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Der mächtigste Mann der Aldanischen Allianz saß mit Mr. Nulošim, Botschafter Dēlus und weiteren Beratern zusammen an einen kleinen ovalen Tisch, als ein Lieutenant der Sicherheitskräfte der Station Captain Sundrak und seine vier Begleiter das Quartier betreten ließ. Niemand von ihnen nahm Notiz von den fünf Concordia-Offizieren, die in der Mitte des Raumes stehen blieben und aufmerksam der Diskussion zuhörten. Vor ihnen lagen mehrere Datenpads auf dem Tisch. Direkt an der gegenüber liegenden Wand zeigte der Computer eine dreidimensionale Karte der Aldanischen Allianz. Verschiedene Bereiche in der Karte sind mit unterschiedlichen Farben markiert worden. Als Sundrak die seltsame Karte sah, runzelte er kurz die Stirn, sagte aber nichts.

 

„Das wird sehr schwierig werden.”, meinte Donhāruš gerade zu dem Alten, der gleich näselnd antwortete. „Ich befürchte, dass das noch eine ganze Menge Ärger geben wird, wenn die Demetaner von uns verlangen, dass wir einen großen Teil unserer Raumflotte zu ihren Schutz abkommandieren sollen.”

 

„Das ist eben das Problem.”, erwiderte der aldanische Präsident mit ernster Miene, „Das Sonnensystem, zu dem Demeta gehört, liegt weit außerhalb unseres Territoriums. Wir haben dort keine Machtbefugnisse.” „Es sei denn, Mr. President, wir würden unseren aktuellen Grenzverlauf in diese Ecke hinausdehnen und das Sonnensystem mit Demeta in die Aldanische Allianz einbinden.”, schlug Nulošim vor, „Dann gäbe es keine Fragen mehr bezüglich unserer Machtbefugnisse in dieser Region.” Donhāruš blickte voller Entsetzen seinen Berater an. „Sie meinen, wir sollten das gesamte Gebiet erobern und es in unserer Allianz eingliedern?”, entfuhr es ihm ungläubig.

 

„Nein, Mr. President.”, widersprach Nulošim mit ausdrucksloser Miene gelassen, „Ich meinte nicht erobern, sondern eingliedern. Erobern wäre nicht der richtige Weg, um Frieden zu schaffen. Da gibt es viel bessere Möglichkeiten.” Fassungslos sah Donhāruš den Alten an, der ein wenig grimmig dreinschaute.

 

„Aber wir können doch nicht einfach fremdes Gebiet annektieren.”, protestierte der mächtigste Mann der Aldanischen Allianz, „Wir wissen noch nicht einmal, ob es dort Welten gibt, die von intelligenten Lebensformen bewohnt sind und falls ja, wären die mit Sicherheit nicht davon begeistert, einfach in einen fremden Staat eingegliedert zu werden. Außerdem würden die Zadorianer und die Klingonen diesbezüglich mit Sicherheit ein Wörtchen mitreden wollen, wenn wir das täten.”

 

„Ich glaube nicht, dass sie das tun würden.”, meldete sich Admiral Kononga zu Wort, „Das liegt daran, dass dieses Gebiet sowohl aus wirtschaftlich-politischer als auch aus strategischer Sicht vollkommen uninteressant für sie ist. Dort gäbe es weder für die Klingonen noch für die Zadorianer etwas zu holen.”

 

„Entschuldigen Sie, dass ich mich in dieser Sache mal zu Wort melde.”, sagte Sundrak mit fester Stimme, „Das würde sich aber rasch ändern, wenn man das gesamte Gebiet von uns oder jemand anderes erforscht wird, denn es ist bis jetzt ein weißer Fleck auf allen interstellaren Karten. Bisher gibt es nur ein einziges Schiff, das sich mal in der Region für eine längere Zeit aufhielt und das war die Oldāka unter dem Kommando von Kommodore Menex.” Alle Anwesenden wandten sich zu Sundrak um und seinen Offizieren um, der mit ausdrucksloser Miene dastand. Sofort wurden die Mienen der Anwesenden wieder heller, als sie den hünenhaften Kommandanten und seine Offiziere von oder Concordia erkannten.

 

„Woher wissen Sie das, Captain Sundrak?”, erkundigte sich Mr. Nulošim überrascht. „Als die Oldāka in diese Region flog, war ich damals Erster Offizier am Bord.”, erklärte der Captain der Concordia mit ausdrucksloser Miene, „Damals gab es dort eine Raum-Zeit-Anomalie, die wir beobachteten und erforschten. Sie war das Produkt eines Wurmloches, das sehr schnell entstand und genauso schnell wieder kollabierte. Kommodore Menex, Wissenschaftsoffizierin Alzūri und ich stellten auf Grund unserer Erkenntnisse gemeinsam die Hypothese auf, dass dieses Wurmloch nur künstlich von jemandem erzeugt wurde. Wir konnten damals nicht klären, welche Technologie dafür verwendet wurde und auch nicht, wer dafür verantwortlich war. Fest steht nur, dass die Mess-Werte in keinerlei Weise mit denen anderer Wurmlöcher vergleichbar sind, die wir damals sammelten.”

