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Zirell und Maron waren jetzt mit den Vorbereitungen für die Vendar-Hochzeit beschäftigt. Vieles musste extra repliziert werden. Plötzlich stockten die Vorbereitungen. „Ich mache Sie darauf aufmerksam.“, begann IDUSA. „Dass ich einen wilden Eber zur Tötung aus reinem Vergnügen oder zu rituellen Zwecken der tindaranischen Rechtsprechung nach nicht replizieren darf. Die Rechtsprechung achtet jedes Leben und das Tier würde, auch, wenn es nur ein Bioreplikat sei, trotzdem jede Voraussetzung erfüllen, eine Lebensform zu sein. Deshalb kann und darf ich einem solchen Befehl nicht Folge leisten. Ich würde mich strafbar machen und das hätte meine sofortige Demontage zufolge, weil ich einen Mord unterstützt hätte.“ Zirell schloss mit sich selbst Wetten ab, ob Maron wohl versuchen würde, IDUSA zu manipulieren oder sie gar durch jemanden mit technischen Kenntnissen manipulieren zu lassen, oder ob er ihren Einwand akzeptieren und eine andere Lösung suchen würde. Erleichtert nahm die Tindaranerin dann folgende Äußerung ihres demetanischen ersten Offiziers zur Kenntnis: „OK, IDUSA. Entschuldige bitte. Das hätte mir bewusst sein müssen. Auch die Föderation achtet Leben. Was machen wir jetzt?“

Während des gemeinsamen angestrengten Überlegens hatten weder Zirell noch Maron bemerkt, dass IDUSA eine Lösung gefunden hatte. Erst die Sprechanlage und eine völlig aufgeregte Shannon rissen sie aus ihren Gedanken. „Agent, Commander, bitte schnell! Ich flipp’ aus! Vor mir steht ein riesiges Tablett mit einem Kuchen, der wie ein Wildschweinmännchen aussieht. Das Tablett bewegt sich mit Antriebsspulen durch den Raum! Oh, Mann, Bitte, kommen Sie schnell her und sehen Sie sich das Schauspiel selbst an!“

Zirell und Maron stürmten zum nächsten Turbolift und fuhren in die technische Kapsel. Bereits als sie durch die Tür gingen, schmetterte Maron: „Bericht, Technical Ass …“ weiter kam er nicht. Denn im selben Moment wurde er von dem fliegenden Kuchenwildschwein überholt. Zirell bekam einen Lachanfall. „Oh, bei allen Göttern, Maron, du solltest mal dein Gesicht sehen!“ Dann räusperte sie sich und schloss ihren persönlichen Neurokoppler an einen der entsprechenden Ports an. „IDUSA, lade meine Reaktionstabelle.“, prustete sie ins Mikrofon. Der Rechner führte den Befehl aus. „Was gibt es denn?“, fragte IDUSA unschuldig. „Ich wollte dir nur sagen, dass du eine optimale Lösung gefunden hast. Ein Kuchen erfüllt keine Voraussetzung, eine Lebensform zu sein. Trotzdem werden unsere Eheanwärter ihre Herausforderung haben.“ „Stimmt.“, scherzte Maron. „Wollten die beiden nicht ohnehin terranische Elemente? Nun, die Voraussetzungen wären jetzt ja erfüllt. Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte meine ich.“ Zirell musste erneut lachen.

Sanft ließ IDUSA das Tablett, dessen Prozessor sie fernsteuerte, auf einem Tisch landen. Jetzt konnten Zirell und Maron sich den riesigen Kuchen, der die Originalgröße eines Keilers hatte, einmal von nahem betrachten. Da stand das riesige Tier in seiner Suhle aus Schlagsahne vor ihnen! „Schokolade und Napfkuchenteig für die Hülle.“, klärte IDUSA die beiden auf. „Über die Füllung verliere ich kein Wort. Das wird eine Überraschung bleiben müssen.“ Da sie in der Zwischenzeit auch eigenständig Marons Tabelle geladen hatte, konnte auch dieser das verschmitzte Grinsen des Avatars sehen. Maron war etwas aufgefallen und er zeigte auf das Wildschwein, wo bei er in die Sahne gefasst und sich den Finger abgeleckt hatte. „Wirklich optimale Lösung.“, schmatzte er. „Nur, warum ist das Schwein schwarz?“ IDUSA wollte antworten, aber Shannon winkte ab und trat vor. „Sir.“, erklärte sie. „Es mag ja sein, dass es auf Demeta keine Wildschweine gibt und Sie das deshalb nich’ wissen können. Aber die Viecher werden in der Jägersprache nich’ umsonst Schwarzkittel genannt.“ „Ach so.“, erwiderte Maron lernwillig. „Und ich habe immer gedacht, alle Schweine wären rosa.“ „Man lernt eben nie aus.“, schmunzelte Zirell. Dann verließen die Beiden die technische Kapsel, allerdings nicht, ohne vorher IDUSA nach dem Grund zu fragen, warum sie das Schwein gerade hier repliziert hatte. „Nun.“, antwortete sie. „Bei den normalen Haushaltsreplikatoren hätte ich Schwierigkeiten mit den Größenverhältnissen bekommen, deshalb musste ich den hiesigen Industriereplikator benutzen.“ „Verstehe.“, entgegnete Maron im Gehen. „Wenn man bedenkt, dass da ganze Antriebsspulen rauskommen können.“

Shimar und ich hatten die Nacht unter freiem Himmel verbracht. Das Wetter war so richtig hochsommerlich und die Luft fühlte sich für mich an wie eine warme weiche Decke, in die man sich prima einkuscheln konnte. Shimars Sprechgerät stand auf dem Gartentisch ganz in der Nähe und war darauf programmiert, uns pünktlich um acht Uhr morgens zu wecken, was für eine Sternenflottenoffizierin und einen tindaranischen Patrouillenflieger schon an Langschläferei grenzte. Hand in Hand waren wir eingeschlafen und genau so wachten wir auch wieder auf. „Hey, klasse, Kleines.“, begrüßte er mich. „Wovon sprichst du?“, erwiderte ich schlaftrunken. „Tu nicht so.“, grinste er. „Du weißt genau, wovon ich rede.“ „Weiß ich nicht.“, widersprach ich. Er setzte sich auf und sagte: „Na, davon, dass du akzeptiert hast, dass ich die ganze Nacht deine Hand gehalten, also dich berührt, hatte. Es hätte ja sein können, dass ...“ „I wo.“, machte ich. „Du hast doch gesagt, das würdest du nie tun und ich vertraue dir.“ Er zog mich auf die Beine und wir gingen ins Haus zum Frühstücken.

