Das heimliche Grab

von Visitor
Zusammenfassung:

Die Nihillaner haben den Glauben an das Übernatürliche abgeschworen. Für sie gilt noch die Wissenschaft. Als Nihilla Mitglied in der Föderation werden möchte, ahnen Allrounder Betsy und ihre Freunde bereits, dass das nicht ohne Folgen bleiben wird, falls die Föderation das zuließe...


Kategorien: Fanfiction > Star Trek Charaktere: Keine
Genres: Science Fiction
Herausforderung: Keine
Serie: Star Trek 3000
Kapitel: 25 Fertiggestellt: Ja Wörter: 120571 Aufgerufen: 251247 Veröffentlicht: 02.03.11 Aktualisiert: 03.03.11

Kapitel 9: Trügerische Ruhe

von Visitor

 

Joran betrat den Raum. Seine Augen suchten sofort nach der Statur der blonden irischen technischen Assistentin, die er an einem Ecktisch erspäht hatte. Langsam ging er näher und setzte sich zu ihr. Nidell hatte den Raum mit einem Blick auf ihre Uhr verlassen. Shannon wusste, dass dies nur bedeuten konnte, dass ihr Dienst wieder anfing.

„Was is’ kaputt, Grizzly?“, flapste Shannon. “Die Seele von Agent Maron, Shannon O’Riley, wenn wir nicht eingreifen.“, sagte der Vendar mit konspirativem Unterton. „Watt soll ich dabei?“, fragte Shannon und schaute gelangweilt an ihm vorbei. „Ich bin technische Assistentin und keine Seelenklemptnerin.“ „Das würde ja auch ich übernehmen.“, erklärte Joran. „Du sollst mir ja nur helfen, Zutritt zu seinem Quartier zu erlangen.“ „Wie jetz’?“, entgegnete Shannon. „Du sollst in gewisser Weise einbrechen.“, beantwortete Joran ihre Frage. „Was!“, schrillte Shannon. „Wenn ich das mach’, Grizzly. Dann zieht mir Jenn’ die Ohren so lang, dass ich ohne Probleme die Staatsbürgerschaft auf Vulkan kriegen würde, weil Zirell das Anspitzen übernehmen würde!“

Sie sprang auf und wollte gehen, aber Joran konnte ihre Hand greifen und hielt sie fest. „Wenn wir nichts tun, Shannon O’Riley!“, begann er alarmiert. „Wird er sich noch selbst gefährden.“ „Oh, Mann.“, rief sie aus. „Das will ich uns allen wirklich ersparen. Warte hier. Ich hole mein Werkzeug.“

Shimar hatte IDUSA gedockt und war gemeinsam mit mir ausgestiegen. Wir warteten jetzt auf Eludeh, die ihr Schiff am benachbarten Port gedockt hatte. „Maron wird sich sicher freuen, was, Kleines?“, fragte Shimar mich mit einem schelmischen Grinsen. Er gab zu, dass er auf unseren gemeinsamen Erfolg nicht gerade unstolz war. „Das denke ich auch, Mister Gänsehaut.“, entgegnete ich und zwinkerte ihm zu. „Aber Kleines, bitte nenn mich nicht in der Öffentlichkeit so.“, antwortete er peinlich berührt. Warum ihm das peinlich war, konnte ich mir denken. Ich wusste ja, dass Kribbeln am ganzen Körper bei Tindaranern andere Assoziationen weckt, als bei manch anderem. Gegenüber einem terranischen Mann würde ich mich ja auch nicht unbedingt mitten auf der Straße darüber auslassen, wie reichlich er im Schritt bestückt war, also entschuldigte ich mich sofort.

Eludeh erschien mit einem großen Gegenstand. Es handelte sich um einen würfelartigen Behälter, dessen Flächen je 40 cm in der Länge und in der Breite maßen. Shimar ließ mich kurz los, um ihr den Gegenstand abzunehmen. „Ich muss damit zu Techniker Mc’Knight.“, lehnte sie seine Hilfe ab. „Sie muss mir sagen, ob die Stasekammer mit den Systemen der Station kompatibel ist.“ „Stasekammer?“, fragte ich verwirrt. „Was ist in der Kammer, Eludeh?“ „Ein Ei.“, antwortete sie. „Mein Mann und ich haben, bevor ich meine ganze Familie vergiften musste, noch einmal miteinander geschlafen. In der ganzen Aufregung hatte ich nur nicht bemerkt, dass ich ein befruchtetes Ei in mir trug. Ich war jeden Tag am Grab meiner toten Kinder, Allrounder Betsy. Jeden Tag bis auf einen.“ Ich machte ein verständiges Gesicht. Ich konnte mir denken, was an diesem Tag geschehen war und jetzt hatte sie das Ei nach dessen Ablage in Stase versetzt, da sie ja nicht gewusst hatte, wie ihr Leben weiter gehen würde. „Ich bleibe mit Eludeh hier, Shimar.“, sagte ich mit bestimmtem Ton. „Hol du bitte Jenna und besser auch Ishan.“ „OK.“, erwiderte er und war um die Ecke verschwunden.

