Beim Augenarzt - Teil 1

von kguenay
Zusammenfassung: Lesen Sie hier, wie es Kassenpatienten beim Augenarzt ergehen kann.
Kategorien: Eigene Stories Charaktere: Keine
Genres: Humor, Satire
Herausforderung: Keine
Serie: Die Kamil Günay Network News
Kapitel: 1 Fertiggestellt: Ja Wörter: 572 Aufgerufen: 2722 Veröffentlicht: 04.05.09 Aktualisiert: 04.05.09
Hinweise zur Geschichte:
Den Augenarzt und die Sprechstundenhilfe gibt es wirklich. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass das sehr nette Leute sind und ich da gerne hingehe. Diese Geschichte ist eine Übertreibung und Erfindung.

1. Kapitel 1 von kguenay

Kapitel 1

von kguenay
Hinweise des Autors:
Auch diese erschien in besagter Mailingliste gegen Mitte 2003.

Ich hatte ja, vor langer, langer Zeit, gefragt, was denn ein ERG ist. Heute weiß ich es, bin mir aber nicht mehr sicher, ob ich das so genau wissen wollte! :-) Jedenfalls ging ich zu meinem Augenarzt, weil ich doch so gerne eine Hornhauttransplantation hätte. Aber so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, war es dann doch nicht...

Als man mir die Tropfen für die Pupillenerweiterung gegeben hatte, dachte ich: "Oh nein! Nicht wieder die Streichhölzer!". Zu meinem Bedauern war das aber nur der Anfang. Ich wurde in einen dunklen kleinen Raum geführt und auf einen viel zu hohen Stuhl gesetzt. Mein erster Gedanke: "Borg-Assimilationskammer?". Und so falsch lag ich damit ja gar nicht!

Nachdem dieser Seven-Of-Nine-Verschnitt von Sprechstundenhilfe mir einen zweiten Satz Tropfen verpaßt hatte, wußte ich, jetzt kriege ich das Okular-Implantat! Naja, doch nicht. Waren nur 3 Kabel, an jedes Auge eines und noch eines zwischen die Augen. Prähistorisches Zielsystem?

K: "Das Kabel mit der Elektrode verrutscht!"
SH: "Dann verziehen Sie das Gesicht nicht so!"

Kunststück, wenn einem die Sauce nur so aus den Glupschern fließt! Ich sag doch: Borgg!

Als ich da nun so um die halbe Ewigkeit Lang in diesem Raum saß, kamen mir die schrecklichsten Horror-Szenarien in den Kopf. Plötzlich geht jedoch die Tür auf und mein Augenarzt und der Borg-Verschnitt betreten den Raum. Der Augenarzt schiebt mir Kontaktlinsen unter die Lieder, mit einem breiten schadenfrohem Grinsen!

AA: "Widerstand ist zwecklos!"

Also auch Borg?! Immer auf die armen kleinen hilflosen Kamils, die nicht weglaufen können, weil sie verkabelt sind. :-(

Nun sollte ich auch noch meine Nase in so eine komische Röre halten. Ich bin ja brav und tue, was man mir sagt, jedenfalls, wenn am anderen Ende des Kabels der Mann mit der Fernbedienung steht. Oder war es die Borg-Sprechstundenhilfe? Naja, zu dem Zeitpunkt hatte mich mein Urteilsvermögen schon verlassen. Ihm gefielen die Arbeitsbedingungen einfach nicht. Von Kündigungsfristen hat das Fiech aber auch noch nix gehört, oder?

Ein Wunder, daß ich mich noch an so viel erinnern kann, denn dieser Man in Black hat mich Hunderte male geblitzdingst. Und ich habe jeden einzelnen Blitz gesehen. Als er dann noch ein zusätzliches Hintergrund-Licht einschaltete, erwartete ich schon die Fragen:

AA: "Was ist ihr Auftrag?!"
K: "Kamil Günay, Chef-Corespondent, KGN News!"
AA: "Wer hat Sie geschickt?!"
K: "Kamil Günay, Chef-Corespondent, KGN News!"

Und da ging mir ein 1000 Watt Strahler auf! Ich war ja immernoch in der Borg-Kammer, und die stellen keine Fragen!

Nachdem das altertümliche Diskettenlaufwerk fast so klang, wie eine Harley Davidson mit Fehlzündung, und der Drucker vor sich hingequietscht hatte, wurde ich endlich in das Wartezimmer meiner Augenarztpraxis zurückgeführt. Als mir dann der Arzt schonungsvoll beibrachte, daß das ERG glauben würde, ich sei vollblind, da wußte ich, da steckt ein Microsoft Programm in deren Rechner. Denn wenn ich vollblind bin, sind dann alle Farben und Formen, Schriftzeichen auf dem Computer und die Fernsehbilder alles Illusionen? Oder ist es vielleicht eine Wunschvorstellung, wie sie irgendein Philosoph aus dem was-weiß-ich-welchem Jahrhundert mal von palavert hat?

Nun, er ist mit mir übereingekommen, das er mit mir noch ein VECP machen will. Und was das ist, wie es funktioniert, ob die Borg immer so unfreundlich ist, ob ich noch immer vollblind bin, daß alles erzähle ich euch nächstes Mal.

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