Der bittersüße Nachgeschmack des Sieges

von Visitor
Zusammenfassung:

 

Für ihren ermüdlichen Einsatz und für ihre Tapferkeit soll Allrounder Betsy Scott den Sarek-Stern verliehen bekommen. Doch während der feierlichen Zeremonie kommt es zu einem Zwischenfall. Unerwartet taucht das junge Einhorn Benevidea auf, das auf Grund eines Missverständnisses vom Chefleibwächter der Präsidentin sofort mit einem Rosanium versetztem Lasso angegriffen udn schwerverletzt wird. Während dieses Tumultes verschwinden Commander Date und Allrounder Betsy Scott auf unerklärliche Weise, als er versucht sie zu beschützen.....


Kategorien: Fanfiction, Fanfiction > Star Trek Charaktere: Keine
Genres: Keine
Herausforderung: Keine
Serie: Keine
Kapitel: 39 Fertiggestellt: Ja Wörter: 150820 Aufgerufen: 232677 Veröffentlicht: 18.09.16 Aktualisiert: 20.02.17

Kapitel 36: Semvoks „Paukenschlag“

von Visitor

 

Sytanias Vendar hatten Shimar erneut abgeholt um ihm telepathische Energie zu entnehmen. Scotty hatte dies mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis genommen. Einerseits tat Shimar ihm leid, aber andererseits wusste mein Mann auch, dass seine Energie die von Sytania wahrscheinlich vergiften und sie somit schwächen würde. So bestünde jedenfalls theoretisch bald eine Möglichkeit dem Gefängnis zu entkommen.

Scotty? Eine Stimme in seinem Geist hatte den Schotten erschreckt. Er drehte sich um, sah aber nur Semvok. Dies dauerte aber wiederum nur einige Sekunden und dann wurde das Bild des Vulkaniers, das ihm seine Augen gezeigt hatten, durch das von Shimar ersetzt, das allerdings nur in seinem Geist zu sehen war. Da Scotty aber Nicht-Telepath war, nahm er diesen Unterschied nicht wirklich wahr und glaubte wirklich Shimar zu sehen. „Du bist zurück, Junge?“, fragte er ungläubig aber froh. Ja, das bin ich, Scotty. Gab die Stimme in seinem Geist zurück. „Du bist ja witzig.“, meinte Scotty. „Wieso redest du nur telepathisch mit mir?“ Weil du wissen sollst, wie gut es mir noch geht!, meinte Shimars Stimme in Scottys Geist. Sytania wollte meine Energie heute nicht. Ich weiß nicht warum, aber es war so. Lass es uns ihr jetzt noch mal richtig geben! Dazu musst du mir aber uneingeschränkt vertrauen. Ich muss dich außerdem berühren. Dann wird unsere Verbindung noch intensiver.“ „Na dann mach!“, sagte Scotty und entspannte sich sichtbar.

Er fühlte, wie er erneut in jenen Zustand abglitt, den er schon kannte. Dieses Mal aber schienen alle Stationen, die für ihn positiv in seinem Leben gewesen waren, Im Zeitraffer an ihm vorbeizulaufen. Er sah die Dinge aber lange genug um sich darüber freuen zu können. Seine Freude wurde zu Shimars Freude und der schickte sie wieder zurück. Allerdings schien das, was von ihm zurückkam, um ein Vielfaches intensiver zu sein, als er es von seinem Freund gewohnt war. Scotty aber hinterfragte diesen Umstand nicht. Er vertraute Shimar einfach.

Die Auswirkungen dieses Bombardements auf den Schleier hatte IDUSA genau gesehen. Ihren Berechnungen nach würde es keine 10 Sekunden mehr dauern, bis sie eine stabile Transportererfassung herstellen und Scotty und Shimar aus dem Felsen beamen könnte. Mit der Ausrüstung der Männer, die von Sytanias Vendar in einer Kammer des Schlosses aufbewahrt wurde, hatte sie das schon erfolgreich getan. So konnte sie sich jetzt voll und ganz den Männern im Felsengefängnis widmen. Sie wusste, dass sie nur Scotty und Shimar an Bord beamen durfte. Semvok musste bleiben wo er war. Aber auch sein Bild wurde jetzt für sie klarer. Sie sah, dass er ein Implantat trug, das vorgeben sollte eine medizinische Hörhilfe zu sein. In Wahrheit aber hatte es einen Transceiver. Dessen Heimatrufzeichen war wahrscheinlich ein Horchposten der Föderation. Damit waren Agent Marons Informationen allesamt bestätigt. Sicherlich gab es auch eine hübsche Legende über einen Unfall, nachdem Semvok die Hörhilfe eingesetzt werden musste oder etwas Ähnliches.