Shannon und Joran waren inzwischen zu Marons Quartier geschlichen. „Bist du dir wirklich sicher, Grizzly, dass es ’ne gute Idee is’, bei ihm einzubrechen?“, wollte die blonde Irin, der ganz schön das Herz in die Hose gerutscht war, von ihm wissen. „Das bin ich.“, entgegnete der Vendar. „Und jetzt fang schon an. Ich übernehme alle Verantwortung.“ „Na, wenn de meenst.“, entgegnete Shannon. Dann entfernte sie eine Abdeckung an der Wand und schloss ein Gerät, das sie aus ihrer Tasche geholt hatte, an zwei Modulen an. Danach gab sie eine Kette von Befehlen in das Gerät ein. Alsbald öffnete sich die Tür. „Nach dir.“, sagte Shannon und gab Joran einen leichten Klaps auf den Rücken. Höher kam sie bei dem Größenunterschied ja nicht.

Maron saß vor seinem Schreibtisch und hatte vor sich eine Flasche Cola mit ordentlich Kohlensäure stehen. Für uns wäre das nichts Ungewöhnliches. Da aber Kohlensäure auf Demetaner wirkt, wie auf uns Alkohol, war das schon bedenklich.

Joran stellte sich rechts neben den sitzenden Demetaner und setzte einen bedrohlichen Blick auf. Dann zeigte er auf die Flasche und sagte langsam: „Stell sie hin. Du weißt, dass das keine Lösung ist.“ Maron fuhr zusammen. Dabei fiel ihm die Flasche aus der Hand und landete klirrend auf dem Boden. „Wie verdammt noch mal bist du hier rein gekommen?“, lallte der Demetaner, der schon mindestens die Hälfte der Flasche intus hatte. Auf Jorans Zeichen trat Shannon kurz hinter ihm hervor. „Es war aber alles meine Idee.“, nahm der Vendar die Verantwortung auf sich, wie er es seiner irischen Komplizin versprochen hatte. „Ist mir egal, wer Schuld hat.“, äußerte sich Maron. Dabei versuchte er, so deutlich wie möglich zu sprechen. „Mir ist eh alles egal. Zirell hat mich quasi beurlaubt. War ja auch nicht anders zu erwarten nach dem Bockmist, den ich gebaut habe.“ „Shimar ist zurück.“, versuchte Joran, ihn aufzuheitern. „Er hat Allrounder Betsy und die Zeugin Eludeh bei sich.“ „Wie war das?“, erwiderte Maron. „Wie kann denn das sein? Wie ist er an Eludeh dran gekommen und was macht Allrounder Betsy bei ihm?“ „Wird er dir sicher alles noch erklären.“, sagte Joran. „Aber erst mal wird es Zeit, dass du wieder nüchtern wirst. IDUSA, repliziere einen Eimer kaltes Wasser!“ Der Rechner führte Jorans Befehl aus. Dann tunkte dieser Maron unvermittelt in den gerade replizierten Eimer. „Was du jetzt wieder für eine gesunde Gesichtsfarbe hast.“, lästerte er. „Wer den Schaden hat …“ entgegnete Maron beleidigt. „Aber an meinem Zustand ändert das leider wenig. Die Kohlensäure ist immer noch in meinem Blut. So darf ich niemanden vernehmen. Wir sollten zur Krankenstation gehen. Ach, hätte Eludeh nicht früher auftauchen können, dann hätte ich sicher nicht lügen müssen.“ „Verdammt mieses Timing, he.“, meinte Shannon. „Stimmt, Technical Assistant.“, meinte Maron. „Verdammt mieses Timing. Aber jetzt müssen wir erst mal dafür sorgen, dass ich wieder klar im Kopf werde.“ „Geht klar.“, flapste Shannon. „Grizzly, du rechts, ich links.“ Sie nahmen den immer noch bedenklich schwankenden Maron in die Mitte und ab ging’s zur Krankenstation.

