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Diran stand erneut auf der ihm schon bekannten zugigen Ebene dem Mann im Käfig gegenüber. „Ach, du bist es, Diran.“, lächelte dieser. „Ja.“, erwiderte der Vendar, den zu dem Bewusstsein in seinem Energiefeld bereits eine tiefe Freundschaft verband.

Vorsichtig schaute Diran sich um. Allerdings blieb sein Blick an den Gitterstäben haften, bis er das Schloss sehen konnte. Die Nebelwand war kaum mehr zu sehen. Nur ein Teil des Schlüssellochs war noch eingehüllt.

„Ich kann nicht vergessen, was du zuletzt zu mir gesagt hast.“, gestand Diran. „Was genau meinst du?“, fragte der Fremde. „Ich spreche von der Sache mit Ethius’ Albtraum. Warum erhebst du den Anspruch, dieser zu sein?“ Der Fremde lachte: „Ich erhebe nicht nur diesen Anspruch, Diran Ed Sianach. Ich bin Ethius’ Albtraum. Ich verkörpere alles, was er verleugnet. Nach meinem Tod spürte ich, dass ich zwar meinen Körper verlassen hatte, aber immer noch hier in dieser Dimension beziehungsweise in der von Nihilla und der Föderation war. Ich erkannte meine Gelegenheit, denn ich konnte durch einen bloßen Wunsch überall sein, wo ich wollte. Ich beschloss, die Regierungen etwas zu veralbern, damit sie langsam mal von ihrem hohen Ross heruntersteigen würden. Ich ging in diesen Kristall, der benutzt wurde, um mich dir einzusetzen. Diese nihillanischen Wissenschaftler haben doch wirklich geglaubt, sie hätten ein Feld geschaffen, das einem echten so ähnlich ist. Zu Lebzeiten war ich im Widerstand. Ich weiß mehr über die Vorhaben der Regierung auf Nihilla, als du dir je träumen lassen kannst.“

„Diran! Diran!“ Eine Frauenstimme, die seinen Namen rief, hatte ihn aus dem Ritual geholt. Diran drehte sich um und erkannte im gedimmten Licht seines Hauses Sianach. „Was gibt es, Telshanach?“, fragte er. „Warum störst du mich?“ „Du musst anfangen, dein Sündengesicht zu schnitzen.“, antwortete sie. „Sonst wird es nicht mehr rechtzeitig fertig und du musst deine ganzen schlimmen Erlebnisse und Missetaten mit ins neue Jahr nehmen. Das ist nicht gut!“ „Ich komme ja, Telshanach.“, erwiderte Diran und stand benommen auf.

Eludeh und ich hatten den Aufenthaltsraum betreten. „Bitte bring mich zu einem Tisch, von dem aus uns Joran gut sehen kann und du ihn auch gut siehst.“, bat ich. „Sicher.“, gab sie zurück, obwohl sie nicht wirklich wusste, was ich vorhatte.

Wir setzten uns an einen Tisch in der Mitte des Raumes. „Joran ist nicht allein.“, erklärte Eludeh leise. „Bei ihm sitzen zwei Frauen. Eine ist Tindaranerin mit schwarzen langen Haaren und die Andere scheint Terranerin zu sein.“ „Hat die Terranerin blondes Haar?“, fragte ich. „Ja.“, erwiderte Eludeh. „Dann ist es Shannon.“, erkannte ich. „Das ist sehr gut. Sie wird Joran schon im richtigen Moment aufmerksam machen. Sie wird wahrscheinlich ähnlich fasziniert von dem sein, was ich jetzt vorhabe wie Joran selbst.“

„Weiß eigentlich dein Commander, dass du hier bist?“, erkundigte sich Eludeh. „Nein.“, lachte ich. „Sie denkt immer noch, ich bekämpfe den Aberglauben eines kleinen Mädchens auf der Erde. Aber das kann sie ruhig noch eine weitere Weile denken. Was Kissara nicht weiß, macht sie nicht heiß.“ Eludeh grinste.

Ich drehte mich zum Tischreplikator und replizierte einen ganzen Eimer voller Kapseln, wie ich sie aus terranischen Überraschungseiern kannte. Allerdings machte ich zur Bedingung, dass alle Teile zum Zusammenbauen sein mussten. Danach replizierte ich mir noch ein leeres Tablett.

Ich hielt Eludeh den Eimer hin. „Spiel mal bitte Glücksfee.“, bat ich. Meine nihillanische Freundin, die wohl nicht ganz verstanden hatte, schaute mich verwirrt an. „Ich meine, zieh mal eine Kapsel und gib sie mir. Wir wollen ja schließlich nicht das Gefühl aufkommen lassen, ich würde schummeln.“, erklärte ich. „Also schön.“, entgegnete Eludeh und griff tief in den Eimer. Die Kapsel, die sie herausgeholt hatte, legte sie in meine offene Hand.