 

Präsident Donhāruš machte einer freien Hand eine einladende Handbewegung und wies dabei auf die freien Stühle, die direkt am ovalen Tisch standen. „Bitte, Captain, wir haben schon auf Sie und Ihre Offiziere gewartet. Nehmen Sie doch bitte am Tisch Platz.”, bat er den Schwarzhaarigen und seine Begleiter, „Schließlich habe ich Sie mit Ihren Leuten zusammen hergebeten, damit Sie uns etwas über die Demetaner berichten können, mit denen Sie schon inoffiziell Kontakt hatten.” Mit raschen Schritten traten die Concordia-Offiziere an den Tisch und setzten sich. Als alle Anwesenden die Concordia-Offiziere ansahen, begann Captain Sundrak von dem inoffiziellen Erstkontakt mit den Demetanern zu berichten.

 

Maron stand an einem virtuellen Fenster und ging noch mal in Gedanken seine kurze Rede durch. Zufrieden nickte er, als er feststellte, dass er für die historische Begegnung mit seinem aldanischen Amtskollegen, Präsident Donhāruš, gut vorbereitet war.

 

„Seron.”, sagte Zarin, seine Sekretärin, die einige SITCH-Mails in ihren zarten Händen hielt, die in ihren Augen besonders besorgniserregend waren, „Die Pressekonferenz beginnt in wenigen Minuten. Wir werden gleich von Lieutenant Tamas abgeholt.” Maron richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah sie nachdenklich an. Obwohl sein Blick Zarin verriet, wie sehr er sich darüber Gedanken machte, wie dieses Treffen mit dem mächtigsten Mann der Aldanischen Allianz ausgehen könnte, ließ er sich nichts anmerken. Aber er wusste auch, dass seiner Sekretärin dieselben Sorgen und Gedanken durch den Kopf gingen. Für die Demetaner stand sehr viel auf den Spiel. Die Demetanerin trat auf Maron zu und reichte ihm ein Pad, mit den wichtigsten Notizen, die er auf der Pressekonferenz brauchte. „Ich danke dir.”, sagte er, als er es entgegen nahm, „Was wäre ich ohne dich, du fleißiges Bienchen.” Zarin lächelte. Bevor sie noch etwas sagen konnte, ertönte der Türsummer. Rasch ging sie zur Tür und öffnete sie. Vor ihr stand ein junger blonder Aldaner, der die Uniform der aldanischen Raumflotte mit den Rangabzeichen eines Lieutenants trug. Pugoni Tamas war mit einigen Sicherheitskräften der Station gekommen, um Zarin und Maron zur Pressekonferenz abzuholen. Zur selben Zeit wurden auch Präsident Donhāruš und seine Diplomaten von einigen Sicherheitskräften der Station abgeholt.

 

Leises Gemurmel füllte den riesigen Raum. Unzählige Kameras und Aufzeichnungsgeräte wurden justiert. Überall klickte und summte es. Deutlich konnte man Demetanisch, Aldanisch und auch Föderationsstandard hören. Dicht aneinander gedrängt standen die Journalisten an einer Absperrung, die sie von einem breiten roten Teppich trennten. Auf der anderen Seite standen hochrangige Offiziere in ihren Galauniformen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos und ihre Blicke ebenso. Nach einiger Zeit wurde es still und eine junge Frau in Uniform der aldanischen Raumflotte schritt fast lautlos auf der Bühne zum Podium. Die Rangabzeichen wiesen sie als Lieutenant aus. Sofort wurde es in der Menge der Journalisten unruhig und die ersten Blitzlichter flammten auf. Sie war aber nicht allein auf die Bühne gekommen. Sie hielt eine eingeschalteten Tricorder in der Hand, der leise summte. Mehrere Ensigns von der Sicherheitsabteilung der Station begleiteten sie. Gemeinsam inspizierten sie noch einmal die Bühne und auch die beiden Podien mit ihren Tricordern. Wenige Augenblicke später verließen sie wieder die Bühne. Kaum hatten die Sicherheitskräfte die Bühne wieder verlassen, wurde der mächtigste Mann der Aldanischen Allianz angekündigt.

 

Sofort betrat Präsident Donhāruš in Begleitung einiger Leibwächter die Bühne. Fast im selben Augenblick brach das Blitzlichtgewitter los und unzählige Anwesende applaudierten, währenddessen er zum Podium schritt. Lächelnd winkte der aldanische Präsident den Leuten zu. Der Applaus ebbte sofort wieder ab, als Donhāruš aufs Podium ans Mikrophon trat. Vereinzelte Kameras klickten und immer flammte das eine und andere Blitzlicht auf. Die Leibwächter, die sich sonst immer geschickt im Hintergrund hielten, blieben dieses Mal ganz dicht m Podium stehen. Mit scharfen Blicken hielten sie nach möglichen Gefahren für den mächtigen Politiker Ausschau. Ihren Augen schien nichts zu entgegen, als sie äußerst wachsam mit ihren Augen in alle Richtungen sahen. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des aldanischen Präsidenten, als er seine Stimme erhob.

