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Maron hatte seinen Koffer in den Kofferraum gewuchtet und hatte sich neben Cenda gesetzt, die den Jeep sofort in Gang setzte. „Wohin fahren wir, Techniker?“, fragte Maron. „Mann, sind Sie neugierig.“, schnodderte die Celsianerin zurück. „Ich will ja nur wissen, ob ich demnächst ein paar Wochen in einer engen Sonde verbringen muss oder so etwas. Dazu hätte ich nämlich auf Garantie noch abnehmen müssen. Außerdem leide ich unter Platzangst.“ Keine Panik, Specki., dachte Cenda. Sie wollte das besser nicht laut sagen, denn schließlich hätte Maron rein vom Rang her ihr Vorgesetzter sein können. Auch Celsianerinnen können respektvoll sein. Statt dessen sagte sie nur: „Keine Angst, Sir. Auf solche speziellen Bedürfnisse nehmen wir natürlich Rücksicht.“

Sie kamen auf einem menschenleeren Parkplatz an. Hier stiegen sie aus und Cenda schaute sich nervös nach den beiden Männern um. „Hier sind wir.“, hörte sie bald Scottys Stimme. Sie drehte sich in die Richtung und sah seine Gestalt etwas schemenhaft in der Ferne. „Gehen wir.“, wandte sie sich an Maron, der seinen Koffer griff und hinter ihr her ging.

Sie kamen an eine Transporterkonsole, die eigentlich für das Beamen von Planet zu Planet bestimmt war. Es gab ja auch noch Leute, die unter Flugangst litten. Vor der Konsole saß Scotty. Er hatte einen Datenkristall in das entsprechende Laufwerk gesteckt, an das man normalerweise nur mit Spezialwerkzeug kommen konnte, damit eine Manipulation des Systems verhindert werden konnte. Aber Scotty, Yel und Cenda waren ja im Besitz von solchem Werkzeug, seit sie für die Wartungsfirma arbeiteten. „Auf die Plattform mit Ihnen.“, zischte Cenda Maron zu. „Es ist vier Uhr morgens und in einer Stunde kommt der erste Schub Pendler und die Frau, die den Transporter eigentlich bedient. Ich möchte unserer Kollegin keine unangenehmen Fragen beantworten müssen.“ „Wie wollen Sie mich denn nach Tindara kriegen?“, fragte Maron. „Die Fristen sind um und ein Beaming dorthin ist nicht mehr legal. Tindara wird von der Föderation als Feind …“ „Quatschen Sie keine Opern!“, drängte Yel und schob Maron in Richtung Plattform. „Scotty hat ein Virus geschrieben, das die Sicherheitsprotokolle umgeht. Sie werden schneller auf Zirells Station sein, als Sie Zirells Station sagen können und jetzt los!“

Yel schob von hinten und Cenda zog von vorn und so beförderten sie den sichtlich verwirrten Maron samt Koffer auf die Plattform. „Danke für das, was Sie für mich getan haben, Technikers.“, wandte sich Maron an Cenda und Scotty. „Und natürlich auch ein Dank an Sie, Yel. Ich hätte nie gedacht, dass ein Zivilist so mutig ist. Und Sie zwei: Lassen Sie sich nicht erwischen, Technikers! Das ist ein Befehl!“ „Eye, eye, Sir!“, riefen Cenda und Scotty wie aus einem Mund. „So will ich das hören!“, gab Maron lobend zurück. Dann nickte er Scotty zu, der den Transporter aktivierte.

Maron fand sich in einem verlassenen Teil der Station wieder. Viel Zeit, sich umzusehen, hatte er aber nicht, denn im selben Moment warf ihn ein Kraftfeld nieder. An der Wand konnte der Demetaner ein Computermikrofon sehen. Er versuchte aufzustehen, um sich IDUSA gegenüber zu erkennen zu geben. Aber immer, wenn er es fast geschafft hatte, warf ihn das Kraftfeld erneut zu Boden. „Komm schon, IDUSA!“, schrie er in Richtung des Mikrofons. „Du musst mich doch erkennen! Jenna wird doch hoffentlich nicht alle meine Daten gelöscht haben! Vergleiche meinen Stimmabdruck! Mach schon!“ „Tut mir leid.“, gab die Computerstimme des Stationsrechners nüchtern zurück. „Ich darf von Ihnen keine Befehle entgegennehmen.“ „Dann hol Zirell.“, schlug Maron vor. „Ich werde ihr alles erklären.“ In der Zwischenzeit hatte er es aufgegeben, sich gegen das Kraftfeld zur Wehr zu setzen.