Fasziniert staunte sie über den Umstand, dass ich die Kapsel geöffnet hatte und ihren Inhalt jetzt feinsäuberlich sortierte. Noch cooler schien sie es allerdings zu finden, dass ich ohne die Beschreibung lesen zu können wusste, um was es sich später handeln sollte, denn sie sah, wie ich mit fast schlafwandlerischer Sicherheit eine Figur nach der Anderen komplett richtig zusammen baute. „Du hast eine unheimlich gute Kombinationsgabe.“, flüsterte sie mir zu. „Und dein Ziel scheinst du auch erreicht zu haben.“

Joran schaute zu uns herüber. Er bekam aber vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Die angeregte Unterhaltung, die er mit Shannon geführt hatte, konnte er nicht mehr zu Ende führen. Sein Mund stand weit offen und seine rechte Hand zeigte unentwegt in meine Richtung. „Mach’n Mund zu, Grizzly!“, flapste die blonde Irin. „Deine letzte Mahlzeit kriegt Frostbeulen!“ Jeder hätte sich jetzt über diesen Spruch schlapp gelacht, außer Joran. Der konnte es nämlich gerade nicht. „Oh, ha, da braucht einer Hilfe.“, stellte Shannon fest und hielt Joran eigenhändig die Augen zu. Erst jetzt gelang es diesem, seinen Mund wieder unter Kontrolle zu bringen. „Wie macht sie das, Shannon O’Riley?“, flüsterte Joran ehrfürchtig. „Keine Ahnung.“, brummelte Shannon zurück. „Frach s’e doch mal.“ „Das werde ich.“, versicherte Joran und stand auf. Dabei bekam man aber immer mehr den Eindruck, er sei so hin und weg, dass er sogar seine Füße nicht mehr unter Kontrolle hatte. „Langsam, Grizzly.“, kommentierte Shannon das Unterfangen schadenfroh. „Immer schön einen Fuß vor den anderen. Nie beide gleichzeitig, sonst fliegst du auf deine große Nase.“

Irgendwie hatte Joran es geschafft, bei uns anzukommen. „Wie machst du das, Allrounder.“, wollte er wissen. „Du kannst doch das Bild in der Beschreibung nicht sehen. Spaßeshalber hatte ich auf Eludehs Anregung mir mal einen der kleinen Zettel vor die Augen gehalten. „Sie fühlt die Teile und dann erkennt sie, was es werden soll.“, erklärte Eludeh. „Du besitzt großes handwerkliches Geschick, Allrounder Betsy.“, meinte Joran und strich mir anerkennend über die Schulter. „Vielleicht unterschätze ich dich immer wieder, wenn ich denke, dass du viel mehr Hilfe brauchst, als in Wirklichkeit.“ Ich atmete auf. Mit diesem Experiment hatte ich genau das erreichen wollen. Es ging mir nämlich gewaltig auf die Nerven, dass Joran, wenn immer er in meiner Nähe war, mich geradezu bemuttern wollte und jeden ziemlich zusammenstauchte, der mir seiner Meinung nach nicht schnell genug bei diesem oder jenem helfen wollte.

Das Piepen der Sprechanlage beendete unser Experiment. „Hier ist Commander Zirell.“, schallte es aus dem Lautsprecher. „Die gesamte Besatzung wird gebeten, sich in der Offiziersmesse einzufinden.“ Was das bedeutete, wusste ich.

Evain hatte ihrem Staatsoberhaupt eine lange Liste mit Namen vorgelegt. „Das sind also die Freiwilligen?“, fragte Ethius. „Ja, Allverstehender Präsident.“, antwortete Evain stolz. „All diese Leute, es sind zumeist noch Rekruten, wollen unsterblich werden.“ Ethius warf einen kurzen Blick auf die Liste. Er erkannte den Namen seiner eigenen Tochter an erster Stelle. Es erfüllte ihn mit großer Freude, dass Flavia sich so für ihren Staat einsetzen wollte. Evain, der nicht entgangen war, wo der Finger ihres Präsidenten fast rastete, sagte nur: „Sie ist allen Kindern ein Beispiel, Allverstehender Präsident. Das liegt nur an Ihrer guten Erziehung und natürlich auch an der Ihrer Gemahlin.“ Sie wusste, dass Ethius ein paar Schmeicheleien gegenüber nie abgeneigt war. Dafür gefiel er sich zu sehr in seiner Rolle des Allwissenden. „Verständigen Sie die Kliniken!“, befahl Ethius. „Ja, Allverstehender Präsident.“, erwiderte Evain.

Wir hatten uns alle, wie Zirell es befohlen hatte, in der Offiziersmesse eingefunden. Eludeh, die ich zuerst in unser Quartier bringen wollte, hatte dankend abgelehnt. „Ich mag keine Angehörige irgendeiner Streitkraft sein.“, hatte sie gemeint. „Aber ich bin eine Freundin Shimars und Maron hat sich als sehr verständig und auf meiner Seite herausgestellt. Irgendwie habe ich das Gefühl, es den Beiden zu schulden, auf ihrer Beerdigung dabei zu sein.“ Dem konnte ich nur zustimmen und hatte sie deshalb mitgebracht.

