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Sytania feierte inzwischen ihren Sieg über Logar. Neben ihrem Weinkelch hatte sie aber jeder Zeit den Kontaktkelch stehen, über den sie die Geschicke in den anderen Dimensionen sehr gut beobachten konnte. Hier sah sie jetzt auch uns, entschied sich aber für folgende Strategie: „Ich will sie gern nach Terra lassen, aber, ob ich sie wieder weg lasse, das ist die zweite Frage. Schließlich darf der Mitwisser Data niemals die tindaranische Basis erreichen.“ Sie schickte nach Telzan und diesen mit einem Schlachtkreuzer hinter uns her.

„Nenn mich Lynnach.“, bot ich Tabran an. „Warum hast du dir gerade diesen Namen ausgesucht, Allrounder Betsy.“, wollte der Vendar wissen. „Sytania hat ihn meines Wissens einmal verwendet, um Joran hinters Licht zu führen. Es ist doch nur recht und billig, wenn ich ihn jetzt verwende, um …“ „Ich verstehe.“, lachte er.

„Ihr geltet als neutral.“, stellte ich fest. „In der Tat.“, erwiderte Tabran. „Weil wir nicht nur den Tindaranern, sondern auch föderationsnahen Mächtigen wie Dill oder Logar dienen können, Lynnach.“ Ich grinste.

Den Interdimensionsflug hatten wir hinter uns gebracht. „Du hast wirklich ein Talent, alles zu fliegen, das einen Antrieb hat.“, lobte mich Tabran, weil er nicht gedacht hatte, dass ich so gut mit einem fremden Schiff zurecht kommen würde. „Geschenkt.“, entgegnete ich. „Die terranische Atmosphäre wird voller Transporterscrambler sein.“, erklärte ich. „Schließlich sind wir in einer Art Vorkriegszustand.“ „Dann werden wir eben landen.“, sagte er. „Aber ich werde übernehmen. Im Sinkflug ist sie etwas temperamentvoll.“ „Gut.“, sagte ich und ließ die Steuerelemente los. „Ach, Tabran, sag mir doch noch ein paar Vendar-Begriffe. Ich will Scotty etwas veralbern.“ „Welche Begriffe willst du wissen?“, fragte er. „Nur den für Terraner und für Android.“, erwiderte ich. Dann lokalisierten wir Scotty und landeten im Vorgarten.

Techniker Handerson und Scotty standen neben Data, der vor ihnen auf der Werkbank lag. Er war an Handersons Pad angeschlossen. „Er wird sterben, Scotty.“, sagte der betazoide Techniker leise. „Davon will ich nichts hören!“, blaffte Scotty zurück. „Verdammt noch mal, Tem, reiß dich zusammen! Uns muss etwas einfallen! Mach doch mal …“ Er schrak zusammen, denn eine kleine Fellhand hatte ihn im Nacken gepackt. Eine zweite, weitaus größere, drehte seinen Kopf herum. Dann sagte eine weibliche Stimme: „Halt still, Tarian. Gib uns nur den Misharan heraus. Dann geschieht dir nichts.“ Scotty stand da wie versteinert. Meine Stimme hatte ich dieses Mal mit Absicht nicht verstellt, denn ich wollte ihn zwar mit den fremden Begriffen narren, ihm aber gleichzeitig die Chance geben, mich zu erkennen. „Schweig still, Novizin.“, stieg Tabran in mein Spiel ein. „Siehst du nicht, dass du ihn ängstigst?“ „Ich machte ein respektvolles Gesicht und erwiderte: „Vergib mir, Ausbilder.“

Nach einer ganzen Weile, die mir wie eine Ewigkeit erschien, erkannte Scotty mich endlich. „Betsy, Darling, wie siehst du denn aus? Und wer ist der Großvater da an deiner Seite? Shimar hatte ich mir ganz anders vorgestellt.“ Ich musste lachen. „Mein Name ist Tabran.“, stellte dieser sich vor. „Noch einer?!“, scherzte Scotty. „Du treibst es aber wild!“ „Da kann man mal sehen, nich’?“, scherzte ich zurück. „Wir sind nicht …“, wollte Tabran erklären, aber Scotty wiegelte ab: „Ein Spaß. Nur ein Scherz. Aber jetzt sollten wir uns um Data kümmern. Los, Großvater, fassen Sie mit an.“ Tabran gab mir den Schaltschlüssel und sagte: „Geh vor und starte den Antrieb, Allrounder Betsy.“ „OK.“, sagte ich und war aus der Schuppentür.

Data hatten wir hinten im Shuttle verstaut. Scotty war es gelungen, ihn zumindest auf dem Level aufrecht zu halten, auf dem er jetzt war. Er würde ihn so Jenna übergeben. Sie würde sicher wissen, was zu tun wäre.

Plötzlich wurde das Schiff von Erschütterungen getroffen. „Was war das?“, erkundigte ich mich. „Laut Sensoren werden wir von einem Vendar-Schlachtkreuzer verfolgt, der auf uns …“ Tabran konnte nicht weiter reden, denn im nächsten Augenblick traf uns eine weitere Erschütterung. Am brutzelnden Geräusch hörte ich, dass einige Leitungen getroffen worden sein mussten.

Serdan, der mit Telzan auf der Brücke des Schlachtkreuzers war und diesen auch flog, lachte hämisch auf. „Gleich haben wir sie, Anführer. Das kann ja auch nicht gut gehen. Eine blinde Frau und ein alter Mann. Wie wollen die uns entkommen?“ „Recht hast du.“, erwiderte Telzan. „Bleib dran an ihnen.“ „Kein Kunststück.“, erwiderte der Jugendliche und fügte noch hinzu: „Die verliert sogar meine 3-jährige Schwester nicht.“

Tabran tippte nervös auf dem Waffenpult herum. „Ich kann uns nicht verteidigen.“, gestand er mir. „Ich weiß nicht, worauf ich schieße.“ „Was meinst du damit?“, wollte ich wissen. „Werde mal etwas konkreter.“ „Die Sensoren sind offline. Ich sehe auf dem Schirm nichts.“ Ich betätigte die Bordsprechanlage: „Scotty, hilf uns!“ „Bin schon dabei, Kleines. Mal sehen, was ich basteln kann.“, kam es zurück. „Kann ich dir irgendwie …“ Er drückte die Break-Taste und sagte: „Ich komme klar, Darling. Hilf du weiter Tabran!“ Der hatte gut Reden! Wie sollte ich das machen?

Tabran hatte auf Sicht auf das Schiff geschossen, es aber nicht getroffen. „Ich verstehe das nicht.“, sagte er. „Ich habe auf das Bild geschossen, was ich gesehen habe, aber das Schiff ist immer noch unversehrt. „Wo war das Schiff, auf das du geschossen hast?“, fragte ich. „Dirigiere mich bitte hin.“ „Wozu ist das wichtig?“, fragte er. „Vertrau mir.“, sagte ich ruhig. „Und, dreh die Trägheitsdämpfer auf null.“ Er wusste zwar nicht, was ich wollte, aber er vertraute mir.

