Star Trek - USS Concordia - Tajkar - Die Kraft der Steine

von aroessler2003
Zusammenfassung:

Nach einer unerwarteten Begegnung mit einem demetanischen Schiff, muss der Lockvogel, den die Concordia-Besatzung für ihre Falle wegen der Šakūra braucht, unbedingt wieder repariert werden. Deshalb fliegt die USS Concordia zur Harūna-Station, die sich in der Umlaufbahn des Planeten Balta befindet. Dort erfahren Captain Sundrak und seine Offiziere von einem unbekannten Raumschiffswrack, das auf Balta abgestürzt ist.


Kategorien: Fanfiction > Star Trek Charaktere: Keine
Genres: Science Fiction
Herausforderung: Keine
Serie: Star Trek - USS Concordia
Kapitel: 6 Fertiggestellt: Ja Wörter: 25986 Aufgerufen: 28695 Veröffentlicht: 03.05.09 Aktualisiert: 03.05.09
Hinweise zur Geschichte:

keine

Das Raumschiffwrack auf Balta

von aroessler2003
Hinweise des Autors:

keine

 

 

Zufrieden beobachtete Captain Sundrak den ruhigen Betrieb auf der Brücke der USS Concordia. Nur das leise Summen und Piepsen der Computer war zu hören, wenn jemand etwas auf den Touchscreens an den jeweiligen Konsolen eintippte. Lomādo Nolezoto richtete sich auf und warf einen weiteren prüfenden Blick auf den Schirm, auf dem man deutlich einen goldgelben Planeten erkennen konnte, der langsam anschwoll. Zufrieden nickte der Schwarzhaarige, nachdem er sah, dass die letzte Kurskorrektur den gewünschten Erfolg brachte. „Wir werden in Kürze die Harūna-Station erreichen, Captain.”, teilte der Steuermann seinem Vorgesetzten im sachlichen Tonfall mit. Sundrak betrachtete den Planeten mit neutralem Blick, als er antwortete. „Schwenken Sie in eine höhere Umlaufbahn von Balta ein, bevor wir uns der Station nähern, Mr. Nolezoto.”, befahl Sundrak, „Sobald die Station in Sichtweite kommt, leiten Sie das Andockmanöver ein.” „Rufen Sie die Harūna-Station, Lieutenant Bilaodānu.”, sagte der Captain, „Wir wollen uns ja nicht an die Station anschleichen, wie es ein Tarkat bei seiner Beute macht.” Rasch kam die Kommoffizierin dem Befehl nach.

Bevor Darāna noch etwas sagen konnte, wurde das Bild mit dem goldgelben Planeten bereits durch ein anderes ersetzt. Auf dem Schirm erschien das Gesicht einer jungen dunkelhaarigen Frau. „Hallo, Concordia. Ich bin Commander Čandāra Tergul von der Harūna-Station.”, stellte sich die Unbekannte vor, „Wir heißen Sie willkommen.” Ohne eine Antwort seitens Sundraks abzuwarten, fuhr Tergul mit Nachdruck in ihrer Stimme fort. „Es ist gut, dass Sie gerade jetzt herkommen, denn wir müssen unbedingt mit Ihnen über eine Entdeckung sprechen, die wir vor kurzem auf Balta gemacht haben, Concordia.”, sagte die Dunkelhaarige, wobei ihre Miene immer ernster wurde, „Irgendwann in der letzten Zeit stürzte ein Raumschiff auf Balta ab, was wir aber erst heute entdeckten. Es gibt da ein paar Dinge, die uns sehr seltsam erscheinen, was das Wrack auf Balta betrifft. Vielleicht können Sie helfen, das Rätsel um dieses Raumschiff zu lösen.” Sundrak erhob sich aus seinem Kommandosessel und trat einen kleinen Schritt auf den Monitor mit Čandāras Antlitz zu. In seinem Kopf konnte er deutlich die Stimme der Counselor hören. Commander Tergul ist über diese Entdeckung sehr beunruhigt, weil sie nicht erklären kann, wie es möglich ist, dass ihre Crew das Wrack erst heute entdeckt haben, Captain!, teilte sie ihm auf telepathischem Wege mit.