Die Messe war mit schwarzen Tüchern verhangen. Links und rechts an den Wänden standen lange Tische mit schwarzen Tüchern und ebensolchem Geschirr. In der Mitte des Raumes befanden sich hinter einem schwarzen Vorhang zwei Särge auf einer Plattform, die IDUSA mit den Sensoren ihres Transporters bereits erfasst hielt. Um die Deckel waren schwarze Banderolen mit der Aufschrift: „Er starb in Erfüllung seiner Pflicht.“, gelegt. Die Särge sollten symbolisch in den Weltraum gebeamt werden, denn von Shimars und Marons Leichen fehlte weiterhin jede Spur.

Jeder, der schießen konnte, stand mit einem Phaser in der Hand vor den Särgen. Die Waffen hatten aber nur Salutstärke, konnten also nicht wirklich etwas bewirken. Der Nutzen wäre nur optischer Natur gewesen. Wir bildeten eine V-Formation, der Zirell als Spitze vorangestellt war.

Eludeh hatte ich abseits auf einem Stuhl lassen müssen. Als einer Zivilistin durfte ich ihr keinen Phaser in die Hand geben und Zirell hätte dies ohnehin nicht zugelassen. Jetzt stand die gerade Erwähnte vor uns allen und begann eine Rede: „Wir sind heute hier zusammengekommen, um uns von zwei sehr guten Kameraden zu verabschieden. Shimar und Maron waren uns allen zwei gute Freunde und haben stets nie ihre Pflicht vergessen, wenn es darum ging, für uns alle ein zu stehen. Trotz all unserer Trauer sollten wir jene glorreichen Momente nie vergessen, in denen sie uns allen das Leben gerettet haben. Wer außer mir jetzt noch etwas sagen möchte, möge bitte vortreten.“

IDUSA hatte die Leistung ihrer Energiesysteme erhöht, um Shimars und Marons Reaktionstabellen laden zu können. Für die Simulation benötigte sie mehr Energie als im Sleepmodus, auf den sie ja auf eigene Initiative geschaltet hatte. „Es gibt einen psychologischen Notfall, Gentlemen.“, sagte der Schiffsavatar. „Was ist los, IDUSA?“, erkundigte sich Shimar. „Ihre Freundin wird wahrscheinlich gleich die Grabrede halten. Es wird ihr wahrscheinlich das Herz zerreißen. Bitte erlauben Sie mir, Sie in die Offiziersmesse zu beamen!“ „Zeig mir, was du siehst.“, entgegnete der junge Patrouillenflieger.

Statt mir kam allerdings Eludeh nach vorn. „Jetzt ist Schluss!“, begann sie. „Viele von euch sind telepathisch. Ihr müsstet doch längst gespürt haben, dass sie noch leben. Es gibt Lücken in der Aussage des Schiffes. Außerdem ist da die Wahrnehmung von Allrounder Betsy, die aufgrund ihrer Beziehung mit Shimar eine so genannte Schutzverbindung mit ihm hat. Diese besteht immer noch. Das würde sie nicht tun, wenn Shimar tot wäre. Für mich sind das einige Ungereimtheiten zu viel. Wir sollten noch einmal intensiver nachforschen, bevor wir sie für tot erklären.“

Damit hatte sie die Beerdigung gesprengt, das wusste ich. Aber ich konnte mir auch denken, warum sie so mutig war. Jemand, der Jahre lang im Widerstand gegen die eigene Staatsmacht war, wusste genau, wie man Schwachstellen bei Autoritäten herausfinden und zum eigenen Vorteil nutzen konnte. Ich bewunderte Eludeh für ihren Mut. Ich selbst hätte mich das nicht getraut, obwohl ich ja eigentlich diejenige war, in deren Namen sie jetzt sprach. Wahrscheinlich war ich aber zu betriebsblind und nahm alles, was ein kommandierender Offizier sagte, für bare Münze. Wenn Zirell behauptete, sie waren tot, dann war das sicher so.

Erleichtert hatte Shimar zur Kenntnis genommen, dass nun doch nicht ich die Grabrede gehalten hatte. „Warte noch, IDUSA, bis Zirell die Särge ins All beamen lassen hat!“, befahl er dem Schiff. „Dann beamst du uns hin. Ich würde gern ihr Gesicht sehen.“ „Wie Sie wünschen.“, antwortete der Schiffsavatar.