Wir waren an der Stelle angekommen. Ich achtete auf jede Bewegung unseres kleinen Shuttles. „Hier kann kein Schiff gewesen sein.“, stellte ich fest. „Du hast auf eine Lichtprojektion geschossen. Aber ich weiß, wie wir das echte Schiff auch ohne Sensoren finden.“ Damit drehte ich uns langsam herum. Dabei achtete ich erneut auf jede Schiffsbewegung. Plötzlich spürte ich, dass unser Shuttle auf und ab hüpfte. Ich schaltete auf Geradeausflug um und die Sprünge wurden stärker. „Wenn ich sage, Tabran, feuerst du aus allen Rohren einfach geradeaus.“, sagte ich respektvoll aber bestimmt. „Jetzt! Jetzt! Jetzt!“

Es gab eine letzte große Erschütterung und dann sah Tabran nur noch einige Punkte, die sich von dem Wrack des Schlachtkreuzers entfernten. „Rettungskapseln.“, erklärte er. „Aber jetzt sag mir, wie hast du …“ „Ganz einfach.“, erklärte ich. „Was hinterlässt denn ein Schiff im Weltraum beim Fliegen, he?“, dozierte ich. „Energiesignaturen.“, antwortete er. „Und, ist der Weltraum dort glatt, wo die sind?“, fragte ich weiter in einem Verhörton, bei dem sogar ein Geheimagent neidisch werden konnte. „Nein.“, sagte er. „Aber …“ „Kein Aber.“, schnitt ich ihm das Wort ab. „Hör zu. Wenn ein Schiff über diese Signaturen fliegt, hüpft es wie ein Hase. Davon merken wir an sich nichts, wegen der Trägheitsdämpfer. Aber, wenn die auf null sind …“ „Verstehe.“, lachte Tabran stolz. „Darauf wäre ich nie gekommen.“, gab er zu. „Ich verlasse mich eben zu sehr auf meine Augen.“

„Ist alles klar da vorn?“, meldete sich Scotty über die Bordsprechanlage. „Alles gut, Scotty von Taria.“, antwortete Tabran. „Das haben wir nur Betsy zu verdanken. Deine Frau ist eine listenreiche Kriegerin. Ich sage nur so viel. In der Dunkelheit ist der Blinde König.“ „Wäre interessant herauszufinden, was du damit meinst.“, entgegnete Scotty. „Sie wird es dir sicher erzählen.“, versuchte Tabran, seine Neugier zu lindern.

Maron hatte die geheimdienstliche Stilllegung IDUSAs aufgehoben, nachdem Jenna den Kristall ausgetauscht hatte und man den beschädigten nach Tindara geschickt hatte. Dort hatte man auf dem sabotierten Kristall Nurells persönliche DNS gefunden, was zu ihrer Verhaftung wegen Sabotage geführt hatte. Im geheimdienstlichen Gefängnis sang sie dann wie ein Vögelchen, und zwar das wunderschöne Lied von der Zusammenarbeit mit Sytania, was ihr auch noch gleich Lebenslänglich wegen Hochverrat einbrachte. Zirell hatte Shimar nun trotz aller Risiken hinter Tabran und mir hergeschickt, da sie sich langsam Sorgen um uns machte.

Telzan und seine Leute waren zwischenzeitlich auch wieder in ihrer Kaserne eingetroffen und hatten das Schiff reparieren lassen. Arg gebeutelt war Telzan zu seiner Herrin gekrochen und hatte ihr von der Niederlage berichtet. „Was war das?!“, fragte Sytania wütend. „Ihr habt euch von einem alten Mann und einer blinden Frau besiegen lassen?! Was für Krieger seid ihr eigentlich, he?!“ Telzan wollte antworten, aber Sytania fuhr weiter fort: „Wage es nicht, dich zu rechtfertigen!“ Dann sah sie in den Kontaktkelch. „Vielleicht schafft ja die Föderation, was euch nicht vergönnt war.“, kommentierte sie die Bilder, die der Kelch ihr lieferte. „Was meint Ihr damit, Milady?“, fragte Telzan. „Nimm meine Hand, du Narr und schaue mit mir durch den Kelch.“, entgegnete die Prinzessin und griff mit ihren langen Spinnenfingern nach den seinen. „Ich sehe das Tindaranerschiff, Milady.“, stellte Telzan fest. „Genau.“, bestätigte Sytania. „Dieses Schiff ist im Begriff, ins Föderationsuniversum zu fliegen. Die Tindaraner sind aber mittlerweile, Dank dem lieben, lieben Scotty, die Feinde der Föderation. Betsy und Tabran werden nicht mehr sehr weit kommen und Shimar wird ihnen zur Hilfe eilen wollen. Die Föderation wird aber denken, er will sie entführen und dann werden sie das Feuer eröffnen. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Tindaraner und sein Schiff werden in Rauch aufgehen und Betsy, Tabran, Scotty und Data gleich mit. Es gibt ja auch noch Querschläger.“ Sie kicherte wie eine Hexe.

„Wie haben Sie sich gedacht, dass wir Allrounder Betsy, Tabran und den Rest retten sollen, Shimar?“, erbat sich IDUSA Informationen. „Ganz einfach.“, gab Shimar zurück. „Wir lokalisieren sie aus dem Interdimensionalflug heraus, fliegen dann kurz in die Dimension und du aktivierst deinen Traktorstrahl. Du ziehst sie nahe genug an deine Hülle, dass sie mit uns auf unserem Interdimensionsfeld reiten können. Dann gehen wir in den Interdimensionsmodus zurück und fliegen nach Hause. Ich weiß, worauf du hinaus willst. Aber die Föderationskriegsschiffe werden uns erst bemerken, wenn es zu spät ist.“ „Hoffentlich haben Sie Recht.“, zweifelte IDUSA. „Warum sollte ich nicht Recht haben?“, fragte Shimar. „Die Föderation frisst, wenn auch nicht wissentlich, Sytania im Augenblick aus der Hand. Was ist, wenn sie nachhilft?“, erklärte IDUSA. „Oh, stimmt.“, räumte der tindaranische Pilot ein. „Daran habe ich nicht gedacht. Wahrscheinlich habe ich immer noch zu sehr das Gefühl, dass sie unsere Freunde sind.“ Er ermahnte sich auf Tindaranisch, besser auf der Hut zu sein. Dann befahl er IDUSA den Interdimensionsflug und nach uns zu suchen.

Bis kurz hinter die Grenze des terranischen Sonnensystems hielt die Sensorkonstruktion, die Scotty gebastelt hatte. Dann gab auch sie den Geist auf. „So kommen wir nicht nach Hause.“, stellte Tabran fest. „Ich kann uns zwar auf Sicht durch dieses Universum fliegen, aber ein Interdimensionsflug ist so unmöglich.“ „Was können wir denn jetzt nur tun?“, resignierte ich.