„Um was für ein Raumschiff handelt es sich, Commander?”, fragte Sundrak. „Es ist ein Raumschiffwrack, das definitiv nicht aldanischer Herkunft ist, Captain.”, antwortete Tergul, „Es stammt allen Anschein nach aus dem Elysianischen Imperium. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich das einmal mit einem Außenteam ansehen würden, bevor wir eine Meldung an das Flottenoberkommando machen. Das Merkwürdige daran ist es, dass wir es erst heute entdeckt haben, was darauf hindeutet, dass die Tarnvorrichtung des Raumschiffes bis jetzt vor kurzem noch intakt war.” Ein leises Murmeln erfüllte inzwischen die Brücke der Concordia, nachdem die Brückencrew die Antwort vernommen hatte. „Auch wenn das Schiff aus dem Elysianischen Imperium stammen sollte, bedeutet es noch lange nicht, dass die Crew des Schiffes auch Elysianer waren, Commander Tergul.”, gab Sundrak zu Bedenken, „Die Besatzung könnte auch aus Drakonianern oder Nangu bestehen. Gibt es denn Überlebende?” „So, wie wir bisher feststellen konnten, nicht, Sir.”, erwiderte Tergul mit ernster Miene, „Unsere Sensoren konnten keinerlei Lebenszeichen auf der Planetenoberfläche orten, was darauf hindeutet, dass keiner von ihnen den Absturz überlebt hat. Was die Sache so merkwürdig macht, ist, dass wir das Wrack bis jetzt nicht entdeckt hatten.” „Demzufolge kann es noch nicht lange da unten liegen, Sir.”, schaltete sich Nolezoto in das Gespräch ein, „Und falls es doch schon länger da unten liegt, sollten wir herausfinden, weshalb es erst jetzt entdeckt werden konnte.” Sundrak nickte. „Da muss ich Ihnen voll und ganz zustimmen, Mr. Nolezoto. Wir sollten uns das auf alle Fälle ansehen.”, entschied der hünenhafte Kommandant der Concordia, „Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang mit den Nangu, die Commander Tārušin mit ihrem Außenteam auf dem Mond Bīlat im Nachbarsystem entdeckt haben.”

„Bevor wir ein Außenteam auf die Oberfläche von Balta beamen lassen, sollten wir zuerst ein Team aus Aldanoiden zusammenstellen und sie voraus schicken, um festzustellen, ob es dort irgendwelche Gefahren gibt, die wir nicht bloßen Augen wahrnehmen können.”, schlug Sicherheitschefin Alicia Kent vor, „Solange wir nicht wissen, ob nicht vielleicht doch noch welche von der Besatzung den Absturz überlebt haben sollten, sollten wir keine Risiken eingehen. Zusätzlich müssen wir auch bedenken, dass wir nicht wissen, ob sich nicht irgendetwas auf dem Schiff befindet, was für uns gefährlich sein kann.” Sundrak nickte. „Ich verstehe.”, meinte der Captain der Concordia nachdenklich, nachdem er seinen Blick wieder auf den Bildschirm richtete, auf dem Terguls Gesicht immer noch zu sehen war, „Haben Sie schon ein Außenteam auf die Oberfläche entsandt, Commander?”

„Nein, Captain, soweit sind wir gar nicht gekommen, weil Sie mit der Concordia gerade eintrafen.”, antwortete Čandāra, „Allerdings steht schon ein Außenteam bereit, das nur noch darauf wartet, auf Balta gebeamt zu werden. Mir wäre es lieber, wenn Sie sich der Sache annehmen könnten, weil auf unserer Station jede Menge Reparaturen gemacht werden müssen und wir auf Grund dessen eigentlich niemanden für andere Missionen entbehren können.” „Dann lassen Sie Ihr Außenteam auch nicht auf die Oberfläche.”, entschied Sundrak mit ausdrucksloser Miene, „Ich denke, das es am besten ist, wenn wir uns die Sache selbst ansehen und ein Außenteam aus Aldanoiden bestehend auf die Oberfläche entsenden. Danach sehen wir weiter.” Deutlich konnten die Anwesenden auf der Brücke der Concordia die Erleichterung angesehen, die Commander Tergul empfand, nachdem sie Sundraks Entscheidung gehört hatte. „Ich bin erleichtert, dass Sie sich darum kümmern wollen, Concordia.”, erwiderte Čandāra dankbar, „Ich werde dafür sorgen, dass sich unsere Ingenieure inzwischen um Ihr kleines Raumschiff kümmern, dass Sie zwecks Reparaturen zu uns bringen.” „Wenn Ihre Leute keine Einwände haben, werden ein paar Ingenieure von uns dabei sein, damit das Schiff auch so schnell wie möglich einsatzbereit ist, wenn wir uns wieder auf den Weg machen, um unsere eigentliche Mission zu erfüllen.” Nachdem Commander Tergul die Verbindung unterbrochen hatte, wandte sich Sundrak an die Anwesenden auf der Brücke.

„Stellen Sie zwei Außenteams zusammen, Lieutenant Kent.”, befahl der Captain und sah dabei die Terranerin an, „Das eine Außenteam soll nur aus Aldanoiden bestehen. Das soll auch als erstes hinunter gebeamt werden und die Lage soweit klären, damit Sie mit dem zweiten nachkommen können. Sobald feststeht, dass da unten keine Gefahr für unsere Leute besteht, gehen Sie mit dem zweiten Außenteam runter und sehen sich das Wrack mal genauer an. Melden Sie sich sofort, wenn Sie was gefunden haben, Lieutenant.” Alicia salutierte pflichtgemäß und verließ mit entschlossenen Schritten die Brücke.