Ihre Sensoren meldeten ihr in diesem Moment, dass die Erfassung stabil war. Der Schleier war völlig zerstört. Sofort beamte sie Shimar, den sie in der Folterkammer bei den Vendar lokalisiert hatte, an Bord. Dann folgte Scotty aus dem Felsen.

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen, Gentlemen.“, sagte ihre Stimme freundlich über den Bordlautsprecher. „Sie sind beide wieder bei mir. Bitte bleiben Sie still sitzen, damit ich medizinische Scans an Ihnen vornehmen kann. Ich stehe in Verbindung mit Ishan. Falls Sie sich in der Lage dazu fühlen, möchte ich Sie bitten Ihre Neurokoppler aufzusetzen. Sie liegen vor Ihnen auf der Konsole.“ „Schon gesehen, Schiffchen.“, sagte Scotty und setzte den Seinen auf um ihn gleich darauf anzuschließen. Dann half er dem immer noch leicht benommenen Shimar.

„Warum bist du noch hier, IDUSA?“, fragte Shimar, der nur langsam wieder zu sich gekommen war. „Ich hatte dir doch eindeutig befohlen …“ „Du hattest ihr befohlen Zirell zu informieren.“, fiel ihm Scotty ins Wort und stellte sich schützend vor IDUSA. „Das wird sie per SITCH gemacht haben. Sonst hätte sie ja jetzt bestimmt keine Verbindung in deine Heimat, nich’ wahr, Schiffchen?“ „Das ist korrekt, Scotty.“, sagte der tindaranische Aufklärer. Dann machte ihr Avatar vor ihren geistigen Augen plötzlich ein schuldbewusstes Gesicht: „Scotty, da gibt es etwas, das ich gerade festgestellt habe. Offenbar war jemand anders und nicht Shimar für die endgültige Zerstörung des Schleiers verantwortlich. Es war Semvok.“

Scotty schüttelte sich angeekelt. „Bitte sag das nochmal, Schiffchen!“, rief er aus. „Der Vulkanier soll … Aber wie denn? Er hat sich angefühlt wie Shimar! Sag mir bitte nich’, ich hätte mit dem …“ „Sie haben offensichtlich gemeinsam mit dem, wie Sie sich ausdrücken, den Schleier zerstört.“, sagte das Schiff nüchtern. „Meine Sensoren lügen nicht. Sie funktionieren korrekt. Das fremde Neuralmuster, das ich in Ihrer Hirnrinde sehe, ist ein fast perfektes Imitat des Musters meines Piloten. Aber eben nur fast. Sie konnten getäuscht werden, weil Sie Nicht-Telepath sind. Ihre Sinne sind also nicht fein genug. Ich vermute, das hat Semvok auch gewusst, als er es tat. Meine Sensoren aber kann man nicht so leicht täuschen, Scotty.“ „Oh nein!“, rief mein Mann. „Oh, Shimar, bitte verzeih mir! Und bitte verzeih du mir auch, Schiffchen! Ich habe schließlich deinen Piloten betrogen! Da bin ich wohl voll reingefallen! Aber wieso hat der …?“

„Weil du anders sicher nicht mitgemacht hättest, Scotty.“, sagte Shimar, dem es inzwischen spürbar besser ging. IDUSA hatte ihm auf Ishans Befehl einige Medikamente repliziert, die er auch eingenommen hatte. „Du hast ihn wissen lassen, dass du ihn nicht mochtest. Er wusste aber, dass wahrscheinlich starke positive Gefühle notwendig sein würden um den Schleier zu zerstören. Wenn die Vulkanier einmal ihre Kontrolle fallenlassen, sind ihre Gefühle viel stärker als bei uns. Das weißt du! Erinnerst du dich? Er sagte, er wolle uns helfen, wenn es an der Zeit wäre und offensichtlich war es das jetzt. Ich fühle mich nicht betrogen, Scotty. Kein Stück! Zwischen uns ist alles wie vorher. Es war sicher alles notwendig!“ „Danke, Kumpel!“, sagte Scotty erleichtert.