„IDUSA, lass ihn aufstehen!“ Die weibliche Stimme, die dem Rechner gerade diesen Befehl erteilt hatte, kannte Maron nicht. erst als das Kraftfeld inaktiv war und sich die Frau mit festem Schritt Marons Position näherte und ihn auf demetanisch ansprach, erkannte er sie. „Wie kommst du hier her?“, fragte sie ernst, während sie auf ihn herabschaute. „Sagen wir so, ich hatte Hilfe.“, erwiderte Maron ebenfalls in seiner Muttersprache. Dann richtete er sich schwerfällig auf. Erst jetzt sah er ihr Gesicht. „Wer bist du?“, fragte er. „Ich bin es.“, lachte sie. „Sedrin. Erinnerst du dich nicht mehr an mich?“ Maron musterte sie erneut. „Sicher, aber die tindaranische Uniform verkleidet dich total.“, sagte er. „Findest du?“, grinste Sedrin. „Ja.“, meinte Maron. „Wie es aussieht, bist du jetzt Commander Zirells erste Offizierin.“ „Das stimmt.“, sagte Sedrin. Dann wandte sie sich erneut an das Mikrofon, in das sie den Befehl von gerade gesprochen hatte. „IDUSA, sag Commander Zirell Bescheid! Sag ihr, wir haben einen Gast und sie soll herkommen!“ Sie drehte sich in Richtung Shuttlerampe. „Ich muss los.“, sagte sie. „Techniker Mc’Knight und Shimar warten auf mich. Rühr dich nicht vom Fleck. Zirell kümmert sich.“ Damit ging sie. Die hat ganz schön Mumm., dachte Maron. Erledigt einen Eindringlingsalarm zwischen Frühstück und Außenmission.

Zirell staunte nicht schlecht, als sie Maron sah. „Wie zur Hölle kommst du hier her?!“, fragte sie ernst. „Ich hatte Hilfe. Mehr sage ich nicht.“, gab Maron nüchtern zurück. Er sagte zwar nichts weiter laut, aber Zirell konnte als geübte Telepathin den gesamten Vorgang in Marons Kopf nachlesen. Er hatte nichts dagegen, wollte mit seinem Verhalten aber auch nur IDUSA schützen. Er wusste, dass der Rechner alles, was auf der Station geschah, aufzeichnen musste. Wenn die falsche Person dann die Daten auslesen würde, könnte alles herauskommen. Das wollte er auf keinen Fall!

„Na komm.“, sagte Zirell und half ihm auf. „Wir werden dich erst mal im Gästequartier unterbringen. Dann sehen wir weiter.“

Ich fand mich auf meinem Bett in meiner Wohnung wieder. Neben mir saß Joran. Wie ich hier her gekommen war, wusste ich nicht. Ich erinnerte mich nur daran, dass ich nach meinem Dienst in einen Park gegangen war, um in Ruhe abzuschalten. Er musste mich dort gefunden haben.

„Sieh an.“, lächelte er mir zu. „Du bist ja wach, Allrounder.“ „Das bin ich wohl.“, sagte ich noch etwas benommen. „Wie hast du diese Tür aufgekriegt?“ „Nachdem du den Sicherheitscode einmal eingegeben hast, den dir die Behörden gegeben haben, musstest du ihn doch ändern.“, erklärte er. „Dabei konntest du auch wählen, ob die Tür weiterhin durch Stimmabdruck oder durch deinen biologischen Fingerabdruck gesichert werden sollte. Du hattest dich für Letzteres entschieden. Das hast du mir neulich Abend gesagt. Also war es, weil ich dich ja praktisch bei mir trug, für mich ein Leichtes, deine Hand auf den Sensor zu legen.