„Was für ein Unsinn!“, rief Zirell. „Ich kann mir vorstellen, dass für viele von euch der Tod der Beiden sehr schmerzlich ist. Aber es ist nun einmal passiert. Wir sollten deshalb auch nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden.“ Sie wandte sich an die Schützen. „Salutschützen, nehmt Ziel!“ Alle visierten wir einen Punkt in der Luft an. Dabei bekam ich natürlich Hilfe von meinem Spezialprogramm. Zirell befahl: „Salut Feuer!“ Wir schossen das erste Mal. Dieser Vorgang wiederholte sich insgesamt drei mal. Ich versuchte zu verbergen, dass ich an der ganzen Beerdigung zweifelte.

Zirell drehte sich zum Mikrofon: „IDUSA, die beiden Särge ins All beamen. Dabei die Hymne der Föderation und Tindaras in genannter Reihenfolge abspielen. Das bin ich Maron schuldig.“ Alle stellten sich in einer Reihe auf und hoben die rechte Hand, als wollten sie schwören.

„Bitte halten Sie sich bereit, Gentlemen.“, informierte IDUSA Maron und Shimar. „Ich beame Sie jetzt gleich in die Messe.“ „Es geht los.“, zischte Shimar dem demetanischen Agenten zu. „Habe ich wohl mitbekommen.“, antwortete Maron. „Mal schauen, wie Zirell reagiert.“

IDUSAs Transporter summte und die Beiden standen vor der völlig perplexen Zirell. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“, staunte die Tindaranerin und wusste nicht, ob sie lachen oder zornig sein sollte. Einerseits fand sie es höchst beruhigend, dass ihr erster Offizier und ihr bester Flieger nun doch noch am Leben waren, andererseits fand sie es extrem gemein, dass die Beiden so mit der Trauer ihrer Kameraden gespielt hatten, nur um ihr eins auszuwischen. Insgeheim hatte Zirell den Braten längst gerochen und wusste, dass Maron ihr einen Streich spielen wollte und er Shimar dazu angestiftet hatte.

„Komm her, Kleines.“ Shimar war zu mir herüber gegangen und hatte mich mit diesen Worten an sich gezogen. „Alles ist gut. Ich lebe.“ „Daran habe ich nie gezweifelt.“, flüsterte ich zurück. „Habe ich wohl bemerkt.“, sagte er. „Eludeh und du, ihr habt alles versucht, um Zirell zu überzeugen. Ich hatte ziemlich zu tun, ihre telepathische Suche abzuwehren. Beinahe wäre Marons Streich in die Hose gegangen.“

„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?!“, verhörte Zirell Maron. Sie hoffte, dass wenn sie ihn vor versammelter Crew dazu bringen könnte, ein Geständnis abzulegen, er sicher die Wahrheit sagen würde. „Ich möchte, dass du noch einmal nachdenkst!“, erwiderte Maron ziemlich leidenschaftlich. „Du brauchst mich, Sea Tindarana. Du brauchst mich jetzt sicher mehr als zuvor. Ich bin der Einzige, der über die Zusammenhänge mit Eludehs Heimatregierung am Besten Bescheid weiß. Falls es Krieg zwischen der Föderation und Nihilla auf der einen und uns auf der anderen Seite geben sollte, kann ich dir als erster Offizier besser mit Rat und Tat zur Seite stehen als jeder Andere.“ „Wenn es nach mir ginge.“, antwortete Zirell. „Dann könntest du bleiben. Aber das entscheidet leider in erster Linie Chief-Agent Zoômell. Sie findet, dein Fauxpas ist unverzeihlich. Wenn die Jahreswendfeier der Vendar vorüber ist, wirst du von Joran mit IDUSA nach Tindara gebracht. Dann bringt dich eines der letzten Shuttles nach Demeta, bevor das Embargo endgültig greift.“ Maron widersprach nicht mehr. An ihrem Gesicht konnte er gut sehen, dass es ihr ernst war. Von der Frist, die beide Seiten zum gegenseitigen Truppen- und Technologieabzug vereinbart hatten, war bereits eine Woche verstrichen. Maron hoffte, dass die Feierlichkeiten der Vendar, die eigentlich traditionsgemäß eine Woche dauerten, vielleicht ausnahmsweise mal zwei Wochen dauern könnten, denn dann wäre die Frist überschritten und er könnte bleiben. Aber wie er das Schicksal kannte, das sich seiner Meinung nach komplett gegen ihn gewendet hatte, würde dies nicht passieren.

Eludeh Shimar und ich hatten uns aus dem Raum geschlichen. Wir zwei Weibsen hatten unseren wieder von den Toten Auferstandenen in die Mitte genommen und waren jetzt auf dem Weg zu uns. „Wir müssen dir einiges erklären.“, begann ich an Shimar gewandt. „Darauf bin ich gespannt, Kleines.“, erwiderte er und strich mit zweien seiner Finger über meine Hand.

Wir gingen durch die Tür und Eludeh witschte sofort ins Gästezimmer. „Ich lasse euch zwei dann mal allein!“, hatte sie uns noch hinterher gerufen.