 

„Meine sehr verehrten Damen und Herren.”, begann er mit fester Stimme, „Ich bin Präsident Donhāruš. Heute ist für uns alle ein besonderer Tag, denn wir werden heute alle Zeuge eines historischen Ereignisses. Jeder weiß, dass sich die Klingonen und Zadorianer seit einiger Zeit im Kriegszustand befinden. Jeder von uns weiß, welche Folgen das bereits für die Aldanische Allianz hat, denn es gab mittlerweile schon reichlich Kollateralschäden, zum teil mit Verletzten und Toten, innerhalb unseres Territoriums. Ein Vermittlungsversuch, der kurz nach Kriegsbeginn von unserer Seite aus initiiert wurde, scheiterte bedauerlicherweise damals nach sehr kurzer Zeit. Seitdem tobt dieser Krieg direkt vor unserer Haustür. Doch wir sind nicht die einzigen, die darunter zu leiden und mit Kollateralschäden zu kämpfen haben. Eines dieser Völker hat deshalb zu uns Kontakt aufgenommen und ihr Präsident hat so rasch wie möglich um ein Treffen gebeten, damit wir gemeinsam eine Lösung für das Problem finden. Wie wichtig dieses Treffen für das Volk von Demeta ist, zeigt sich daran, dass ihr mächtigster Volksvertreter, Präsident Maron, selbst zu uns in die Aldanische Allianz gereist ist, um mit uns zu sprechen. Ich bitte Sie nun, unsere Gäste willkommen zu heißen.”

 

Entschieden trat der aldanische Präsident vom dem Mikrophon zurück und verließ das Podium. Dann verließ er mit schnellen Schritten die Bühne. In der Menge wuchs das Flüstern zu einem leisen Murmeln an, was so fort wieder verstummte, als sich die Tür öffnete. Eine aldanische Militärkapelle machte sich bereit, sofort die Hymnen beider Völker zu spielen, als Präsident Maron den riesigen Saal betrat. Direkt hinter ihm folgte eine elegant gekleidete Demetanerin. In einer ihrer zarten Hände hielt sie ein kleines Pad für Notizen.

 

„Herzlich willkommen in der Aldanischen Allianz, Präsident Maron.”, sagte der hochgewachsene Aldaner, der gut einen Kopf größer war als der Demetaner, „Ich bin Präsident Donhāruš.” Eine junge blonde Aldanerin löste sich aus der Menge und blieb direkt vor Marons Sekretärin stehen. Mit einer eleganten Bewegung überreichte sie Zarin einen kleinen Strauß farbenprächtiger Blumen, den die Sekretärin dankend und lächelnd entgegen nahm. Mit einem freundlichen Lächeln zog sich die junge Frau, die ebenfalls eine Galauniform trug, wieder zurück. „Ich freue mich sehr, dass Sie meine Delegation und mich hier empfangen, Mr. President.”, erwiderte Maron mit wohlklingender Stimme, wobei sein gerolltes R die Terraner eher an das Schnurren einer terranischen Hauskatze erinnerte, „Dieser Staatsbesuch ist für uns Demetaner extrem wichtig.” „Zusätzlich ist das auch ein historisches Ereignis für beide Völker. Immerhin handelt es sich hierbei um die offizielle Aufnahme diplomatischer Beziehungen unserer Staaten.” Auf ein Zeichen von Mr. Nulošim begann die Militärkapelle zu spielen und die beiden Präsidenten liefen den roten Teppich entlang an den stramm stehenden Offizieren vorbei, die alle dem Protokoll entsprechend salutierten. Gleichzeitig verstärkte sich das Blitzlichtgewitter und etliche Journalisten hielten Mikrophone in ihren Händen und berichteten life von dem Treffen der beiden höchsten Politiker.

 

Es dauerte nicht lange, bis die beiden Männer die Bühne erreichten. Maron baute sich direkt vor einem Mikrophon auf, dass auf einem Podium stand. Zarin betrat ebenfalls das Podium, blieb aber direkt hinter Maron stehen. Ihr Pad mit den Notizen hielt sie einsatzbereit. Donhāruš betrat inzwischen das zweite Podium und blieb dort vor dem anderen Mikrophon stehen. Im Saal wurde es schnell wieder ruhig. Nur das Klicken und Summen der Kameras und Aufnahmegeräte der Journalisten war zu hören.

 

Schweigend beobachteten die fünf Concordia-Offiziere die Pressekonferenz auf den großen Bildschirm in einem der Konferenzräume, in dem sie zusammen an einem großen Tisch saßen. Captain Sundrak nutzte die Gelegenheit, um kurz mit seinem Schiff Kontakt aufzunehmen und ließ sich von Lieutenant Alicia Kent einen neuen Statusbericht übermitteln. Lieutenant Alicia Kent informierte den hünenhaften Kommandanten über die neuesten Vorkommnisse. Der kurze Bericht der jungen Waffenoffizierin von der Erde enthielt nichts Neues. Alle Änderungen hatten mit den Routineaufgaben der Mannschaft der Concordia zu tun. Zum Schluss erteilte Sundrak der Terranerin noch den Befehl, dass alle an Bord sehr aufmerksam die gesamte Umgebung beobachten sollten und sich bei ihm melden, sobald sich etwas tat, was auf eine mögliche Aktivität seitens der Šakūra hinwies.