IDUSA hatte ihre Atmosphärentriebwerke verstärkt und die Umlaufbahn verlassen. „Welchen Kurs, Shimar?“, fragte sie knapp. „Bring uns in Betsys Heimat!“, befahl der Tindaraner. „Ich habe ein merkwürdiges Bauchgefühl.“ „OK.“, sagte IDUSA und startete den interdimensionalen Antrieb. Unterwegs erklärte sie Scotty und Shimar auch, warum sie Semvok nicht befreien durfte, obwohl sie ihm doch so viel zu verdanken hatten. Durch ihre Erklärung machte auch dessen Verhalten endlich Sinn in den Augen der Männer.

Sytania hatte völlig fertig in ihrem Thronsaal gesessen. Sie hatte sehr wohl gemerkt, was Scotty und Semvok getan hatten, hatte es dem Vulkanier aber nicht zugetraut und war deshalb von dem Geschehen völlig überrascht worden. Der einzige, mit dem sie darüber reden konnte, war Telzan, der sie auch gefunden hatte.

„Oh, Telzan.“, sagte sie leise. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich dieser Vulkanier zu so etwas herablässt! Das bedeutet, sie konnten entkommen. Die Götter mögen wissen, wo sie jetzt sind. Aber das Schlimmste ist, dass ich jetzt eine Energiequelle weniger habe. Gerade jetzt, wo der Kampf mit meiner Kopie unmittelbar bevorsteht.“ „Ihr seid von uns vorher gut versorgt worden, Milady.“, tröstete der Vendar. „Vergesst bitte nicht, dass Ihr das Original seid und sie nur eine Kopie ist, auch wenn sie behaupten wird, es sei andersherum. Ich möchte Euch auch ein Angebot machen. Wenn Ihr Eure Kräfte sparen wollt, damit Ihr im Kampf bestehen könnt, werde ich Euch mit meinem Schiff in die fremde Dimension bringen.“ „Ich nehme dein Angebot an, Telzan.“, sagte Sytania immer noch leicht erschöpft. „Dann habe ich zumindest noch etwas Zeit zum Ausruhen.“ „In der Tat.“, sagte Telzan und zog sein Sprechgerät um seinen Technikern den Befehl zum Vorbereiten seines Shuttles zu geben. Am liebsten hätte er ihr ja noch aufs Brot geschmiert, dass sie an ihrer Niederlage nicht ganz unschuldig war. Hätte sie nicht so stereotype Denkmuster, wäre sie bestimmt eher auf der Hut gewesen, denn dann hätte sie das, was Semvok getan hatte, kommen sehen. Aber er wollte ihre Gunst auch nicht verspielen. Die Konsequenzen daraus kannte er ja.

Die Electronica war inzwischen in der Umlaufbahn der Erde im originalen Universum der Föderation angekommen. Hier hatten sich Time und Cenda, die gemeinsam ein Außenteam bildeten, herunterbeamen lassen. Genau vor dem Kapitol hatten sie sich materialisiert. Time hatte eine große Tasche mit Ausrüstung dabei, die er jetzt abstellte und öffnete. Dann gab er Cenda auch einen der Schlafsäcke.

„Es kann sein, dass wir die Nacht hier verbringen müssen, Techniker.“, sagte er. „Aber ich werde Ihnen schon nichts abgucken. Man ist ja schließlich Gentleman.“ „Danke, Sir.“, sagte Cenda. „Das hätte ich …“

Sie hatte ihren Satz plötzlich unterbrochen und in eine bestimmte Richtung gezeigt. „Sir, da kommt ’n Jeep.“, flapste sie. „Den habe ich schon mal gesehen. Ich glaube, der gehört den Huxleys.“ „Was wollen die denn hier?“, fragte Time. „Weiß ich nich’.“, flapste die celsianische Ingenieurin. „Aber ich glaube, das können wir sie gleich selbst fragen.“

In einiger Entfernung war der Jeep zum stehen gekommen und seine Fahrerin hatte ihn ordnungsgemäß geparkt. Dann waren sie, Agent Sedrin, und ihre Begleitung, Scientist Cupernica, dem Fahrzeug entstiegen und die Androidin hatte außerdem noch eine rote Transportbox vom Rücksitz geholt. Dann waren sie und die demetanische Agentin in Richtung des Standortes von Time und Cenda gegangen.