„Soll ich mit dem zweiten Außenteam mitgehen, Sir?”, erkundigte sich Chefingenieur Kalvan. Sundrak schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Mr. Kalvan, Sie werden anderseits gebraucht.”, entschied der Captain, „Sie werden die Reparaturen unseres Lockvogels beaufsichtigen. Die Lady muss so bald wie möglich wieder einsatzbereit sein, damit wir so schnell wie möglich einen neuen Versuch starten können, der Šakūra eine Falle zu stellen, nachdem uns vor einigen Tagen die Demetaner bereits unerwartet gehörig dazwischen gefunkt haben.” „Die haben unserer alten Dame schon einiges abverlangt, bevor sie uns fast auseinanderflog.”, bemerkte Simdu trocken, „Zumal die Demetaner sowohl die Klingonen als auch die Zadorianer mit ihrer Einmischung in den Krieg nun endgültig auf sich aufmerksam gemacht haben. Klug war das nicht. Bestimmt wird es nicht allzu lange dauern, bis die Klingonen und die Zadorianer darauf reagieren werden.” „Es war eine reine Verzweiflungstat und die war wiederum verständlich.”, antwortete Sundrak mit ausdrucksloser Miene, „Nur leider werden die Klingonen und die Zadorianer das nicht so sehen. Die Demetaner haben nur eine Chance, dem Krieg gegen beide zu entkommen. Sea Merin Inaris muss so schnell wie möglich ihre Regierung davon überzeugen, mit unserer Regierung offiziell Kontakt aufzunehmen. Erst dann können wir ihnen helfen. Wenn sie das nicht tun, dann wird es nicht sehr lange dauern und die Klingonen und Zadorianer werden die Heimatwelt der Demetaner angreifen. Gegen so eine Übermacht hätten sie überhaupt keine Chance. Es sei denn, zwischen Demeta und der Aldanischen Allianz gäbe es einen offiziellen Vertrag, auch wenn es nur ein vorläufiger wäre, damit sie von uns Hilfe bekommen könnten.”

Nachdem der Chefingenieur ebenfalls die Brücke verlassen hatte, zog sich Sundrak in den Bereitschaftsraum zurück. Das Kommando übertrug er vorübergehend Lomādo Nolezoto.

Nachdenklich setzte sich der Captain hinter seinen Schreibtisch und gab einen tiefen Seufzer von sich. Sundrak gingen viele Gedanken durch den Kopf. Es gab viele Probleme, die seine Crew und er zusammen irgendwie, und wenn es möglich war, auch noch gleichzeitig lösen mussten. Er stand wieder auf und trat an den Replikator und orderte einen aldanischen Tee. Wie sollen wir das alles nur schaffen?, fragte sich der Captain der Concordia, als er wieder hinter seinem Schreibtisch Platz nahm, Vor unserer Haustür tobt ein interstellarer Krieg, den wir nicht verhindern konnten! Dann mischen sich noch die Demetaner in diesen Krieg ein und bringen vermutlich beide Kriegsparteien gegen sich auf! Zusätzlich scheinen die Elysianer auch noch etwas vorzubereiten, von dem wir nicht genau wissen, was sie tatsächlich im Schilde führen, was schlimmstenfalls in einen neuen Krieg mit ihnen enden kann! Jetzt kommt auch noch ein unbekanntes Raumschiffwrack hinzu, von dem wir nicht wissen, woher es stammt und warum es gerade hier auf Balta abgestürzt ist! Mit der Tasse in der Hand stand Sundrak wieder auf und trat ans Fenster. Nachdenklich sah der hünenhafte Kommmandant in die kalte Schwärze des Alls hinaus. Die funkelnden Sterne boten einen atemberaubenden Anblick.

Das Interkom auf dem Schreibtisch holte Sundrak mit seinem Summen aus seine Gedanken. Rasch nahm der Captain wieder in seinem Sessel Platz und aktivierte das Gerät, das inzwischen zum dritten Male summte. Auf dem Schirm erschien das Gesicht Nolezotos. „Wir haben inzwischen an der Station angedockt, Sir.”, teilte er seinem Vorgesetzten mit, „Das Aldanoiden-Außenteam wurde soeben auf die Oberfläche gebeamt und beginnt in diesem Moment mit der Untersuchung des Wracks.” „Das ist gut.”, antwortete Sundrak mit ernster Miene, „Sobald es für unser zweites Außenteam sicher ist, sollen sie ebenfalls hinunterbeamen und sich dort gründlich umsehen. Stündlich will ich einen Statusbericht über den Stand der Untersuchung bezüglich des Wracks haben, Mr. Nolezoto.” „Aye, Sir!”, erwiderte der Schwarzhaarige. Das Bild verschwand, nachdem die Verbindung unterbrochen wurde. Sundrak nahm gerade einen weiteren Schluck, als das Interkom erneut summte. Der Captain der Concordia aktivierte es, woraufhin das Gesicht der blonden Kommoffizierin erschien. „Admiral Kononga möchte Sie sprechen, Sir.”, teilte Darāna mit. „Ich nehme das Gespräch hier an, Lieutenant.”, entschied der hünenhafte Kommandant und stellte seine Tasse wieder ab. Kurz darauf verschwand das Gesicht Bilaodānus und stattdessen erschien das Gesicht einer weißhaarigen Admirälin, die sehr ernst dreinschaute.