Unwillkürlich musste ich an das denken, was im Lager geschehen war. Vor allem meine Äußerung gegenüber Jones bezüglich der Gefangenen kam mir wieder in den Sinn. Angesichts der Rohheit, die diese zum Ausdruck gebracht hatte, wurde mir übel. „Ich brauch’ ’ne Tüte.“, sagte ich. Er zog eine Tüte aus seiner Tasche, die er schon vorsorglich repliziert haben musste. Dann hielt er mir den Kopf, während ich mich meines Frühstücks entledigte. „Familie Reiher wohnt im Zoo.“, scherzte er. Ich lachte. „Sorry, Joran.“, sagte ich dann. „Passiert mir oft, wenn ich Stress habe.“ „Und jetzt hast du in der Tat großen Stress.“, erkannte der Vendar und strich mir über den Kopf. Dabei gab er ein rhythmisches: „Sch-sch, sch-sch.“, von sich. Ich genoss seine „Behandlung“ und fragte mich, ob der Typ mit der Schlange im Bauch aus Shannons Schmöker etwas Ähnliches mit jemandem gemacht hätte. Jedenfalls würde Shannon bestimmt so etwas äußern, wenn sie uns jetzt sehen könnte. Ich lachte und Joran sagte grinsend: „Geht doch.“ Dann drehte er mich herum und legte meinen Kopf an seine Brust. Ich begann zu weinen. „Oh, Joran.“, schluchzte ich. „Ich habe tatsächlich meine Freundschaft zu Eludeh zerstört. Ich wollte ihr unseren Plan mitteilen. Aber sie hasst mich jetzt. Das war dann wohl die Freundschaft, die ich zerstören sollte. Lange halte ich das nicht mehr aus. Die Nihillaner haben wirklich keinerlei Moral. Das kommt wohl daher, weil sie auch ein Lebewesen als einen Klumpen Materie sehen und als nichts weiter. Der Mensch ist nicht mehr als die Summe seiner Teile. Das ist ihr Leitspruch. Das, was wir als Bewusstsein bezeichnen, also die neurale Energie, ist für sie wohl nicht mehr als elektrischer Strom.“ Er sah mich mitleidig an. „Das Schlimmste ist.“, fuhr ich fort. „Die tun Dinge, die bei uns als Verbrechen gelten, um die Gefangenen gefügig zu machen. Sexuelle Belästigung zum Beispiel. Sie sagen, es ist das Effizienteste. Damit haben sie wohl leider oft Erfolg gehabt. So etwas kann doch die Föderation nicht zulassen! Pfui Teufel!“

Er richtete mich auf. „Du hast dich als sehr moralisch fest erwiesen.“, sagte er. „Du hast dich nicht von ihren Lügen und ihrem amoralischen Verhalten verführen lassen. Auch, wenn du etwas gesagt oder getan hast, dann geschah es in der Rolle, die du spielen musst, um sie zu entlarven. Wenn dir das zu viel wird, können wir versuchen, ob du die Mission abbrechen kannst. Willst du die Mission abbrechen?“ Ich zögerte. Er wiederholte seine Frage: „Willst du die Mission abbrechen?“

Ich holte tief Luft, nachdem ich eine Weile überlegt hatte. Dann sagte ich: „Nein! Jetzt erst recht nicht! Ich kann heute Nacht dafür sorgen, dass ihr ins Lager gelangen könnt. Ich manipuliere das Alarmsystem und dann ziehst du die Sache mit Eludeh durch. Später werde ich um Erlaubnis bitten, dich verfolgen zu dürfen. Du wirst mir im Kampf Eludehs Körper entwenden und dann werde ich später aussagen, dass der Kommandarus mir diesen Befehl erteilt hat, obwohl er genau wusste, dass du viel stärker bist als ich und ich rein rechnerisch keine Chance gegen dich habe. Ethius steht auf Zahlen und Wahrscheinlichkeiten. Er wird Jones zu den Müllfliegern versetzen. Vielleicht sehnt er sich ja sogar so nach Evain, dass er sie zurückholt.“ „Wie intrigant du sein kannst, Allrounder.“, lobte Joran. „Ich kann nichts dafür.“, erwiderte ich. „Ich bin eine Frau.“

Er legte mich wieder auf das Kissen zurück, um die Wohnung zu verlassen und wenig später mit einem Gegenstand in der Hand zurückzukehren. Er gab mir das Ding in die Hand. Ich erkannte es. „Das ist doch deine Medizinpatrone für den Hypor, mit dem du dir das tindaranische Medikament spritzen musst.“, stellte ich fest. „In der Tat.“, erwiderte er. „Was fällt dir auf?“