Irgendwie musste ich beim Frühstück viel nachdenken. Warum fand er diesen Minischritt, den ich gemacht hatte, so außergewöhnlich? In diesem Tempo würde es sicher Jahrhunderte dauern, bis ich meine Angst vor Telepathie los war. Shimar war mir nie als sehr geduldiges Wesen beschrieben worden. Eigentlich war er sehr impulsiv und wollte am Liebsten immer alles sofort erreichen. Aber anscheinend veränderte die Liebe alles. Gedankenverloren hielt ich mein Brötchen fest und bemerkte nicht, dass der Aufstrich sich langsam aber sicher davon machte.

Shimar musste wohl gemerkt haben, dass ich irgendeinem Thema nachhing. „Ich dachte mir, wir drehen nach dem Frühstück einige Runden mit IDUSA.“, schlug er zu meiner Ablenkung vor. „Was?“, erwiderte ich, denn ich hatte nur mit halbem Ohr zugehört. „IDUSA.“, wiederholte er. „Wie wär’s?“ „OK.“, sagte ich.

Mit dem Jeep fuhren wir zum Werftgelände und stellten ihn auf dem Parkplatz ab. Hektisch fingerte Shimar im Handschuhfach herum. „Ach du Schreck!“, rief er plötzlich aus. „Ich habe Jenn’s Kristall vergessen!“ „Nimm den solange.“, lächelte ich und schob ihm den Datenkristall hin. „An was du alles denkst.“, lobte er mich, bevor wir ausstiegen und in Richtung Werfttor gingen.

IDUSA hatte bereits die Luke zu ihrem Cockpit geöffnet, als wir eintrafen. „Woher wusstest du, dass wir kommen?“, erkundigte sich Shimar. „Der Werftcomputer hat gepetzt.“, scherzte die künstliche Intelligenz. „Ich wusste gar nicht, dass du Witze machen kannst, IDUSA.“, staunte ich. Shimar zog einen zweiten Neurokoppler aus der Tasche und gab ihn mir. „Setz den auf und gib mir das Anschlussmodul.“, instruierte er mich. „Ich weiß, wo der Port ist.“, lehnte ich seine Hilfe freundlich aber bestimmt ab. „Ich habe IDUSA schon mal geflogen.“ „Echt?“, staunte er. „Bestätigt.“, pflichtete das Schiff mir bei. „Wow.“, machte Shimar.

IDUSA lud unsere Reaktionstabellen, denn bisher hatten wir uns mit ihr nur über Mikrofon verständigt und Shimar brachte uns aus dem Dock und in die tindaranische Umlaufbahn. „Wie wär’s, Betsy, wenn du jetzt mal übernimmst und mir zeigst, was du so drauf hast.“, schlug Shimar vor. „Wie du willst.“, sagte ich und fügte in IDUSAs Richtung hinzu: „Zeig mir die Steuerkonsole.“

Wir flogen eine ganze Weile durch das Sonnensystem, als IDUSA sich erneut an mich wandte: „Eines verstehe ich nicht, Allrounder Betsy. Sie fliegen mich gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass Sie Angst vor Telepathie haben und ich in gewissem Sinne ja auch Ihre Gedanken lese. Ich interpretiere die Muster ihrer Nervenimpulse und gebe in gleicher Weise auch Signale zurück. Ihren medizinischen Werten zufolge sind Sie aber, abgesehen von einer konzentrierten leichten Anspannung, ziemlich relaxt.“ „Bei dir ist das etwas anderes.“, entgegnete ich. „Du bist ein Stück Technologie und würdest deshalb niemals böswillig etwas ausnutzen.“ „Wenn Sie mir so sehr vertrauen, Allrounder, hätte ich eine Idee für Ihre Therapie.“ Sie schaltete in den Flugschulmodus. „Im Augenblick.“, erklärte sie. „Sind Shimar und Sie über mich miteinander verbunden. Ich bin sozusagen das Relais. Ich werde die Anzeige jetzt trennen, so, dass Shimar die Sensorenbilder und Instrumente sieht und Sie nur die reine Steuereinheit sehen. Dann werde ich die Inputleistung Ihres Neurokopplers langsam senken und Shimar könnte das, was an Verbindung fehlt, telepathisch kompensieren. Vielleicht können wir Sie somit langsam umgewöhnen.“ „Gekauft!“, strahlte ich. Shimar entlockte ihr Vorschlag nur ein begeistertes: „Wow!“

Stunden lang waren wir jetzt schon um Tindara gekreist. IDUSA hatte die Leistung des Neurokopplers langsam immer weiter gesenkt und Shimar seine telepathische Verbindung zu mir in gleicher Weise verstärkt. Ich wusste, würden IDUSAs Sensoren ihr den geringsten Anlass dafür anzeigen, dass es mir damit schlecht geht, würde sie wieder eine Stufe oder auch mehrere zurück schalten.

Plötzlich wurde ich mutig. „IDUSA, schalte meinen Koppler ab.“, befahl ich. „Oh.“, erwiderte sie. „Ich bin auf null.“ „Sie können mich nur noch fliegen, weil Shimar ihnen zeigt, was ich ihm zeige und Sie quasi die Befehle über sein Gehirn eingeben.“ „Oh mein Gott!“, rief ich erfreut aus. „Sie können ruhig IDUSA zu mir sagen.“, erwiderte sie gewohnt nüchtern. Ich nahm den Koppler ab und sie schaltete auf Automatik. Zitternd umarmte ich Shimar und freute mich: „Ich hab’s geschafft! Ich kann dich tatsächlich in meinem Kopf akzeptieren!“ „Langsam.“, bremste er mich. „Das ist nur die halbe Miete. Noch ist IDUSA ja im Hintergrund gewesen. An einer völlig natürlichen Verbindung müssen wir, denke ich, noch arbeiten. Aber das war schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ IDUSA replizierte uns zwei Gläser Sekt, allerdings kriegten wir das in unserem Gefühlsrausch nicht mit. Erst, als sie zu uns sagte: „Drehen Sie sich bitte zum Replikator.“, reagierten wir. „Jetzt weiß ich, warum du auf Automatik geschaltet hast, IDUSA.“, sagte Shimar und gab mir mein Glas. „Korrekt.“, bestätigte IDUSA. „Ich dachte mir, Sie würden Ihren Erfolg gern feiern wollen und Alkohol am Steuerpult ist meines Wissens strafbar. Deshalb fliege ich mich selbst nach Hause und lasse Sie Ihre Lorbeeren genießen.“ „Na, eigentlich hättest du doch allen Grund zum Feiern, IDUSA.“, stellte Shimar fest. „Schließlich war das deine Idee.“ „Wenn Sie mir wirklich etwas Gutes tun wollen, Shimar, dann sagen Sie Jenna Bescheid.“, erwiderte das Schiff. „Nurell und ihre Kollegen sind im Vergleich zu ihr ziemliche Schlächter.“

Auf Zirells Basis hatten Tabran und Shiranach mit ihr und Maron die Einzelheiten für die Hochzeit besprochen. Über die Lösung mit der Torte und der dritten rituellen Prüfung in einem waren die beiden Vendar schwer begeistert. „Du weißt jetzt definitiv über die Zeremonie Bescheid, Anführerin Zirell?“, erkundigte sich Tabran. „Ich denke schon.“, antwortete die tindaranische Kommandantin und gab einiges von ihrem Wissen zum Besten. Shiranach, die selbst Tochter einer Priesterin war, nickte beifällig. „Na, wenn du einverstanden bist, kann ja nichts mehr passieren.“, lächelte Zirell. „Könntest du den Termin für morgen anberaumen?“, fragte Shiranach. „Ihr habt es aber eilig.“, witzelte Zirell. „Aber natürlich geht das. Ich hoffe nur, dass eure Gäste alle so schnell kommen können.“ Den wahren Grund für die Eile hatte sie Zirell wohlweißlich verschwiegen.