Hier waren in der Zwischenzeit auch Shimar, Eludeh und ich eingetroffen. Eludeh und ich waren Shimar doch gefolgt, denn einfach an der Andockrampe herumzustehen fand sie langweilig. Jenna, die wir unterwegs verständigt hatten, war schon da. Wir erklärten ihr kurz alles. Dann sagte sie: „OK, lasst mal sehen.“, und entfernte eine Abdeckung an der Außenwand der Kammer. Zwei Anschlussmodule kamen zum Vorschein. Jennas fachkundiger Blick verriet ihr sofort, dass die Anschlüsse zumindest passen müssten. Sie schloss die Einheit an den Energiekreislauf der Station an. Dann wandte sie sich an IDUSA: „IDUSA, Energiemenge und Spannung langsam von null an so weit erhöhen, bis das angeschlossene Gerät leistungsfähig ist.“ „Ich überlege, ob wir die Stase nicht bald aufheben sollten.“, meldete sich Ishan, der Jenna über die Schulter geschaut hatte. „Du meinst, wir sollten das Ei ausbrüten lassen?“, fragte ich. „Natürlich.“, antwortete der Arzt. „Wenn das Kind auf tindaranischem Grund und Boden zur Welt kommt, hat es automatisch die tindaranische Staatsbürgerschaft und in diesem Alter braucht es ja auch noch seine Mutter. Vertraut mir. Ich bin Arzt.“ „Ishan!“, rief ich aus. „Du ultrafieser Rechtsverdreher!“ Eludeh lächelte und nickte ihm zu. „Dann ist ja alles geritzt.“, sagte Ishan und wandte sich an Nidell: „Bereite einen Brutschrank vor.“ Die medizinische Assistentin nickte und tat, worum er sie gerade gebeten hatte, nachdem sie Maron, der zwischenzeitlich auch eingetroffen war, eine Tablette zur Entgiftung gegeben hatte. Eludeh zeigte Ishan noch, wie das Staseprotokoll aufgehoben wurde. Dann gingen Shimar sie und ich.

Zirell saß regungslos in ihrem Quartier. Sie war von der Zusammenkunft kontaktiert worden. Diese hatte ihr gerade telepathisch die neuesten politischen Entwicklungen mitgeteilt. Von ihnen hatte Zirell erfahren, dass man sich von der Föderation als Verbündeter lösen würde, würde diese es wagen, sich mit den Nihillanern zusammenzuschließen beziehungsweise, diese einzubürgern.

Sie hatte die Sprechanlage zuerst nicht wahrgenommen, aber dann ließ sie doch zu, dass IDUSA dem Besucher die Tür öffnete. Entgeistert blickte sie in das immer noch sehr blasse Gesicht ihres ersten Offiziers. „Bevor du fragst.“, begann Maron. „Ich hatte mir die Kante gegeben und war auf der Krankenstation zur Entgiftung. Eigentlich verdanken wir Technical Assistant O’Riley und Joran, dass ich überhaupt wieder gerade stehen kann. Die Beiden sind in mein Quartier eingebrochen, als ich mir gerade den Kopf zugesoffen habe.“ „Maron!“, tadelte sie ihn für seine Ausdrucksweise. „Entschuldige bitte.“, erwiderte er. „Aber anders kann ich es nicht bezeichnen, mein idiotisches Verhalten. Morgen vernehme ich Eludeh. Dann haben wir hoffentlich bald etwas gegen die Nihillaner in der Hand.“ „Gerade darüber wollte ich ohnehin mit dir reden.“, setzte Zirell an. „Die Zusammenkunft hat mir gerade eröffnet, sie wird sich von der Föderation trennen, wenn Nugura die Nihillaner einbürgert. Das hieße, sie hätte im Notfall einen Verbündeten weniger.“ „Wie verhalten sich eigentlich die Aldaner in der Sache?“, wollte Maron wissen. „Laut der Zusammenkunft, die ihnen nahe gelegt hat, das Gleiche zu tun, verhalten sich die Aldaner eher neutral. Wahrscheinlich warten sie noch auf physische Beweise.“ „Wenn ich mit Eludehs Vernehmung fertig bin.“, begann Maron darauf. „Werden wir wahrscheinlich mehr physische Beweise haben, als uns lieb sein kann. Du weißt, Zirell, dass die Aufnahmen der Wanze nicht genügen, weil theoretisch jede technische Aufzeichnung manipulierbar ist. Deshalb muss Eludeh auch alles noch mal schildern. Aber, ich bin da ganz zuversichtlich.“

Auf New-Vendar-Prime standen Sianach und Tchiach neben einer Boje, die den Shuttlelandeplatz markierte. Über SITCH hatte sich Diran bereits bei seiner Frau und seiner Ziehtochter angekündigt. „Ich bin ganz aufgeregt, Ziehmutter!“, quietschte die kleine Vendar und trippelte nervös von einem Kinderfüßchen auf das andere. Die 11-Jährige hatte ihren Ziehvater lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Eigentlich nicht mehr, seitdem er sich in Toleas Dienste begeben hatte.

Bald war das Bild des Veshel am Himmel sichtbar. „Er kommt!“, rief Tchiach und wollte schon in den Kreis laufen. Sianach aber hielt sie zurück, denn die erwachsene Vendar wusste durchaus, dass es gefährlich war, einem landenden Shuttle so nahe zu kommen. „Bleib hier, Sashnachi.“, sprach sie ruhig auf Tchiach ein. Dieser Begriff bedeutete übrigens: „Kleine Maulwürfin“ und war durchaus als Kompliment zu verstehen. In der Mythologie der Vendar ist der Maulwurf nämlich das heiligste Tier. Er soll der Göttertochter Nimoshep geholfen haben, wieder ans Tageslicht zu finden, nachdem diese sich aus verschmähter Liebe tief unter die Erde gewünscht hatte und nicht wieder nach oben fand.