Ich betastete die Patrone genauer. „Schüttele sie doch mal.“, schlug er vor. Das tat ich. „Sie ist nicht mehr ganz voll.“, sagte ich dann. Danach überlegte und rechnete ich. Joran war am Anfang eines Sifa-Zyklus, als wir hier hergekommen waren. Die Patrone müsste viel leerer sein. „Hast du deinen Zyklus mit Absicht unterbrochen?“, fragte ich leicht unsicher. „In der Tat.“, sagte Joran. „Die Scheinübertragung war vor drei Tagen. Morgen wird meine Sifa bereit sein, Eludehs Geist aufzunehmen. Oder besser, schon heute Nacht.“ „Du hast das alles längst geplant.“, stellte ich fest. „Was hättest du gemacht, wenn der Widerstand zu unserem Plan nein gesagt hätte?“ „Dann hätte ich die Scheinübertragung abgewartet, dann die Ruhezeit und hätte ganz normal weiter gemacht.“, entgegnete er. „OK.“, sagte ich. „Dann bis heute Nacht.

In Sytanias Palast war inzwischen auch angekommen, dass die Tindaraner wussten, dass Logar seine Kräfte mit denen der Prinzessin vereint hatte, aber es nur nicht zugeben wollte.

Sytania und Telzan saßen vor dem Kontaktkelch und beobachteten die sich für ihre Verhältnisse langsam nähernde IDUSA. „Sie kommen her, Milady.“, sagte Telzan. „Ja.“, entgegnete Sytania. „Sie kommen her, weil mein dummer Vater sich in Widersprüche verwickelt hat. Sedrin Taleris will herausfinden, was Wahrheit und was Lüge ist. Aber sie haben auch den tindaranischen Piloten bei sich. Den werde ich auch brauchen.“ „Wozu braucht Ihr Shimar?“, fragte der etwas irritierte Vendar. „Ganz einfach.“, erwiderte die Prinzessin. „Wir brauchen eine Menge telepathischer Energie für den Schild. Die kann die bloße Vereinigung unserer Kräfte nicht bringen. Vor allem müssen wir immer nachladen können. Ich habe eine Menge schwächerer Telepathen von euch gefangen nehmen lassen, dass wissen du und deine Männer. Sie sollen Energiekristalle mit ihrer Energie füllen. Das tun auch alle sehr bereitwillig. Sicherlich würden sie es unter anderen Umständen nie für mich tun. Aber jetzt ist es höchste Eisenbahn. Ich selbst hätte ja nie gedacht, dass ich mal mit meinem Vater zusammenarbeite, aber besser der Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, wie die Terraner sagen. Angesichts dessen, was die Nihillaner vorhaben, ist es besser so. Ich bin sicher, niemand von uns will sterben. Wenn seine Begleiterinnen weg sind, bringe ich dich zu ihm und du erklärst ihm die Sache. Mal sehen, was er sagt.“

Shimar, Sedrin und Jenna hatten den Interdimensionsflug hinter sich. „Wo wollt ihr anfangen.“, erkundigte sich Shimar. „Wir werden in Logars Wolkenburg beginnen.“, sagte Sedrin. „Bring uns dorthin und warte mit IDUSA in einer geostationären Umlaufbahn. Wir sagen dir Bescheid, wenn wir wieder heraufgebeamt werden wollen.“ „Denken Sie wirklich, Logar wird reden?“, mischte sich das Schiff ein. „Laut meiner Datenbank besteht eine Wahrscheinlichkeit von 89,445 %, dass er das nicht tun wird.“ „89,445?“, wiederholte Sedrin. „Na, da haben wir ja noch einige paar Prozente, auf die ich bauen kann.“ „Sie scheinen nicht zu verstehen.“, erklärte das Schiff. „Die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass Logar nicht redet, als dass er redet.“ „Sie ist größer, IDUSA.“, sagte Sedrin. „Aber sie ist nicht gen null.“ „Haarspalterei wird Ihnen nichts nützen.“, argumentierte IDUSA. „Ich muss Sie nur vor einer großen Enttäuschung bewahren. Ich bin ein Beschützerschiff und muss daher alles für das Wohl meiner Crew …“

Shimar gab IDUSA mit strenger Stimme ein Kommando auf Tindaranisch, worauf sie verstummte und einen Schwenk vollführte. „Da wären wir, Ladies.“, sagte Shimar dann und deutete hinaus. Sedrin und Jenna sahen die Wolkenburg, Logars Schloss, direkt unter sich. „Beamen wir runter, Techniker.“, sagte Sedrin und griff die Tasche mit ihrer Ausrüstung. Jenna nickte und tat das Gleiche. Shimar aktivierte IDUSAs Transporter und wünschte beiden viel Glück.