„Du hast gerade einen riesigen Schritt in Richtung Angstfreiheit getan.“, stellte Shimar lächelnd fest, als wir wieder in seinem Haus angekommen waren. „IDUSA hätte Psychologin werden sollen.“, sagte ich. „Das stimmt wohl.“, grinste Shimar. „Die Nieten auf Betazed hätten dich nie so weit gekriegt. Müssen die sich von einem Raumschiff die Butter vom Brot nehmen lassen. Ich bin neugierig, wie die reagieren würden, wenn sie das wüssten.“ „Sicher nicht so erfreut.“, meinte ich.

„Du musst schon entschuldigen, aber ich hatte bisher keine sehr guten Erfahrungen mit Telepathie.“, erklärte ich. „Hey, schon OK.“, erwiderte er verständig. „Du sollst angeblich viel Erfahrung mit Sytania haben. Dass die nicht gerade Gutes mit ihren Fähigkeiten tut, dürfte jedem klar sein.“ „Jedem außer Nugura!“, gab ich zurück. „Oh, ja.“, bestätigte er. „Jedem außer deiner Präsidentin. Ich weiß ja, was für’n Stück Arbeit das ist, Nugura von diesem oder jenem Bubenstück Sytanias zu überzeugen und ihr beizubringen, dass dringend dieses oder jenes getan werden muss.“ Ich gab einen Seufzer von mir.

Einige Zeit verging, in der wir stumm da saßen. „Wie siehst du eigentlich wirklich aus?“, fragte ich nach einer Weile. „Was meinst du damit?“, entgegnete er. „Na ja, ich weiß, dass die humanoide Gestalt nicht deine echte ist.“ „Ach das meinst du.“, kapierte Shimar. „Uff, ich bin grottenschlecht im Beschreiben …“ „Zeig es mir einfach.“, schnitt ich ihm das Wort ab. „Ich weiß nicht, ob das schon gut ist.“, sorgte er sich. „Wenn du wieder Angst bekommst, ist alles, was wir bisher erreicht haben, zum Teufel.“ „Ach was.“, tat ich seinen Einwand ab. „Versuchs einfach.“ „Na gut. Schließ die Augen, ich sende ein Bild.“, zitierte er eines der in meinem Jahrhundert momentan aktuellen Musikstücke. Dann sah ich vor meinem geistigen Auge jene schneeflockenartige Struktur, von der ich bereits gehört hatte. Ich visualisierte meine Hand und tastete sie ab. „Wow.“, machte Shimar. „Du arbeitest ja schon mit unserer Verbindung.“ Dann beendete er diese und sagte: „So, Schluss für heute. Ich will dich nicht überfordern, sonst erleidest du noch einen Rückfall. Lass uns schlafen gehen.“ Ich nickte und wir gingen wieder in das Zelt vor dem Haus und krochen in unsere Schlafsäcke.

Egal, was ich versuchte, einschlafen konnte ich in dieser Nacht nicht. Shimar und ich schienen in meiner Seele alles berührt zu haben, was mir je Angst gemacht hatte. Besonders ein Bild bescherte mir einen Alptraum nach dem nächsten. Eine Geschichte meiner Großmutter ging mir nicht aus dem Kopf. Sie hatte mir von einem Schulkameraden berichtet, dessen Vater ihn und seine 12 Geschwister bei jeder Gelegenheit geschlagen hatte. Auch die arme Mutter hatte er nicht verschont. Ich fühlte eine unbändige Wut auf diesen Mann. Das Argument: Das war damals so, zählte für mich nicht. Prügel als Erziehungsmaßnahme waren keine Lösung, sind keine und würden auch nie eine werden.

Shimar musste meine Wut und Trauer mitbekommen haben. Er kroch näher an mich heran, griff meine Hände und sagte: „Wir werden es ihm jetzt so richtig geben!“ Im gleichen Moment glitt ich mit ihm gemeinsam in einen traumähnlichen Zustand ab. Gleichzeitig erschien mir alles, was ich ab jetzt sah, sehr real. Ich fand mich in einem Gebüsch wieder. Es musste weit in der Vergangenheit sein. Neben mir kauerte Shimar. Wir hörten schwere Männerschritte auf uns zu kommen. Shimar warf den großen muskulösen Mann telekinetisch hin und zischte mir zu: „Du bist dran!“ Ich schnellte aus dem Gebüsch hervor, sprang den Mann wie eine Katze an und traktierte ihn mit einem Nudelholz, das mir Shimar im Auftrag der Ehefrau und Mutter, die gemeinsam mit den 13 Kindern mit uns im Gebüsch wartete, zugeworfen hatte. Ich schlug so lange zu, bis das Holz zersplittert war. Das Blut des Mannes spritzte nach allen Seiten, aber das machte mir nichts. „Ich brauche Munition!“, rief ich nach hinten, nachdem ich auch den letzten Rest des Holzes auf seinem Schädel zerdeppert hatte.