Zitternd vor Aufregung blieb Tchiach dann doch stehen und beobachtete gemeinsam mit Sianach, wie Dirans Schiff landete und er ihm entstieg. „Jetzt dürfen wir.“, erklärte Sianach und führte die Kleine langsam näher. „Telshanach!“, rief Diran aus und drückte seine Frau an sich. Sianach wollte dies erwidern, wich aber fast erschrocken zurück. Das, was sie von ihm spürte, kannte sie lange nicht mehr. Das Medikament der Tindaraner sorgte zwar dafür, dass dem eigenen Körper des Vendar, der es nahm, vorgespielt wurde, dass man ein Energiefeld trüge, jene geistige Wahrnehmung dessen, die es gab, wenn es sich um ein echtes Feld handelte, blieb aber aus. „Was ist dir, Telshanach?“, fragte Diran erstaunt, aber doch verständnisvoll. „Du trägst Energie.“, stellte Sianach fest. „Ist es Toleas Schöpfung?“ „Nein.“, erwiderte Diran. „Es ist ein künstliches Feld, das ich auf Sternenbasis 818 bekommen habe. Ich beteilige mich an einem Experiment, das unseren Brüdern und Schwestern helfen soll, die allergisch auf das tindaranische Medikament reagieren. Ich bin zwar in der Hinsicht gesund, kann aber gerade deswegen auch Komplikationen besser wegstecken, als ein Allergiker. Die Sternenflotte hat das Feld von den Nihillanern. Sie sagen, es sei künstlich.“

Erneut berührte Sianach ihn, als wollte sie für etwas die Bestätigung einholen. Dann drehte sie sich zu Tchiach: „Geh und sieh nach, wie weit die Priesterinnen mit den Vorbereitungen für die Jahreswendfeier sind. Du kannst deinen Ziehvater später begrüßen.“ „Aber …“, widersprach das Kind. „Nein!“, beharrte Sianach. „Es ist sicher besser so.“ Traurig ging Tchiach.

Sianach und ihr Mann setzten sich ins feuchte Gras. „Warum hast du sie fortgeschickt?“, erkundigte sich Diran. „Was ich dir sagen, oder besser dich fragen muss.“, begann Sianach. „Ist nichts für Kinderohren, denn deine Antwort könnte Tchiach sehr ängstigen. Bist du sicher, dass es ein künstliches Feld ist?“ „Nein.“, erwiderte Diran. „Nein, ich bin sicher, es ist kein künstliches Feld. Alle versuchen zwar, mir das weiß zu machen, aber ich bin sicher, ich trage in Wahrheit die Seele eines toten Nihillaners.“ „Das würde ja bedeuten.“, setzte Sianach an. „Dass die Föderation und die Nihillaner dich betrogen haben. Ich weiß nicht wie, aber sie müssen diese arme Person eingefangen haben und sie daran gehindert haben, in die Welt der Toten zu gehen, nur, um uns etwas vorzuspielen und eventuell unser Vertrauen zu gewinnen.“ „Das sehe ich genau so.“, bestätigte Diran. „Ich will ihn nicht hier gefangen halten. Bis zum natürlichen Ende meines Sifa-Zyklus sind es noch über zehn Monate. Leider bin ich schon einige Tage über die zehnwöchige Frist hinweg, in der ich noch willentlich ein Feld mit Bewusstsein in etwas übertragen könnte. Das bedeutet, dass er noch fast ein Jahr …“ „Ich verstehe dich.“, sagte Sianach und strich ihm über die Schulter. „Aber tu bitte nichts Unüberlegtes.“