Ishan war bei Zirell vorstellig geworden. Dem androiden Mediziner waren einige Ungereimtheiten aufgefallen. Außerdem wollte er Zirell noch sagen, dass er einige Ergebnisse der Untersuchungen von Eludehs Kind bekommen hatte. Der Kleine würde aufgrund seines einwöchigen Brutdefizites keine Schäden zurückbehalten. Das hatte man im Rahmen der Untersuchungen im Auftrag der tindaranischen Jugendfürsorge bereits festgestellt. Während der Kleine noch auf der Station war, war er für diese Art von Untersuchungen noch nicht alt genug gewesen.

„Setz dich.“, forderte Zirell ihn auf, als er ihren Bereitschaftsraum betreten hatte. Der Androide folgte der Aufforderung. „Ich hoffe.“, begann die tindaranische Kommandantin, du hast nichts dagegen, wenn ich mir etwas zum Trinken repliziere.“ „Vom medizinischen Standpunkt aus habe ich sicher nichts dagegen.“, sagte der Arzt. „Trinken ist gesund und ich nehme nicht an, dass du dir Alkoholika replizieren wirst.“ „Keine Sorge.“, wiegelte die Tindaranerin ab. „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.“ Damit holte sie ein riesiges Glas terranischer Kuhmilch aus dem Replikator und präsentierte es Ishan. „Zufrieden?“, fragte sie knapp. Der Androide nickte.

Beide setzten sich an Zirells Schreibtisch. „Also.“, sagte sie. „Was ist los?“ „Es erfreut mich, dir mitteilen zu können, dass Centus-Shimar keine Schäden aufgrund seines frühen Schlupfes davongetragen hat. Der Kinderarzt in dem Heim, in dem er jetzt ist, hat mit mir gesprochen und mir dies mitgeteilt. Die normale Brutdauer für ein nihillanisches Ei beträgt 30 Tage. Er ist also rund ein Viertel der Zeit zu kurz im Ei gewesen. Das ist genau so, als würde eine Terranerin ungefähr im siebten Monat eine Frühgeburt erleiden. Oder …“ „Ishan!“, unterbrach ihn seine Vorgesetzte scharf. „Ich habe schon verstanden. Mir ist klar, dass du noch zig andere Beispiele von diversen Spezies aufzählen könntest, aber das ist nicht notwendig. Wichtig ist, dass es dem Kleinen gut geht. Falls Joran und Betsy Eludeh befreien können, wird sie das sicher freuen. Aber was ist denn noch? Du hast von mehreren Dingen gesprochen, als du um einen Termin bei mir gebeten hast.“

Der Androide zog ein Pad aus seiner Tasche und hielt es ihr vor die Nase. „Eine Mail von Sianach.“, stellte Zirell fest. „Lies sie dir bitte durch.“, erklärte Ishan. „Wie kann ich den Sifa-Zyklus aller Vendar auf New-Vendar-Prime synchronisieren?“, las Zirell laut. „Was hat sie vor?“ „Keine Ahnung.“, sagte Ishan. „Ich habe mit ihr gesprochen, aber sie wollte gegenüber mir nicht raus mit der Sprache. Ich habe ihr aber die Informationen gegeben, die sie haben wollte. Ich denke nicht, dass sie etwas Böses vorhat. Sianach ist unsere Freundin und wenn sie etwas tut, dann ist das sicher nichts Schädliches. Wenn sie vorgehabt hätte, die anderen Vendar zu schädigen, dann hätte sie sicher nicht mich ins Boot geholt. Ich habe ihr gesagt, dass sie allen sagen muss, dass sie am gleichen Tag das Medikament absetzen müssen. Dann kommen alle gleichzeitig in die Scheinübertragung und die Ruhephase und dann in einen neuen Sifa-Zyklus.“ „Trotzdem wüsste ich gern, was sie will.“, erwiderte Zirell ob seiner Erklärung. „IDUSA, verbinde mich mit Sianachs Rufzeichen!“

Joran und ich wussten in dieser Nacht genau, was wir zu tun hatten. Ich war auf meinem Posten und würde auf ihn warten, das wusste er, als er den Weg in die Höhlen antrat, um Dirans Schiff in die Planetenumlaufbahn zu schaffen. Würde er erst nach dem Aufnehmen von Eludehs Geist in seine Sifa hierher zurückkehren, würde die Gefahr bestehen, dass man ihn vorher erwischen könnte. Wenn er sich aber vom Computer des Schiffes direkt in Eludehs Zelle beamen lassen würde und auch wieder hinaus, würde ihm nichts geschehen können. Für den Ausfall der Transporterscrambler würde ich sorgen, das wusste er. Wir hatten ja erst meine Motivation überprüft und er konnte sich meiner sicher sein.