 

Captain Sundrak hatte gerade die Kommverbindung wieder geschlossen, als die beiden Türhälften auseinander glitten und Botschafter Dēlus mit seinen Begleitern den Raum betrat. Er begann unwillkürlich zu lächeln, als er die fünf Concordia-Offiziere sah und setzte sich zu ihnen. „Captain Sundrak.”, sagte der hochgewachsene Diplomat mit den silberweißen schulterlangen Haaren, „Wir haben ja noch nicht viel Zeit gehabt, uns zu begrüßen. Mein Stab und ich freuen uns sehr, Sie und zumindest einen Teil Ihrer Offiziere wiederzusehen.” „Die Freude ist auch ganz unsererseits.”, entgegnete der hünenhafte Kommandant, währenddessen die beiden Begleiterinnen des Botschafters sich ebenfalls an den Tisch setzten, „Es ist ja auch schon einige Zeit vergangen, seit dem wir uns das letzte Mal sahen.” „In der Tat.”, schaltete sich Arāne Adakān, die Assistentin des Botschafters, mit einem leichten Lächeln in das Gespräch ein, „Wie wir hörten, hat die Concordia inzwischen schon so manches Abenteuer überstanden.”

 

„Ja, das könnte man so ausdrücken.”, gab der schwarzhaarige Kommandant zu, „Mit dem Ergebnis eines Abenteuers seitens Commander Tārušins dürften Sie und ihre Berater mittlerweile Bekanntschaft gemacht haben.” „Stimmt.”, gestand der hochgewachsene Diplomat, „Teruk und seine Leute wurden zu uns gebracht und sie haben einen Asylantrag gestellt.” „Und wo halten sich die Nangu mittlerweile auf?”, erkundigte sich Dilāna. „Sie sind immer noch auf der Station, weil es noch einige Fragen gibt, die geklärt werden müssen.”, antwortete Arāne mit ernster Miene, „Solange der letzte Punkt nicht geklärt ist, müssen sie hier auf der Station bleiben.”

 

„Aha, verstehe.”, sagte die Rothaarige, „Und wo werden sie hingebracht werden, solange ihre Anträge bearbeitet werde oder sie schon durch sind?” Der Botschafter und seine Assistentin sahen kurz an. Der Alte mit den schulternlangen silberweißen Haaren sah die Erste Offizierin von der Concordia an. „Sie werden auf jenen Planeten gebracht werden, auf dem sich auch Kushuk Nuy und seine Nangu aufhalten.”, teilte er den Concordia-Offizieren mit, „Dann wissen alle, wo sich alle Nangu innerhalb der Aldanischen Allianz aufhalten und sowohl unsere Administration als auch unsere Raumflotte zu jederzeit eingreifen kann, falls das erforderlich ist.” „Was sind das denn für Fragen, die noch geklärt werden müssen?”, erkundigte sich Mr. Nolezoto. „Im Grunde genommen sind es reine Routinefragen, die wohl schon Morgen, spätestens Übermorgen bereits geklärt sein dürften.”, sagte Arāne Adakān mit ernster Miene, „Sobald alles geregelt ist, werden Teruk und seine Leute zu den anderen Nangu gebracht werden. Einzelheiten dürfen wir wegen der Schweigepflicht leider nicht sagen.” Sie lächelte entschuldigend.

 

„Und wie weit sind Sie mit den Vorbereitungen für die Verhandlungen mit den Klingonen und Zadorianern?”, wollte Sundrak wissen. „Nun, ich kam erst vor zwei Tagen aus dem Zadorianischen Imperium zurück, wo ich mehrere Male sowohl mit Prätora Shanara und auch mit Prätora Lugana Tajraš gesprochen habe.”, antwortete Matna Gīlan, „Obwohl ich mit beiden sprechen konnte, hat Prätora Tajraš weniger Verhandlungsbereitschaft signalisiert als Prätora Shanara. Wir können nur hoffen, dass die Zadorianer ihre Meinung noch ändern und doch noch eine Delegation zu den Verhandlungen hierher entsenden. Je früher der Krieg vorbei ist, umso besser ist das für alle Betroffenen.” Sundrak und seine Offiziere nickten zustimmend.

 

„Und wie sieht es mit den Klingonen aus?”, erkundigte sich Lomādo, „Sie die denn gesprächsbereit?” Der Botschafter gab einen tiefen Seufzer von sich. „Das wissen wir leider noch nicht.”, gestand er mit besorgter Miene, „Mr. Omolon und Mr. Tongur hätten eigentlich heute von ihrer Mission zurückkehren sollen, aber sie sind noch nicht wieder eingetroffen.” „Haben Sie denn schon eine Nachricht von ihnen erhalten, Herr Botschafter?”, fragte der schwarzhaarige Kommandant. „Bis jetzt noch nicht.”, gestand der alte Diplomat, „Das letzte, was wir von ihnen hörten ist, dass Kanzler Martok höchstpersönlich mit beiden sprechen wollte. Ob es zu diesen Treffen kam oder nicht, ist uns bis jetzt unbekannt.”