Ohne Vorwarnung tauchten plötzlich rund um uns Föderationskriegsschiffe auf. Aber Tabran bemerkte auch IDUSA. Dann wurden wir von Shimar gerufen. „Macht euch keine Sorgen. IDUSA und ich haben euch in null Komma nichts da …“ Seine Stimme verstummte. Das letzte Geräusch, das ich wahrnehmen konnte, erinnerte mich an das seltsame Knistern eines Sprechgerätes, wenn auf die Sendeantenne geschossen wird.“ „Warum verhindern die, dass Shimar mit uns redet?“, wollte Tabran von mir wissen. „Du kennst doch deine Kameraden.“ „Ja, die kenne ich.“, sagte ich. „Ich kenne sie sogar so gut, dass ich dir sagen kann, dass sie Shimar vielleicht sogar töten werden. Sie gehen davon aus, dass er uns entführen will. Für die ist er der Feind.“

Kaum hatte ich ausgesprochen, bemerkte ich, dass Tabran das Rufzeichen des Sternenflottenführungsschiffes mit dem Cursor angeklickt hatte. „Hier ist Commander Doris Smith von der USS-Amazone. Der Tindaraner wird Sie nicht mehr belästigen, Vendar-Schiff. Fliegen Sie weg, solange Sie das noch können. Wir kümmern uns schon um ihn.“, sagte eine weibliche Stimme. „Vergib mir, Commander Doris Smith, aber da liegt ein Missverständnis vor.“, begann Tabran. „Der Tindaraner ist unser …“ Meine Hand schnellte nach vorn zur 88-Taste und betätigte sie. „Warum hast du das gemacht, Allrounder Betsy?“, fragte Tabran völlig unbedarft. „Wenn du sagst, dass Shimar unser Freund ist, dann werden die auch auf uns schießen. In deren Augen arbeiten wir ja dann mit dem Feind zusammen. Hast du das Kapiert?“, zischte ich ihm zu. „Wie umsichtig du doch bist, Allrounder Betsy.“, lenkte Tabran ein, nachdem er eine Weile überlegt hatte. „Du kennst deine Kameraden doch besser.“ „Sicher.“, gab ich zurück. „Und vor allem kenne ich die gegenwärtige Regierung.“

Ein Querschläger hatte unseren Hauptverteiler für die Antriebsenergie getroffen. Erneut rief uns Smith: „Ich hatte Ihnen gesagt, Sie sollen sich verziehen. Hätten Sie das getan, wäre Ihr Schiff jetzt sicher noch heil.“ Tabran sah mich an. „Ignorieren.“, sagte ich knapp. „Nichts irritiert die mehr.“

„Wir können ihnen nicht sagen, was wir vorhaben, Shimar.“, meldete IDUSA. „Mein Sprechgerät ist beschädigt. Die haben wahrscheinlich nur deshalb auf mich geschossen, weil sie dachten, ich wolle dem Vendar-Schiff ein Computervirus übertragen oder sonst was Unanständiges.“ „Möglich.“, überlegte Shimar. Er fühlte sich ziemlich unter Druck. Jetzt oder nie musste ihm etwas einfallen, wenn er uns noch retten wollte.

IDUSA war es schließlich, die den rettenden Einfall hatte: „Drücken Sie mich herunter, so dass wir unter den Sensoren der Föderationsschiffe sind. Dann schleichen wir uns so nahe an Tabrans Schiff, dass sich die Hüllen berühren. Sobald es so weit ist, übernehme ich kurz und baue das Interdimensionsfeld auf. Danach müssen Sie sofort wieder die Kontrolle übernehmen, denn in instabilen Fluglagen brauche ich einen Piloten mit Bauchgefühl.“ „Einverstanden.“, erwiderte Shimar konzentriert. „Dann geht’s jetzt erst mal abwärts, komm.“ Etwas mulmig war ihm bei der Sache schon, aber das war das einzige, was sie jetzt tun konnten.

Tatsächlich gelang es IDUSA und Shimar, uns so auf IDUSAs Interdimensionsfeld zu löffeln. „Wir haben sie.“, meldete IDUSA. „Das merke ich.“, gab Shimar etwas angestrengt zurück. „An deiner Reaktion merk’ ich das. Es fühlt sich an, als müsse ich ein Straußenei auf einem Teelöffel über eine Buckelpiste balancieren. Aber, da muss ich jetzt wohl durch.“ „Ihre Kunstflugausbildung dürfte sich jetzt bezahlt machen.“, analysierte IDUSA. „Das hoffe ich.“, antwortete Shimar. „Das hoffe ich wirklich.“

„So etwas bringt auch nur Shimar.“, stellte Zirell fest, als der Stationsrechner ihr die Bilder von der interdimensionalen Sensorenplattform auf den Neurokoppler stellte. „IDUSA, sobald sie in unserer Dimension sind, nimmst du Shimar und der Shuttleeinheit Tabrans Schiff mit dem Traktorstrahl der Station ab.“, befahl sie.

Shimar war erleichtert, als ihm IDUSA meldete, dass die Station Tabrans Schiff im Traktorstrahl hätte. Er brachte IDUSA zu ihrem Stammplatz, blieb aber noch eine Weile im Cockpit sitzen. „Es ist alles in Ordnung.“, meldete IDUSA. „Sie können aussteigen.“ „Gib mir noch ’ne Minute.“, kam es völlig abgekämpft von Shimar zurück. „Ich frage mich, wovon Sie so müde sind. Auch, wenn es allen, die involviert sind, länger vorkommt, so dauert ein Interdimensionsflug faktisch doch nur eine Sekunde, weil man während dessen von der Zeit unabhängig ist.“, erklärte IDUSA. „Wenn das stimmt, IDUSA.“, setzte Shimar an. „Dann war das hier die längste, konzentrationsintensivste und anstrengenste Sekunde meines ganzen bisherigen Lebens.“

Shannon, Joran und die Gaukler waren an Logars Schloss angekommen. Die Wolkenburg, so nannte sich der Palast mit seinen vier Türmen, den kleinen Zinnen mit den spitzen Dächern und dem reich mit Pflanzen bewachsenen Innenhof, bot ein Bild der Trauer. Alles war mit schwarzen Tüchern verhüllt und die Flagge mit den zwei geflügelten Löwen, Logars Herrschaftssymbol, wehte auf Halbmast. „Was ist hier passiert?“, fragte Piccolina, die sich diesen Anblick nicht erklären konnte. „Ich kann nur vermuten.“, sagte der Vendar. „Dass Sytania hier eingefallen ist und Logar sich ergeben hat.“ „Aber wie kann das sein?“, fragte das aufgeweckte Kind zurück. „Normalerweise ist Logar doch immer stärker als sie.“ „Ich weiß es nicht.“, log Joran. Er konnte und wollte ihr die Zusammenhänge zwischen Valoras Beinahetod, dem Führungswechsel bei den Einhörnern und der Änderung der Machtverhältnisse nicht erklären. Er befürchtete, dass sie dann nicht mehr schlafen könne vor Angst und das wollte er auf keinen Fall. Sie sollte von ihrer unbekümmerten Kindheit ja schließlich noch etwas haben.