„Sie ist bereit.“, hörte Joran eine bekannte Stimme, als er die Höhle, in der sich das Schiff befand, betrat. Er erkannte Artus, der in letzter Zeit sehr viel über die Technik des Veshel gelernt hatte. So viel, dass er es bereits warten konnte. Joran hatte ihn dafür bewundert. Er war zwar ein alter Mann, aber anscheinend war sein Geist noch sehr rege.

„Das Hauptsystem läuft!“, teilte Artus dem staunenden Vendar stolz mit, als sich dieser langsam näherte. „Du kannst sofort starten.“ „Ich danke dir, Artus.“, sagte Joran, während er ins Cockpit stieg. „Es kann sein, dass Eludeh und ich nicht zurückkehren.“, rief er Artus noch einmal in Erinnerung. „Das macht nichts.“, entgegnete der Alte. „Ich hörte, sie hat jetzt auch noch einen kleinen Sohn, für den sie sorgen muss. Da ist es nichts mehr mit gefährlichem Widerständlerleben. Bring sie in Sicherheit, hörst du?“ Joran nickte ihm noch einmal freundlich zu und schloss die Luke, um gleich darauf zu starten.

Er hielt das Schiff nur wenige Zentimeter über dem Boden. 30, um genau zu sein. Er wusste, dass es rund herum nur ebenfalls genau so viel an Platz gab. Er wusste auch, dass er das Schiff früh genug schräg stellen musste, um aus dem engen Höhleneingang unbeschadet herausfliegen zu können. Ihm kamen wieder die Lästereien anderer Vendar-Piloten in den Sinn, für die Dirans Schiff starke Ähnlichkeit mit einem hoch schwangeren Walross hatte. Diran hatte den Antrieb auf sehr unempfindlich eingestellt, denn er war im Vergleich zu einigen Anderen ein recht unsicherer Flieger. Deshalb mochte er es nicht, wenn der Antrieb beim kleinsten Streicheln der Steuerkontrollen schon reagierte. Joran aber wusste dies und wusste auch, damit umzugehen. 200 Meter vor dem Höhlenausgang schaltete er die elektronische Trimmung, die für die gleichzeitige Ansprache aller Antriebsspulen sorgte, ab. Eigentlich war das sehr früh, aber er wusste, dass die Antriebsfelder verzögert reagieren würden. 100 Meter vor dem Ausgang begann er dann , das Schiff leicht schräg zu stellen. Mit Freude stellte er bald fest, dass die schräg nach aufwärts gerichtete Nase des Schiffes tatsächlich den Weg mitten durch den Eingang fand. Jetzt einfach nur halten., dachte er. Dann wartete er, bis das Heck gefolgt war und schaltete die elektronische Trimmung wider ein, um den Steigflug in die Umlaufbahn fortzusetzen. „Gut gemacht.“, flüsterte er dem Schiff zu. „Du bist kein hoch schwangeres Walross. Man muss nur wissen, wie man mit dir umzugehen hat. Zärtlich, aber bestimmt. Du magst es eben nicht, wenn man an dir herumzerrt und auch nicht, wenn man zu spät ein Manöver ankündigt.“

Ich hatte meinen Posten in der Wachzentrale eingenommen. Ich war etwas nervös, versuchte aber, mir nichts anmerken zu lassen. Wenn der Computer mich über den Eindringlingsalarm informieren würde, würde ich eine Beschreibung erbitten. Dann würde ich das System so manipulieren, dass die Anderen zum komplett falschen Ende des Geländes geschickt wurden. Das Umerziehungslager war groß. Selbst wenn sie merken würden, dass sie am falschen Ende waren, würde es noch ziemlich lange dauern, bis sie zurück waren. Das würde Joran alle Zeit geben, die er brauchte. Später würde ich dann überraschend Eludehs Tod melden und so weiter. Ich hoffte, dass Eludeh wenigstens Joran noch vertraute. Das Vertrauen zu mir hatte sie ja wohl gänzlich verloren. Mann, musste ich eine gute Schauspielerin sein, dass sogar eine Telepathin wie Eludeh auf mich hereinfiel. Aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Meine so genannten Kameraden vom nihillanischen Militär, die hatte ich narren wollen, aber nicht Eludeh! Aber das war wohl wirklich und wahrhaftig die Freundschaft, die ich laut der Weissagung zerstören sollte.