 

„Die Verhandlungen werden dieses Mal wesentlich härter werden als die letzten, die damals schon im Vorfeld scheiterten, bevor sie eigentlich begannen.”, meinte die Assistentin mit ernster Miene, „Wir werden dieses Mal alles in die Waagschale werfen müssen, wenn wir gemeinsam den Krieg zwischen den beiden Parteien beenden wollen.”

 

„Das stimmt.”, pflichtete ihr die Counselor der Concordia bei, „Das Problem ist nur, niemand weiß bis heute, wieso damals keiner eine ernsthafte Lösung anstrebte und die Verhandlungen schon vorher beendet wurden.” „Die übermächtige Präsenz war zwar Prätora Tajraš einerseits, aber andrerseits fällt es mir immer noch schwer zu glauben, dass sie das tatsächlich selbst war.”, gestand Ibāmu Dēlus nachdenklich, „Mir kam es damals so vor, als wäre sie nicht sie selbst gewesen.” „Ehrlich gesagt bin ich derselben Ansicht wie Sie, Herr Botschafter.”, gab der hünenhafte Kommandant zu, „Auch mir kam diese Sache ein wenig suspekt vor. Im Nachhinein habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum die Zadorianer eigentlich zu diesem Treffen kamen, wenn sie doch kein Interesse an den Friedensverhandlungen hatten.” „Dasselbe gilt doch auch für die Klingonen.”, warf Dilāna ein, „Die haben sogar das Schiff angegriffen, auf dem sich die Prätora befand.”

 

„Momentan hat es keinen Sinn, darüber nachzudenken.”, meinte der Diplomat mit ernster Miene, „Wir dürfen das dieses Mal nicht soweit kommen lassen, dass die Verhandlungen dieses Mal wieder scheitern. Präsident Donhāruš hat in einem Gespräch mir gegenüber schon durchblicken lassen, dass er dann entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten lässt, um die Sicherheit des aldanischen Volkes zu gewährleisten.” „Solange er damit keinen Krieg mit den beiden Nationen meint, geht es ja noch.”, meinte Nolezoto nachdenklich, „Schwierig wird es erst, wenn er die Flotte ausschickt, um die Klingonen und Zadorianer vom der aldanischen Grenze fernzuhalten.”

 

Die Türhälften glitten erneut auseinander und Captain Tanara Mizūmi betrat in Begleitung mehreren Offizieren den Raum. Kaum hatten sie sich an den großen Tisch gesetzt, öffnete sich erneut die Tür und zwei weitere Aldaner betraten den Raum. Botschafter Dēlus, seine Assistentin Miss Adakān und Miss Gīlan atmeten erleichtert aus, als Sibu Omolon und Kurus Tongur sich mit raschen Schritten zu ihnen an den Tisch setzten. Als die Tür sich erneut öffnete, kam Ajtos Hōnan in den Raum geeilt. In seinen Händen hielt er mehrere Pads.

 

„Wie sind die Gespräche mit den Klingonen verlaufen?”, erkundigte sich der Diplomat mit ernster Miene. „Ich fürchte, wir bringen keine guten Nachrichten, Herr Botschafter.”, antwortete Omolon finster, „Von den Klingonen können wir nichts erwarten. Sie sagen, die Zadorianer wollten schon lange den Krieg und den haben sie jetzt.” „Und was soll das konkret heißen?”, wollte die Assistentin wissen. „Nun, die Klingonen werden den Krieg solange gegen die Zadorianer führen, bis sie entweder besiegt wurden oder kapitulieren.”, fügte Tongur düster hinzu, „Und da die Zadorianer selbst auch ein Kriegervolk sind, wird es keinen Frieden geben, solange eine Seite die andere nicht besiegt hat.”

 

„Das hört sich gar nicht gut an.”, meinte der Botschafter nachdenklich, „War das Martoks Entscheidung?” „Nein, die Entscheidung wurde von dem neuen Kanzler gefällt, nachdem Martok von Hohen Rat abgesetzt wurde.”, teilte Sibu mit finsterer Miene mit „Exkanzler Martok sitzt momentan hinter Gitter und wartet auf seinen Prozess. Uns beiden wurde nur mitgeteilt, dass der neue Kanzler ausrichten lässt, dass das Klingonische Reich kein Interesse an Friedensverhandlungen mit den Zadorianern hat. Der Krieg wird erst dann vorbei sein, wenn die Zadorianer vernichtet wurden. In diesem Wortlaut wurde uns das mitgeteilt.”

 

„Aber das ist noch nicht alles.”, fügte Kurus düster hinzu, „Die Klingonen bereiten einen Angriff auf Demeta vor, weil die es gewagt haben, sich in klingonische Angelegenheiten einzumischen. Sie haben die Absicht, den Planeten zu erobern und die Demetaner zu unterwerfen.” „Sowas in der Art hat auch Prätora Tajraš mir gegenüber verlauten lassen.”, gestand Matna mit sorgenvoller Miene, „Auch die Zadorianer sind dabei, einen entsprechenden Angriff vorzubereiten. Die Gründe decken sich mit denen der Klingonen.”