Mir flogen nacheinander ein Hammer, ein Kochlöffel, eine Axt, ein gusseisernes Bügeleisen, eine kupferne Milchkanne, eine Bratpfanne, sieben verschiedene Messer und eine Kohlenschaufel zu, für jeden gequälten ein Gegenstand, die ich mehr oder minder auf deren jetzt wehrlosem Vater und Ehemann zerstörte oder zerbeulte. „Du Würstchen!“, schrie ich während jedes Schlages. „Du primitives Würstchen, das seine Wut an Schwächeren abreagieren muss. Wohl noch nie von Diskussionen gehört. Falls du es nicht weißt, das Loch in deinem Gesicht ist ein Mund. Damit kann man reden und nicht nur Bier saufen. Außerdem wird jedes Würstchen irgendwann gegrillt und dann gegessen. Freue dich, heute ist dein Tag.“ Danach fühlte ich mich viel besser. Shimar trennte unsere geistige Verbindung und fragte völlig außer Atem vor Anstrengung: „Hat es dir gefallen?“ Ich nickte genau so erschöpft. Dann schoss es mir durch den Kopf: „Die Zeitlinie! Ist sie intakt?“ „Ist das zu fassen?“, fragte Shimar zurück. „Wir haben gerade jemanden in deinem Geist halb tot geprügelt und das einzige, was Miss Sternenflotte interessiert, ist die Zeitlinie?“ „Ich kann nichts dafür.“, entschuldigte ich mich. „Ich wurde so erzogen. Die Intaktheit der Zeitlinie und anderer Gesellschaften steht ganz oben, da kann man auf Einzelschicksale keine Rücksicht nehmen.“ Bei meinen letzten Worten lächelte ich, um ihm zu zeigen, dass ich einen Scherz gemacht hatte. „Keine Angst, Star Fleet Allrounder.“, scherzte Shimar zurück. „Sie ist intakt. Wir haben nur mit dem Bild gearbeitet, das du in deinem Geist hattest.“ „Es war so real.“, stellte ich fest. „Mach dir keine Sorgen.“, tröstete er. „Um dich wirklich in die Vergangenheit zu bringen müsste ich dich durch die Zeit und auch noch in eine andere Dimension teleportieren und das schafft kein Durchschnitts-Tindaraner, auch wenn er sich noch so anstrengt. Übrigens, zum Thema Anstrengung: Du kannst einen ganz schön fordern. Das mit dem interdimensionalen Teleportieren kriegt nur Dill oder Logar oder Sytania hin. Du weißt außerdem, dass in Gedanken alles erlaubt ist. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut bin, dass es dir so real vorkommt.“ „Das bist du, da kannst du drauf wetten.“, flüsterte ich zufrieden, bevor ich einschlief.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem Signal geweckt, das ich von Shimars Sprechgerät noch nicht kannte. Er selbst schien zu schlafen wie ein Bär, jedenfalls bekam ich diesen Eindruck, denn ich musste ihn mehrmals hart in die Seite knuffen, bevor von ihm überhaupt eine Reaktion erfolgte. „Was ist denn los, Kleines?“, fragte er schlaftrunken. „Hör mal.“, entgegnete ich und hielt ihm das Sprechgerät hin. „SITCH-Mail.“, murmelte er und nahm mir das Gerät ab. Aus seinen halb offenen Augen konnte er nur schwer den Absender ausmachen. „Jenn’.“, stellte er dann doch fest. „Was kann sie denn wollen.“ „Das kriegst du am Besten raus, wenn du die Mail öffnest.“, half ich ihm auf die Sprünge. Irgendwie gewann ich den Eindruck, Shimar ging im Punkto Konzentrationsfähigkeit immer noch auf dem Zahnfleisch. „Oh je.“, seufzte ich. „Eine Tüte Mitleid. Was hab ich bloß letzte Nacht mit dir gemacht?“ „Nichts Schlimmes.“, erwiderte er. „Jetzt weiß ich zumindest, wo ich trainingsmäßig noch mal ran muss.“

Er öffnete die Mail und las vor: „Vendar-Hochzeit heute 15:00 Uhr. Treffen uns bei IDUSA.“ „Jenna und Joran wollen jetzt doch schon heiraten?“, fragte ich. „Ich dachte, das sollte erst passieren, wenn Sytania euch in Ruhe lässt.“ „Was weiß ich.“, brummelte Shimar und richtete sich vergleichsweise schwerfällig auf. Ich verließ ebenfalls meinen Schlafsack und folgte ihm ins Haus. Dort zog ich meine Strandkleidung wieder an, denn etwas Anderes hatte ich gerade nicht. Schließlich war ich ja im Urlaub. Auch, wenn es ein Genesungsurlaub war.

Nachdem ich mit der Morgentoilette fertig war, bemerkte ich, dass Shimar scheinbar nach etwas suchte. Jedenfalls fingerte er hektisch in Schubladen und Schränken herum. „Was suchst du denn?“, wollte ich wissen. „So eine Unordnung herrscht doch gar nicht in deiner Junggesellenbude.“ „Wenn du wüsstest.“, kam es zurück. „Aber wenn du mir unbedingt helfen willst, dann sag mir doch, ob du meine Gala-Uniform gesehen hast.“ Ich überlegte einige Sekunden und meinte dann: „Nur, wenn du mir sagst, ob du meine gesehen hast.“ „Hey, ganz schön schlagfertig!“, lobte er. „Und das gegenüber einem Telepathen.“ „Das macht nur IDUSAs Therapie.“, grinste ich. „Und deine Fortführung derselben. Vielleicht hast du die Uniform ja auf der Station.“ Er warf einen letzten Blick in den Kleiderschrank und sagte dann: „Du wirst sicher Recht haben.“ Danach gingen wir im Urlaubsoutfit in Richtung Jeep um zu IDUSAs Landeplatz zu kommen.

Unsere Stammparklücke wurde von einem gemieteten Jeep versperrt, weshalb Shimar auf eine andere ausweichen musste. „Ich glaube, sie sind schon da.“, erklärte er, während er mich in Richtung des Werfttores führte. Tatsächlich trafen wir dort auf Jenna und Joran. Die Aussicht, sich bald wieder konzentrieren zu müssen, ließ Shimar dem etwas verdutzten Vendar-Krieger den Neurokoppler in die Hand drücken und ihn sagen: „Würdest du bitte fliegen? Ich habe irres Kopfweh.“ Zur Demonstration fasste er sich an die Schläfen. Joran nickte und dann begaben wir uns alle an Bord von IDUSA.

Jenna und ich hatten uns in die Achterkabine zurückgezogen. Hier wollten wir mal ein gepflegtes Gespräch unter Frauen führen. „Also.“, begann ich. „Sie haben aber alle ganz schön hinters Licht geführt, Techniker. Ich habe immer gedacht, Sie und Joran würden erst dann heiraten, wenn Sytania die Tindaraner nicht mehr bedroht. Ich habe mal gehört, dass Sie sich das beide geschworen haben.“ Jenna stand vom Sitz auf und entgegnete: „Na schön, Allrounder, wenn wir schon die Ränge ausspielen. Ich muss Sie schwer enttäuschen. Joran und ich heiraten heute nicht. Jorans alter Lehrer Tabran ist aufgetaucht. Er wird heute seine Verlobte Shiranach heiraten.“ „Von wie alt sprechen wir hier?“, fragte ich. „Nun, er ist 190 und sie ist 200.“, antwortete sie, als sei dies die normalste Sache von der Welt. Mir fiel die Kinnlade herunter. „Aber ich dachte, Tabran sei längst im Tembra’ash.“ „Eigentlich stimmt das auch.“, bestätigte Jenna. „Aber die Wächterin hat für ihn und Shiranach ein Schiff erschaffen, mit dem sie hier aufgeschlagen sind.“ „Verstehe.“, sagte ich. Sie ging zum Replikator und kam mit zwei Gläsern Saft zurück. „Was ich Ihnen schon lange anbieten wollte.“, begann sie. „Nennen Sie mich Jenn’. Das tun auf der Basis fast alle.“ „Ja, ja, Jenn’.“, witzelte ich. „Außer Joran. Der nennt Sie ununterbrochen Telshanach. Ihrer beider Beziehung muss ja der Hammer sein.“ „Ist sie auch.“, bestätigte sie. „Zumal Vendar-Männer dafür bekannt sind, alles Schöne ziemlich in die Länge ziehen zu können.“ „Alles?“, fragte ich mit einem schelmischen Grinsen. „Alles.“, gab sie fast stolz zurück. „Glückliche Jenn’!“, lächelte ich, bevor wir uns zuprosteten.