Ein Alarmsignal riss mich aus meinen Überlegungen. „Computer, was ist der Grund für den Alarm?!“, fragte ich mit Befehlston ins Mikrofon. „Eindringling in Zellenblock C, Zelle 2225.“, kam es zurück. „Beschreiben!“, befahl ich. „Geschlecht: männlich, Spezies: klingonisch, Größe: 2,30 m …“, begann der Computer. „Beschreibung halt!“, fiel ich ihm ins Wort. Dann gab ich meinen Sicherheitscode ein und sendete eine Nachricht an alle Patrouillen, die ich wie angekündigt zu einem ganz anderen Ort schickte. Als momentane oberste Wachhabende war mir das durchaus möglich.

Joran hatte Eludeh geweckt. Sie hatte geschlafen, aber sie erkannte ihn sofort. „Ich bin hier, um dich zu befreien.“, flüsterte der Vendar ihr zu. „Wie willst du das machen?“, flüsterte sie zurück. „Ich bin nicht allein.“, flüsterte Joran. „Betsy ist hier. Sie lenkt die Wachen ab, aber das geht sicher nicht für lange. Wir müssen uns beeilen. Ich muss dich jetzt leider töten, aber nicht so, wie du denkst.“ „Tu, was immer du tun musst.“, flüsterte Eludeh. „Dir vertraue ich noch. Mit Betsy sieht das schon anders aus. Sie hat mich erst in diese Lage gebracht und hat auch noch aus freien Stücken mitgemacht. Sie war es, die mir einen Texikutor eingesetzt hat. Gestern habe ich gebetet, weil ich so verzweifelt war. Das Ding hat meine Gedanken gelesen und mir Schmerzen bereitet, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche.“ „Das musste sie tun, um glaubwürdig zu wirken.“, entschuldigte mich Joran. „Aber jetzt ist gleich alles vorbei, wenn du mich machen lässt.“ „Na schön.“, sagte Eludeh. „Tu, was du vorgeschlagen hast.“

Joran legte seine Hände auf Eludehs Schläfen. Er spürte die Anwesenheit ihres Geistes und die Reaktion seiner Sifa. Das Organ war zur Aufnahme von Eludehs Energie bereit. Oh, ja! Joran visualisierte seine Hände, wie sie Eludehs Geist umfassten und in seine Sifa zogen. Es hatte funktioniert und war sogar sehr schnell und leicht gewesen. Dann nahm Joran sein Sprechgerät und gab eine Abfolge von Befehlen ein, auf die der Mishar ihn heraufbeamte.

Die Patrouillen hatten mir gemeldet, dass sie keinen Eindringling gesehen hatten. „Da hat wohl mal wieder ein Sensor verrückt gespielt.“, sagte ich abschätzig und zeigte auf zwei Soldaten. „Sie und Sie, Mitkommen!“ Einem Dritten machte ich per Fingerzeig unmissverständlich klar, dass er meinen Posten übernehmen sollte.

Wir anderen drei machten uns auf den Weg in den Zellentrakt. Per Sicherheitscode öffnete ich die Tür von Eludehs Zelle. Reglos lag sie vor mir, aber damit hatte ich gerechnet. Nur durfte ich das nicht zeigen. Deshalb zog ich meinen Erfasser und scannte sie. „Sie ist tot.“, stellte ich fest. „Sieht aus, als hätte jemand ihre neurale Energie einfach abgesaugt.“

Ich ging zurück zu meinem Wachhäuschen, um die Sache per SITCH an Jones zu melden. „Wie konnte das passieren?“, fragte er mich. „Ich weiß nur, dass es einen Eindringlingsalarm gegeben hat.“, log ich. „Mehr nicht.“ „Na ja.“, sagte Jones. „Ist ja auch egal. Jeder tote Widerständler ist ein guter Widerständler. Die Müllflieger werden sich um ihren Körper kümmern. Eine andere Verwendung gibt es nicht. Ihr Gewebetypus ist zu selten. Es ist schon jemand aufgestiegen und beamt sie gerade aufs Schiff. Die Entsorger sind immer sehr schnell.“ Jetzt musste ich meinen Plan etwas ändern, deshalb sagte ich: „Lassen Sie es mich wieder gut machen, Kommandarus, indem ich den, der das getan hat, verfolge. Ich habe einen Verdacht.“ „Also gut.“, schnaubte Jones. „Kommen Sie zur Basis und nehmen Sie sich ein Shuttle. Hoffentlich kriegen Sie ihn!“ „Zu Befehl, Kommandarus!“, erwiderte ich zackig und war aus der Tür.