Shimar und ich setzten uns auf das Sofa im Wohnzimmer. „Was ist das, was du mir erklären musst, Kleines?“, fragte er. „Du bist Patenonkel.“, antwortete ich. Shimar setzte einen erschrockenen Blick auf. „OK.“, sagte er, nachdem er sich hörbar zusammengenommen hatte. „Und du bist sicher die Patentante.“ „Ja.“, erwiderte ich, als sei es das Normalste der Welt. „Wir sind Paten deines Namensvetters. Zumindest mit zweitem Namen und Bindestrich. Darauf hat Eludeh bestanden.“ Shimar grinste. „Ich glaube, Kleines.“, entgegnete er dann. „Du erzählst besser von Anfang an.“ „OK.“, begann ich. „Also, das war so. Nachdem die Station auf Alarm gelb gegangen war, hatte ich Eludeh, wie du mir gesagt hattest, in den Bunker gebracht. Du weißt ja, dass sie das Ei bei sich hatte. Wegen der ganzen Panik ist der Kleine zu früh geschlüpft. Deshalb habe ich Ishan Bescheid gesagt. Aber er konnte nicht bis zum Ende dabei sein, weil die SITCH-Verbindung zusammengebrochen ist. Dann gab es auch noch Komplikationen. Der Kleine war zu schwach, um die Kappe allein abzusprengen, weil er damit eigentlich zu früh angefangen hatte und Eludeh ihn beruhigen musste. Ich hatte keinen Gegenstand, um unter die Kappe zu haken. Also habe ich das Ei schräg gehalten, um zu erreichen, dass die Schwerkraft ihm hilft, weil er von ihr ja gegen die Kappe gedrückt würde. Eludeh hat ihn aufgefangen und …“

Shimar zog mich an sich und küsste mich. Mit freudig hoch erregter Stimme sagte er: „Ich bin stolz! Oh, Kleines, ich bin so stolz auf dich!“ „Ich war ja nicht allein.“, versuchte ich, ihn zu beschwichtigen. „Ishan war doch da. Wenn auch nur am SITCH, aber er war da.“ „War er nicht.“, widersprach Shimar. „Gerade hast du gesagt, dass die Verbindung im entscheidenden Moment zusammengebrochen war. Also warst du dann allein und hast völlig selbstständig die richtige Entscheidung getroffen.“ „Ich gebe mich geschlagen.“, lächelte ich. „Wie war’s bei dir?“ „Nur etwas Fliegerei um einigen bösen Jungs zu entkommen.“, spielte Shimar seine Leistung herunter. „Aber gegen das, was du geleistet hast, war das gar nichts. Du hast total gute Instinkte. Die solltest du unbedingt kultivieren. Immerhin hätte das Baby durch eine falsche Entscheidung von dir auch sterben können. Aber das ist ja nicht geschehen. Nein so was. Kaum ist man mal ’ne Weile tot, passieren Sachen, die man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte.“ Er grinste.

Eludeh hatte den Raum betreten. Sie hatte Centus-Shimar auf dem Arm. „Ja, ja.“, lächelte sie. „Ist der Kater aus dem Haus, tanzen die Ratten auf dem Tisch.“ „Es sind zwar nur die Mäuse.“, berichtigte ich. „Aber im Prinzip hast du Recht.“ „Ihr duzt euch also auch.“, stellte Shimar fest. „Sicher.“, erwiderte Eludeh. „Wir sind doch jetzt quasi eine Familie.“ „Na schön.“, fügte sich Shimar in sein Schicksal. „Ich nehme an, du und Betsy, ihr habt dann schon alle Formalitäten geregelt.“ Das Du hatte er extra betont. „Aber natürlich.“, spaßte Eludeh. „Wenn du nicht in die Puschen kommst.“

Sie setzte sich mit ihrem Kind zu uns. „Da gibt es nur noch eins.“, sagte sie nachdenklich. „Dass mein Sohn tindaranischer Staatsbürger ist, ergibt sich automatisch aus der Tatsache, dass er auf tindaranischem Grund und Boden zur Welt gekommen ist. Aber ich würde gern auch wollen, dass er tindaranisch getauft würde. Ließe sich da was machen?“

Shimar schnellte zum nächsten Mikrofon. Jetzt würde er sich es nicht nehmen lassen, in dieser Angelegenheit auch etwas zu unternehmen. „IDUSA, findet in nächster Zeit auf dieser Basis ein tindaranischer Gottesdienst statt?“, fragte er. „Korrekt.“, erwiderte der Rechner. „Heute um 14:00 Uhr. Er ist sogar in englischer Sprache.“ „Warum machen die das denn?“, wollte ich wissen. „Das ist hauptsächlich wegen deiner Kameraden.“, erwiderte er. Dann witschte er aus der Tür.