„Was ist zwischen dir und Allrounder Betsy von der Sternenflotte passiert?“, wollte Joran von Shimar wissen, als er sah, wie sehr dieser in den Seilen hing. „Da es im Vendarischen keine Familiennamen gibt und Joran mit Sternenflottenrängen in englischer Sprache auch nicht wirklich etwas anfangen konnte, umschrieb er vieles in dieser Weise. Für ihn gehörte alles das zum Namen direkt. „Therapiestunde.“, murmelte Shimar müde. „Sie hat Angst vor Telepathie, aber die kriegen wir so langsam in den Griff. Liegt vielleicht daran, weil wir zusammen sind.“ Bei seinem letzten Satz grinste Shimar zufrieden. Joran, der alles nur halb mitbekam, da er sich auch noch auf das Fliegen von IDUSA konzentrieren musste, meinte nur: „Dann hast du es wohl leichter. Bei meinem letzten Versuch, jemandem etwas beizubringen beziehungsweise abzugewöhnen, habe ich mir die Zähne ausgebissen.“ „Vielleicht hätten Agent Maron und du das auch mal versuchen sollen.“, scherzte Shimar und Joran frotzelte zurück: „Ich glaube, ich wäre nicht Agent Marons Typ.“ Beide Männer lachten.

„Achtung, Gentlemen.“, sagte IDUSA plötzlich und stellte ein Sensorenbild auf die Neurokoppler. „Ach du liebes Bisschen!“, kommentierte Shimar das Gesehene. „Ein Veshel-Massenparkplatz.“ Tatsächlich kreisten eine Menge Vendar-Schiffe um die tindaranische Basis. Sicher steuerte Joran das Schiff durch die Reihen. „Hoffentlich ist meine gewohnte Schleuse frei.“, befürchtete IDUSA. „Keine Sorge.“, tröstete Joran. Du wirst heute nicht in zweiter Reihe parken. Schließlich gehörst du ja direkt hierher.“ Er dockte IDUSA an ihrer gewohnten Schleuse an.

Alle vier waren wir ausgestiegen und Jenna führte mich jetzt den langen Gang, von dem rechts und links die Zugänge für die Shuttlerampen abzweigten, entlang. „Alles ist hier bereits auf Hochzeit dekoriert, Ma’am.“, beschrieb sie mir die Szenerie. „Tun Sie mir einen Gefallen.“, entgegnete ich. „Lassen Sie die Ränge und die Tatsache, dass ich Brückenoffizierin bin und Sie Maschinistin sind, bitte an Ihrem Arbeitsplatz. Wir waren doch im Shuttle in der Hinsicht schon weiter.“ „Ich wollte ja nur wissen, wo Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit sind, Betsy.“, berichtigte sich Jenna.

„Stiefmutter Jenna!!“ Ein vor Freude quietschender weicher Wirbelwind kam auf uns zu. „Hi, Tchiach!“, begrüßte Jenna sie mit einem Lächeln. Dann wies sie auf mich und erklärte: „Süße, dass ist Allrounder Betsy von der Sternenflotte. Du kannst aber sicher auch Betsy zu ihr sagen.“ Ich nickte. Etwas verschüchtert gab die kleine Vendar mir die Hand. „Von dir gehört habe ich schon.“, sagte sie. „Du bist ganz berühmt.“ „Nicht übertreiben, Mäuschen.“, versuchte ich das Eis zwischen uns zu brechen. „Ich habe durch meine Freundschaft zu Agent Mikel vielleicht in das eine oder andere Einblick, was mächtige Wesen angeht, aber das ist wirklich nicht viel. Ich bin ein ganz normales Wesen wie du auch.“ „Du bist so bescheiden, Allrounder Betsy von der Sternenflotte.“, raunte Tchiach zurück. Sianach rief ihrem Ziehkind etwas auf Vendarisch zu, was die Kleine veranlasste, sofort wieder in ihre Richtung zu wuseln. „Übrigens!“, rief ich ihr hinterher. „Nenn mich einfach Betsy!“

Jenna, Joran, Shimar und ich hatten gemeinsam in einem Turbolift den Weg zur Offiziersmesse, wo die Hochzeit stattfinden sollte, fortgesetzt. Hier war ebenfalls alles auf Hochzeit geschmückt. Die im Raum befindlichen Gerüche erinnerten mich leicht an eine Kirche oder einen Tempel, was die Kulisse laut Jennas Beschreibung auch hergab. Es war eine Mischung aus Teekräutern, Rosen und Weihrauch, kam aber alles von ein und der selben Pflanze, deren vendarischen Namen ich nicht aussprechen konnte. Ich wusste wohl, dass er in der englischen Übersetzung Ehekraut bedeutete. Rechts und links an den Wänden standen lange Tische, an denen wir alle Platz nahmen. Auf einem Podest in der Mitte vor einer freien Fläche stand ein weiterer kleiner runder Tisch. Davor standen drei Stühle und auf dem Tisch standen 20 Teller mit zehn süßen und zehn bitteren Speisen. In jedem Teller steckte ein Löffel. Ich wusste, dass die Tische repliziert waren. Mir war aber auch bewusst, dass sie die aus einem Baumstamm geschnitzten rituellen Tische in Vendar-Tempeln darstellen sollten. Zumindest war das bei dem Tisch auf dem Podest der Fall.

Wie auf ein geheimes Zeichen setzten wir uns alle. Dann erschienen Zirell und die Brautleute. Zirell war in das traditionelle Gewand einer Vendar-Priesterin gehüllt. Dabei handelte es sich um eine Art von Wickelrock, der mit einer reich verzierten Spange im vorderen Teil geschlossen wurde. Tabran und Shiranach trugen ähnliche Kleidung, nur war ihre etwas schlichter.