Sand knirschte unter ihren Schuhsohlen, nachdem sich die acht Aldanoiden auf der Oberfläche des Planeten rematerialisiert hatten. Mit ihren seelenlosen Augen blickten sie sich einen kurzen Augenblick lang in einer Landschaft um, die nur aus Sand und Felsen bestand. Eine blasse gelbliche Sonne schien vom Himmel auf die Gestalten herab. Mit aktivierten Tricordern in ihren Händen setzten sie sich in Richtung des Raumschiffswracks in Bewegung. Ein leichter Wind trieb kleine Staubwolken vor sich her, die vor den Aldanoiden einen skurrilen Tanz aufführten. Es dauerte nicht lange, bis die acht Gestalten das Wrack erreichten.

Einen kurzen Moment blieben sie stehen. Zwei von ihnen zogen ihre Waffen, bevor sich die Gruppe dem abgestürzten Raumschiff näherte, das direkt vor ihnen lag. Ohne zu zögern betrat der erste der Aldanoiden das Wrack. Zwei weitere folgten dem Ersten, während der Rest draußen blieb und zwei von ihnen einmal langsam das Raumschiff umrundeten. Als sie an ihren Ausgangspunkt zurückkehrten, waren sie allein. Dann betraten auch sie das Raumschiff.

„Momentan sorgt Ihr neuer Bericht innerhalb des Flottenoberkommandos für Furore, Captain.”, sagte Kononga mit ernster Miene, „Ich kenne Ihren Bericht schon, aber ich möchte von Ihnen hören, was da nun genau passiert ist. So wie ich das verstehe, hatten Sie vor wenigen Tagen einen inoffiziellen Erstkontakt mit einem der demetanischen Schiffe. Ist das korrekt?” Sundrak bejahte. „Was ist da genau passiert?”, wollte die Alte wissen. Detailliert berichtete der Captain der Concordia von der Begegnung mit Sea Merin Inaris. Aufmerksam hörte Admiralin Kononga zu. Nachdem er Kononga erklärte, was die Demetaner zu ihrer Tat bewegt hatte, huschte einen kurzen Augenblick lang Verständnis über das Gesicht der weißhaarigen alten Frau. Doch dieses Verständnis wich sofort der Besorgnis, nachdem Sundrak daraufhin hinwies, dass die Demetaner sich und ihre Heimatwelt mit ihrer Einmischung in den klingonisch-zadorianischen Krieg auf sich aufmerksam gemacht haben und mit großer Wahrscheinlichkeit beide Kriegsparteien gegen sich aufgebracht haben. „Damit haben Sie mir gerade eine Erklärung über das seltsame Verhalten der Klingonen und Zadorianer geliefert, die vor wenigen Stunden ihre Kampfhandlungen vollständig eingestellt und sich zurückgezogen haben.”, unterbrach Kononga den Captain der Concordia.

„Die haben ihre Kampfhandlungen eingestellt, Admiral?”, fragte der dunkelhaarige Kommandant etwas verwundert. „Ja, das haben sie, Captain Sundrak.”, antwortete Kononga mit besorgter Miene, „Leider wird die Waffenruhe nur von sehr kurzer Dauer sein, denn die Zadorianer sind schon dabei, ihre Streitkräfte an der Grenze neu zu sammeln und die Klingonen machen das momentan ebenfalls.” „Dann werden sie in Kürze Demeta angreifen, Admiral.”, konstatierte Sundrak mit besorgter Miene, „Wenn sie das tun, wird es ein Blutbad sondergleichen geben. Die sind den Klingonen und Zadorianern hoffnungslos unterlegen. Demeta hätte überhaupt keine Chance gegen so eine Übermacht.” Die Admiralin nickte. „Ich weiß, Captain.”, erwiderte die Alte, „Leider können wir ihnen nicht helfen, weil es noch keine offiziellen Verträge zwischen unseren beiden Völkern existieren.” „Aber wir können doch nicht tatenlos zusehen, wie die Klingonen und Zadorianer zusammen ein ganzes Volk auslöschen werden, nur weil die versucht haben, ihre Heimatwelt zu schützen.”, entgegnete Sundrak mit ausdrucksloser Miene, „Irgendetwas müssen wir doch tun können, Admiral.” Einen längeren Augenblick sahen sich Kononga und Sundrak gegenseitig via Bildschirm an. Dann huschte ein Schatten über das Gesicht der Admiralin. Fragend hob der hünenhafte Kommandant die Augenbrauen. „Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit.”, meinte sie nachdenklich, „Aber darum muss ich mich selbst kümmern.” Im nächsten Augenblick verschwand das Bild der Alten und die Verbindung war unterbrochen. Nachdenklich blieb Sundrak in seinem Sessel sitzen.

Inzwischen drangen die Aldanoiden immer weiter in das Schiffswrack vor und stießen überall auf tote Besatzungsmitglieder, die Schutzanzüge trugen. Im Schiffswrack herrschte Totenstille. Jedes Computerterminal, das die Aldanoiden erreichten versuchten sie zu aktivieren, um Informationen über den Absturz zu erhalten. Die Tricorder summten leise, während sie mit diesen Geräten in ihren Händen hantierten und die leblosen Körper untersuchten. In regelmäßigen Abständen scannten sie die Umgebung, in der sich die Aldanoiden aufhielten. Nach einigen Minuten erreichten sie bereits die Kommandozentrale des Wracks, die wie der Rest des Schiffes ebenfalls im Dunkeln lag. Das Ausmaß der Zerstörung war trotzdem für die Gestalten nicht zu übersehen, da sie sehr helle Taschenlampen benutzten, die die Brücke des Wracks in eine gespenstische Szenerie tauchten. Nachdem die ersten von ihnen die Brücke betraten, näherten sie sich auch schon den Computerterminals, die ihnen noch funktionsfähig erschienen.