Shimar und ich hatten das Gästezimmer in unserem gemeinsamen Quartier für Eludeh hergerichtet. Zirell hatte angeordnet, dass sie jetzt auf keinen Fall allein wohnen sollte. Sie war psychisch extrem mitgenommen und die tindaranische Kommandantin hatte die Befürchtung, dass sich die einzige und mutigste Zeugin vielleicht etwas antun könnte, wenn niemand auf sie aufpassen würde. „Ich habe ein ungutes Gefühl, Kleines.“, flüsterte mir Shimar zu. „Warum denn?“, fragte ich. „Maron wird sie auf die gemeinen Sachen ansprechen, die sie erlebt hat.“, erklärte sich der Tindaraner. „Das wird sie ziemlich aufwühlen.“ „Dafür sind wir ja jetzt da.“, entgegnete ich. „Wir sollen sie ja auch …“ Das Piepen der Sprechanlage unterbrach mich. „Ich werde antworten.“, sagte ich bestimmt und drehte mich zum Mikrofon. „Irgendwas sagt mir, dass es für mich ist.“ „Piept die Anlage dann anders.“, lachte Shimar. „Ja.“, scherzte ich zurück. „Du magst das zwar nicht hören, aber ich kriege solche Dinge durchaus mit. Vertrau mir. Ich kann nicht sehen.“ Hätte ich geahnt, was ich noch erleben sollte, wäre ich mit der Situation sicher nicht so locker umgegangen. „Hier Allrounder Betsy.“, sprach ich ins Mikrofon. „Allrounder, hier ist Agent Maron.“, kam es ziemlich aufgeregt zurück. „Bitte kommen Sie her. Ich benötige Ihre Hilfe bei Eludehs Vernehmung. Ihnen vertraut sie. Wir brauchen Sie sozusagen als psychologischen Beistand.“ Im Hintergrund hörte ich Eludeh schluchzen und fortwährend: „Es tut mir leid, tut mir leid.“, flüstern. „Wäre da nicht Nidell besser geeignet oder sogar Ishan?“, fragte ich zurück. „Ich meine, beide haben eine medizinische Ausbildung und ein Teil davon war ja auch Psychologie. Ich bin nur eine einfache Kommunikationsoffizierin und Raumschiffpilotin. Wie soll ich …“ „Ich brauche Sie!“, unterbrach er mich harsch. „Damit basta!“ Ich hängte das Mikrofon wieder ein. Shimar musste aufgefallen sein, dass ich immer aufgeregter wurde. „Was ist los, Kleines?“, fragte er. „Irgendwas ist mit Eludeh.“, stieß ich hervor. „Maron braucht mich beim Verhör. Nur, ich kriege wahrscheinlich vor Aufregung den Weg nicht hin. Bitte hilf mir.“ „Na komm.“, erwiderte er und hielt mir seinen Arm hin.

Maron war ständig damit beschäftigt, für die verzweifelte Eludeh Taschentücher zu replizieren. „Ich will es ja sagen.“, schluchzte Eludeh. „Aber wenn ich es versuche, zerreißt es mir das Herz.“ „Ist ja gut.“, tröstete Maron und strich ihr über den Kopf.

Mit Erleichterung nahm er bald jenes Sprechanlagenpiepen zur Kenntnis, das Shimar und mich ankündigte. „Bring sie rein und warte draußen!“, befahl der Spionageoffizier in Richtung des jungen Patrouillenfliegers. Shimar nickte und schob mich durch die Tür, die sich nach meinem Eintritt leise schloss. „Eludeh, hey.“, flüsterte ich, während ich auf sie zu ging und sie umarmte. „Der Knackpunkt ist, Allrounder, ich darf als vernehmender Agent ihr keine Suggestivfragen stellen. Am Ende meint ein findiger Jurist noch, ich hätte ihr die Worte in den Mund gelegt. Sie, als psychologischer Beistand, dürften dies schon. Ich würde ja dann nur alles protokollieren müssen. Oh, sie hat mir alles erzählt. Alle kranken Sachen, die der nihillanische Staat so macht. Sie hat sie mir alle erzählt. Sie hat alles bestätigt, was sie auch Ihnen am Grab gesagt hat. Nur scheint es noch etwas viel Schlimmeres zu geben, vor dem sie wahnsinnige Angst haben muss. Es hat wohl mit einer Art von Designerbabies zu tun.“ Als Maron dieses Wort benutzt hatte, begann Eludeh noch einmal, herzzerreißend zu weinen. In mir keimte ein Verdacht. „Können Sie mir zuhören, Eludeh?“, fragte ich. Sie holte ein paar mal tief Luft und sagte dann: „Ja.“ „Bei der natürlichen Fortpflanzung.“, begann ich. „Weiß man ja nie so genau, was dabei rauskommt, nicht wahr?“ Sie nickte. „Könnte das bedeuten, dass der nihillanische Staat das Geschäft der Fortpflanzung ganz der Natur entreißen will und dass nur noch Babies im Reagenzglas gezüchtet werden, die einem gewissen Standard entsprechen, um für bestimmte Arbeiten oder auch geweblich für alle kompatibel zu sein?“ Eludeh nickte erneut. „Sie sagen, dafür sei ich der Grund. Ich habe einen extrem seltenen Gewebetypus, der zu keinem anderen Nihillaner passt. Wenn ich sterbe, ist mein Körper quasi nicht zu gebrauchen und ist damit praktisch Müll. Um das mit den Kindern aus der Fabrik durchzusetzen, werden sie wieder das Militär und die Folter bemühen. Bevor ich in den Widerstand ging, war ich Laborassistentin. Ich könnte Ihnen noch viel mehr sagen.“

Ich musste lachen. „Wie ironisch.“, sagte ich. „Da behauptet ein Volk, hoch entwickelt zu sein und benutzt, um seine Ziele durchzusetzen, Methoden wie im finstersten Mittelalter.“ „Wenn man denkt, wie der nihillanische Staat, Allrounder, dann ist das kein Widerspruch.“, entgegnete Maron. „Folter ist nun mal das effizienteste Mittel, wenn man alle Moral über Bord wirft und genau das haben die Nihillaner ja schon vor langer Zeit getan. Jemand, dem Schmerzen angedroht oder zugefügt werden, wird sich nicht gegen sie stellen.“ Der Gedanke daran schüttelte mich.

