Star Trek - USS Concordia - Die Nangu

von aroessler2003
Zusammenfassung:

Auf dem Rückflug nach Aldania Prime empfängt die USS Concordia einen Notruf von einem Schiff der Nangu aus dem Elysianischen Imperium, das gerade angegriffen wird. Bevor die Concordia den Nangu zu Hilfe kommen kann, wird die Besatzung getötet und das Schiff vollkommen zerstört. Sofort versuchen Captain Sundrak und seine Besatzung festzustellen, wer das Nangu-Schiff angegriffen hat und warum es angegriffen wurde. Während der Untersuchung entdecken sie eine Spur, die die Concordia direkt zum Tānas-Mond Bīlat führt, der sich mitten in dem Gebiet der Aldanischen Allianz befindet…..


Kategorien: Fanfiction > Star Trek Charaktere: Keine
Genres: Science Fiction
Herausforderung: Keine
Serie: Star Trek - USS Concordia
Kapitel: 5 Fertiggestellt: Ja Wörter: 22520 Aufgerufen: 23495 Veröffentlicht: 03.05.09 Aktualisiert: 03.05.09
Hinweise zur Geschichte:

keine

Rätsel und Fragen

von aroessler2003
Hinweise des Autors:

keine

 

Sorgenvoll war sein Blick, als er aus dem Fenster hinaus in die endlose Weite des Alls sah. Die Sterne schienen nur so an ihm vorbeizuhuschen. Der Alte schüttelte mit dem Kopf und gab dabei einen tiefen Seufzer von sich. Ich bin schon so lange als Vertreter meines Volk im Amt!, dachte er bekümmert, Aber so etwas habe ich während meiner ganzen Amtzeit noch nie erlebt! Nachdenklich zupfte er an seinem langen Bart. Wie konnte das nur passieren?, fragte er sich immer wieder, Hatten wir nicht alles getan, um diese entsetzliche Katastrophe zu verhindern? Der weißhaarige Mann wandte sich wieder um und sah die Mitglieder seines Stabes an, die schweigend an einem ovalen Tisch saßen. Vor ihnen lagen mehrere Datenkristalle und Pads mit verschiedenen Berichten und beigefügten Notizen. Langsam trat er wieder zu den anderen und nahm auf seinem Sessel Platz. Er musste mehrmals räuspern, bevor er seine Stimme erhob.

„Also, es bleibt dabei.”, sagte er mit fester Stimme, „Der Bericht wird vorläufig noch nicht abgeschickt. Stattdessen wird die ganze Angelegenheit vom Anfang bis zum Ende ausführlich untersucht. Wir müssen um jeden Preis herausfinden, wie es dazu kommen konnte. Da sind wir uns alle einig.” Die Anwesenden murmelten zustimmend. „Allerdings dürfen wir uns damit auch nicht allzu lange Zeit lassen. Irgendwann müssen wir unsere Regierung über die neue Entwicklung in Kenntnis zu setzen.”, fuhr er fort, „Bestimmt wird es nicht sehr lange dauern, bis sie von dem offiziellen Kriegausbruch zwischen den Klingonen und Zadorianern erfahren werden. Deshalb ist es wohl besser, wenn der Präsident der Aldanischen Allianz alles darüber direkt von uns erfährt.”

Die Anwesenden wandten sich um, als Captain Sundrak den Konferenzraum betrat. Mehrere Offiziere folgten dem hünenhaften Kommandanten, der am anderen Ende des Tisches Platz nahm. Sundrak nickte jeden zur Begrüßung mit Kopf zu, wobei sein Gesicht absolut ausdruckslos blieb. Vor sich legte er ein Pad ab und mehrere Datenkristalle. Erste Offizierin Dilāna Tārušin, Chefingenieur Simdu Kalvan, Bordarzt Dr. Frank Tyler und Waffenoffizierin Alicia Kent, die zugleich auch Sicherheitschefin der USS Concordia war, sowie Counselor Dāmala Ītaku, die den Captain begleiteten, setzten sich ebenfalls.

„Wie ich sehe, haben auch Sie mit Ihren Offizieren zusammen bereits über die letzten Ereignisse konferiert und dementsprechende Berichte für Ihre Vorgesetzten angefertigt.”, meinte Dēlus mit fester Stimme. Der Captain nickte. „So ist es, Herr Botschafter.”, erwiderte dieser, „Aber wir haben ihn noch nicht abgeschickt.” „Anscheinend haben Sie denselben Gedanken wie wir.”, vermutete Ajtos. „Was meinen Sie, Mr. Hōnan?”, erkundigte sich Dilāna. Der blonde Diplomat begann zu lächeln. „Er wollte damit nichts anderes sagen, als dass wir unsere Berichte ebenso wenig abgeschickt haben wie Sie, Commander.”, antwortete Ibāmu, „Das ist alles.” Sundrak nickte. „Dann haben wir dem Anschein nach tatsächlich dieselben Rückschlüsse gezogen.”, konstatierte der Captain, „An der ganzen Sache ist etwas faul, um nicht zu sagen oberfaul.” „Eben.”, sagte Matna Gīlan, „Das denken wir auch.” „Ehrlich gesagt, habe ich mich schon die ganze Zeit über gefragt, warum sowohl die Klingonen als auch die Zadorianer zu einem Treffen zwecks Friedensverhandlungen kommen, wenn sie im Grunde genommen doch keinen haben wollen. Welchen Sinn hatte dann das ganze Theater?” „Das ist eine sehr gute Frage.”, meinte Arāne Adakān, „Aber vielleicht sollten wir uns mal fragen, wer eigentlich davon profitieren würde, wenn sich die beiden Völker gegenseitig bis aufs Blut bekämpfen.” „Auch das ist eine gute Frage, die wir unbedingt klären sollten.”, meinte Sibu Omolon. „Vielleicht ist es am besten, wenn wir diese Punkte mal schriftlich festhalten würden.”, schlug Kurus Tongur vor und warf einen fragenden Blick in die Runde. Dēlus und der hünenhafte Kommandant nickten. „Wenn Captain Sundrak selbst nichts dagegen hat, dann machen Sie das so.”, antwortete Ibāmu, „Immerhin sind das wichtige Punkte, die wir nicht vergessen dürfen.” Sofort begann Tongur, eifrig auf seinem Pad Notizen zu machen.