In der Zwischenzeit saß Sundrak immer noch im Bereitschaftsraum und machte sich über die letzten Ereignisse Gedanken. Der Captain der Concordia war sich nicht sicher, was er von der Gesamtsituation halten sollte. Jedes Detail dieser Situation war an sich schon schlimm genug. Besonders besorgniserregend fand er, was er und seine Crew durch die Gespräche mit den Nangu und dem Elysianer Kushuk Tolim Nuy herausgefunden hatten. Immer wieder ließ er sich das Gesagte von Lundus und Tolim Nuy durch den Kopf gehen. 'Plante das Elysianische Imperium tatsächlich einen neuen Krieg?, fragte sich Sundrak, Falls ja, wen wollen sie dann als erstes angreifen und wann werden sie damit beginnen? Der hünenhafte Kommandant seufzte. Die Elysianer arbeiten zurzeit an der Entwicklung einer Art Superwaffe, was wiederum bedeutet, dass die Elysianer einen raschen Sieg anstreben!, überlegte Sundrak weiter, So, wie die Dinge momentan liegen, haben sie wohl die Absicht, als erstes die Aldanische Allianz anzugreifen! Das ging zumindest aus den Aussagen von Lundus und Kushuk Tolim Nuy hervor, die das deutlich zum Ausdruck brachten, als ich mit ihnen auf dem Tānas-Mond Bīlat sprach!, sinnierte der Captain der Concordia weiter, Diese Waffe wird einsatzbereit sein, sobald sie das Energieproblem gelöst haben!

Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, warum die Elysianer einen neuen Krieg vorbereiten!, fuhr Sundrak mit seinen Überlegungen fort, Warum wollen sie das ausgerechnet jetzt nach jahrhundertenlanger Waffenruhe? 

Auf der Brücke der Concordia herrschte angespannte Ruhe. Lomādo saß am Navigations-und Steuerterminal des Schiffes. Der kleine schwarzhaarige Mann blickte auf, als Counselor Dāmala Ītaku einen leisen Seufzer von sich gab. Nolezoto wandte sich zu ihr um und blickte sie fragend an. „Ist etwas nicht in Ordnung, Counselor?”, wollte er wissen. „Es ist gar nichts in Ordnung.”, erwiderte sie, „Ich frage mich schon die ganze Zeit über, was die Leute auf dem Schiff hier bei uns in der Aldanischen Allianz wollten, bevor sie auf den Planeten abstürzten.” Nolezoto nickte verständnisvoll. „Ich denke, das ist etwas, was wir uns alle fragen.”, meinte er müde, „Sobald das Aldanoidenteam einen ersten Bericht an uns sendet, werden wir vielleicht mehr wissen. Vielleicht haben wir dann schon eine Antwort.” Ītaku lehnte sich in ihren Sitz zurück und streckte sich etwas. „Ich hoffe, dass Sie Recht haben, Mr. Nolezoto.”, antwortete die Counselor, „Die ganze Situation ist an für sich schon kniffelig genug.”

„Ich frage mich die ganze Zeit, wer überhaupt an Bord des Wracks war.”, schaltete sich Lieutenant Bilaodānu in das Gespräch ein, „Waren dort Nangu, Drakonianer oder Elysianer an Bord?” „Ich vermute, dass es Nangu waren.”, meinte Lomādo mit ernster Miene, „Es wäre nicht verwunderlich, wenn es sich hierbei um jenes Schiff handeln würde, auf das Kushuk Nuy und seine Leute zusammen warteten, als sie sich auf Bīlat versteckten.” Dāmala nickte. „Ja, das könnte durchaus der Fall sein.”, räumte sie ein, „Das würde Sinn machen.” „Trotzdem bleibt noch die Frage, warum sie gerade auf Balta abstürzten.”, sagte Darāna, „Eigentlich hätten sie doch ins Golādu-System fliegen müssen, wenn sie nach Bīlat wollten. Wurden sie ebenfalls von den Elysianern angegriffen oder hatte ihr Absturz andere Ursachen? Normalerweise hätten sie eigentlich in das Golādu-System fliegen müssen, wenn sie zu ihren Leuten nach Bīlat wollten. Irgendetwas stimmt da jedenfalls nicht.”