„Erklär mir das bitte, Betsy.“, bat Eludeh. „Es gibt Föderationsoffiziere, die den tindaranischen Glauben angenommen haben?“ „Warum nicht.“, erwiderte ich. „Jeder darf doch glauben, was er will.“

Sie begann zu zittern und zu weinen. Ich nahm ihr den Kleinen ab. Wenn er ihre Angst gespürt hätte, wäre das sicher nicht gut gewesen. „Glauben.“, schluchzte Eludeh. „Ihr wisst gar nicht, was für ein Glück ihr habt. Ihr dürft ja noch glauben. Ihr dürft an etwas glauben, das größer ist als ihr. Aber bald wird das wohl auch vorbei sein. Eure Nugura will die Politik von Ethius ja komplett übernehmen.“ Etwas schnürte mir die Kehle zu. Ich konnte nur noch ein leises: „Entschuldige bitte.“, hervorbringen.

Shimar kam bald darauf mit stolz geschwellter Brust zurück. „Ich hab’s einrichten können!“, erklärte er. „Zirell redet mit der Priesterin und dann wird dein Sohn tindaranisch getauft, Eludeh.“ „Mein Held.“, lächelte ich, während ich ihn fest umarmte. „Wahrscheinlich kannst du froh sein, Shimar, dass Zirell dir diese Bitte überhaupt erfüllt hat.“, sagte Eludeh. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie total sauer auf dich ist.“ „I wo.“, meinte Shimar. „Die schiebt nur ’nen Hass auf Maron. Mit der Aktion hat er sich selbst abgeschossen.“ „Du kennst Zirell doch schon länger.“, mischte ich mich ein. „Hättest du Maron nicht abraten können?“ „Sicher, Kleines.“, sagte Shimar. „Aber er ist für sein Tun selbst verantwortlich. Hätte ich ihm abgeraten, hätte er die Konsequenzen ja nie gespürt.“ „Ach, so ist das.“, verstand ich.

Eludehs Gedanken waren die ganze Zeit bei der Taufe. „Muss ich da eigentlich etwas wissen?“, fragte sie. „Die Priesterin steht hinter einer weißen Linie und wird dich auffordern, ihr den Kleinen zu geben.“, erklärte Shimar. „Dann wird sie dich fragen, wie er heißen soll. Sobald du laut seinen Namen ausgesprochen hast, tragen Betsy und ich ihn gemeinsam in einer Decke zu dir. Du wickelst ihn aus.“ „Alles verstanden.“, sagte Eludeh. Dann sah sie auf die Uhr. „Ich glaube, wir müssen gehen.“, sagte sie bestimmt. „Schließlich will ich nicht zur Taufe meines eigenen Kindes zu spät kommen.“

Auf dem Weg in den Raum, der extra als Tempel zurechtgemacht war, machte mich eines stutzig. Über unsere permanente Verbindung hatte Shimar mich wissen lassen, dass die Initiative zumindest in verbaler Hinsicht von ihm gekommen war. Deshalb verstand ich auch nicht, warum Zirell Maron so fertig gemacht hatte. „Gesagt habe ich es, Kleines.“, erklärte Shimar. „Aber dran gedacht hat er zuerst.“ Ich nickte. Deshalb also. Deshalb hatte Zirell als geschulte Telepathin natürlich Bescheid gewusst. Shimar hatte Maron also auflaufen lassen.

Unterwegs trafen wir noch auf Jenna und Joran, die sich einen tindaranischen Gottesdienst auch mal aus der Nähe ansehen wollten. „Hoffen wir, dass es dieses Mal nicht ganz so anrührend wird.“, sagte Jenna. „Ich fange nämlich bei Taufen immer tierisch an zu heulen.“ „Dann müssen wir Sie wohl ablenken.“, schlug ich vor. „Wie geht es eigentlich IDUSA?“ „IDUSA geht es gut.“, antwortete die Cheftechnikerin. „Ich hatte das neue Modul für den Interdimensionsantrieb bereits bestellt, als ich die Nachricht erhalten hatte, dass sie ihres hat opfern müssen. Deshalb konnte ich es auch schon einsetzen. IDUSA ist wieder voll dienstfähig.“

Wir betraten den Tempel. Hier gab es spiralförmig angeordnete Sitzreihen, die alle zu einem Zentrum wiesen, in dem es eine Art von Empore gab. Hier stand eine Tindaranerin von ca. 150 cm Größe, die lockiges rotes Haar hatte. Sie trug ein langes weißes Kleid, das ihr aber trotzdem sie offensichtlich eine Priesterin war, locker und gar nicht streng um die Hüften spielte.