„Wir alle haben doch diese enorm starke Präsenz der Prätora wahrgenommen, als wir unsere mentalen Schilde gesenkt hatten.”, sagte Sundrak, „Während meiner Dienstzeit als Erster Offizier auf der Oldāka unter dem Kommando von Captain Menex bin ich schon mal gelegentlich Zadorianern begegnet. Aber ich habe auf mentalem Wege noch nie bei einer Zadorianerin soviel Zorn und Hass wahrgenommen wie in diesem Fall. Ich hatte irgendwie das Gefühl gehabt, dass Prätora Lugāna Tajraš nicht sie selbst war. Anscheinend steckt mehr dahinter, als wir diesbezüglich zuerst annehmen konnten.”

„Also, je mehr ich darüber nachdenke, desto beunruhigender finde ich das Ganze.”, gestand Alicia, „Irgendwie erinnert mich das alles an einer früheren Konspiration, an der damals fast der Khitomer-Vertrag zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich gescheitert wäre, wenn Captain Kirk und seine Leute von der Enterprise nicht gewesen wären und die ganze Verschwörung aufgedeckt hätten.” Interessiert sahen alle Anwesenden die Waffenoffizierin von der Erde an. „Was meinen Sie damit?”, wollte Sibu wissen. Dr. Tylers Gesichtsausdruck wurde etwas grimmig, als er dem Diplomaten antwortete. „Nun ja.”, begann der Arzt, „Wahrscheinlich wollte Commander Kent nur auf mögliche Parallelen hinweisen, die sie momentan bei dieser Angelegenheit sieht.” Omolon runzelte etwas nachdenklich die Stirn. Dann nickte er langsam, als er begriff, worauf die beiden Terraner mit ihren Bemerkungen hinauswollten. „Ja, jetzt verstehe ich, was Sie beide meinen.”, gab Sibu zu, „Wenn man das so betrachtet, scheint es da tatsächlich Parallelen zu geben, wenn man beide Vorfälle miteinander vergleicht.”

„Ich finde, dass das ein wenig zu weit hergeholt ist.”, meinte Matna Gīlan ernst, „Es ist doch auch im Allgemeinem bekannt, dass die Klingonen und Zadorianer noch nie gut miteinander ausgekommen sind. Die haben sich doch schon von Anfang an immer am Rande eines Krieges befunden, so lange man auf ihre gemeinsame Geschichte zurückblicken kann.” Sundrak nickte. „Da muss ich Miss Gīlan Recht geben.”, sagte der Captain, „Die Klingonen und auch die Zadorianer sind jeweils ein Kriegervolk. Für sie bedeutet der Krieg einfach alles. In ihren Augen ist Diplomatie nur etwas für Schwächlinge. Sobald sie eine Chance für einen Kampf sehen, nehmen sie diese auch wahr und lassen dann sehr gerne ihre Waffen sprechen.”

„Aber ganz ohne Diplomatie kommen zum Beispiel die Klingonen auch nicht aus.”, warf Dr. Tyler ein, „Immerhin waren es die Klingonen damals selber gewesen, die seinerseits den Frieden mit der Föderation angestrebt hatten.” „Ja, das stimmt.”, erwiderte Dilāna, „Aber die Klingonen machten dies auch nur, weil sie ernsthafte Probleme mit der Energievorsorgung in ihrem Imperium bekamen, nachdem ihnen der Mond Praxis explodiert war.” „Das war damals ein Grund gewesen, warum sich Gorkons Vision seiner Friedenspolitik durchsetzen konnte. Die Klingonen mussten aus der Not eine Tugend machen, nachdem sie feststellen mussten, dass sie so gut wie pleite waren. Immerhin verschlang der Etat für militärische Zwecke das meiste Geld. Nach der Katastrophe sah Gorkon seine Chance gekommen, seine Friedenspolitik seinem Volk näher zu bringen, ohne dabei das Gesicht zu verlieren und letzten Endes hatte er beziehungsweise seine Tochter Azetbur mit ihrer Politik Erfolg gehabt, nachdem zu Beginn der Verhandlungen Kanzler Gorkon in der Föderation von Attentätern auf seinem Schlachtkreuzer namens Chronos kaltblütig ermordet wurde.”

