterhielten sich Q und Julian lange und ausführlich. Julian erzählte Q von Jenny, wie sie früher gewesen war, bevor sie in die Zukunft geholt wurde.

 

„Ich hätte nie gedacht, dass es einen schüchterneren Menschen geben könnte, als mich! Aber sie hat mich noch um Weiten getoppt.“, erzählte Julian einmal.

 

Q grinste: „Irgendwie fällt mir schwer, das zu glauben, mir kam sie eher wie eine Löwin vor.“

 

„Ja, das war die andere Seite von ihr. Wenn es um Gerechtigkeit ging, oder einfach darum, jemandem zu helfen, dann konnte sie unheimlich stark wirken. Aber eigentlich war sie das nicht. Aber das habe ich sehr spät erst begriffen.“ Versonnen nickte Q: „Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich nur wüsste, womit wir sie aus der Reserve locken könnten.“ Auf einmal leuchteten Julians Augen auf: „Na klar! Wieso sind wir nicht schon früher darauf gekommen, das ist so simpel!“ „Was denn? Hast du eine Idee?“, fragte Q überrascht.

 

„Ähm jaa… das könnte vielleicht was bringen… Jenny hat doch früher, wenn es ihr richtig schlecht ging, immer ihre Lieblingsmusik gehört. Man hatte dann den Eindruck, als wäre sie ganz weit weg… hat mir damals jedenfalls Aldo erzählt, armer Kerl…“, murmelte Julian. Q nickte: „Stimmt, das hat sie auch jetzt immer noch gemacht… also probieren wir das doch mal aus. Aber mit welcher Musik fangen wir an?“ Julian lächelte: „Ich hab da so eine Idee…“

 

Am nächsten Morgen dann durchwühlte Julian Jennys Mp3-Sammlung und siehe da: er fand, was er suchte. Er nahm ihren Mp3-Player, kopierte ein paar Mp3s darauf und ging dann damit nach draußen zu Jenny. Er hatte den Player an einen Lautsprecher angeschlossen, damit er ihr keine Kopfhörer aufsetzen musste und dann ertönte leise melancholische Musik. Zuerst passierte gar nichts. Aber dann, nach etlichen Titeln sah er plötzlich, wie ihr Tränen die Wangen herunterliefen. Jenny weinte.

 

Julian rief sofort nach Q, und der staunte nicht schlecht. Beide waren sich aber nicht sicher, ob das nun ein gutes Zeichen war, oder nicht. Q setzte sich zu ihnen. Sowohl Q, als auch Julian nahmen jeweils eine Hand Jennys in die ihre. Q beugte sich zu Jennys Ohr und flüsterte leise: „Jen, komm zurück, mein Liebling, rede wieder mit uns, wir brauchen dich doch!“

 

Julian drückte nur Jennys Hand. Genauso wie Q standen auch ihm Tränen in den Augen. Und dann spürte Julian, wie Jenny seine Hand drückte. Überrascht sah er auf, sah in ihr Gesicht und sah, dass sie ihn ansah! „Schau mal!“, rüttelte er den trauernden Q aus seiner Versunkenheit. Q sah seiner Frau ins Gesicht. Diese sah ihn liebevoll an, dann brach sie endlich in Tränen aus und warf sich in Qs Arme. „Julian...er...er ist tot.“, schluchzte sie. Beruhigend strich ihr Q über den Rücken. „Ich weiß, Liebes...“ Nun weinte auch er, vor Trauer um seinen verlorenen Sohn und vor Erleichterung, endlich seine Jenny wiederzuhaben. Auch Julian wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augen, dann räusperte er sich. Jenny wandte sich zu ihm um und schloss ihn wortlos in die Arme.