Sytania saß in ihrem Palast und sah sich an, wie weit ihr Plan gediehen war. „Sei’s wie’s sei.“, sagte sie zu sich selbst. „Scotty und Betsy mögen verheiratet bleiben und Shimar wird auch nicht auf die schottische Art seines Lebens beraubt, aber trotzdem habe ich, was ich wollte. Einen Krieg zwischen der Föderation und Tindara. Ach, wenn man nicht alles selber macht.“

Telzan betrat den Thronsaal. „Ihr seht sehr zufrieden aus, Milady.“, stellte er fest. „Das bin ich auch.“, erwiderte die Königstochter. „Mein Vater musste sich zum allerersten Mal in seinem Leben mir ergeben und bald ist die Föderation dran. Ihre einzigen Verbündeten, die mir noch gefährlich werden könnten, haben sie gerade zum Teufel geschickt. Mehr noch, sie führen Krieg gegen sie. Wenn ich jetzt in ihr Universum einfallen würde, oh, ja, das würde ein Spaß!“ Telzan machte ein beschwichtigendes Gesicht und sagte: „Bitte vergesst nicht, Milady, dass auch die Föderation und ihre Verbündeten mächtige Telepathen in ihren Reihen und unter ihren Freunden hat. Denkt nur mal an die Vulkanier, die Betazoiden, die Aldaner, die …“ Sytania lachte schallend auf. „Was, die? Pah! Oh, Telzan, du bist eben nur ein Vendar, ein Diener, der von den großen Geheimnissen der Macht nichts weiß. Deshalb vergebe ich dir deinen törichten Einwand. Aber, in meiner unermesslichen Gnade werde ich dich jetzt informieren. Jetzt, da sich die Machtverhältnisse zu meinen Gunsten gedreht haben, bin ich so stark, wie mein Vater es einst war. Mehr noch, ich habe die Einhörner auf meiner Seite. Sie stehen in ihrer Macht noch weit über Dill oder einem Föderations-Telepathen. Selbst alle zusammen hätten sie jetzt gegen mich keine Chance mehr. Keine, verstehst du, keine!“ „Bitte, Herrin.“, setzte Telzan an, nachdem er vor ihr auf die Knie gefallen war. „Bitte vergebt meine Einfalt. Wahrlich, da ist Euch ein wahrhaft großer Schachzug gelungen.“ „Da ist dein Volk ja nicht ganz unschuldig dran.“, erwiderte Sytania. „Schließlich war das mit Valora ja eine eurer Legenden. Ich hätte nie gedacht, dass sie wahr wäre.“ „Aber sie ist es, Milady. „Sie ist es!“, freute sich Telzan.

Scotty hatte Data an Jenna übergeben. Er dachte, dass nur sie ihm jetzt noch helfen könne. Er selbst war mit seinem Latein schon lange am Ende. „Ich will dir gern assistieren, Jenn’.“, hatte er gesagt. „Aber diese Aliens, die ihn nach der Geschichte auf der Enterprise gefunden haben, haben seine Technik so arg verändert, dass ich nicht mehr klarkomme.“ „OK.“, meinte sie. „Dann lassen Sie uns mal beginnen, Technical Assistant Montgomery Scott.“ Dabei lächelte sie. Natürlich wusste sie, dass er aufgrund einer vollständigen technischen Ausbildung bereits den Rang eines Techniker inne hatte, aber einen Scherz in Ehren konnte schließlich keiner verwehren.

Ich war heimlich in Shimars Quartier geschlichen. IDUSA hatte Befehl, mich nicht zu melden und da Shimar im Moment ohnehin nicht in der Lage war, telepathisch auch nur ein Fünkchen wahrzunehmen, hatte ich gute Karten. Ich schlich mich an sein Bett heran und legte vorsichtig meine Finger an seine Schläfen. Dann begann ich eine leichte Massage.

Plötzlich drehte er den Kopf. „Hey, Kleines.“, war seine leise Begrüßung. „Na, wie geht es meinem Lebensretter.“, erwiderte ich stolz. Er gab einen Laut von sich, der mich sofort verstehen ließ. „Ich bin völlig im Eimer, Kleines. Aber wie soll es einem schon gehen, wenn man die ganze Zeit versuchen muss, einen Felsen durch ein Gebirge zu …“ „Am SITCH war es noch ein Straußenei über eine Buckelpiste.“, korrigierte ich. „Wir wollen ja nicht übertreiben.“ „Ich wollte mir am SITCH nichts anmerken lassen.“, scherzte Shimar und brachte tatsächlich ein gequältes Lächeln heraus. „Kann ich dir irgendwas Gutes tun?“, fragte ich.

Bevor Shimar antworten konnte, hatte IDUSA meine Reaktionstabelle in den Simulator im Raum geladen. „Allrounder, bitte setzen Sie Shimar den Neurokoppler auf.“, bat sie. „Wenn ich seine Tabelle über diesen Simulator lade, schlafen Sie mir beide ein und das wäre nicht sehr vorteilhaft.“ Ich nickte und holte den Neurokoppler aus der Schublade. Gott sei Dank kannte ich mich in Shimars Quartier schon fast so gut aus wie in meinem auf der 817. „Oh, nein, Kleines.“, sagte Shimar, als ich mit dem Koppler in seine Nähe kam. „Ich kann jetzt nichts Konzentrationsintensives …“ „Warte ab und vertrau mir.“, entgegnete ich und setzte ihm das Gerät auf. Nachdem ich es mit dem richtigen Port verbunden hatte und IDUSA dies registrierte, schickte sie Alpha-Wellen in Shimars Gehirn. „Du weißt was gut tut.“, stellte mein tindaranischer Freund fest. „Übrigens, dein Scotty ist ein total dufter Typ. Er hat nichts gegen das, was uns passiert ist. Das hat er mir an der Shuttlerampe gesagt. Er muss schwer von der Tatsache beeindruckt gewesen sein, wie ich euer Leben gerettet habe. Er meinte, wenn du ihn mit jemandem betrügen dürftest, dann nur mit mir, weil ich wie du das Herz am rechten Fleck hätte.“ Ich lächelte ihm zu und ging.

Ich hatte einen der Aufenthaltsräume aufgesucht. Wenig Später kamen auch Jenna und Scotty herein. Sie hatten ein Pad mit Datas Programmschemen bei sich. Wahrscheinlich dachten sie sich, hier besser fachsimpeln zu können.

Scotty hatte mich erblickt. „Komm, Jenn’.“, sagte er. „Wir setzen uns zu ihr. Ich wollte ihr ohnehin noch etwas sagen.“ Scotty nahm gegenüber mir Platz und Jenna setzte sich neben mich. Dabei legte sie mir ihre Hand auf die Schulter, als wollte sie mich bei irgendwas moralisch unterstützen. „Ist schon gut, Jenn’.“, bemerkte Scotty. „Du kannst sie damit ruhig allein lassen. Das wird keine Standpauke. Im Gegenteil.“ Jenna ließ ihre Hand von meiner Schulter gleiten. Scotty wandte sich jetzt an mich: „Hör mal, Darling, dein Shimar ist ein echt dufter Typ. Wenn ich dich schon teilen muss, dann nur mit ihm.“ Irgendwo hatte ich solche Worte schon mal gehört. Ich atmete erleichtert auf.