„Wir sollten jetzt aber wieder in die Gegenwart zurückkehren und uns um unsere aktuellen Probleme kümmern, anstatt über die Vergangenheit zu diskutieren.”, ermahnte Sundrak mit ausdrucksloser Miene die Anwesenden, „Wir haben noch eine ganze Menge Arbeit vor uns liegen.” Der Botschafter nickte. „Ja, Captain Sundrak hat Recht.”, pflichtete Dēlus dem hünenhaften Kommandanten bei, „Wir können uns noch lang genug über die Geschichte des Alpha-Quadranten unterhalten, wenn wir unsere Aufgaben gelöst haben.” Gerade als die Counselor etwas anmerken wollte, wurde sie durch das Interkom unterbrochen. Das Gesicht der braunhaarigen Aldanerin blieb ausdruckslos währenddessen grenzenloses Entsetzen in ihren Augen lag.

„Was gibt es, Mr. Nolezoto?”, fragte Sundrak, nachdem das Gesicht des Steuermannes auf dem Schirm erschien. „Wir haben gerade einen Notruf empfangen, Captain.”, antwortete Lomādo, „Es stammt von einem Nangu-Schiff, das gerade angegriffen wird.” „Wurde gesagt, von wem sie angegriffen werden?”, erkundigte sich der Captain. „Negativ, Sir.”, antwortete Nolezoto, „Die Verbindung war miserabel. Jemand störte die Kommunikation erheblich. Wir haben nur sehr wenig erfahren können. Der Kontakt ist inzwischen abgebrochen.” Sundrak stand auf. „Ich komme sofort auf die Brücke, Mr. Nolezoto.”, sagte der Captain entschlossen, „Setzen Sie rasch einen Abfangkurs.” „Aye, aye, Sir.”, erwiderte der Steuermann, bevor der Schirm des Interkom wieder dunkel wurde.

Rasch folgten die restlichen Führungsoffiziere Sundrak auf die Brücke der USS Concordia. „Lagebericht!”, forderte der hünenhafte Kommandant, als er die Brücke betrat. „Wir befinden uns jetzt auf einen Abfangkurs, Sir.”, antwortete Lomādo, „Aber ich befürchte, wir haben ein verdammt großes Problem.” Sundrak nahm in seinem Kommandosessel Platz. „Was für ein Problem ist das?”, wollte die Erste Offizierin wissen, die sich gerade in ihrem Sessel setzte. „Der Notruf der Nangu stammt direkt aus dem Imperium der Elysianer.”, berichtete Nolezoto, „Deshalb haben wir ein Problem.” Der Captain nickte langsam. „Ich verstehe.”, antwortete Sundrak, „Das meinen Sie also.” „Sollen wir diesen Kurs beibehalten, Sir?”, erkundigte sich der Steuermann und sah kurz den Captain fragend an. „Davon würde ich abraten, Captain Sundrak.”, riet Botschafter Dēlus, der ebenfalls auf der Brücke erschienen war, „Ich muss Sie eindringlich davor warnen, Captain. Wenn wir auch nur ein einziges aldanische Schiff in das Imperium der Elysianer schicken, auch wenn es sich dabei nur um eine Rettungsaktion handelt, dann werden sie uns den Krieg erklären. Die mögen das gar nicht gern, wenn jemand unerlaubt in ihr Territorium eindringt. Denken Sie daran.” „Aber wir können doch nicht tatenlos zusehen, wie jemand direkt vor unserer Nase kaltblütig umgebracht wird!”, protestierte die Erste Offizierin, „Wenn wir ihnen nicht sofort helfen, dann werden sie möglicherweise in Kürze sterben!” Alle Anwesenden blickten Sundrak erwartungsvoll an.

Der Captain der USS Concordia nickte. „Ich teile die Ansicht meiner Ersten Offizierin. Es bleibt dabei, Mr. Nolezoto.”, entschied Sundrak, „Wir bleiben auf Kurs und werden den Nangu helfen.” Ibāmu schnappte nach Luft. „Aber Captain!”, platzte es aus dem Botschafter heraus, „Ich muss entschieden dagegen protestieren. Sie riskieren bei dieser Aktion einen Krieg mit den Elysianern!” Sundrak sah den weißhaarigen Mann mit ausdrucksloser Miene an. „Ich nehme Ihren Protest zur Kenntnis, Herr Botschafter.”, antwortete der Kommandant gelassen, „Aber meine Entscheidung steht fest. Die Nangu brauchen Hilfe und wir haben ihren Notruf empfangen. Deshalb werden wir ihnen helfen.” Kalvan stieß einen kraftvollen Fluch aus. Alle drehten sich zu dem Chefingenieur um und sahen ihn fragend an.

„Was ist los, Mr. Kalvan?”, erkundigte sich Sundrak, „Warum fluchen Sie?” Simdu wandte sich zu dem Captain um. Entsetzen schwang in seiner Stimme mit, als er antwortete. „Das Schiff der Nangu wurde soeben zerstört, Sir.”, antwortete der Chefingenieur bedauernd. „Gibt es vielleicht Überlebende in Rettungskapseln?”, fragte die Erste Offizierin nach. Sowohl Simdu als auch Alicia warfen ihre Blicke auf die Displays ihrer Stationen. Die Waffenoffizierin und Sicherheitschefin schüttelte bedauernd mit dem Kopf. „Negativ, Commander. Laut meinen Anzeigen hier gibt es keine Überlebenden.”, sagte sie. „Ich kann nur die Worte von Lieutenant Kent bestätigen.”, gestand Kalvan, „Unsere Sensoren zeigen keine Lebenszeichen an.” Sundrak sah auf den Hauptschirm, auf dem nur die endlose Schwärze des Alls mit seinen zahlreichen Sternen zu sehen war.