Shiranach und Tabran hatten mit ihrem Schiff ebenfalls New-Vendar-Prime erreicht. Sie waren gerade in die Atmosphäre eingetreten und Tabran war im Begriff, das Schiff zu landen. „Hat eigentlich Sytania an dieser Konferenz der Mächtigen teilgenommen?“, fragte Shiranach interessiert. „Nein.“, antwortete Tabran. „Warum kann ich dir allerdings auch nicht sagen. Ich weiß, dass du argumentieren wirst, dass sie ja auch die Zukunft kennen müsste und daher auf ihrer Seite ebenfalls ein großes Interesse bestehen müsste, am Leben zu bleiben.“ Shiranach nickte nur zustimmend. Dann sagte sie: „Sei’s, wie’s sei. Was ihre Motive sind oder nicht werden wir nie ergründen. Lass uns unser Augenmerk nun auf die Jahreswende richten. Ich freue mich besonders schon auf den alten Brauch, mir von den vier Elementen die Zukunft voraussagen zu lassen.“

Spaceforce One hatte sich auf den Weg nach Khitomer begeben. An Bord der Raumjacht, die der Präsidentin gehörte, befanden sich neben der Crew und Nugura selbst auch einige Diplomaten und Saron. Dieser war in seinem Quartier damit beschäftigt, die eilig verfassten Notizen über Nuguras Albtraum ins Reine zu schreiben. Dabei stolperte er über Fehler, die er sonst nie gemacht hatte. „Mutter Schicksal!“, rief er aus. „Jeder Schuljunge kann das besser. Was für eine Sauklaue. Hätte ich doch nur den akustischen Aufnahmemodus eingeschaltet.“

Er legte das Pad beiseite und dachte nach. All diese Dinge, die Logar Nugura gezeigt hatte, waren im Grunde schon erschreckend. Seine Chefin hatte zwar gesagt, dass diese Art der Illustration sehr mittelalterlich gefärbt gewesen sei und, dass die Nihillaner in Wahrheit viel feinsinnigere Wege kannten, ihre Ziele durchzusetzen. Aber – und dabei hatte sie noch mitleidig geschaut – Logar konnte ja nichts dafür. Er war eben Herrscher einer Dimension mit recht mittelalterlicher, ja fast märchenartiger, Struktur.

Irgendwie wollte aber alles nicht so richtig zusammenpassen. Gab es das denn wirklich? Gab es wirklich feinsinnige Wege, die ein Staat nutzen konnte, um sogar in die intimsten Dinge seiner Bewohner einzugreifen? Gab es eine feinsinnige Art, jemandem den Glauben zu verbieten? War es feinsinnig, genetische Experimente ohne moralische und gewissentliche Hinterfragung durchzuführen, nur weil man wissenschaftlich dazu in der Lage war? Und, war es vor allem feinsinnig, das alles mit Gewalt, wie auch immer diese geartet war, durchzusetzen? Auch, wenn die Nihillaner keine Äxte, sondern Phaser benutzten, oder keine Sägen und Schwerter, sondern Laserskalpelle, es war und blieb Gewalt. Zweifel nagten sich von unten durch den Bauch des demetanischen Sekretärs, bis sie oben im Kopf angelangt waren. Zweifel an der Richtigkeit dessen, was Nugura vorhatte. Nein! Er musste noch einmal mit ihr reden. Er musste versuchen, sie von diesem Schritt abzubringen. Sie war ja so begeistert von der Politik Ethius’. Sie wollte diese ja am Liebsten für die gesamte Föderation. Nein! Das durfte nicht geschehen! Sicher, die Nihillaner hatten hoch entwickelte Technologie und waren bereit, diese mit der Föderation zu teilen, aber zu welchem Preis? Waren diese Technik und neue Errungenschaften der Wissenschaft es wirklich wert, dafür sämtliche Freiheit aufzugeben? Was hatte dieser Ethius nur versprochen, auf das Nugura so blind hereingefallen war?!

Saron trat aus der Tür des eher unscheinbar eingerichteten Raumes auf einen schmalen Gang, der ihn zu einem Turbolift führte. Das Pad mit den Informationen aus Nuguras Albtraum hatte er bei sich. Noch einmal wollte er sie damit konfrontieren. Noch einmal wollte er ihr verdeutlichen, was Logar ihr hatte zeigen wollen. Saron hatte im Gegensatz zu ihr verstanden, dass es Logar nicht um Haarspalterei im Sinne von: Benutzt man eine Axt oder ein Laserskalpell ging. Dem Demetaner war klar, dass dies nur als Metapher gemeint sein konnte.