„Warst du eigentlich schon bei Agent Maron?“, fragte ich Scotty nach einer Weile. „Da war ich.“, gab dieser fast enttäuscht zurück. „Aber euer Demetaner weigert sich, meine Selbstanzeige aufzunehmen. Er sagt, ich war geistig umnachtet und nicht schuldfähig. Außerdem erinnere ich mich nur noch daran, dass sich deine neue Nachbarin bei mir vorgestellt hat. Sie hieß Deanna. Ab dann ist alles schwarz. Ich habe alles versucht, aber der geht einfach nicht von seinem Standpunkt ab, dass ich nichts getan habe. Und ich dachte immer, Spock und seine Vulkanier wären stur. Aber diese Demetaner übertreffen sie noch um Längen.“ „Aber er hat doch auch Recht.“, entgegnete ich. „Wenn wir deine Selbstanzeige zuließen und die Ermittlungsakte würde geschlossen, hätte die Regierung ein Argument, Sytania als unschuldig darzustellen. Du würdest ins Gefängnis wandern und sie hätte gewonnen. Überleg mal.“ „Deine Frau hat Recht.“, pflichtete mir Jenna bei. Dann bemerkte sie: „Echt makaber von Sytania, den Vornahmen von Picards Psychologin zu benutzen. Aber so ist sie halt.“

Scotty replizierte für Jenna, sich und mich eine Tasse Kaffee und setzte sich wieder zu uns. „Was habe ich gehört, Betsy, ’n Raumschiff hat dich von deiner Angst vor Telepathie kuriert?“, fragte er ungläubig. „Ja.“, antwortete ich. „IDUSA benutzte das Argument, dass sie ja im Prinzip auch meine Gedanken lese, indem sie meine Neurofrequenzen interpretiere und …“

Er sprang auf, als hätte ihn etwas gestochen und gestikulierte aufgeregt in Richtung Jenna. „Was ist los?“, fragte diese irritiert. „Jenn’!“, begann Scotty. Dabei hatte er nicht bemerkt, dass er noch einen großen Schluck Kaffee im Mund hatte, der jetzt quer durch den Raum geschossen war. „Jenn’!“, wiederholte Scotty. „Das ist die Lösung für Data. Du weißt doch, dass wir ein merkwürdiges Energieschema gefunden haben, das wir nicht einordnen können, das aber seine Funktionen stört. Deshalb können seine Systeme nicht hochfahren. Wir müssten das Schema mit genau dem gegenteiligen Frequenzmuster beschießen, um es zu zerstören. Das Schema ist die Manifestation von Sytanias Gedankenbefehl, das Data nicht funktionieren soll. Sie ist eine Mächtige. Sie kann durch pure Willenskraft die Gesetze der Physik aus den Angeln heben, aber Energie ist Energie, ist Energie, wie du immer so schön sagst. Zeig mir noch mal das Bild aus deinem Erfasser und dann bauen wir eine Transformatorenanlage, an die wir ihn anschließen.“ Sprach's und zog sie aus der Tür. Zwei tindaranischen Crewmen, die die Sache mit dem Kaffee wohl etwas irritiert hatte, rief er noch hinterher: „Was glotzt ihr so? Noch nie ’nen Terraner gesehen, der ’ne Idee hat?“

Ticione und seine Truppe überlegten, ob es angesichts der geänderten politischen Situation gut wäre, das Stück aufzuführen, für das sie jetzt schon eine ganze Weile geprobt hatten. Joran galt für Ticione als Fachmann für Sytanias Verhalten. Er hatte ihm mittlerweile gestanden, ihr etwa 90 Jahre seines Lebens gedient zu haben. Das reichte Ticione als Referenz. „Meine ehemalige Gebieterin wird es als nicht sehr löblich empfinden, wenn wir das Stück jetzt aufführen.“, erklärte Joran. Dabei legte er eine besondere Betonung auf das Wort jetzt. „Wann meinst du denn, wäre es klüger?“, fragte Rumbanella, die seinen Wink durchaus verstanden hatte. „Wenn meine Freunde da sind.“, antwortete Joran zuversichtlich. Shannon stellte sich neben ihn und zupfte ihn am Ärmel. „Grizzly.“, flüsterte sie. „Unter vier Augen.“ Joran nickte und folgte ihr etwas weiter vom Zeltplatz der Gaukler weg. „Glaubst du ernsthaft, dass IDUSA ihnen Bescheid sagen konnte?“, wollte Shannon wissen. „Warum nicht?“, entgegnete Joran. „Ihr Interdimensionsantrieb hat funktioniert. Außerdem kann sie SITCHen. Sie wird allen berichtet haben, was hier geschehen ist und Zirell von Tindara und Maron von Demeta werden schon die richtige Entscheidung treffen.“ „Wenn de dich da mal nich’ täuschst, Grizzly.“, brummelte Shannon. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die lädierte IDUSA es nach Hause geschafft hatte.

„Guckt mal!“, rief ihnen plötzlich eine wohl bekannte Kinderstimme zu. Es war Piccolina. Sie hatte das Kleid angezogen, das die Schauspielerin, die normalerweise für die Rolle Sytanias vorgesehen war, immer trug. Das war ihr natürlich einige Nummern zu groß, genau wie die dazu gehörigen Schnabelschuhe. Außerdem trug sie eine viel zu große schwarze Perücke. Ihre Augen hatte sie sich mit Kohle geschwärzt. „In den Staub, ihr Würmer.“, grinste sie. „Kniet vor der Furcht erregenden Prinzessin Sytania!“ Joran konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Bei allen Göttern.“, lachte er. „Du bist aber eine niedliche Furcht erregende Prinzessin Sytania. Nur mit deiner Verkleidung, hm, da sollten wir noch mal mit deiner Mutter sprechen, bevor du dir mit den zu großen Sachen noch was tust.“ „OK, Joran.“, quietschte Piccolina. Sie vertraute Joran und Shannon und wusste, sie würden das schon zum Besten regeln.

Über das merkwürdige Verhalten planender Terraner zur Kaffeezeit hatte ich versucht, die beiden Tindaraner aufzuklären, die den Raum immer noch nicht verlassen hatten. Ihr Englisch war allerdings dürftig, genau wie mein Tindaranisch und ein Universalübersetzer war nirgends zu finden. Also endete das Ganze in einer Reihe aus Zeichen mit Händen und Füßen und endlosem Gestammel. Schließlich schaffte ich es aber irgendwie doch, ihnen Scottys Regung zu erklären. „Ah, OK, OK.“, sagten sie und gingen. Das tat ich dann auch. Ich war nämlich noch mit Agent Maron verabredet.

Maron erwartete mich bereits in Zirells Bereitschaftsraum. „Was gibt es, Allrounder.“, fragte er gewohnt demetanisch verständig, als ich mich ihm gegenüber an den Schreibtisch gesetzt hatte. „Nun, Sir.“, begann ich. „Langsam frage ich mich, wenn zwischen Tindara und der Föderation Krieg herrscht, warum sie kein Rollkommando schicken, das mich hier rausholt.“ Er goss Sommerfruchttee in zwei Gläser, schob mir eines hin und sagte: „Sie schweben, Allrounder.“ „Das wüsste ich aber, Agent.“, erwiderte ich. „Meines Wissens stehe ich fest auf dem Boden.“ „Ich meinte ja auch juristisch.“, erklärte er. „Nach Ihrer Aktion mit der Rückkopplung weiß der Geheimdienst der Föderation nicht, wie er Sie einordnen soll. Man ist sich uneins darüber, ob Sie eine Verräterin oder eine Kriegsgefangene sind. Die Verräterin passt nicht zu Ihrer bisherigen weißen Weste und die Kriegsgefangene passt auch nicht, weil Sie diese Station noch in Friedenszeiten betreten haben.“ „Die wissen also nicht, ob sie einen Henker oder ein Rettungsteam schicken sollen.“, überspitzte ich. „Sehr richtig.“, antwortete er. Dann hob er sein Glas, um mit mir anzustoßen. „Auf die Unflexibilität der Föderationsregierung.“, brachte er einen Toast aus. „Mögen sie noch lange grübeln.“, fügte ich hinzu, während die Gläser klingend aufeinandertrafen.