„Dass sie vom Kurs abgekommen sind, kann man einfach erklären.”, antwortete der Navigator und Steuermann der Concordia in einem sachlichen Tonfall, „Die Angreifer brauchten nur das Antriebssystem ausreichend beschädigen und damit das Schiff manövrierunfähig machen, als sie das Schiff unter Beschuss nahmen. Die Druckwellen der Detonationen brachten es dabei vom ursprünglichen Kurs ab und sie flogen in eine ganz andere Richtung weiter, als sie vorhatten. Das würde schon reichen, um zu verhindern, ihr Ziel zu reichen. Ansonsten könnte auch ein umfangreicher Systemausfall dafür verantwortlich sein, nachdem die Schilde zu schwach waren, um das Schiff ausreichend zu schützen. Dafür gibt es also einige Erklärungsmöglichkeiten.” „Eben.”, pflichtete die Counselor Nolezoto bei, „Die Frage ist nur, welche davon zutrifft.” „So ist es.”, erwiderte der Schwarzhaarige am Navigations- und Steuerungsterminal, „Egal, was da passiert ist. Wir werden es kurz über lang herausfinden.” Bevor noch jemand etwas sagten konnte, erreichte ein Funkspruch des Aldanoidenteams auf Balta die Concordia.

Wenig später materialisierten sich weitere Gestalten in der Nähe des Wracks. Sie trugen Schutzanzüge. Alicia Kent nahm ihren Tricorder in die Hand und justierte ihn. Doktor Frank Tyler gab einen undefinierbaren Laut von sich, als er seinen Blick über die lebensfeindliche Ebene schweifen ließ. „Die armen Kerle.”, brummte der terranische Arzt, „Nicht gerade der beste Ort für einen Absturz.” „Ich glaube nicht, dass das für die Besatzung des havarierten Schiffes noch eine Rolle spielt, wo sie nun abgestürzt sind.”, erwiderte Kent, „Laut den Berichten des Aldanoidenteams sind die Crewmitglieder bereits alle tot. Auch jene, die den Absturz selbst überlebt hatten.” „Ich weiß.”, brummte der Arzt mürrisch, „Trotzdem stelle ich mir ein Paradies zum Überleben anders vor.”

Entschlossen setzte sich die terranische Sicherheitschefin in Bewegung und der Rest ihres Außenteams folgte ihr. Dicht vor dem Schiffswrack blieben sie stehen. „Es ist schon erstaunlich, dass nach dem Absturz überhaupt noch etwas von dem Schiff funktionsfähig blieb.”, meinte Tyler, als er als Letzter des Teams das Wrack betrat. Schweigend blickten sie sich um. „Wohin gehen wir als erstes?”, erkundigte sich ein aldanischer Fähnrich bei Kent, die ein nachdenkliches Gesicht machte. Dann wandte sie sich nach links um und zeigte in die Richtung. „Wir werden dorthin gehen.”, entschied sie, „Der Weg führt uns direkt zur Brücke des Schiffes. Beziehungsweise, was davon noch übrig ist. Und Sie, Doktor Tyler, gehen am besten mal mit zwei Teammitgliedern zur Krankenstation. Vielleicht finden Sie dort ein paar Informationen über den Gesundheitszustand der Crew des Schiffswracks, bevor das Schiff angegriffen wurde und anschließend abstürzte.” Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sich der terranische Arzt in die entgegensetzte Richtung um und ging davon. Zwei Teammitglieder folgten ihm. Wenig später war Tyler bereits außer Sicht und Alicia setzte ihren Weg zur Brücke fort, während dessen der Rest des Teams ihr folgte.

Die müssen noch eine geraume Zeit gelebt haben, nachdem das Schiff abgestürzt war!, dachte die Sicherheitschefin, als sie die Brücke betrat, Irgendwie haben die es geschafft, fast alle Trümmer zu beseitigen und einige Systeme am Laufen zu halten, bevor sie starben! Die Aldanoiden auf der Brücke, arbeiten bereits daran, ein Teil des Computersystems zu reaktivieren.

„Lagebericht!”, forderte die Terranerin von den anwesenden Aldanoiden. Der ihr am nächsten stand richtete sich von einem der zerstörten Terminals auf und sah Alicia mit ausdrucksloser Miene an. „Bisher konnten wir nur einen ganz kleinen Teil des Computersystems wieder in Betrieb setzen, weil nur noch ein kleiner Rest an Energie noch vorhanden ist.”, antwortete die künstliche Lebensform der Waffenoffizierin und Sicherheitschefin der Concordia, „Momentan konnten wir einen kleinen Teil des Logbuch des Captains rekonstruieren.” Kent trat einen Schritt näher und blieb direkt vor der zerstörten Kontrolleinheit stehen, die einmal zum Kommandosessel des Captains des Schiffes gehört haben musste. „Und was haben Sie herausgefunden?”, fragte sie mit ernster Miene den Aldanoiden. „Das Schiff wurde von den Elysianern angegriffen, bevor es die Aldanische Allianz erreichen konnte.”, antwortete die Gestalt, die größer war als Alicia, „Dabei wurde das Antriebssystem soweit beschädigt, dass die Nangu die Kontrolle über die Steuerung verloren und das Schiff durch weitere Detonationen von seinem ursprünglichen Kurs abbrachte. Da die Außensensoren ausgefallen waren, wussten die Crewmitglieder nicht, wohin sie flogen und auf welchen Planeten sie schließlich abstürzten. Das ursprüngliche Ziel dieses Schiffes war Bīlat.”