Shimar, Eludeh, Joran, Jenna und ich setzten uns nebeneinander. „Das heutige Thema ist: Das werdende Leben.“, begann die Priesterin und holte eine alte Steintafel hervor. Jetzt liest sie gleich die Schöpfungsgeschichte, Kleines., gab mir Shimar telepathisch zu verstehen. Tatsächlich begann die Priesterin, nachdem es im ganzen Raum still geworden war: „Lange vor dem Anbeginn der Zeiten lebten in der Vorwelt die Göttin Astra und ihr Gemahl Absolus. Viele Kinder hatten sie bekommen und einige von ihnen hatten sich entschieden, zu Welten zu werden und sterblichen Wesen eine Heimstadt zu sein.

Als Letztes bekamen Astra und Absolus noch drei Töchter. Sie waren Drillinge und wurden Lucia, Helia und Tindara genannt. Lucia und Helia waren schön und von großer und schlanker Gestalt. Ihre Köpfe zierten lange blonde Haare. Tindara hingegen war schmächtig, klein und hatte nur spärliches dünnes schwarzes Haar. Doch war sie der drei Schwestern Klügste und Besonnenste. Wenn sie gemeinsam durch die Welten wandelten, sah Tindara oft zu, wie sich ihre Schwestern mit viel Tand umgaben und nichts mehr zu tun hatten, als sich in den Gewässern der Welten zu spiegeln und die eigene Schönheit zu bewundern. Tindara hörte den Spott und Hohn ihrer Schwestern. „Schau uns an.“, meinte Helia und Lucia fügte hinzu: „Wir sind die schönsten aller Wesen, ob Sterbliche oder unsterbliche Götter. Ach, wie hässlich du doch im Gegensatz zu uns bist!“

Zwar war Tindara über diese Worte nicht gerade froh, aber sie schreckten sie nicht wirklich, denn sie wusste, dass sie diejenige war, die sich um die Schöpfung sorgte. Sie hatte viel Leid von sterblichen Wesen genommen, ja, sogar geholfen, ihre Streitigkeiten zu lösen, wenn sie selbst nicht weiterkamen und sich an Tindara gewendet hatten. Sie hatte oft lang grübeln müssen, aber immer eine Lösung gefunden. Sie wusste, ihre eitlen Schwestern würden dies nicht zuwege bringen.

Doch Astra blutete das Mutterherz. Tag für Tag klagte sie Absolus ihr Leid. „Oh, mein Gemahl.“, klagte sie. „Was können wir noch tun? Lucia und Helia fühlen keine Liebe für ihre Schwester. Wie können wir dafür sorgen, dass sie aufhören, ihr so arg zu spotten? Alles, was wir bis jetzt getan haben, war umsonst.“ „Verzage nicht.“, tröstete Absolus sie.

Nun kam also der Tag, an dem sich die drei Töchter entscheiden mussten, ob sie auch als Erwachsene lieber Welten werden wollten, oder als Geistwesen das Universum durchstreifen wollten. Der weise Absolus wandte sich zuerst an Tindara. „Nun, mein Kind.“, begann er. „Wie hast du entschieden?“ „Wenn ich darf, Vater.“, antwortete Tindara zögernd. „Dann möchte ich eine Welt werden, die vielen Sterblichen eine Heimat ist. Immer will ich gut für sie sorgen und …“ „Du!!“, lachten Helia und Lucia wie aus einem Munde. Ohnehin konnten sie nicht verstehen, warum sich ihr Vater zuerst an Tindara, die in ihren Augen hässliche Schwester, gewandt hatte. Sie fanden, sie als wahre Schönheiten, hätten das Recht, zuerst gefragt zu werden.

„Nun denn.“, sprach Absolus. „Es sei.“ Auf sein Wort verwandelte sich Tindara in eine Welt und gab vielen sterblichen Wesen eine Heimat.

Helia und Lucia blickten mit garstigen Augen, Neid und Missgunst auf die Geschicke ihrer Schwester. Sie sahen, wie aufgehoben und gut sich die Sterblichen bei Tindara fühlten. Gekränkt suchten sie wieder ihren Vater auf und sagten: „Vater, warum hast du ihr diesen Wunsch gewährt. Hättest du nicht uns eine Aufgabe geben müssen, die unserer Schönheit gebührt?“ „Ihr wollt eine Aufgabe, die eurer Schönheit gebührt?“, fragte Absolus. Die Schwestern nickten. „Nun gut.“, sprach Absolus. „Es sei!“ Und er verwandelte Helia und Lucia in zwei Sonnen. „Für eure Schwester.“, so sprach er dann. „Sollt ihr nun ewig mit eurer Schönheit dienlich sein. Ihr werdet ihr mit eurem Glanze helfen, das Leben, das sie beherbergt, zu erhalten. Auf ewig sollt ihr sie beschützen und beschirmen und ihr Licht sein. Schatten habt ihr lang genug auf eure Seelen geladen!“

So kam es, dass das Tindaranische bis heute das Schimpfwort: „Helucis“ verwendet, wenn eine eitle Frau beschrieben wird.“