Auf der Basis war es Abend geworden. Jenna und Scotty hatten das Experiment mit Data durchgeführt. Es war ihnen gelungen, die fremde Energie durch den Beschuss mit einem gegenteiligen Feld zu zerstören, dennoch gab Data kein Lebenszeichen von sich. „Lass uns für heute ein Ende machen, Scotty.“, schlug Jenna vor. „IDUSA überwacht ihn und wird uns sagen, wenn etwas nicht stimmt. Morgen sind wir viel frischer und ausgeruhter. Auf Krampf eine Lösung aus unseren Gehirnwindungen pressen zu wollen, halte ich für unmöglich.“ „Wirst Recht haben.“, murmelte Scotty und wandte sich mit ihr zur Tür. Aus einem Augenwinkel sah er ihren Schatten um eine Ecke verschwinden.

Er selbst hatte nur getan, als wolle er gehen. Er war sehr ehrgeizig und wollte auf jeden Fall den Fehler finden. Er galt schon unter Captain Kirk als technischer Wunderknabe und wollte diesen Ruf jetzt nicht durch Sytania verlieren. Auch, wenn er Jenna als gleichwertig betrachtete, so war es für ihn doch ein kleiner Wettbewerb zweier technischer Genies.

„OK, Fehlerteufel.“, sagte Scotty herausfordernd. „Ich finde dich und zerre dich an den Haaren ans Tageslicht. Darauf kannst du einen lassen.“

„Sagt man denn so was, Scotty von Taria?“ Eine Kinderstimme hatte ihn zum Umschauen bewegt. „Hey, Tchiach!“, rief Scotty aus. „Du gehörst ins Bett, Missy.“ „Ach.“, bat Tchiach. „Lass mich dir doch eine Weile zusehen. Ziehmutter Sianach schläft. Ich habe mich heraus geschlichen. Ich kann nicht schlafen und …“ Ihr Blick fiel auf Data. „Kriegst du ihn wieder hin?“, fragte sie sorgenvoll. „Ich denke schon.“, meinte Scotty mit übertriebener Zuversicht, die Tchiach, zumindest, wenn man ihren viel sagenden Blick richtig interpretierte, ihm nicht ganz abnahm.

Scotty deutete auf einen Sitz und sagte: „Wenn du zusehen willst, dann setz dich da rüber. Fass aber nichts an.“ Tchiach nickte und schlich hinüber. Die Situation Datas ließ ihr aber keine Ruhe. Wenn er nicht hinsah, würde sie hinüber gehen. Sie hatte das starke Gefühl, dass sie heute hier noch etwas drehen konnte.

Tatsächlich schlich sie sich in einem unbeaufsichtigten Moment zu dem Tisch, auf dem Data lag und flüsterte ihm zu: „Du musst wieder gesund werden, Data von Taria. Wir brauchen deine Hilfe.“

Datas ganzer Körper begann zu zucken. Tchiach wurde das so unheimlich, dass sie jetzt doch nach Scotty rief. „Was hast du gemacht?“, fragte Scotty ernst. „Ich hab nur mit ihm geredet.“, flüsterte sie kleinlaut. „Bitte, hol Stiefmutter Jenna.“

Scotty ging zum Computermikrofon. „IDUSA, wo ist Techniker Mc’Knight?“, fragte er. IDUSA entgegnete: „Techniker Mc’Knight ist in ihrem Quartier. Laut ihren medizinischen Werten schläft sie aber bereits.“ „Dann wecke sie!“, befahl Scotty. „Ich habe hier ’n panisches Vendar-Kind am Hals und ’n Androiden, der gerade von den Toten aufersteht! Sag ihr das!“

Mürrisch antwortete Jenna auf die Sprechanlage: „Was ist denn los, IDUSA? Es ist zwei Uhr in der Nacht.“ „Ihr Kollege braucht Sie.“, erwiderte der Stationsrechner nüchtern. „Es gibt wohl einen Notfall. Tchiach ist bei ihm.“ „Tchiach?!“, fragte sie alarmiert. „Beame mich hin.“ Per Ort-Zu-Ort-Transporter brachte IDUSA Jenna in die technische Kapsel. Es war ihr egal, dass sie noch im Nachthemd war. Tchiach war sehr erfreut, sie zu sehen. „Da bist du ja, Stiefmutter Jenna.“, atmete sie auf. „Bitte, hilf Data.“ Jennas Blick fiel auf den Androiden, dessen Bewegungen immer koordinierter wurden. Siedend heiß fiel es ihr plötzlich wieder ein. „Hast du seinen Namen gesagt, als du nah an seinem Ohr warst, Scotty?“, fragte sie. „Nein.“, antwortete der Angesprochene. „Aber ich.“, mischte sich Tchiach ein. „Bitte, Stiefmutter Jenna, sag mir, was das für Zuckungen sind.“, schluchzte Tchiach, die das Gefühl hatte, etwas falsch gemacht zu haben. „Das sind nur Reflexe, nur Reflexe, Tchiach, scht.“, sagte Jenna und nahm die kleine Vendar in den Arm. „Und falsch gemacht hast du schon mal gar nichts. Nein, du hast alles richtig gemacht. Sein Gehirn testet jetzt, ob sein Körper funktioniert.“

Datas Gesichtsausdruck wurde plötzlich ganz klar und er sprach alle an: „Techniker Scott, Techniker Mc’Knight, Tchiach, danke, dass Sie mich zurück geholt haben. Bitte geben Sie mir ein Haftmodul, ich muss IDUSA mein Wissen überspielen, damit geklärt werden kann, was Sytania mit Ihnen, Mr. Scott, gemacht hat.“

Joran saß in einer stillen Ecke des Schlossparks und führte das Fütterungsritual durch. Er wusste, dass manche Geistwesen, besonders, wenn sie mit dem Vendar, in dessen Sifa sie sich befanden, eine freundschaftliche Beziehung hatten, mit ihm oder ihr kommunizierten. Auch Valora tat das. Sie hatte ihm immer und immer wieder dieselbe Vision geschickt. Joran sah ein altes krankes Pferd und sie, die in seinen Körper fuhr, um ihm ein Telepathiezentrum zu geben. Danach erstarkte das Pferd wieder und galoppierte frohen Mutes zur Einhornherde. Dort wurde es als Führerin aufgenommen. Die Einhörner schienen sogar dankbar.

Leise hatte sich Argus Joran genähert. Geduldig wartete der Junge, bis Joran die Augen wieder aufschlug. „Du hast Valoras Geist gefüttert.“, stellte der Stallbursche fest. „In der Tat.“, antwortete der zufriedene Vendar ruhig. Joran hatte gespürt, dass es Valora bald wieder so gut ging, dass sie seine Sifa auch vor dem eigentlichen Ende des Zyklus verlassen könne. Sie hatte ihm in einer Vision erklärt, dass sie selbst den Zyklus beschleunigte, weil es notwendig wäre. Ihre Kameraden wären durch Sytania zu Opfern einer bösen Macht geworden und nur sie könne dies wieder rückgängig machen.