Zirell stellte sich mit den beiden auf die freie Fläche und sagte: „Heute ist der Tag, an welchem Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach, die Ehe schließen möchte. Wenn niemand einen Einwand erhebt, möge die Zeremonie beginnen.“ Sie wartete kurz ab und schaute in die Runde. Dann sagte sie: Shiranach, wähle deine Vertraute!“ Die alte Vendar stellte sich aufrecht hin und rief aus: „Jenna von Taria!“ Jenna stand von unserem Tisch auf und stellte sich neben Shiranach. Zirell wandte sich an Tabran und sagte: „Tabran, wähle auch du deinen Vertrauten!“ „Maron von Demeta!“ Zirells erster Offizier schien nicht damit gerechnet zu haben, dass die Wahl auf ihn fallen könnte. Man konnte fast meinen, er sei etwas aufgeregt, als er zu Tabran hinüberschritt. Shimar, der mir die ganze Situation beschrieb, konnte sich sein Lachen nur schwer verkneifen. „Oh, Backe, Betsy.“, flüsterte er. „Dem ist die Kinnlade gerade bis in den Keller gefallen. Hoffen wir, dass er sie wieder findet.“ „Er muss ja nicht viel tun.“, erklärte Sianach, die sich mit Tchiach zu uns gesetzt hatte. „Es gibt nur eine alte Formel, die er aufsagen muss, wenn Zirell ihn darum bittet. Außerdem muss er während der Einkehrphasen nur mit Tabran in einem Raum sitzen und abwarten, wie er sich nach jeder Prüfung entscheidet. Aber ich glaube nicht, dass etwas schiefgehen wird.“

Maron wendete sich an Jenna, die sich mit den heiligen Zeremonien der Vendar seiner Meinung nach viel besser auskannte. „Bitte helfen Sie mir, Mc’Knight. Ich werde diese Formel nie in meinen Schädel kriegen.“ „Angesichts der Situation, Sir.“, erwiderte die Chefmaschinistin. „Wird, denke ich, niemand ein größeres Problem damit haben, wenn Sie ein Pad benutzen.“

„Schreiten wir nun zur ersten Prüfung!“, schmetterte Zirell feierlich in den Raum. Shiranach und Tabran ließen sich bereitwillig von ihr die Augen verbinden. Dann mussten alle nacheinander an ihnen vorbei gehen und sie von den zehn süßen und zehn bitteren Speisen kosten lassen, indem wir sie fütterten. Shimar übernahm das allerdings für mich, weil ich befürchtete, die Münder nicht zu treffen. Nach der Prüfung gab Zirell Maron und Jenna je eine Sanduhr und schickte sie mit dem jeweiligen Partner in verschiedene Räume. „Die erste Einkehrphase beginnt.“, erklärte mir Sianach, was jetzt vorging. „Was heißt das?“, wollte ich wissen. „Die zehn bitteren und zehn süßen Speisen symbolisieren gute und schlechte Tage.“, begann die Vendar-Frau. „Tabran und Shiranach sollen getrennt voneinander entscheiden, ob die Zeremonie weitergehen soll, oder ob sie nun doch nicht heiraten wollen. Normalerweise dauert die Phase sechs Stunden. Aber man hat sich in diesem Sonderfall geeinigt, dass sie nur eine Stunde dauert. Sonst werden wir nie fertig und so verliebt, wie sich die beiden ansehen, hat ohnehin niemand ernste Zweifel. Während der Einkehrphasen ist es an sich unsere Aufgabe, für sie zu beten, aber es gibt genug unter uns, die keine Vendar-Gebete können. Deshalb warten wir nur.“ „Danke, Sianach.“, flüsterte ich.

Nach einer Stunde öffneten sich die Türen und Jenna und Maron kamen mit Shiranach und Tabran zurück. „Komm zu mir, Jenna.“, forderte Zirell sie auf. Jenna löste sich von Shiranach und ging auf Zirell zu. „Ist Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach einverstanden damit, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird?“ „Ja, Priesterin, Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird.“ Zirell nahm es lächelnd zur Kenntnis und sagte dann: „Komm zu mir, Maron.“ Maron und Jenna tauschten die Plätze. „Ist Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran, und Miran, Ehemann von Sumach einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weiter geführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird?“ Maron zog sein Pad und las vor: „Ja, Priesterin, Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird.“ „So lasst uns zur zweiten Prüfung kommen.“, entgegnete Zirell.

An Lederbändern wurden Schwerter von der Decke gelassen. Shiranach behielt die Augenbinde um, während sie bei Tabran gelöst wurde. „Sind die Schwerter wirklich scharf?“, erkundigte ich mich bei Sianach. „Nein.“, lächelte diese. „Es handelt sich nur um zeremonielle Schwerter, die gleich umgangen werden müssen. Das mit dem scharfen Gegenstand kommt noch.“ Ich atmete erleichtert auf. Heute würde kein Blut fließen.

„Tabran.“, forderte Zirell diesen auf. „So nimm denn Shiranachs Hand und führe sie über den Pfad der Schwerter.“ Tabran tat, was Zirell ihm aufgetragen hatte. Im willkürlichen Zickzack mussten die beiden sich um die in Kopfhöhe befindlichen Schwertspitzen manövrieren. Am anderen Ende des Weges wurde Shiranach die Augenbinde abgenommen und Tabran angelegt. „Nun führe du ihn zurück, Shiranach.“, sprach Zirell. Auch Shiranach folgte der Aufforderung.

„Wo für stand das jetzt?“, fragte ich und piekte Sianach in die Seite. „Diese Prüfung steht für das gegenseitige Vertrauen, das man sich in einer Ehe entgegenbringen sollte. Ich habe den Eindruck, du weißt über Vendar-Hochzeiten rein gar nichts, Sternenflottenoffizierin. Dabei rühmt ihr euch doch immer damit, dass die Föderation so gut über andere Kulturen Bescheid weiß.“, erteilte sie mir eine Lektion. „Ich war noch nie bei einer Vendar-Hochzeit dabei. Außerdem habe ich nie gesagt, dass wir Sternenflottenoffiziere allwissend sind.“, rechtfertigte ich mich. „Du nicht.“, erwiderte sie. „Aber es gibt genug deiner Kameraden, die sich wer weiß was drauf einbilden. Deine Präsidentin vorne weg.“ Ich wusste, worauf sie hinauswollte. Ich wusste auch, dass sie Recht hatte.

Jemand legte den Finger an den Mund um uns zu erinnern, dass die zweite Einkehrphase begonnen hatte und wir eigentlich still sein sollten. Nach einer Stunde öffneten sich erneut die Türen. „Komm zu mir, Jenna.“, forderte Zirell sie auf. Jenna löste sich von Shiranach und ging auf Zirell zu. „Ist Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach einverstanden damit, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird?“ „Ja, Priesterin, Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird.“ Zirell nahm es lächelnd zur Kenntnis und sagte dann: „Komm zu mir, Maron.“ Maron und Jenna tauschten die Plätze. „Ist Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran, und Miran, Ehemann von Sumach einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird?“ Maron zog sein Pad und las vor: „Ja, Priesterin, Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird.“ „So lasst uns zur dritten Prüfung kommen.“, entgegnete Zirell.