„Was ist da passiert?”, fragte er laut, „Wer hat die Nangu angegriffen und vor allen Dingen, warum?” Nach einigen Augenblicken kam dem Captain ein Gedanke in den Sinn. „Finden Sie heraus, wohin die Nangu unterwegs waren.”, befahl Sundrak, „Sobald wir wissen, wohin sie wollten, werden wir dementsprechend unseren Kurs ändern und in die dieselbe Richtung fliegen. Vielleicht erfahren wir mehr, wenn wir wissen, wie das Ziel der Nangu lautete.” „Der Computer hat den Kurs berechnet, den die Nangu flogen, bevor ihr Schiff zerstört wurde.”, meldete Simdu. Sundrak nickte. „Das ist gut.”, sagte der Captain, „Dann übermitteln Sie die Daten an unsere Navigationseinheit. Ändern Sie sofort den Kurs, sobald Sie die Daten bekommen haben, Mr. Nolezoto.” Lomādo nickte. „Aye, aye, Sir.”, sagte dieser, während er die entsprechenden Befehle eintippte. Wenig später gab er einen Laut des Erstaunens von sich. „Gibt es Probleme, Mr. Nolezoto?”, wollte Dilāna wissen. Lomādo schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Commander, das nicht gerade. Aber so wie ich das hier momentan sehe, wollten die Nangu anscheinend in die Aldanischen Allianz flüchten, als sie angegriffen wurden.”, antwortete der Steuermann mit etwas Verwunderung in seiner Stimme, „Ihr Ziel war der Mond Bīlat.”

„Die wollten nach Bīlat?”, fragte Ibāmu verständnislos, „Was wollten die denn da?” „Das ist eine gute Frage, Herr Botschafter.”, sagte Sundrak, „Zumal Bīlat ziemlich weit in unserem Gebiet liegt und dort nur Lebensmittel wie Getreide für die gesamte Aldanischen Allianz angebaut wird.” „Die Nangu-Republik wurde doch schon vor fast zweihundert Jahren von den Elysianern überfallen und annektiert.”, fügte Arāne hinzu und runzelte dabei die Stirn, „Seit dem sind doch schon sehr viele von ihnen vor den Elysianern in das Drakonianische Reich geflüchtet. Aber seit wann flüchten denn die Nangu neuerdings zu uns in die Aldanische Allianz?” „Eben, das verstehe ich auch nicht.”, bemerkte Matna, „Da scheint noch mehr dahinter zu stecken, fürchte ich. Ich frage mich nur, vor wem die geflüchtet sind.” „Um das herauszufinden, müssen wir direkt nach Bīlat fliegen und uns dort mal ein wenig umsehen.”, meinte Dilāna mit sehr ernster Miene, „Vielleicht finden wir dort die Antworten, die wir suchen.” Der Captain nickte. „Da bin ich mir sicher, dass wir dort einige Antworten finden werden.”, sagte Sundrak, „Die Frage ist nur, ob sie uns gefallen werden.” „Gehen Sie auf Warp, Mr. Nolezoto.”, befahl der hünenhafte Kommandant dem schwarzhaarigen Steuermann, „Und zwar mit Höchstgeschwindigkeit!” „Und wenn der Notruf der Nangu aufgezeichnet wurde.”, sagte der Captain an alle auf der Brücke gewandt, „Dann untersucht die Mitschnitte auf mögliche Hinweise, die uns weiterhelfen könnten. Vielleicht finden Sie etwas, was uns weiterhelfen kann.”

Wenig später verschwand das Schiff der Dōran-Klasse nach einem starken Lichtblitz. Die USS Concordia war auf Warp gegangen und flog nun ihrem neuen Ziel entgegen. Niemand an Bord des Schiffes wusste, was sie auf dem kleinen Mond Bīlat erwartete.

Während des Fluges zum Golādu-System, zu dem auch Bīlat gehörte, sendeten Botschafter Dēlus und auch Captain Sundrak ihre vorläufigen Berichte nach Aldania Prime ab. Es war keinen von ihnen leicht gefallen, der jeweils zuständigen Administration gegenüber durch die Berichte ihr Versagen bezüglich der gescheiterten Verhandlungen zwischen den Klingonen und Zadorianern einzugestehen. Aber sie hatten auch keine andere Wahl, als ihnen reinen Wein einzuschenken. Schließlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis die aldanische Regierung davon erfuhr und jemand kurz über lang irgendwelche Fragen stellte. Die Admiralität des Flottenoberkommandos wird darüber nicht begeistert sein!, dachte Sundrak ein wenig besorgt, nachdem er seiner Pflicht als Captain gegenüber seinen Vorgesetzten nachgekommen war, Wir können nur hoffen, dass wir in diesen Krieg nicht mit hineingezogen werden! Sundrak war in seinem Bereitschaftsraum aufgestanden und an das Fenster getreten. Sorgenvoll blickte er hinaus in die endlose Schwärze des Alls. Unzählige Sterne funkelten wie Diamanten auf Samt. Es war ein atemberaubender Anblick, doch dieser konnte die Sorgen des Captains der USS Concordia nicht vertreiben. Er gab einen tiefen Seufzer von sich, den die Unendlichkeit des Alls aufzusaugen schien. Sundrak hatte das Gefühl, als würde er eine enorme Last auf seinen Schultern tragen, die ihn zu erdrücken drohte.