Joran stand auf und fragte: „Sag mir, Argus, gibt es hier ein altes krankes Pferd, das Logar noch nicht getötet hat?“ „Ja.“, erwiderte Argus. „Warum willst du das wissen?“ Joran überlegte, wie er es ihm am Besten erklären sollte. Dann sagte er schließlich: „Ich muss zuerst mit deinem Herren darüber sprechen, bitte bring mich zu ihm.“ Argus nickte und winkte Joran, ihm zu folgen.

Wir hatten uns alle im großen Konferenzraum der Basis versammelt. Data hatte wie versprochen sein Wissen in IDUSAs Datenbank überspielt. Jenna und er waren die einzigen, die noch nicht anwesend waren. Jenna hatte Data noch einmal untersuchen wollen. Ausnahmsweise durfte auch Tchiach an der Versammlung teilnehmen. Schließlich war sie es gewesen, die Data zurückgeholt hatte.

Lange brauchten wir aber auch nicht zu warten. Kurze Zeit nachdem wir alle unsere Plätze eingenommen hatten, betraten auch Jenna und Data den Raum. Um dem Anlass eine fröhlichere Note zu geben, stand ich auf und sang: „Auferstanden von den Toten und dem Leben zugewandt …“ Dabei versuchte ich, einen völlig übertriebenen ostdeutschen Dialekt in meine Stimme zu legen. „War das, was Sie da eben getan haben, eine Persiflage auf eine rund 40 Jahre dauernde Periode der Geschichte Ihres Planeten, Allrounder Betsy?“, fragte Data. „Sehr richtig, Genosse Android.“, witzelte ich weiter. Zirell nahm meine Steilvorlage auf und witzelte ebenfalls: „Dann wird Staatsratsvorsitzende Zirell diese Versammlung mal eröffnen.“ Ich war tief beeindruckt. Sie als Außerirdische, mehr noch als Extradimensionäre, wusste so gut über die Geschichte der Erde Bescheid und Maron, dem ich dieses Wissen als einem ehemaligen Sternenflottenoffizier eher zugetraut hätte, hatte noch nicht mal vorgesagt.

Zirell stellte sich an ein Pult und sagte: „Nach dieser sehr erfrischenden und humorigen Einlage Allrounder Betsys müssen wir uns jetzt leider einem ernsteren Thema widmen. IDUSA, Die Daten von Data abspielen.“ Jetzt sahen wir alle, auch Scotty, was dieser unter Sytanias Hypnose angestellt hatte. Von Tabran und Data gestützt wankte der total blasse Scotty schließlich nach vorn und sagte: „Commander Zirell, ich muss mich in aller Form bei Ihnen und vor allem bei Ihrer Regierung entschuldigen …“ Sie winkte ab und sagte nur: „Das müssen Sie nicht, Scotty. Sie können nichts dafür.“ „Trotzdem müssen wir da was machen.“, widersprach Scotty. „So was macht Satania nicht ungestraft mit dem alten Montgomery Scott!“ „Ich muss Sie korrigieren.“, entgegnete Data. „Die korrekte Aussprache ist Sytania.“ „Ich meine, was ich sage, alter Knabe. Die Teufelsbraut hat keinen anderen Spottnamen verdient.“, antwortete Scotty leicht erbost. Ich lachte, denn ich musste an die Äußerung von Agent Hernandes denken. Er hatte, zumindest laut einem Universalübersetzer, den ich diesbezüglich kontaktiert hatte, Sytania als Geliebte des Teufels bezeichnet. Allerdings hielt ich das für unmöglich, denn Sternenflottentheoretiker waren sich einig, dass Sytania niemals in der Lage wäre, Liebe zu empfinden. Auch nicht für den Herren der Finsternis, sofern man an ihn oder den Lieben Gott glaubte. Hernandes war katholisch erzogen worden, was zwar in der heutigen Zeit ungewöhnlich war, trotz Warbfähigkeit aber dennoch manchmal Usus. Eine bekannte demetanische Agentin hatte einmal gesagt, dass sich Warbfähigkeit und Religion ja nicht ausschließen würden.

Scotty ging wieder etwas weiter in die Mitte des Raumes und zog plötzlich Tchiach an sich heran. „Data hätte uns das alles nicht sagen können.“, begann er eine Laudatio. „Wenn diese kleine Maus nicht gewesen wäre.“ Damit drückte er Tchiach an sich so fest er konnte. Gleicht darauf musste er sich aber wieder abwenden und niesen. „Du fusselst, junge Dame.“, bemerkte er. „Ja, Scotty von Taria.“, erklärte Tchiach stolz. „Ich bin ja auch im Fellwechsel.“ Sianach schmunzelte Zirell zu. Deren kleine Erziehungshilfe schien tatsächlich gefruchtet zu haben.

Zirell hatte auch bemerkt, was Scotty und Shimar für ein Abkommen getroffen hatten. „Ich würde sagen.“, schlug sie vor. „Maron und ich reden mit der Zusammenkunft und planen alles Weitere, und ihr drei dreht ein paar Runden mit IDUSA um die Station und testet euer Abkommen. In der Abwesenheit des Nebenbuhlers ist es immer leicht, über Freundschaft zu reden, aber wie sieht es aus, wenn beide zusammentreffen?“

Jenna bereitete das Schiff vor und wir machten uns auf den Weg. Ich flog IDUSA und Scotty und Shimar waren in der Achterkabine. Die Tür zum Cockpit hatte IDUSA auf meinen Befehl einen Spalt offen gelassen, so dass ich hören konnte, was die beiden sagten. „Über Betsys Einlage hätte ich mich ja bald weggeschmissen.“, begann Scotty. „Ich auch.“, stimmte Shimar zu. „Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber, wenn es auf deinem Planeten wirklich Leute gibt, die so sprechen, dann müssen die ein massives Gaumen und Kehlkopfproblem haben. Wenn wir zurück sind, werde ich Ishan mal danach fragen. Der muss die medizinischen Fakten ja kennen.“

„Wir sollten uns besser ganz gut benehmen.“, flüsterte Shimar nach einer Weile. „Sonst lässt sie uns gleich aussteigen und wir dürfen nach Hause laufen.“ „Hey.“, sagte Scotty. „Ich dachte, Sprüche klopfen sei mein Job. Ich hoffte, mindestens darin bliebe ich ohne Konkurrenz.“ Ich räusperte mich und sagte: „IDUSA, Antrieb …“ „Nein, bitte nicht, Kleines.“, beschwichtigte Shimar. „Wir sind ja ganz lieb. Schnurr, schmeichel.“ „Ja, das sind wir.“, bestätigte Scotty. „Schleck, wedel.“

Ich bekam einen fiesen Lachanfall. Die Gedanken an Schnurr, schmeichel und schleck gingen ja noch. Nur bei wedel hörte es auf. IDUSA, die über den Neurokoppler und meine geladene Tabelle alles mitbekam, sagte nur: „Allrounder, wie unanständig.“ „Da siehst du mal, IDUSA.“, lachte ich. „Ich bin eben nicht nur das kleine unschuldige Lämmchen, für das mich alle halten. Und jetzt bring uns zurück.“ Sie schaltete auf Automatik und flog zur Station zurück.