Diese staunten nicht schlecht, als sie dem Agent und dem Scientist ansichtig wurden. „Mit Ihnen haben wir ja gerechnet, Agent.“, sagte Time. „Aber Ihr Mann hat sich sehr verändert.“ Dann lachte er. „Scientist Cupernica begleitet mich aus gutem Grund, Commander.“, sagte die Demetanerin. „Erstens ist auch ihr Mann vermisst und zweitens können ihre Kenntnisse als Medizinerin eventuell sehr nützlich sein. Wir haben keine Ahnung, wie sich eine eventuelle interdimensionale Rückreise ohne Schiff auf Allrounder Scott auswirkt. Techniker McKnight sagt, sie könnte genauso hier wieder ankommen, wie sie die Dimension verlassen hat. Bezüglich Commander Data haben Sie ja vorgesorgt, wie ich sehe.“ Sie deutete auf Cenda und Time nickte.

Der Terraner hatte bemerkt, dass er seinen Blick nicht von der Transportbox hatte wenden können. „Und was hat die damit zu tun?“, fragte er und schlug mit der Hand auf ihren Deckel, worauf aus ihrem Inneren ein lautes: „Min-Mang!“, ertönte. Sofort ließ er ab und bückte sich um die kleine Klappe außen an der Box zu öffnen. Dann steckte er seine Hand hindurch und lockte: „Miez-miez!“, worauf sich ein kleiner schwarzer weicher Kopf in Richtung seiner Handfläche schob, den er auch gleich streichelte. „Es tut mir leid, Caruso.“, schmeichelte er. „Ich wollte deinen Schlaf nicht stören.“ Dann kraulte er den Kater noch einmal kräftig zur Entschuldigung und schloss die Klappe wieder um sich erneut an Sedrin zu wenden: „Agent, Warum ist der Kater hier?“ „Oh er muss mir in den Jeep gesprungen sein, Sir.“, log Sedrin ohne dabei eine Miene zu verziehen. Mit Peters Reaktion aber hatte sie nicht gerechnet: „Und die Transportbox ist geradewegs vom Himmel gefallen und in Ihrem Fahrzeug gelandet, Sedrin.“, lästerte er. „Wahrscheinlich hat Caruso sie auch noch freiwillig aufgesucht und den Deckel feinsäuberlich von innen geschlossen, nachdem er sie auf dem Sitz sicher verzurrt hatte. Nein, nein, meine Liebe. Das nehme ich Ihnen so nicht ab. Ich weiß, dass Sie genauso gut im Schmieden von außergewöhnlichen Plänen und im Benutzen außergewöhnlicher Methoden sind wie mein Mr. Yetron! Jaden hat mir alles erzählt. Ich arbeite schon zu lange mit jemandem aus Ihrer Rasse zusammen, Agent. Sie müssen schon früher aufstehen, wenn Sie mir erfolgreich einen vom Pferd erzählen wollen. Also raus mit der Wahrheit! Das ist ein Befehl!“ „Also gut.“, sagte Sedrin. „Es kann zu sehr umfangreichen Störungen kommen, wenn sich ein interdimensionaler Wirbel formiert. Unsere Geräte könnten allesamt ausfallen. Caruso hat sehr sichere Instinkte für die Verlagerungen in Energiefeldern. Ich denke, er ist verlässlicher als jeder Erfasser, wenn es darum geht uns zu warnen.“ „Na das klingt ja ganz anders.“, sagte Time und sah sie mild an. „Also gut. Verlassen wir uns also auf unsere Wachkatze. Den Job machen sonst eigentlich nur Hunde, aber …“

Cupernica stellte sich neben Sedrin. Dann sagte sie: „Hunde haben keine solche Sensibilität auf Energie, wie sie Katzen besitzen, Commander. Deshalb ist eine Katze für diese Art von Wachaufgabe eindeutig die bessere Wahl.“ „Sehe ich genauso, Scientist.“, sagte Time und wandte sich Cenda zu: „Techniker, wir werden wohl etwas zusammenrücken müssen. Es wird eh bald dunkel.“ „OK.“, sagte Cenda kurz. „Wenn Sie nix dagegen haben, würde ich gern die erste Wache übernehmen, Commander.“ „Dagegen habe ich nichts.“, sagte Time. „Also gut.“ Dann begannen alle sich für die Nacht vorzubereiten.

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