„Aus dem Logbuch des Ersten Offiziers geht hervor, dass zusätzlich noch das Lebenserhaltungssystem beschädigt wurde und es für eine kurze Zeit sogar ganz ausfiel.”, ergänzte ein anderer Aldanoide, der an einer anderen Station stand, die nicht viel besser aussah, als jene, an der die Terranerin stand, „Die Ingenieure an Bord konnten es nach einiger Zeit notdürftig reparieren. Zusätzlich haben wir noch auf die Schnelle einige Teile der Einträge aus den wissenschaftlichen Logbüchern rekonstruieren können.” Alicia Kent trat zu den anderen Aldanoiden, der etwas auf dem Touchscreen eines Tricorders eintippte, der wiederum mit der wissenschaftlichen Kontrolleinheit verbunden war. „Lassen Sie mal sehen.”, sagte die Terranerin, als sie dicht neben den Aldanoiden trat, „Vielleicht bekommen wir jetzt weitere Antworten.” Wenig später erschien das Gesicht eines männlichen Nangu auf dem kleinen Schirm. Deutlich hörten sie alle die tiefe Bassstimme. „Die Suche blieb bisher erfolglos.”, sagte die Gestalt auf dem Schirm, „Ich habe meine Zweifel daran, dass wir sie jemals finden werden, denn ich halte die ganze Geschichte nach wie vor für einen Mythos. Und falls es sie doch gibt, dürfen die Elysianer sie niemals finden….” Immer wieder wurde das Bild verzerrt und die Stimme wurde undeutlich. „…Elysianischen Imperium…Tajkar…finden.…wir mussten die Suche ausdehnen….”, berichtete der Nangu weiter, „…Tajkar…Energieerzeugung für die Pytron….Wenn….Tajkar…Krieg gegen….” Mit einer wortlosen Handbewegung wies die Terranerin den Aldanoiden an, die Abspielung der Aufzeichnung zu stoppen. Mit ausdrucksloser Miene sah er Kent an, die über das Gehörte nachdachte. Die Sicherheitschefin konnte nicht sehr viel verstehen, von dem, was der Nangu in seiner Aufzeichnung berichtete. Nur ein Wort tauchte immer wieder auf. Es lautete Tajkar.

Was meinte der Nangu-Wissenschaftler mit dem Begriff Tajkar?, überlegte die Sicherheitschefin der Concordia, Das klingt ja fast noch einer Art Mineral oder Kristall, aus dem man ziemlich viel Energie gewinnen könnte! Nachdenklich beobachtete die Terranerin, wie die Mitglieder der beiden Außenteams das Wrack weiter untersuchten. „Haben Sie jemals diesen Begriff gehört?”, fragte sie den Aldanoiden, der immer noch vor ihr stand und auf weitere Anweisungen wartete. „Nein, diesen Begriff habe ich heute auch zum ersten Mal gehört, Ma’am.”, antwortete der Aldanoide, „Aber vielleicht enthalten die Datenbanken der Concordia darüber ein paar Informationen. Die sind auf den allerneuesten Stand.” Alicia nickte grübelnd. „Ja, das wäre durchaus möglich.”, meinte sie, „Am besten sollte sich an Bord jemand sofort darum kümmern und die Datenbanken danach durchsuchen.” Entschlossen aktivierte sie ihren Kommunikator.

Vorsichtig räumten Tylers Begleiter die Trümmer beiseite, die den Eingang zur Krankenstation des Schiffswracks versperrten. „Ich frage mich, warum man mich überhaupt hierher beordert hat.”, brummte der terranische Arzt mürrisch, als sie gemeinsam die zerstörte Krankenstation betraten und dort einige tote Crewmitglieder erblickten, „Ich bin doch kein Gerichtsmediziner. Meine Aufgabe ist es, Leben zu retten und zu erhalten.” Geisterhaft huschen die Lichtkegel ihrer Taschenlampen durch den Raum. Einer der beiden Begleiter trat an einen Terminal, das noch aussah, als wäre es noch einigermaßen intakt. Mit raschen Handgriffen versuchte der Techniker es zu aktivieren. Als die ersten kleinen Leuchtdioden aufflammten und zu blinken begannen, rief er Doktor Frank Tyler zu sich. Mit schnellen Schritten trat der rothaarige Arzt an das Terminal und warf einen Blick darauf. Deutlich war ein Symbol zu erkennen, was keiner von ihnen jemals zuvor gesehen hatte. Unter dem Symbol stand etwas in der Nangu-Sprache, die keiner von ihnen lesen geschweige denn verstehen konnte. „Dieses Terminal scheint auf Grund des autarken Energie-Versorgungssystems noch ein wenig zu funktionieren, Doc.”, meinte der Techniker mit einen leichten Lächeln, „Vielleicht können Sie hier noch etwas über den medizinischen Standard der Nangu in Erfahrung bringen.” Tyler gab ein abfälliges Schnauben von sich. „Ich bin Arzt und kein Linguist.”, brummte der terranische Mediziner, „Wenn Sie mir das übersetzen können, kann ich bestimmt einige Informationen aus der medizinischen Datenbank herausholen.” Umgehend machten sich die beiden Techniker ans Werk.