Sie öffnete einen Vorhang hinter ihrem Tisch. Für alle gut sichtbar wurde jetzt das riesige Kuchenwildschwein. Zirell schloss einen Neurokoppler an einen in der Nähe befindlichen Port an. IDUSA, die dies sehr wohl mitbekommen hatte, lud ihre Reaktionstabelle. Nun konnte zwar nur Zirell sie sehen, aber das machte nichts. „Dein Einsatz.“, wies Zirell sie per Gedankenbefehl an. „Mach es ihnen nicht zu leicht, ja?“ „Wie Sie wünschen, Commander.“, gab IDUSA auf dem gleichen Weg zurück.

Das Tablett mit dem Kuchen erhob sich, allerdings nur so weit, dass es einige Zentimeter über dem Boden war. Schließlich konnten normale Wildschweine ja auch nicht bis an die Decke fliegen.

Zirell winkte Maron und Jenna zu sich heran und beide setzten sich auf die Stühle rechts und links von Zirell. Dann gab diese Tabran und Shiranach eine spezielle Lanze, die sie schon allein des Schwerpunktes wegen gemeinsam führen und halten mussten. „Möge die Prüfung beginnen!“, rief Zirell.

IDUSA ließ das Wildschwein über die freie Fläche vor dem Tisch tanzen. Es vollführte wilde Drehungen und Sprünge wie ein echtes Wildschwein, das gejagt wurde. Jetzt kam doch tatsächlich Leben in die bis dahin stocksteife Hochzeitsgesellschaft. Alle standen von ihren Stühlen auf und dann flogen englische, tindaranische und vendarische Tipps und Schlachtrufe durch den Raum. Ausgerechnet Nidell, die medizinische Assistentin, die sonst eigentlich die Schüchternste war, entpuppte sich als Rädelsführerin. Die junge sogar für ihre Rasse mit 140 cm als kleinwüchsig geltende Tindaranerin mit langen schwarzen Haaren, die sie, außer bei der Arbeit, immer offen trug, wuselte von einer Ecke zur nächsten, gestikulierte und war mit klugen Ratschlägen nicht gerade sparsam. “In die Ecke! Los, treibt es in die Ecke.“, piepste ihre hohe Stimme durch den Raum. „Nein! Von hinten anschleichen!“ „Ach was! Den Weg abschneiden und dann zugestochen!“ Alle schienen sich richtig in Rage zu reden. Dann plötzlich hörte man ein typisches Popp-Schlapp-Geräusch. Aus einem Loch, das genau die Größe der Lanzenspitze hatte, lief eine Mischung aus Kirschmarmelade, Marzipan und Vanilleschaum. IDUSA ließ das Tablett sanft auf einen Tisch hinunter gleiten. Ein Jubelschrei ging durch die Hochzeitsgäste. Danach begann die letzte Einkehrphase. „Lass mich raten.“, sprach ich erneut Sianach an. „Das war für Situationen im Leben, in denen man gemeinsam Mut zeigen muss.“ Sianach nickte.

Erneut bat Zirell die Vertrauten zu sich. „Komm zu mir, Jenna.“, forderte Zirell sie auf. Jenna löste sich von Shiranach und ging auf Zirell zu. „Ist Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach einverstanden damit, dass die heiligen Prüfungen weiter geführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird?“ „Ja, Priesterin, Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und sie mit Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach die Ehe schließen wird.“ Zirell nahm es lächelnd zur Kenntnis und sagte dann: „Komm zu mir, Maron.“ Maron und Jenna tauschten die Plätze. „Ist Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran, und Miran, Ehemann von Sumach einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird?“ Maron zog sein Pad und las vor: „Ja, Priesterin, Tabran, Sohn von Sumach, Ehefrau von Miran und Miran, Ehemann von Sumach ist einverstanden, dass die heiligen Prüfungen weitergeführt werden und er mit Shiranach, Tochter von Nabrach, Ehefrau von Timan und Timan, Ehemann von Nabrach die Ehe schließen wird.“

„Ihr habt nun alle Prüfungen bestanden und habt mir durch eure Vertrauten sagen lassen, dass ihr gewillt seid, die Ehe zu schließen.“, sagte Zirell. Dann holte sie vier Tonscherben aus einem Fach unter ihrem Tisch. Außerdem einen Hammer. Jede der Scherben enthielt ein Symbol aus der Vendar-Schrift. Je eines für ja und eines für nein. Zwei der Scherben, eine mit ja und eine mit nein, legte sie auf den Tisch. „Shiranach.“, begann sie. „Zerstöre nun die Scherbe, die nicht deinem Willen entspricht.“ Damit gab sie Shiranach den Hammer, die damit auf die negative Scherbe eindrosch, dass es nur so krachte. Bei Tabran geschah das Gleiche. „Da ihr nun den gemeinsamen Entschluss gefasst habt, gemeinsam in die Ehe einzutreten, gebe ich euch hiermit meinen Segen.“, sagte Zirell und ließ ihre Hand über die Köpfe der Frischvermählten gleiten. „Geht nun hin, Shiranach ed Tabran und Tabran ed Shiranach.“ Alle klatschten Beifall. Dann begann der gemütliche Teil.

Der Tisch des Brautpaares war ganz in der Nähe von unserem, weshalb ich die folgende Situation gut beobachten konnte. Mit gesenktem Kopf kam Tabran an unseren Tisch geschlichen. „Vergib mir, mein Schüler.“, wendete er sich an Joran, der rechts neben Jenna saß. „Bitte vergib, dass ich nicht dich als Vertrauten gewählt habe, aber, die Föderation will doch immer so gern andere Kulturen erforschen. Ich dachte, dann kann Maron von Demeta alles gleich am eigenen Leib erfahren.“ Joran nickte grinsend. Dann sagte er: „Schon vergeben, alter Mann. Obwohl du uns alle mit deiner Heiratsabsicht an sich ziemlich geschockt hast. Die meisten Anwesenden finden dies in deinem Alter wohl etwas seltsam.“ Tabran winkte ab und ging wieder an den Tisch zu Shiranach zurück.

Irritiert tastete ich die Tischplatte vor mir ab. Wo war mein Teller? Gerade hatte ich ihn doch noch … Eine kleine weiche Hand kitzelte mich plötzlich. „Ich habe dir ein Stück Kuchen gebracht, Allrounder Betsy.“, sagte eine Kinderstimme, die ich sehr wohl kannte. „Danke, Tchiach.“, lächelte ich zurück. Dann begutachtete ich das riesige Tortenstück ,das sie mir auf den Teller gepackt hatte. „Ups.“, lachte Shimar. „Da hast du ja morgen noch dran zu tun.“ Seine Schadenfreude in der Stimme konnte er nicht verbergen. „Ich schieb’s dir gleich rüber.“, neckte ich. „Dann werden wir ja sehen, wer damit bis morgen zu tun hat.“ Jenna hatte das Problem jetzt auch erkannt und meinte nur: „Oh je, Joran, deine Tochter meint es halt immer wieder gut. Aber wir sollten das Stück auf zwei Teller aufteilen, damit Betsy überhaupt eine Chance zum unfallfreien essen bekommt. Sonst quillt bei der kleinsten Handbewegung alles über.“ So machten wir es dann auch.