Einige Decks weiter oben stieg er wieder aus dem Lift. Er orientierte sich kurz und bog dann in den Gang zum Aussichtsraum ein. Hier würde er Nugura finden, das wusste er. Immer, wenn Spaceforce One nach Khitomer flog, hielt sich die Präsidentin dort auf, sobald dass Schiff im Sonnensystem angekommen war. Diese Marotte seiner Chefin erinnerte Saron an die ihm nur aus Geschichtsbüchern bekannten Verhaltensweisen mittelalterlicher Herrscher, die oft auch bei der Ankunft in einem ihnen gehörenden Gebiet aus dem Kutschfenster geblickt hatten und ihren Blick ungefähr in der Art schweifen ließen, wie Nugura es selbst tat. Saron fand, dass dies aussah, als wollte sie sagen: „Seht her, das ist alles meins.“ Allerdings hatte sie sich dies erst angewöhnt, so hatte er beobachtet, seit sie mit Nihilla verhandelte.

Er legte einen Finger auf den Türsensor, worauf die Türen des Aussichtsraumes auseinander glitten. Dann betrat er den Raum langsam.

Nugura saß an einem der großen Fenster auf einem mit kompliziertem Rankenmuster versehenen blauen Sofa. Ihr Blick war starr auf Khitomer gerichtet, das jetzt langsam in Sicht kam.

Saron ging mit fast ehrfürchtigen Schritten näher. „Madam President?“, sprach er sie leise an. Nugura drehte sich um. „Saron.“, entgegnete sie fast überrascht. „Was führt Sie zu mir? Setzen Sie sich doch.“ Sie rückte zur Seite und überließ ihm den angewärmten Platz, als wäre er gerade aus Eiseskälte gekommen. Was war nur mit ihr passiert, seit sie Ethius kannte? Hielt sie denn seither alle Anderen für dumme Kinder, um die nur sie sich kümmern konnte, weil Ethius und sie als einzige das Wissen und die Macht dazu hatten?

Saron beschloss, ein Zeichen zu setzen. Er ging demonstrativ zu einem anderen Sessel und setzte sich darauf. Das würde er ja wohl noch dürfen. Schließlich war er lediglich Nuguras Sekretär und nicht ihr Leibeigener. Überrascht von seinem Verhalten schaute Nugura ihn fragend an. „Ich habe meine Gründe, Madam President!“, erklärte Saron, nachdem er einige Male tief Luft holen musste, bevor er diese Worte aus seinem Mund bekam. Noch nie hatte er ihr so offen widersprochen. „Es geht doch nicht etwa um meinen Traum, oder?“, fragte Nugura mit einem Sarons Meinung nach geheuchelten Verständnis.

Saron stand auf und erwiderte: „Doch, Madam President, genau um den geht es.“ Er machte einige feste Schritte in die Mitte des Raumes wie ein Redner, der unbedingt vor etwas warnen muss. „Sicher ist der Traum nicht ganz wörtlich zu nehmen, aber die von Logar benutzten Metaphern haben durchaus ihren Sinn.“, begann er, aber sie fiel ihm ins Wort: „Lassen Sie gefälligst Ihre Unkenrufe, Mr. Saron. Logar kann mit seinem Verhalten vielleicht die Bauern in seiner Dimension erschrecken. Aber mich, eine gestandene Präsidentin einer warpfähigen Macht, mich nicht.“ Da war sie wieder! Die Warpfähigkeit schwebte wie der heilige Gral über allem. Aber Saron war sicher, dass dieser sich irgendwann in ein Damoklesschwert verwandeln würde. Dieser Augenblick war, seiner Meinung nach, gar nicht mehr so fern.

Evain selbst hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Präsidenten mit einem Shuttle nach Khitomer zu fliegen. Das Shuttle war nicht sehr luxuriös ausgestattet. Es handelte sich um ein normales Militärshuttle. Ethius saß neben ihr auf dem Sitz, den eigentlich sonst der Waffenoffizier besetzte.

„Es gibt Besorgnis erregende SITCH-Mails zwischen den Verbündeten der Föderation und ihr selbst.“, stellte Ethius fest. „Was steht in diesen Mails, dass Sie mich darauf ansprechen, Allverstehender Präsident?“, fragte Evain zurück. „Die Verbündeten, besonders diese Tindaraner.“, begann Ethius. „Warnen die Föderation vor uns. Sie sagen, wir würden alle soziale Entwicklung, die die Föderation bisher gemacht hatte, zerstören.“

Evain lachte auf. „Wir werden sie nicht nur zerstören, Allverstehender Präsident, wir werden sie vernichten. Behinderte und Kranke mitzuschleppen ist nicht effizient. Die Evolution zeigt das. Jede Rasse, die schwach ist, stirbt aus. Die Föderation ist mit ihrem Sozialgetue auf dem Holzweg und es sieht aus, als würde Nugura das eingesehen haben.“ „Warum ich Sie darauf angesprochen habe, will ich Ihnen jetzt erklären.“, sagte Ethius. „Ich benötige eine Strategie, wie wir mit diesen Leuten umgehen sollen. Es darf ihnen nicht gelingen, Misstrauen zu sähen.“ „Wir sollten diesen Leuten das Maul stopfen, indem wir sie überraschen.“, antwortete Evain. „Beispielsweise sollten wir das Töten von Kranken und Behinderten solange aussetzen, bis sie nicht mehr hinschauen.“ „Evain!“, unterbrach Ethius. Sie aber sprach weiter: „Ich weiß, es ist auf den ersten Blick nicht effizient, aber wenn die Tindaraner denken, wir hätten uns geändert, haben wir ziemlich viel gewonnen. Wenn sie nicht mehr hinsehen, werden wir wieder nach dem alten Muster verfahren.“ Ethius pfiff durch die Zähne: „Evain, oh, Evain! Ich weiß schon, warum ich Sie zu meiner obersten Generalin gemacht habe.“ Wie sehr die Beiden mir damit noch in die Hand spielen sollten, ahnten sie nicht.