Sundrak nahm gerade wieder an seinem Schreibtisch Platz, als der Türsummer ertönte. Der Captain sah zur Tür auf, als Counselor Ītaku den Bereitschaftsraum betrat. Entschuldigend lächelnd trat sie näher und blieb direkt vor dem Schreibtisch stehen. Sundrak bot ihr mit einer wortlosen Handbewegung auf einen Stuhl, auf dem sie sich setzen sollte. „Was kann ich für Sie tun, Counselor Ītaku?”, fragte der Captain, als er aufstand und am Replikator zwei heiße Getränke orderte. „Es gibt etwas, was ich Ihnen mitteilen muss, Sir.”, antwortete die junge Frau, während Sundrak einen Becher vor ihr auf den Tisch stellte und wieder in seinem Sessel Platz nahm, „Es geht um den Angriff auf das Schiff der Nangu.” Der Kommandant nickte. „Sprechen Sie weiter.”, forderte er sie auf. „Kurz bevor Mr. Nolezoto uns über den Notruf der Nangu informierte, spürte ich eine fremde Präsenz.” Fragend sah der Captain der Concordia Dāmala an. „Eine fremde Präsenz, Counselor?”, hakte er nach, „Was meinen Sie damit? Beschreiben Sie diese Präsenz!” Deutlich erkannte Sundrak das Unbehagen in dem Blick der jungen Aldanerin. „Es waren sehr starke Emotionen.”, antwortete sie, „Am meisten konnte ich Gefühle wie Hass und Zorn wahrnehmen. Sie waren absolut grenzenlos. Es war einfach entsetzlich.” Sie machte eine kurze Pause und atmete mehrmals tief durch, bevor sie fortfuhr. „Irgendwie wollte da jemand partout die Nangu töten und zwar um jeden Preis! Das Ganze erinnerte mich an die ganzen negativen Emotionen, die ich bei der zadorianischen Prätora Lugāna Tajraš ebenfalls gespürt habe.” Skeptisch sah der Captain Ītaku an. Sundrak ließ laut die Luft aus seinen Lungen entweichen. „Sind Sie sicher?”, erkundigte sich der Captain. Die Counselor zögerte kurz, bevor sie antwortete. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht so genau, was ich davon halten soll, Sir.”, erwiderte sie unsicher, „Zumindest kamen mir diese Emotionen so stark und intensiv vor. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass die letzte Begegnung mit den Klingonen und Zadorianern und der damit verbundene Kriegsausbruch dazu beigetragen haben, dass ich in dieser Hinsicht momentan ein wenig empfindlich reagiere. Immerhin beunruhigt uns der Krieg alle hier an Bord der Concordia. Die meisten haben Angst davor, dass uns die Klingonen und die Zadorianer in ihren Krieg mit hineinziehen werden.” Eine Weile sahen sich die beiden wortlos an. Sundraks Miene blieb ausdruckslos, als er kurz darüber nachdachte. „Einige Crewmitglieder an Bord haben sogar ein wenig Angst vor dem, was kommen wird, Sir.”, fügte sie nach einigen Momenten hinzu. Sundrak sah die braunhaarige Counselor noch etwas nachdenklicher an. Dann nickte er. „Aber warum haben Sie mir das nicht sofort gemeldet?”, wollte der Captain wissen. „Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nicht nur eingebildet haben könnte.”, erklärte die Braunhaarige etwas zerknirscht, „Schließlich wollte ich niemanden zusätzlich beunruhigen, wenn das nicht nötig tut.” Wieder sahen sich beide über den Schreibtisch hinweg an, ohne ein Wort zu sagen. Ihre Blicke trafen sich und Dāmala Ītaku hielt dem prüfenden Blick des Captains stand. „Es ist gut, dass Sie mir das jetzt gesagt haben, Counselor.”, sagte der hünenhafte Kommandant, „Ich denke, im Moment dürften alle etwas sensibel auf solche Dinge reagieren.” Er trank seinen Becher leer und aktivierte das Interkom.