Shannon kam vom Buffet an uns vorbei geschlappt. „Im Schädel ist Apfelmus.“, schmatzte sie uns zu. Dann verschwand sie mit dem halben Schweinekopf in der Menge.

Joran hatte jetzt auch Zirell wieder erspäht, die den Wickelrock wieder gegen ihre Gala-Uniform getauscht hatte und jetzt, genau so wie wir anderen auch, kräftig feierte. Shiranach hatte sie zu sich herangewunken. „Es war eine sehr schöne Zeremonie, Anführerin Zirell.“, sagte die alte Vendar mit Tränen in den Augen. „Die schönste, die ich je erlebt habe.“ „Nun mal langsam, Shiranach.“, gab Zirell bescheiden zurück. „Ich bin keine ausgebildete Priesterin und denke, dass du einer solchen damit sicher Unrecht tätest.“ „Du bist viel zu bescheiden mit deinem Talent.“, pflichtete jetzt auch Tabran seiner Frau bei.

„Möchtest du tanzen?“ Shimars Frage machte mich lächelnd und dann gingen wir gemeinsam auf die Tanzfläche. Ich kannte die meisten der Stücke nicht wirklich und Shimar schien eigentlich auch nur den Vendar, die die alten Weisen natürlich kannten, alles nach zu machen. Jedenfalls hatte ich ständig das Gefühl, dass er den Vendar-Männern auf die Füße starrte, um ihre Schritte zu erlernen. Bei mir war es eher ein unwillkürliches Folgen. Das schien uns aber beiden nicht viel auszumachen. Hauptsache wir waren eng beieinander.

Zirell gab wenig später allen ein Zeichen. „OK, alle unverheirateten Frauen werden gebeten, sich auf der Tanzfläche einzufinden.“, rief sie quer durch den Raum. Alle folgten.

Shimar hatte mich an unseren Tisch zurückgebracht. Ich war total fertig mit der Welt, denn Vendar-Hochzeitsmusik war nicht gerade langsam. „Du siehst aus, Allrounder Betsy, als hättest du noch eine Frage.“, flüsterte mir eine bekannte Frauenstimme zu. „Das ist wahr, Sianach.“, gab ich zu. „Ich frage mich, warum sich die zeremonielle Formel nach dem dritten Mal nicht geändert hat. Ich meine, die Prüfungen waren dann doch vorbei.“ „Wir glauben.“, setzte sie an. „Dass das Leben an sich eine heilige Prüfung ist und das Zusammenleben in der Ehe im Besonderen.“ „Verstehe.“, erwiderte ich.

Alle unverheirateten Frauen der tindaranischen Basis und auch der eingeladenen Vendar-Truppe hatten sich auf der Tanzfläche versammelt. Sie standen um Shiranach herum, die etwas in der Hand hielt und jetzt weit ausholte. Sianach beschrieb mir eine Art Eistüte, aus der Blumen schauten. „Das ist ein terranischer Brautstrauß.“, belehrte ich sie. „Haltet euch bereit!“, befahl die alte Vendar und zählte: „Eins, zwei, drei!“ Dann warf sie den Strauß mit voller Wucht über alle unverheirateten Frauen hinweg in Richtung unseres Tisches. Ich konnte es kaum glauben und dieser Moment verging für mich wie in Zeitlupe. War ich etwa in einem verlangsamten Zeitfragment gefangen wie Picard und seine Leute damals auf der Enterprise, oder kam es mir nur so vor? Jedenfalls versuchte ich noch, den ankommenden Strauß irgendwie abzufälschen, aber das war nicht möglich. Auf einmal hatte ich ihn in der Hand und ertappte meine Finger dabei, wie sie ihn fest umschlossen hielten. Ich wurde leichenblass und fiel schließlich ohnmächtig vom Stuhl. Ein Teil meines Unterbewusstseins schien bereits zu ahnen, was noch auf uns zu kommen sollte. “Tabby.“, lästerte Shannon. Sie hatte die Angewohnheit, jedem einen lockeren irischen Spitznamen zu verpassen. „Ich glaub’ deine Braut hat da irgendwas falsch verstanden.“ Tabran sah Shiranach fragend an. Diese gab aber keinen Kommentar ab.

„Mc’Knight!“, brüllte Maron durch den Saal. Wahrscheinlich war er es derart gewohnt, dass Jenna für alles eine Lösung fand, dass er dies jetzt auch vermutete. Jenna wusste längst, dass Shiranach mit Absicht in meine Richtung gezielt hatte und dass es auf der Station kein technisches Problem gab, das so etwas hätte verursachen können. Um ihrem Vorgesetzten durch die Blume klarzumachen, dass er ganz umsonst Alarm geschlagen hatte, sagte sie schließlich: „Ich weiß noch nicht, was hier geschehen ist, Sir, aber vielleicht haben wir ein Problem mit der künstlichen Gravitation.“ Dabei lachte sie sich halb schief. „Sie lassen die Situation von IDUSA durchsimulieren, verstanden? Ich vernehme Shiranach und Tabran. Ich will verdammt noch mal wissen, was hier passiert ist!“, befahl Maron mit hochrotem Kopf. „Am Ende steckt Sytania da hinter.“ Die Technikerin nickte. Sie kannte das Ergebnis bereits im Voraus. Shiranach war zwar alt aber das Talent zum genauen Zielen würde eine Vendar-Kriegerin auch im hohen Alter nicht verlieren. Sie wusste zwar nicht warum, aber sie dachte sich, dass Shiranach den Strauß nur mit Absicht in meine Richtung geworfen haben konnte.

Ich erwachte auf einem Bett auf der Krankenstation. Neben mir saß Nidell. „Es kommt alles wieder in Ordnung.“, tröstete sie mich. „Shimar weiß, dass du umgekippt bist. Er kommt gleich und besucht dich. Du hattest ein Bisschen Kreislaufprobleme, aber das ist kein Wunder, wenn du so schnell tanzt. Ishan denkt, wir können dich morgen schon wieder entlassen.“ Dann ging sie. Ich gab einen erleichterten Seufzer von mir. Shimar! Niemanden wollte ich jetzt lieber sehen, als Shimar!

Die Tür öffnete sich. „Hey, Kleines.“ Shimar kam näher und setzte sich vorsichtig auf die Kante des Biobettes. „Geht’s wieder?“, ich nickte langsam. „Ist schon wieder fast alles vorbei.“, überspielte ich meine Unsicherheit. „Nur, euer Doktor Fürsorglich und seine Krankenschwester lassen mich hier erst morgen wieder raus.“ „Das kenne ich von Ishan nicht anders.“, entgegnete Shimar.

 

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