„Was bedeutet eigentlich dein Name?“, wollte Piccolina von Shannon wissen. Die beiden spazierten über den Schlosshof. „Hm.“, machte Shannon. „Weiß ich nich’. Wie kommst de denn drauf?“ „Joran hat mir gesagt.“, erwiderte Piccolina, „Dass Joran der moralisch Aufrechte heißt. Piccolina heißt die Kleine und was heißt Shannon?“ Die blonde Irin überlegte eine Weile angestrengt. Vor einem 4-jährigen Kind wollte sie sich nicht die Blöße geben, gar nichts über ihren eigenen Namen zu wissen. Schließlich sagte sie: „So weit ich weiß, Süße, bin ich nach dem Fluss benannt, auf dem ich bei einer wildromantischen Bootstour gezeugt wurde. Kann wahrscheinlich froh sein, dass es nicht der Mississippi war. Das würde jede Unterschriftenzeile sprengen. Komm, wir gehen noch ein Bisschen Text lernen. Wird deinen Vater sicher freuen.“ Damit verzogen sich beide in ein ruhiges Eckchen.

Zirell und Maron hatten sowohl der Zusammenkunft als auch der Regierung der Föderation die neuen Beweise vorgelegt. Nur den ultimativen Beweis, den Datenkristall mit den falschen Bildern, den hatten sie nicht. Sytania hatte ihn wohlweislich vernichtet. Er hätte nämlich alle auf ihre Spur bringen können. Da die Situation sich jetzt grundlegend geändert hatte, kam man überein, dass es zunächst einen Waffenstillstand geben sollte, in welchem alle Beweise noch einmal gesichtet und neu beleuchtet werden sollten. Data sollte sich für den tindaranischen Geheimdienst zur Verfügung halten und Scotty durfte, obwohl er Terraner war, sich in einer tindaranischen Klinik von seinem Schock erholen.

Nachdem Zirell und Maron ihr Gespräch mit den Regierungen beendet hatten, fragte der demetanische Agent plötzlich seine Vorgesetzte: „Warum haben die Einhörner nicht eingegriffen? Ich meine, in einer fremden Dimension einen Krieg vom Zaun zu brechen, kann doch nicht im Sinne des Gleichgewichtes der Kräfte sein. Warum erlauben die Sytania so etwas?“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete Zirell. Dann wandte sie sich an IDUSA: „IDUSA, wo sind Tabran und Shiranach?“, Im gleichen Moment öffnete sich die Tür der Kommandozentrale und die Gesuchten betraten diese. „IDUSA, Befehl löschen.“, sagte Zirell. „Wir wollten uns nur für eure Gastfreundlichkeit bedanken und uns verabschieden.“, sagte Shiranach. „Wartet bitte noch einen Moment.“, hielt Maron sie auf. „Wir hätten da noch eine Frage.“ „Dann sprich, Maron von Demeta.“, forderte Tabran den Agenten auf. „Was kann es für einen Grund geben, aus dem die Einhörner Sytania erlauben würden, Krieg zwischen zwei Völkern aus verschiedenen Dimensionen zu schüren?“ „Es kann sein.“, begann Shiranach, dass sie die Einhörner auf ihre Seite gebracht hat.“ „Wie soll so etwas möglich sein?“, fragte Zirell. „Es gibt eine alte Legende in unserem Volk.“, entgegnete Tabran. „Wenn Sytania Valora tötet und sie durch eine ihrer Schöpfungen ersetzt, kann es sein, dass die Einhörner auf ihre Seite wechseln.“ Maron erschrak: „So einfach ist das?“ „In der Tat.“, erwiderte Tabran ungerührt. „Leider.“, fügte Shiranach hinzu. „Aber, wie kann Sytania denn ein noch viel mächtigeres Einhorn töten?“, fragte Zirell. Tabran wollte antworten, aber Maron winkte ab und antwortete selbst: „Mit der gleichen Waffe, die wir auch gegen Mächtige benutzen. Mit Rosannium. In der richtigen Dosis kriegt das Zeug sogar ein Einhorn klein.“ „Maron!“, tadelte Zirell ihn ob seiner Sprechweise. Dann wendete sie sich wieder an die beiden Vendar: „Danke für eure Hilfe. Ich wünsche euch ein langes und friedliches gemeinsames Leben.“

Scotty, Data, Shimar und ich saßen im Aufenthaltsraum in unserem Lieblingseckchen zusammen. „Bevor sie mich gleich abholen.“, sagte Scotty. „Muss ich unbedingt noch was los werden. Die Art, wie du die Vendar fertig gemacht hast, Darling, nein, dieses Physikverständnis, musst du von mir haben.“ „Das wäre nur möglich.“, begann Data, „Wenn Sie beide tindaranisch geheiratet hätten. Während der tindaranischen Hochzeitszeremonie entsteht zwischen den Ehepartnern eine telepathische Verbindung, bei der …“ „Data.“, ermahnte ihn Scotty. „Es war ein Witz. Ich dachte, mittlerweile hätten Sie das gerafft. Oh, ich muss los. Mein Krankentransport kommt gleich. Oh, Darling.“, wendete er sich an mich. „Falls die Tindaraner dich zum Außenteam gehören lassen, grüß bitte Sytania von mir. Wenn’s geht, mitten zwischen die Augen, du verstehst?“ Damit stand er auf und ging. Auch Data verließ uns. Er war noch mit Agent Maron zu einer Vernehmung verabredet.

Shimar und ich saßen jetzt allein da. „Ich habe mal eine Fachfrage an dich, Kleines.“, begann er. „Wie du weißt, müssen wir jetzt, da die Föderation und wir politisch befreundet sind, zumindest es bisher waren, auch lernen, Sternenflottenschiffe zu fliegen. Ich tue mich aber wahnsinnig schwer mit dem celsianischen und dem platonischen Antriebskonzept. Bei dem einen will das Schiff nicht runter und bei dem anderen nicht rauf. Es ist immer der reinste Krampf und dadurch auch der reinste Kampf, bis ich das Shuttle mit dem platonischen Antrieb auf Höhe habe beziehungsweise das celsianische an die Schleuse andocken kann. Der Kontrolloffizier in der Simulation hat mir neulich erzählt, er schließe mit seinen Kollegen schon Wetten ab, bei welchem Versuch ich die Landung schaffe.“ „Das ist ganz einfach.“, lächelte ich. „Der celsianische Antrieb mag es gemütlich und der platonische braucht einen Tritt in den Hintern. Also, wenn du mit dem platonischen Antrieb startest, musst du gleich etwas mehr Stoff geben. Dann kommst du auch schneller und leichter auf Höhe. Bei der Landung mit dem celsianischen Konzept musst du schon früh das Tempo raus nehmen. Ratsam ist das gleich schon, wenn du die Einweisung zur Landung bekommst. Langsam und ständig in kleinen Schritten.“ „Hey, danke, Star Fleet Allrounder.“, lächelte Shimar. „Die Kontrollettis haben mich schon als Sonntagsflieger bezeichnet und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Aber jetzt werde ich es ihnen zeigen.“ „Ganz ruhig.“, lächelte ich. „Das ist doch nicht real.“ „Trotzdem.“, widersprach er. „Auch, wenn es nur eine Simulation ist. Für mich war das schon ’n ganz schöner Stich in die Magengegend.“ „Schon klar.“, grinste ich. „Auf Tindara bezeichnet man dich als Topp-Flieger und dann so etwas.“

 

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