 

„Das klingt nicht gut.”, sagte Tanara, „Wenn die Streitkräfte der beiden Völker Demeta erreichten, haben die Demetaner nichts mehr zu lachen.” „Das ist ja auch der Grund, warum Präsident Maron hier ist.”, gab Sundrak zu Bedenken, „Die Demetaner wissen ganz genau, dass sie diesbezüglich einen fatalen Fehler gemacht haben und anscheinend erhoffen sie sich nun rasche Hilfe von der Aldanische Allianz. Sobald die Klingonen und Zadorianer Demeta ausfindig gemacht haben, werden sie angreifen und wenn das passiert, wird das zusätzlich den Krieg zwischen den beiden verfeindeten Staaten anheizen, weil jeder von ihnen den Planeten für sich beanspruchen wird. Statt ein rasches Ende des Krieges herbeizuführen, haben die Demetaner noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Die Schlacht um Demeta zwischen den Klingonen und Zadorianer wird sehr heftig werden, weil diese Schlacht den weiteren Verlauf des Krieges beeinflussen wird.” Bevor noch jemand etwas sagen konnte, glitten die Türhälften erneut auseinander und Admiral Kononga betrat den Raum. Sie machte ein sehr finsteres und sorgenvolles Gesicht. Rasch nahm sie am Tisch Platz und sah die anwesenden Offiziere an. Im nächsten Augenblick öffneten sich die Türen erneut und etliche Sicherheitskräfte der Station betraten den Konferenzraum. Ihnen folgten Präsident Donhāruš mitsamt seinen Beratern und die demetanische Delegation mit Präsident Maron. Es herrschte gespannte Ruhe, währenddessen die Neuankömmlinge am Tisch Platz nahmen.

 

„Ich denke, es ist soweit, um nun über die Dinge zu reden, weswegen wir uns auf den Weg hierher gemacht haben.”, begann Maron ohne Umschweife, „Wir wissen alle, dass sich die Klingonen und Zadorianer seit einiger Zeit erbitterten Krieg gegeneinander führen und ein rasches Ende ist leider nicht in Sicht. Das Problem für alle ist es, dass auch diejenigen darunter zu leiden haben, die mit dem Krieg der beiden Kriegerrassen eigentlich nichts zu tun haben und trotzdem auch bluten müssen.” Maron sah mit ernster Miene in die Runde. „Sie wissen alle, was ich meine.”, fuhr er fort, „Ich meine die Kollateralschäden, die überall dort entstehen, wie die Klingonen und Zadorianer aufeinandertreffen und die Klinge miteinander kreuzen.” Der demetanische Präsident hob sofort eine Hand, um mögliche Einwände zu unterbinden.

 

„Ich weiß, dass die Aldanische Allianz mit denselben Problemen zu kämpfen hat wie Demeta.”, gestand er mit fester Stimme, „Das weiß ich aus dem Bericht von Sea Merin Inaris. Gut, die Aldanische Allianz hat inzwischen eine Lösung für das Problem gefunden, aber für Demeta besteht es immer noch und es vergeht kein Tag und keine Nacht, in der nicht weitere Schäden auf unserer Welt und an unseren Raumstationen im Orbit durch den Krieg verursacht werden.” Maron ließ kurz seine Worte auf die Anwesenden wirken, bevor er weitersprach.

 

„Wir wissen auch, dass die Aldanische Allianz versucht hat, zwischen den Klingonen und Zadorianer zu vermitteln, was aber leider nicht gelangt und der Krieg endgültig ausbrach.”, sagte der demetanische Präsident mit leicht bebender Stimme, „Wir wissen nicht, weshalb die Verhandlungen scheiterten. Wir wollen auch niemanden dafür verantwortlich machen, aber die Lage Demetas wurde seitdem immer schwieriger, seitdem auf unserer Heimatwelt immer mehr Kollateralschäden entstanden. Sicherlich werden Sie verstehen, dass wir uns etwas einfallen lassen mussten, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Es fiel uns nicht leicht, unser bestes Schiff auszusenden, um jemanden auf unsere Sorgen und Probleme aufmerksam zu machen. Es lag bei weitem nicht in unserer Absicht, gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen, aber unsere Not zwang uns dazu. Als unserer Flaggschiff, die Demetana, schließlich Kontakt mit der Concordia aufnehmen konnte und der Captain des Schiffes, ich glaube er hieß Sundrak, sehr viel Verständnis für unsere Lage zeigte, gab er wieder mehr Hoffnung auf eine baldige Lösung für unsere Sorgen und Probleme, obwohl Captain Sundrak unserer werten Sea Merin Inaris nichts versprach und ihr nur ein paar sehr wichtige Empfehlungen gab. Aufgrund seiner Weitsicht ermöglichte uns die Concordia, den offiziellen Weg zu gehen in der Hoffnung, dass wir gemeinsam eine Lösung bezüglich der Kriegsschäden auf Demeta und unseren Stationen im Orbit finden werden. Captain Sundrak hat unser Handeln seinerzeit als eine Verzweiflungstat betrachtet und wir hoffen, dass Sie, Präsident Donhāruš, das ebenso sehen.” Erneut legte Maron eine kurze Pause ein, um seine Worte wieder auf die Anwesenden wirken zu lassen.