Während der Lesung hatte Joran Eludeh nicht aus den Augen gelassen. Er hatte beobachtet, wie aufgeregt sie war. Offensichtlich schien diese Geschichte etwas in ihr anzurühren. Der Vendar hatte förmlich ihren Puls schlagen sehen. Dies hatte ihn an ein Erlebnis aus seiner eigenen Kindheit erinnert. Seine beiden Brüder und er waren in das Alter gekommen, in dem sie ihre Ausbildung zum Telepathenjäger beginnen sollten. Tabran war der damalige oberste Ausbilder und durch seine Schule sollten nur die Besten gehen. Jorans Vater hatte ihm und seinen Brüdern bereits einige Prüfungen abverlangt, in denen sie ihre Stärke im Kampf und anderes beweisen sollten. Alle drei seiner Söhne hatten dies mit Bravur gemeistert, aber Niran, Jorans Vater, konnte nur einen seiner Söhne zu Tabran schicken. Eines Abends hatte ihn Sanach, seine Frau, nachdenklich vor dem Haus gefunden. „Wie soll ich herausfinden, welcher meiner Söhne Tabrans Unterricht würdig ist?“, hatte Niran geklagt. „Was soll ich tun? Was soll ich tun, Sanach?“ „Du solltest nicht nur herausfinden, wer der Stärkste ist, sondern auch, wer der Geschickteste ist.“, hatte Sanach entgegnet. „Pflücke drei frische Blätter des Peshal-Baumes und lege sie je eines in das Nest eines Singvogelpaares. Die Nesselfäden der giftigen Blätter werden Eier und Vögel einhüllen. Gib unseren Söhnen die Aufgabe, sie davon zu befreien. Wer es schafft, dass dabei weder ein Ei, noch das Nest beschädigt wird, oder einer der Vögel verletzt wird oder gar stirbt, soll Tabrans Schüler werden.“ Damit hatte sich Niran einverstanden erklärt und so war verfahren worden.

Wie heute erinnerte sich Joran an das Schlagen der kleinen Herzen in seinen Händen, als er die ängstlichen Vögel von den Nesseln befreite. Auch seine Worte waren ihm noch immer im Gedächtnis: „Habt keine Angst.“, hatte er getröstet. „Alles wird wieder gut.“ Je mehr giftigen Schleim er aus dem Gefieder geholt hatte, desto schneller beruhigten sich auch die kleinen Herzen. Schließlich war er der Einzige, bei dem alles heil geblieben war und der es laut seinem Vater dann auch verdiente, in Tabrans Schule zu gehen. Seine Brüder würden von niederen Ausbildern trainiert werden.

Dieses Mal würde er jenes kleine Herz aber nicht beruhigen können, das wusste Joran. Er konnte nur zusehen. Aber er wusste, Eludeh empfand ja auch keine Angst, sondern pure Freude darüber, dass sie hier an etwas Größeres glauben durfte, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Ihre Angst und die Gründe dafür waren uns allen ja hinlänglich bekannt.

Einige Zeit später, in der alle, die es konnten, tindaranische Gebete gesprochen hatten, kam die Priesterin zu uns und gab uns eine Art Hängematte. Dort hinein legte Eludeh Centus-Shimar. Dann gingen Shimar und ich mit der Priesterin in die Mitte des Raumes hinter die schon von Shimar erwähnte weiße Linie. Eludeh stand auf deren anderer Seite. „Eludeh, Tochter des Marcellus und der Livia, sage uns nun, wie dein Sohn heißen soll.“, forderte die Priesterin sie auf. „Centus-Shimar soll er heißen, Priesterin!“, sagte Eludeh deutlich, wenn auch mit etwas zitternder Stimme. „Wer gibt dieses namenlose Kind in sein Leben als Centus-Shimar im Schutze der tindaranischen Gottheiten?“, fragte die Priesterin in den Raum. Shimar und ich stellten uns nach vorn. Die Priesterin gab uns je eine Trageschlaufe der Taufdecke in die Hand und wir überschritten die Linie. „Ich, Shimar, übergebe dir, Eludeh, Centus-Shimar in sein Leben im Schutze der tindaranischen Gottheiten.“, sagte Shimar feierlich und übergab Eludeh seine Schlaufe. „Ich, Betsy, übergebe dir, Eludeh, Centus-Shimar in sein Leben im Schutze der tindaranischen Gottheiten.“, sagte auch ich und übergab meine Schlaufe. Eludeh wickelte den Kleinen aus der Decke und zog ihm seine normalen Kleider an. Dann sagte sie: „Ich danke euch, Shimar und Betsy.“

Von den hinteren Bänken nahm ich ein Schnäuzen wahr. Ich ahnte, dass die sonst so taffe Jenna ihre Gefühle nicht mehr hatte zurückhalten können. „Sobald das hier zu Ende ist, sollten wir machen, dass wir hier raus kommen.“, zischte Jenna. „Ich habe keine Lust darauf, dass mich jemand so sieht.“

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