Die Erste Offizierin meldete sich sofort von der Brücke. Sundraks Miene blieb ausdruckslos, als er die Rothaarige auf dem Schirm sah. „Haben Sie schon etwas bezüglich des Vorfalles mit dem Angriff auf die Nangu herausgefunden, Commander?”, erkundigte sich der schwarzhaarige Offizier. Dilānas Miene nahm einen etwas besorgten Ausdruck an, als sie antwortete. Sofort wusste der Captain, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde, die Tārušin für ihn parat hatte. „Ich fürchte, ich habe keine guten Neuigkeiten, Sir.”, begann sie, „Wir konnten bis jetzt noch nicht feststellen, wer das Nangu-Schiff angegriffen und zerstört hat. Aber eines wissen wir inzwischen definitiv. Die Schiffe der Angreifer waren getarnt, als sie die Nangu angriffen und vernichteten.” Wenig später trat auch der Chefingenieur zu der Ersten Offizierin ins Bild, als er etwas hinzufügte. „Wissen Sie, Captain.”, sagte Simdu, der ebenfalls sehr besorgt zu sein schien, „Die Angreifer deaktivierten noch nicht einmal ihre Tarnvorrichtungen, als sie das Feuer auf die Nangu eröffneten. Die armen Kerle hatten überhaupt keine Chance sich zu verteidigen, geschweige denn zu entkommen.” Sundrak nickte. „Ich verstehe.”, erwiderte der Captain der Concordia, „Das bedeutet also, dass als Angreifer nur die Elysianer selbst dafür in Frage kommen.” Plötzlich runzelte Sundrak kurz die Stirn, als ihm ein Gedanke in den Sinn kam, der ihn gar nicht gefiel. Fragend sahen die Erste Offizierin und der Chefingenieur den hünenhaften Kommandant an, als sie die Veränderung in Sundraks Mimik bemerkten. „Oder es waren Aldaner, die das Nangu-Schiff angegriffen und zerstört haben.”, fügte der Captain nachdenklich hinzu, „Dann wäre möglicherweise die Šakūra für diesen Angriff verantwortlich.” „Aber die Šakūra ist doch schon seit fast zwei Jahren nicht mehr in Erscheinung getreten, Sir.”, gab Dilāna zu Bedenken, „Bisher haben sie doch nur Schiffe und Einrichtungen innerhalb der Aldanischen Allianz angegriffen, wenn sie ihre Anschläge verübten.” Kalvan nickte. „Das stimmt, Sir.”, bestätigte er, „Wenn man mal davon absieht, dass sie bisher nur ein einziges Mal außerhalb des aldanischen Territoriums agierten, als sie damals versuchten, Botschafter Dēlus und seine Assistentin Arāne Adakān an der Ausführung ihres Regierungsauftrages zu hindern.” Captain Sundrak nickte. „Ja, das weiß ich. Aber inzwischen können sie ihre Vorgehensweise in dieser Hinsicht geändert haben.”, sagte der hünenhafte Kommandant, „Deshalb sollten wir diese Möglichkeit auf gar keinen Fall außer acht lassen. Die sind immer für eine unangenehme Überraschung gut. Das haben sie schon mehrmals bewiesen.”

„Aber vielleicht sollten wir die Klingonen doch mit einbeziehen.”, meinte Alicia Kent im Hintergrund, „Immerhin hatten sie damals während der neu initiierten Verhandlungen auf Khitomer die USS Enterprise mit einem Bird-of-Prey angegriffen, der getarnt feuern konnte. Befehligt wurde zu dem damaligen Zeitpunkt das Schiff von General Chang, der ebenfalls an der Verschwörung beteiligt war.” „Ja, das stimmt zwar, aber dieser Prototyp wurde gemeinsam von der Excelsior unter dem Kommando von Captain Hikaru Sulu und der Enterprise unter Captain James T. Kirks Kommando im Orbit von Khitomer zerstört, nachdem die Klingonen fast die Enterprise platt gemacht hatten.”, gab Sundrak zu Bedenken, „Die Klingonen hatten damals nur das eine Schiff gehabt, mit dem sie getarnt feuern konnten. Um mehr Schiffe mit dieser weiterentwickelten Tarnvorrichtung zu bauen beziehungsweise aufzurüsten, war damals das Klingonische Reich aus finanzieller Sicht gesehen nicht in der Lage gewesen, sonst hätten sie sich nicht auf den Khitomer-Vertrag eingelassen.” „Die Frage lautet nur, ob sie die Konstruktionspläne für die weiterentwickelte Tarnvorrichtung noch haben oder nicht.”, meinte Simdu etwas nachdenklich, „Wenn ja, dann sollten wir uns doch alle mal fragen, warum die Klingonen keine weiteren Schiffe mehr mit dieser Technologie gebaut haben, als sie finanziell wieder dazu imstande waren.” „Fall sie die Pläne überhaupt noch haben.”, fügte Dilāna hinzu. Einen Augenblick lang dachte der Captain der USS Concordia über diese Aspekte nach. Dann schüttelte er langsam mit dem Kopf. „Ich glaube nicht, dass die Klingonen noch die Konstruktionspläne haben.”, sagte Sundrak ernst, „Nachdem die ganze Konspiration von Captain Kirk und seinen Leuten vollständig aufgedeckt wurde, wurden wahrscheinlich auch die Pläne sichergestellt.” „Wer die Pläne heutzutage auch immer haben mag.”, fügte Sundrak hinzu, „Die Klingonen haben sie jedenfalls nicht. Das ist sicher. Ansonsten hätte sich das Verhältnis der Kräfte im Alpha-Quadranten in den letzten Jahrzehnten zu Gunsten der Klingonen entwickelt und das hat es nicht, wie wir alle wissen.” Die Erste Offizierin stieß frustriert einen Seufzer aus. „Das heißt also, dass wir getrost die Klingonen diesbezüglich vergessen können.”, sagte die Rothaarige. „Eben.”, antwortete Sundrak knapp, „Deshalb bleiben momentan nur die Elysianer und wir Aldaner selbst übrig, wobei ich nicht nur an die Šakūra allein denke.”

„Und wenn die Angreifer selbst Nangu waren?”, warf die Counselor ein, „Immerhin kämpfen die schon seit geraumer Zeit gegen die Elysianer um ihre Unabhängigkeit. Dasselbe gilt auch für die Drakonianer, die das gleiche Schicksal mit ihnen teilen.” „Aber weder die Drakonianer noch die Nangu verfügen über die Tarntechnologie.”, gab Sundrak zu Bedenken, „Ich denke, diese Möglichkeit können wir ruhig ausschließen.” „Und wenn sie die Technik von den Elysianern abgekauft oder gar entwendet haben?”, fuhr Dāmala ihren Gedankengang fort. Wieder schüttelte der Captain den Kopf. „Das halte ich eher für unwahrscheinlich.”, erwiderte er knapp.