Ein leises Summen erfüllte den kleinen Raum und ein kleines energetisches Kraftfeld teilte den Raum in zwei Hälften, in der Commander Dilāna Tārušin schon seit Tagen gefangen gehalten wurde. Die Rothaarige richtete sich von der kleinen Pritsche auf, als sich hinter dem Kraftfeld eine Gestalt materialisierte. Es war jener Mann, mit dem sie es bis jetzt als einzigen Aldaner zu tun hatte. Der schwarzhaarige Aldaner sah sie mit wachsamen Augen an. Seine Miene war ausdruckslos, als Dilāna an das Kraftfeld trat und ihn ebenfalls ansah, der ihren Blick wortlos erwiderte.

„Sie haben sich ja schon lange nicht mehr hier blicken lassen.”, bemerkte die Erste Offizierin der Concordia, um das Schweigen zu brechen, „Für das, dass ich angeblich Ihre Schwester bin, zeigen Sie ziemlich wenig Interesse. Bis jetzt habe ich noch nicht einmal Ihren Namen.” Der Fremde, der sich bei ihrer ersten Begegnung Dilāna Tārušin gegenüber als ihren Bruder ausgegeben hatte, räusperte sich. „Ich hatte in den letzten Tagen keine Zeit gehabt, um herzukommen, was ich sehr bedaure.”, gestand der Fremde in einem neutralen Tonfall, „Aber bin ich nun mal ein vielbeschäftigter Mann.” Der Aldaner trat einen kleinen Schritt näher ans Kraftfeld und sah die Rothaarige unverwandt an. „Es ist ja sehr schön, dass Sie sehr beschäftigt sind.”, erwiderte Dilāna kühl, „Trotzdem möchte ich jetzt wissen, warum Sie mich hier eigentlich gefangen halten und wie lange Sie mich hier noch festhalten wollen.” Ein freundliches Lächeln umspielte die Lippen des Schwarzhaarigen.

„Das sind ja schon einige Fragen, die Sie mir da stellen, Commander.”, antwortete der Unbekannte, „Fangen wir erst einmal mit meinen Namen an, den ich in der Regel niemanden sage. Normalerweise verwenden wir in unserer Organisation keine Namen und sprechen uns untereinander daher nur mit Dienstgrand und Dienstnummer an.”„Aber Sie haben doch einen Namen, oder?”, unterbrach die Erste Offizierin der Concordia den Fremden. „Irgendwie klingt das für mich nach einer Sicherheitsvorschrift.”, meinte die Rothaarige immer noch kühl, „Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie ein Šakūrist sind.” „Ich muss feststellen, dass meine Schwester sehr scharfsinnig ist.”, schmunzelte der Aldaner, während die Miene der jungen Frau von der Concordia neutral blieb. „Dann liege ich also mit meiner Vermutung richtig.”, konstatierte Dilāna, deren Stimme immer noch kühl war. Der schwarzhaarige Mann betrachtete einen Moment lang die rothaarige Offizierin von der Concordia. „Wenn ich Recht habe, können Sie das ruhig sagen.”, insistierte Tārušin, „Es wäre nicht das erste Mal, dass ich es mit Leuten von der Šakūra zu tun habe.” Der Fremde machte ein nachdenkliches Gesicht. Dann nickte er. „Okay, es stimmt.”, gestand er mit ruhiger Stimme, „Sie haben Recht. Ich bin ein Šakūrist und Sie sind eine Gefangene der Šakūra.” Ein schwaches triumphales Lächeln umspielte kurz Dilānas Lippen. Ich wusste es!, dachte sie, Wer sollte mich hier in der Aldanischen Allianz sonst gefangen nehmen? „Dann können Sie mir nun auch Ihren Namen verraten.”, hakte die Rothaarige nach, „Oder wollen Sie ihn Ihrer ,Schwester’ gegenüber immer noch geheim halten? Das wäre aber kein guter Anfang, wenn wir tatsächlich Geschwister sein sollten und uns jetzt erst richtig kennen lernen.” Der Aldaner machte erneut ein nachdenkliches Gesicht, doch dann nickte er erneut. 

„Also gut.”, antwortete der Fremde, der seine Hände hinter seinem Rücken zusammen hielt, „Aber, bevor ich Ihnen meinen Namen verrate, stelle ich eine Bedingung, die Sie mir vorher erfüllen müssen.” „Und wie lautet Ihre Bedingung?”, wollte Dilāna wissen. „Duzen Sie mich in Zukunft.”, antwortete der Schwarzhaarige, „Das ist zumindest unter Geschwistern so üblich.” „Einverstanden.”, entschied die Erste Offizierin von der Concordia, die sich immer noch fragte, was sie eigentlich von der ganzen Situation halten sollte, „Unter Geschwistern ist das zwar üblich. Aber zwischen Gefangenen und ihren Wärtern ist das eigentlich nicht der Fall, wenn ich das mal so sagen darf. Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass ich nach wie vor Ihren Namen nicht weiß.” „Rokim.”, antwortete der Aldaner mit den schwarzen glänzenden Haaren, „Mein Name ist Rokim.”

Abschließende Hinweise:

keine

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