 

Rasch reichte Zarin ihrem Chef ein paar Pads, die verschiedene Mails enthielten, die zahlreiche besorgte Demetaner an ihrer Regierung schrieben. Eines dieser Pads hielt er kurz hoch, als er seine Stimme von Neuem erhob.

 

„Diese Pads, die mir eben meine Sekretärin gab, enthalten jede Menge Mails, die mir zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Demetas schrieben und mich verzweifelt um Hilfe baten.”, sagte Maron mit ernster Miene, „Ich werde sie Ihnen auch nicht vorlesen, weil es doch schon sehr viele sind und den Rahmen sprengen würden, die aber sehr deutlich machen, wie sehr ein rasches Handeln erforderlich ist, um dem Ganzen endgültig ein Ende zu setzen. Wer diese Mails gern mal lesen möchte, kann sie von uns sofort bekommen.”

 

„Wie soll denn Ihrer Ansicht nach, diese rasche Lösung aussehen, Mr. President?”, erkundigte sich Mr. Nulošim mit ernster Miene. „Nun, das ist eine gute Frage.”, antwortete Maron ernst, „Unsere Technologie ist zwar schon sehr weit entwickelt, aber, leider sind wir noch nicht dazu in der Lage, unsere Heimatwelt vor derartigen Schäden zu bewahren, die die Zadorianer und Klingonen mit ihrem Krieg bei uns verursachen. Heute stürzte uns zum Beispiel nur ein klitzekleines Trümmerstück auf eine kleine Hütte, in der eine Familie ihr Tribble untergebracht hat. Morgen stürzt schon ein ganzes klingonisches oder zadorianisches Kriegsschiff auf Demeta ab und zerstört dabei möglicherweise eine gesamte Stadt.”

 

„Wir haben unser Flaggschiff mit dem Auftrag in das Kriegsgebiet entsandt, die Klingonen und Zadorianer dazu zu bewegen, ihren Krieg einzustellen.”, fuhr Maron fort, „Leider gelang es uns nicht. Stattdessen müssen wir nun damit rechnen, dass die Klingonen und Zadorianer in Kürze Demeta angreifen werden, sobald sie wissen, wo sich unsere Heimatwelt befindet, nur weil wir es gewagt haben, uns in ihre Angelegenheiten einzumischen. Sie wissen mit Sicherheit, was das für Demeta bedeutet. Es wird ein fürchterliches Blutbad geben und unsere Flotte ist nicht stark genug, um allein gegen diese Übermacht von zwei Seiten bestehen zu können.”

 

„Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bitten Sie im Namen ihres Volkes die Aldanische Allianz um militärische Hilfe, um die bevorstehende Katastrophe abzuwenden, die Demeta bedroht.”, stellte Donhāruš fest. Zarin, die neben ihrem Chef saß, nickte wortlos. „Ja, so ist es, Herr Kollege.”, gab Maron zu, „Die Aldanische Allianz ist unsere letzte Rettung, denn die Föderation ist noch vom Dominionkrieg zu sehr geschwächt, als dass man von ihr irgendwelche Hilfe erwarten kann. Die aldanische Technologie ist in diesem Quadranten am weitesten entwickelt. Es gibt nach unseren jetzigen Erkenntnissen keine andere Nation, die Ihnen ebenbürtig ist und es mit der aldanischen Raumflotte aufnehmen könnte.”

 

„Verzeihen Sie, Mr. President, dass ich Ihnen widersprechen muss.”, meldete sich Sundrak zu Wort, „Aber da irren Sie sich ganz gewaltig. Die Elysianer sind uns aus technologischer Sicht gesehen ebenbürtig.” Maron sah den hünenhaften Aldaner an.

 

„Wer sind Sie?”, erkundigte sich der mächtigste Mann Demetas. Sundrak stand von seinem Stuhl auf und salutierte pflichtgemäß. „Mein Name ist Sundrak.”, antwortete er mit fester Stimme, „Captain der USS Concordia.

 

Überrascht blickte Maron den schwarzhaarigen muskulösen Aldaner an. „Sie sind Captain Sundrak?”, platzte es aus ihm heraus, „Sie sind derjenige, der unser Handeln als eine Verzweiflungstat erkannte und Sea Merin Inaris mit der Demetana wieder nach Hause schickte, damit wir offiziellen Kontakt mit Ihrer Regierung aufnehmen konnten?”

 

„Das ist korrekt, Mr. President.”, gestand Sundrak mit ausdrucksloser Miene. Einen kurzen Moment lang sahen sich die beiden Männer an. Maron stand von Tisch auf und näherte sich mit raschen Schritten dem Captain der Concordia, der sich ebenfalls erhob. Zarin folgte rasch ihrem Chef. Direkt vor Sundrak blieb der demetanische Präsident stehen. Er musste seinen Kopf sehr weit in den Nacken legen, um den Captain der Concordia direkt ansehen zu können. Ihre Blicke trafen sich. „Sie sind also der Mann, der Sea Merin Inaris so sehr beeindruckt hat.”, sagte Maron in einem Tonfall, der fast ehrfürchtig klang, „Wissen Sie, Captain Sundrak, seit der Begegnung mit Ihnen spricht sie nur noch von der Concordia und ihrer hervorragenden Crew.”

