Redshirt Flexy 19

von Azur
Zusammenfassung:

Vorstellung der Senioroffiziere. Heute: Chief of Engineering


Kategorien: Eigene Stories Charaktere: Keine
Genres: Parodie, Satire
Herausforderung: Keine
Serie: Redshirt Flexy
Kapitel: 1 Fertiggestellt: Ja Wörter: 783 Aufgerufen: 2600 Veröffentlicht: 07.03.10 Aktualisiert: 07.03.10

1. Geister-CEO von Azur

Geister-CEO

von Azur

Ich bin´s wieder, Flexy.

Wissen Sie, wer der meist gehasste Mann an Bord ist? Der Captain. Ja, der auch...aber normalerweise ist es der Chefingenieur. He, seien wir ehrlich...der mäkelt immer. Der Warpkern könnte platzen, die Antriebsaggregate sind ja so was von überlastet bei Warp 8 und überhaupt und außerdem...

Unser Chefingenieur ist auch nicht beliebt, aber er hat einen Vorteil- man sieht ihn nicht. Er ist nämlich ein Geist. Und das kam so:

Unser Chefingenieur kam mit einem Zubringer an Bord. Ein Mitte 40jähriger von schlanker Gestalt, der jede Frau haben würde können. Sein Name: Greg Island. Seine Akte war hervorragend und Carter war entsprechend stolz auf ihn.

Kein Wunder, dass er den besten Mann der Sicherheit nahm, den er finden konnte, um ihn persönlich zur Brücke zu eskortieren: mich.

Also holte ich Island brav im Transporterraum ab, um ihn auf die Brücke zu eskortieren. Nun sind die Chefingenieure immer scharf darauf, den neuen Arbeitsplatz zu allererst zu sehen, und Island war da keine Ausnahme. Er bestand auf eine Tour durch den Maschinenraum.

Und weil er mich einfach stehen ließ und losmarschierte, musste ich natürlich hinterher. Wir kamen also im Maschinenraum an, als Islands Vorgänger und Übergangs-Chefingenieur gerade letzte Anweisungen gab.

"...und bitte, achten Sie darauf, dass diese Energieanzeige den Grad von 100% nicht übersteigt. Diese Kammer ist nicht für mehr konzipiert."

Island mischte sich ein: "Was? ICH selbst habe diese Kammer designed. Und ich weiß, dass sie mehr als 100% aushält...mindestens mal 150%." Gemeint war die "Zauberbox". In dieser Kammer wurde eine spezielle Transporttechnik entwickelt, die besonders in Notfällen dazu führen sollte, dass Ingenieure schneller von A nach B gebracht werden konnten, selbst wenn das Schiff soweit ohne Energie war. Island selbst hatte sie entwickelt und an Bord bringen lassen.

Sein Vorgänger schüttelte den Kopf: "Sie haben bei den Berechnungen Fehler gemacht, Mr.."- "Ich und Fehler? Ich habe fünf(!) Auszeichnungen erhalten, war Jahrgangsbester und kann mich vor Anfragen kaum retten...und SIE wollen mir erzählen, ICH hätte Fehler gemacht?"

"Ja.", erklärte sein Vorgänger. "Genau das will ich."

Autsch. Chefingenieure können genau zwei Dinge nicht leiden: wenn man ihr Schiff unnötigerweise zerstört, wenn es nötig wird, ist es sogar noch schlimmer. Und sie mögen es nicht, wenn andere sagen, dass sie einen Fehler gemacht haben.

Island auf jeden Fall explodierte fast. Er ließ eine Schimpftirade auf seinen Vorgänger hernieder, stampfte in die Kammer und stellte sich hinein. "So...dann beamen Sie mich mal zur Brücke."

Sein Vorgänger ließ sich das nicht zweimal sagen.

Der Beamvorgang hatte gerade eingesetzt, da rief Carter mich: wo denn verdammt noch mal der neue CEO sei? - "Gerade zur Brücke gebeamt."

Pause. Und dann Carter: "Ja, hier wurde ein nettes blaues Licht geortet...aber da war niemand drin....wo ist der Neue?"

Der ältere CEO zuckte mit den Schultern: "Ich habe es ja gesagt. Aber er wollte ja nicht hören."

Ich riß die Tür auf: "Mr. Island? MR. ISLAND?" - "Schreien Sie nicht so." Ein kalter Hauch streifte mich. "Ich höre Sie."- "Ja...aber wo sind Sie denn?" - "Direkt neben ihnen." - "Ich sehe Sie aber nicht. Sind Sie tot?" - "Tot? Was reden Sie da? Können Tote das?"

Mein linker Fuß krampfte sich zusammen, als Island mit voller Wucht drauf trat. "Verdammt..."- "Ha, sehen Sie...ich sagte ja, ich bin nicht tot."

Sein Vorgänger nickte: "Richtig. Sie sind nur unsichtbar." - "Unsichtbar...ich bin...Moment mal, wo sind denn meine Hände? Und mein Gesicht? Ich bin..unsichtbar."- "Hab ich gerade gesagt. Das passiert automatisch, wenn man die Kammer über 100% lädt. Das zu transportierende Objekt wird verschoben und verschwindet für den Betrachter. Tja...sorry, aber Sie sind nun unsichtbar."

****

"UNSICHTBAR?!" Carter stand im Maschinenraum und fuchelte mit den Händen herum. "Was soll ich denn bitte mit einem UNSICHTBAREN Chefingenieur? Wie soll der seine Arbeit machen?"

"Wollen Sie mich beleidigen?", fauchte die Stimme des nicht sichtbaren Gregs. "Glauben Sie etwa, nur weil ich unsichtbar bin, bin ich unfähig, den Maschinenraum zu leiten?" Ein Schraubenschlüssel flog durch die Luft. - "Hören Sie auf damit.", brüllte Carter. "Hier wird nicht mit Utensilien geworfen! Die waren teuer. Fakt ist, dass niemand Sie sehen kann. Und weil niemand Sie sehen kann, kann ich Sie im Fall der Fälle nicht ansprechen. Und ich habe keine Lust, den ganzen Maschinenraum nach einem..Geister-CEO abzusuchen."

"Das...ist vielleicht auch nicht nötig.", sagte ich. "Wenn ich da einen Vorschlag machen dürfte..."

Seitdem sind einige Wochen vergangen. Der CEO ist noch immer unsichtbar und wird es wohl auch bleiben. Carter erklärt sich der Sternenflotte immer noch. Aber wenigstens kann man den CEO jetzt sehen.

Ich finde, das neongelbe flureszierende Leuchten passt zu ihm, seit wir ihn bestrahlt haben. Wenn er mal kein CEO mehr sein will, als Discofakel ist er bestimmt auch prima.

Bis zum nächsten Mal.

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