Nach einigen Tagen erreichte die Concordia das Golādu-System. Den Mittelpunkt des Sonnensystems bildeten zwei Sonnen unterschiedlicher Größe, von denen eine Sonne ein weißer Zwerg war und die andere ein roter Riese, die wiederum von achtzehn Planeten mit ihren zahlreichen Monden umkreist wurden. Kurz bevor sie die Umlaufbahn des äußersten Planeten des Sonnensystems erreichten, ging das Schiff der Dōran-Klasse aus dem Warp und setzte seinen Weg mit Impuls fort. Getarnt passierte das aldanische Raumschiff die Umlaufbahnen der äußeren Planeten des Sonnensystems. In regelmäßigen Intervallen ließ Sundrak die Umgebung scannen, ohne dass die Besatzung des Schiffes etwas Ungewöhnliches feststellen konnte. Besonders gründlich scannten sie die beiden Asteroidengürtel des Sonnensystems, wo es viele Versteckmöglichkeiten für Raumschiffe und Sonden gab. Sicherheitshalber ließ der Captain der USS Concordia mehrere getarnte Sonden am Rande und innerhalb der großen Asteroidenfelder aussetzen, um mögliche Gefahren beseitigen zu können, falls dies erforderlich werden sollte. Danach setzte die Concordia ihren Weg nach Bīlat fort. Während der ganzen Reise herrschte an Bord der USS Concordia angespannte Ruhe.

Gebannt sahen die anwesenden Brückenoffiziere auf den Schirm, auf dem die einzelnen Planeten und ihre dazugehörenden Himmelskörper anschwollen und anschließend wieder außer Sichtweite des Schirms gerieten, während die Concordia ihre Umlaufbahnen passierte. Die beiden Sonnen, die das Zentrum des Golādu-Systems bildeten, waren im Hintergrund deutlich zu erkennen, als der Gasriese Tānas in Sicht kam und auf dem Monitor immer größer wurde. Mit seinen farbenprächtigen Wolkenbändern sah der Planet atemberaubend aus. Ebenfalls deutlich waren auch seine vielen kleinen Monde und die großen Ringe des Planeten zu erkennen. An der oberen linken Ecke des Schirms war Bīlat als ein kleiner blaugrüner Mond zu sehen. Lomādo tippte etwas auf seinem Touchscreen ein. Wenig später wurde die kleine Kurskorrektur auch auf dem Monitor sichtbar, denn der Mond wanderte langsam in die Mitte des Sichtfeldes.

„Wir werden in Kürze Bīlat erreichen, Sir.”, verkündete Nolezoto. Sundrak nickte. „Schwenken Sie in eine höhere Umlaufbahn ein, Mr. Nolezoto.”, befahl der Captain, der in seinem Sessel saß und wie alle anderen auf den Schirm starrte. „Bereiten Sie mehrere Sonden vor, Mr. Kalvan.”, sagte Sundrak mit ruhiger Stimme, „Und schießen Sie sie mit aktivierter Tarnvorrichtung in eine niedrigere Umlaufbahn des Mondes ab. Wenn da unten jemand sein sollte, der dort nicht hingehört, dann will ich das wissen.” Der Chefingenieur nickte nur und gab einige kurze Befehle ein. Als er fertig war, blickte er wieder auf und sah direkt zum Hauptschirm rüber. „Die Sonden sind vorbereitet, Sir.”, sagte er, „Die Tarnvorrichtungen der Sonden sind bereits aktiviert und ich habe sie so eingestellt, dass sie gezielt nach Lebenszeichen der Nangu suchen werden, sobald sie im Orbit sind.” „Dann setzen Sie sie ab, Mr. Kalvan.”, befahl Sundrak, „Je früher wir mit der Suche anfangen, um so früher sind wir damit auch fertig.” Wenig später feuerte die USS Concordia mehrere getarnte Sonden ab, die rasch die gewünschten Umlaufbahnen erreichten. Kurz darauf schwenkte das aldanische Raumschiff der Dōran-Klasse auf Sundraks Befehl in eine höhere Umlaufbahn ein.

„Stellen Sie mehrere Außenteams zusammen und lassen Sie sie an mehrere Orte herunterbeamen, damit sie ein größeres Areal untersuchen können, Commander Tārušin.”, befahl Sundrak, „Am besten ist es, wenn Sie eines der Teams begleiten. Zusätzlich sollen Counselor Ītaku und Sicherheitschefin Kent Sie begleiten.” Die rothaarige Offizierin war bereits aufgestanden und sah den Captain an. „Nehmen Sie am besten einige Aldanoide zur Sicherheit mit, Commander.”, fuhr Sundrak fort, „Wir wissen nicht, was Sie und den Außenteams dort unten erwartet. Möglicherweise halten sich auf Bīlat einige Nangu auf, die sich dort verstecken. Wenn das der Fall sein sollte, werden sie mit Sicherheit nicht sonderlich davon erbaut sein, wenn sie dort von Ihnen oder eines der anderen Teams gefunden werden. Lassen Sie die Teams mit der Standardbewaffnung der Stufe zwei ausrüsten, bevor sie runtergehen.” Dilāna nickte. „Aye, aye, Sir.”, sagte sie mit ernster Miene, „Ich werde den einzelnen Außenteams den Befehl geben, sich stündlich zu melden.” Sundrak nickte zufrieden. „Wegtreten, Commander.”, sagte er. Wenig später verließ die Rothaarige die Brücke. Die Counselor und die Sicherheitschefin folgten ihr.