 

„Besonders von Ihnen spricht Sea Merin Inaris sehr viel.”, fügte Zarin hinzu, „Präsident Maron und ich haben uns schon oft nach dem Grund gefragt und jetzt, dass Sie direkt vor uns stehen, verstehen wir, warum sie von Ihnen so beeindruckt ist.” Maron reichte Sundrak die Hand.

 

„Wenn ich schon mal den Mann begegne, der uns die Tür aufgemacht hat, für eine neue gemeinsame Zukunft, dann möchte ich ihm selbst die Hand reichen und Ihnen im Namen meines Volkes danken.”, sagte Maron mit leicht zitternder Stimme, „Sie wissen wahrscheinlich nicht, wie viel Hoffnung und Zuversicht Sie unserem Volke gegeben haben mit Ihrem Handeln.” Vorsichtig umschloss die Hand des Captains die des demetanischen Präsidenten, die in Sundraks Hand fast zu verschwinden drohte. „Es gibt keinen Grund, mich so zu bewundern, denn ich habe nichts Besonderes getan, Mr. President.”, erwiderte der schwarzhaarige Kommandant bescheiden, „Die Situation war doch eindeutig und ließ aus meiner Sicht, keine anderen Möglichkeiten zu.”

 

„Trotzdem müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie wir Demeta helfen können.”, bemerkte der aldanische Präsident mit nachdenklicher Miene, währenddessen Maron und Zarin zu ihren Sitzen zurückkehrten und wieder Platz nahmen, „Und wir müssen einen Weg finden, damit wir eine rasche Lösung herbeiführen können.” „Das dürfte nicht einfach werden.”, meinte Mr. Nulošim, „Egal, welchen Weg wir auch wählen, eine rasche Lösung ist nicht in Sicht.”

 

„Wieso nicht, Mr. Nulošim?”, fragte Botschafter Dēlus, „Ich wüsste da schon eine Lösung, die wir vielleicht in Betracht ziehen sollten.” „An was für eine Lösung denken Sie, Herr Botschafter?”, wollte Maron wissen, „Jede Lösung, auch wenn sie nur vorübergehend wäre, könnte uns schon helfen, unser Dilemma zu beenden.” „Wir müssten einen Vertrag aushandeln, der den, den wir mit der Föderation ausgearbeitet haben, sehr ähnlich wäre.”, erklärte Dēlus mit ernster Miene, „Aber den müssten wir von Anfang richtig aufsetzen, damit es später keine Probleme bezüglich der Rechte und Pflichten beider Staaten gibt.”

 

„Wie lange würde das dauern mit allem drum und dran?”, wollte Admiral Kononga wissen. „Nun, mit der Föderation haben wir einen ganzes Jahr verhandelt, bis der Vertrag endgültig von beiden ratifiziert werden konnte.”, gestand Ibāmu mit ernster Miene, „Es gibt dabei unheimlich viel zu beachten, wenn wir einen vernünftigen Vertrag für beiden Seiten vereinbaren wollen.” „Soll das etwas bedeuten, dass es mindesten ein Jahr lang würde, bevor Demeta endlich Hilfe von der Aldanischen Allianz bekommen könnte?”, fragte Maron nach, dem diese Aussicht gar nicht gefiel, „Aber solange können wir nicht warten. Bis dahin haben die Klingonen und Zadorianer Demeta bereits erobert und vermutlich die meisten Demetaner getötet. Das kommt überhaupt nicht in Frage, Gentlemen.” Eine Weile lang herrschte angespanntes Schweigen im Konferenzraum. Doch dann kam Captain Sundrak eine Idee und erhob entschlossen seine Stimme.

 

„Ich bitte frei sprechen zu dürfen, Mr. President.”, sagte der hünenhafte Kommandant mit ausdrucksloser Miene, „Ich hätte da vielleicht einen Vorschlag.” Alle Anwesenden sahen gespannt den Captain der Concordia an. „Sprechen Sie, Captain Sundrak.”, antwortete Donhāruš, „Jeder Vorschlag könnte die Lösung für Demeta darstellen.” „Es gibt da noch eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen könnten.”, begann er mit ausdrucksloser Miene, „Sie hätte den Vorteil, dass die aldanische Raumflotte Demeta sofort zu Hilfe kommen konnte, ohne gegen irgendwelche bestehenden Gesetze zu verstoßen. Der Vorschlag klingt zwar ziemlich drastisch, aber ich meine es rein pro forma, das möchte ich an dieser Stelle betonen, damit es keine Missverständnisse gibt. Aber ich habe große Zweifel, dass Sie, Präsident Maron, bereit wären, darauf einzugehen, denn die Sache hätte auch einen ziemlich großen Haken. Diesbezüglich wäre es nämlich eine Frage des Vertrauens, wenn man meinen Vorschlag umsetzen würde. Das Zauberwort in diesem Falle hieße dann Protektorat.”

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