Noch einmal war Maron die Aufzeichnungen der Wanze und Eludehs Aussage mit Zirell durchgegangen. „Unfassbar!“, rief die Tindaranerin aus. „Besonders stört mich dieser Sex-TÜV und die Art, wie mit Andersdenkenden verfahren wird. Die Zusammenkunft kennt die Ergebnisse auch. Falls Nugura den Vertrag unterzeichnen wird, werden wir uns von der Föderation lösen.“ „Zirell!“, entgegnete Maron erschrocken. Wenn das geschieht, während ich beurlaubt bin, kann ich nicht zurückkehren. Bitte überlege dir deinen Entschluss noch einmal.“ „Da gibt es nichts zu überlegen.“, entgegnete sie hart. „Das hast du dir selbst zuzuschreiben.“

Shimar, Eludeh und ich waren wieder in unserem gemeinsamen Quartier angekommen. Shimar hatte uns abgeholt, weil ich ihm gesagt hatte, wie fertig Eludeh war. Sie hatte sich ins Gästezimmer zurückgezogen. Hier hatte sie das Ei, welches sie von nun an ständig in ihrer Kleidung verbarg, bei sich und war dabei, es selbst auszubrüten. Shimar und ich hatten sie nicht überzeugen können, dies einem Brutschrank auf der sicheren Krankenstation zu überlassen.

„Ich hätte euch ohnehin abgeholt, Kleines.“, erklärte Shimar. „Ich habe euch nämlich gesehen.“ „Gesehen?“, fragte ich irritiert. „Tindaraner bauen eine unterbewusste telepathische Verbindung zu jemandem auf, wenn sie mit demjenigen eine positive Beziehung haben. Wenn wir mit dieser Person dann in der gleichen Dimension sind, können wir diese Verbindung nutzen, um sie notfalls beschützen zu können.“ „Srinadar!“, entgegnete ich. „Das ist ja echt süß von dir.“ „Bedank dich bei Mutter Natur.“, meinte Shimar bescheiden. Dann fiel ihm auf, wie ich ihn genannt hatte. „Warum nennst du mich Seelenheld.“, fragte er. „Nun.“, erwiderte ich. „Du hast mir einen Kosenamen in meiner Sprache gegeben. Du nennst mich Kleines. Da wollte ich dir eben einen Kosenamen in deiner Sprache geben. IDUSA war meine Komplizin.“ „Hättest du dir nicht etwas Bescheideneres ausdenken können?“, fragte er und ich konnte gut heraushören, dass es ihm peinlich war. „Nein, eben nicht, weil es die Wahrheit ist.“, antwortete ich. „Du hast meine Angst vor Telepathie besiegt und …“

Ein plötzliches Signal ließ uns aufhorchen. Shimar warf einen kurzen Blick zum Display der Sprechanlagenkonsole, auf der auch IDUSAs Meldungen angezeigt wurden. „Die Station ist auf Alarm gelb.“, erklärte er. „Kümmere dich bitte um Eludeh, Kleines. Bring sie in die Bunkerkapsel. Sag IDUSA, sie soll dich mit Hilfe deines Sprechgerätes dort hin dirigieren. Ich muss leider gehen. Zirell will mich sprechen.“ Er witschte aus der Tür.

Ich begab mich ins Gästezimmer und holte Eludeh ab. Dann befahl ich IDUSA, mich über mein Sprechgerät zur Bunkerkapsel zu dirigieren. Ihre Ausdrucksweise hierbei erinnerte mich stark an die Formulierungen bekannter Navigationssysteme aus meinem Heimatjahrhundert, die von Autofahrern benutzt wurden.

Shimar hatte Zirells Bereitschaftsraum erreicht. „Du wolltest mich sprechen?“, wendete er sich an seine Vorgesetzte. Ohne Umschweife kam Zirell gleich zur Sache: „Bring Maron mit IDUSA in die Dimension der Föderation. Dort findet gerade die Vertragsunterzeichnung auf Camp Khitomer statt. Ihr müsst verhindern, dass es dazu kommt. Maron hat die Beweise bei sich. Jenna hat IDUSA bereits gewartet. Sie ist abflugbereit. Schnell!“ Shimar nickte und winkte Maron, der ihm sofort folgte.

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