Eine kurze Zeit später materialisierten bereits die ersten Außenteams der Concordia auf der Oberfläche. Die Sonnen schienen und der leicht grünlich schimmernde Himmel war wolkenlos. Aufmerksam sondierten die Mitglieder mit ihren Tricordern das umliegende Gebiet. Besonders kritisch war der Blick von Dilāna. „Los, schwärmt aus und meldet euch sofort, wenn ihr etwas entdeckt habt.”, befahl sie, „Aber seid dabei vorsichtig. Wie Captain Sundrak gesagt hat, müssen wir es in Betracht ziehen, dass die Nangu hier bewaffnet sind und nicht entdeckt werden wollen. Unternimmt nichts auf eigene Faust. Verstanden?” Die Anwesenden murmelten zustimmend und machten sich dann an die Arbeit. Hoffentlich machen die Nangu uns keinen Ärger, wenn wir hier welche von ihnen finden sollten!, dachte die Erste Offizierin ernsthaft besorgt, Ansonsten müssen wir davon ausgehen, dass dieser Angriff kein Einzelfall war, sondern dass da viel mehr dahinter steckt, was uns wiederum auch in gehörige Schwierigkeiten bringen kann! Sekundenlang sah sie den anderen Außenteams nach, bis sie außer Sichtweite waren.

Dilānas Außenteam befand sich am Rande eines kleinen Waldes. Leise konnten sie das Motorengeräusch eines Agrarnutzfahrzeuges hören. Sie ließen kurz ihre Blicke über das Feld schweifen, bis sie das rotgrüne Fahrzeug entdeckten, das gerade wendete. In derselben Richtung sahen sie auch mehrere Gebäude stehen. „Am besten sehen wir uns dort mal um.”, entschied die Rothaarige, „Vielleicht weiß dort jemand etwas über den möglichen Aufenthalt der Nangu hier auf Bīlat.” Sofort setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung.

Als das Außenteam das erste Gebäude erreichte, blieb die Gruppe stehen. Aufmerksam sondierte Kent die Gegend mit ihrem Tricorder. Sie runzelte die Stirn, als sie etwas irritiert das Display des Gerätes betrachtete. Dann sah sie die anderen an. „Laut dem Tricorder ist niemand hier.”, sagte Alicia leicht verwundert, „Da stimmt doch was nicht.” „Was soll denn da nicht stimmen?”, fragte die Rothaarige mit ausdrucksloser Miene zurück, „Das ist doch logisch, dass der Tricorder keine Lebenszeichen anzeigen kann. Hier sind nur Aldanoide untergebracht, die sich in diesem Distrikt um die Felder kümmern. Wussten Sie das etwa nicht?” „Was meinen Sie damit, Commander?”, fragte die Terranerin ein wenig verwirrt, „Heißt das etwa, dass sich kein einziger Aldaner auf Bīlat aufhält?” Die Erste Offizierin schüttelte mit dem Kopf.

„Doch, aber es leben nur sehr wenige Aldaner hier auf Bīlat.”, antwortete Dilāna, „Auf diesen Mond werden nur die verschiedensten Sorten von Getreide, Obst und Gemüse angebaut. Und da das gesamte Jahr über angebaut und geerntet wird, arbeiten hier fast nur Aldanoide, wenn man mal von den fünfundvierzigtausend Aldanern absieht, die hier alles überwachen und in Schuss halten.” Verblüfft sah Alicia die Rothaarige an.

„Soll das etwa heißen, dass sich jeder in der Aldanischen Allianz auf diese Aldanoide hier auf diesen Mond verlassen?”, fragte sie perplex zurück, „Funktioniert das denn überhaupt?” Dilāna trat einen kleinen Schritt auf die Terranerin zu und sah ihr direkt in die Augen. „Ja, warum denn nicht? Wir verlassen uns nicht nur auf die Aldanoide hier auf Bīlat, sondern auch auf alle anderen Aldanoide, die überall in der Aldanischen Allianz zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden.”, erwiderte die Erste Offizierin der USS Concordia mit fester Stimme, „Und so viel ich weiß, verlassen sich die Offiziere der USS Enterprise ebenfalls auch auf einen Androiden. Wenn ich mich recht entsinne, heißt er Data und dient als Lieutenant Commander in der Sternenflotte.” Die Sicherheitschefin erwiderte den Blick der Rothaarigen. „Das stimmt.”, gab Alicia zu, „Aber er ist auch eine riesengroße Ausnahme in der Föderation.” Dilāna begann wissend zu lächeln. „Das ist ja auch kein Kunststück.”, antwortete sie, „Schließlich steht die Föderation erst am Anfang was die Entwicklung von Androiden betrifft. Wir Aldaner sind auf dem Gebiet der Kybernetik und Robotik wesentlich weiter entwickelt als die Föderation und bauen bereits seit einigen Jahrhunderten Aldanoide serienmäßig.” „Ich schlage vor, dass wir die Diskussion auf der Concordia fortsetzen sollten, wenn wir hier unten unsere Aufgabe erfüllt haben.”, schlug die Counselor vor, bevor Alicia Kent etwas erwidern konnte. Die Rothaarige nickte. „Ja, das denke ich auch.”, antwortete Dilāna und sah dabei die Sicherheitschefin an, „Die Diskussion können wir auch später fortsetzen, oder?” Die Terranerin nickte nur und erwiderte dabei ruhig den Blick der Ersten Offizierin.

 

Abschließende Hinweise:

keine

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