 

Als sich alle drei wieder etwas beruhigt hatten, sprach Jenny leise, an Julian gewandt: „Danke, mein Freund, du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich habe alles mitbekommen, was geschehen ist, habe meine Eltern gehört, Captain Picard, Dany, Jessy…und Q, mein armer liebster Q...wie sehr hat er meinetwegen gelitten! Aber ich war unfähig zu reagieren, fühlte mich wie tot. Wusste nicht, wie ich mit den Bildern weiterleben sollte.“

 

Julian strich ihr sanft über den Kopf: „Ist schon ok, Schwesterchen, immer wieder gerne.“, sagte er lächelnd. „Aber was genau ist dort eigentlich passiert?“, fragte er dann. „Das wüsste ich allerdings auch gerne.“, schloss sich Q ihrem Freund an. Jenny schluckte: „So ganz genau weiß ich das nicht, dafür ging alles viel zu schnell. Vielleicht sollten wir uns mal mit Captain Archer unterhalten. Der müsste ja eigentlich wissen, was wirklich passiert ist.“

 

Jonathan Archer stand auf der Brücke, sah fassungslos zu den Sternen hinaus und versuchte, zu verarbeiten, was er gerade gesehen hatte. Wo sich eben noch ein bewohnter Planet befunden hatte - war nun - Leere, nichts als gähnende Leere. Hoshi Sato sah ihn entsetzt an. „Das kann doch nicht wirklich passiert sein, was ich da gerade gesehen habe, oder?“, fragte sie bang. „Doch, leider war das kein Albtraum, sondern bittere Realität, Hoshi.“, erwiderte er tonlos.

 

Er hatte schon viel erlebt, aber das war so ziemlich das Schockierenste, was ihm bisher untergekommen war. In diesem Moment kam Trip zur Tür herein. Captain Archer sah ihn fragend an. Dieser schüttelte resigniert den Kopf.

 

„Nichts, rein gar nichts, haben wir gefunden, keine Leichen, keine Spuren, keinen Hinweis darauf, was genau geschehen ist.“, sagte er leise.

 

Archer ließ sich in seinen Sessel sinken. Wie sollte er das seinen Freunden erklären? Noch während er darüber nachdachte, sah er einen kurzen Blitz und dann standen Q, Jenny und eine weiterer Mann vor ihm. Schweren Herzens erhob sich Captain Archer und ging auf seine Freunde zu. Sie schüttelten sich die Hände und sahen sich stumm an.

 

Jenny stellte Julian vor, dann begaben sich alle in Archers Quartier, um in Ruhe reden zu können. „Q, sind Sie vielleicht in der Lage, mir zu sagen, was da draußen geschehen ist?“, fragte er dann langsam. „Nein, wir hatten gehofft, dass Sie uns das sagen könnten.“, erwiderte er.

 

„Leider tappen wir völlig im Dunkeln. Ich war ja eigentlich dagegen, dass Julian mit dem Team mitgehen sollte, aber er hat nicht locker gelassen, also habe ich es ihm schließlich erlaubt, in dem Glauben, er könne besser auf sich aufpassen, als wir alle.“, fing er an zu erklären. „Wir wissen nur, dass sie sicher auf dem Planeten gelandet sind. Das es dort zwar Leben gab, dass aber keinerlei Bedrohung darstellte. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Es gab eine riesige Explosion und der Planet löste sich komplett auf. Wir haben alles, wirklich ALLES im Umkreis von zwei Lichtjahren abgesucht, in der Hoffnung, Julian habe es vielleicht geschafft, das Team zu retten – aber - Nichts.“ Resigniert ließ Jonathan den Kopf hängen.

 

Jenny schluchzte: „Wo mögen Julian und Aldo nur sein? Ich spüre doch, dass sie noch leben!“ Tröstend nahm Q seine Frau in die Arme. „Wir werden sie finden, das verspreche ich dir!“

 

Zurück auf der Brücke, nahm Jenny die weinende Hoshi in die Arme. Sie versprach ihr, Aldo zu finden und ihr wiederzubringen, koste es, was es wolle.

 

Unverrichteter Dinge kehrten sie dann auf die Enterprise zu Captain Picard zurück, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet wurden.



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