Joran wartete am verabredeten Platz im Weltraum auf mich. Er war sichtlich überrascht, als sich ihm ein nihillanisches Shuttle näherte, das aber so gar nichts mit der Bauart nihillanischer Kampfschiffe zu tun hatte. Wie ein Frachter sah es aus und laut Sensoren war Eludehs Körper an Bord, aber die Pilotin, deren Bild Joran nach Aufforderung an den Mishar, das Innere des Cockpits zu scannen, gut sehen konnte, kannte er nicht. Er beschloss, sich zunächst hinter einem nahen Mond zu verstecken und abzuwarten.

Auch ich hatte mir ein Shuttle besorgt und war der Antriebsspur von Dirans Schiff gefolgt. Laut Computer gab es dort aber noch eine zweite von einem durchaus größeren und langsameren Schiff. Das musste der Müllflieger sein. Wie wir jetzt noch unseren Plan verwirklichen sollten, wusste ich nicht.

Joran war über die Langstreckensensoren jetzt auch meines Shuttles ansichtig geworden. Da kam ihm eine Idee. Wenn er auf das Müllshuttle feuern würde, würde die fremde Pilotin militärische Hilfe anfordern. Und wer war mit einem Kampfschiff in der Nähe? Ich. Joran würde auf den Hauptenergieverteiler des Müllschiffes schießen, damit es nicht mehr manövrieren könnte. Dann würde sie mir Eludehs Leiche übergeben müssen.

Er stieg in der Deckung des Mondes auf und stieß dann wie ein Raubvogel auf das Müllschiff nieder, um im nächsten Moment aus allen Rohren auf dessen Energieverteiler zu schießen und dann genau so schnell wieder zu verschwinden. So., dachte er. Dann warten wir mal ab.

Der Computer meldete mir einen eingehenden Notruf. „Durchstellen!“, befahl ich. „Hier ist Zivilpilotin Evain an Bord von Entsorgungsschiff 322. Ich bin beschossen worden und benötige Hilfe.“, sagte eine mir wohl bekannte Stimme. Evain! Ausgerechnet Evain! Ob sie meine Stimme wohl erkennen würde? Aber Moment mal, das ließ sich doch verhindern! Im Stimmeverstellen war ich ziemlich gut! Außerdem tat die schlechte SITCH-Verbindung das Übrige. Ich legte also einen leichten irischen Akzent in mein Englisch und machte meine Stimme etwas höher. Da aufgrund der schlechten Verbindung kein Visokom möglich war, würde sie mein Gesicht nicht erkennen können. Dann sagte ich: „Hier ist Wachoffizierin zweiter Klasse Josephine Connors. Machen Sie sich keine Sorgen, ich kümmere mich.“

Joran sah, dass ich auf ihn zu flog und die Waffen geladen hatte. Im gleichen Moment, in dem ich feuerte, drehte er sein Schiff weg und simulierte einen Treffer im Antrieb. Ich befahl meinem Schiffsrechner, eine Verbindung mit Evain herzustellen. „Entsorger 322, Sie sind außer Gefahr, Wiederhole, außer Gefahr.“ „Danke, Wachoffizierin zweiter Klasse Josephine Connors.“, sagte Evain. „Ich habe aber noch ein weiteres Problem. Die Hauptenergie muss in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ich habe eine Leiche an Bord und der Frachtraum lässt sich nicht hermetisch abriegeln. Verwesungsgase sind giftig. Die Umweltkontrollen funktionieren nicht mehr.“ „Keine Angst.“, entgegnete ich. „Ich übernehme Ihre Fracht. Ich beame sie in meinen Frachtraum. Ich werde sie zu den Zielkoordinaten bringen. Ich werde auch für Sie technische Unterstützung anfordern.“

Ich erfasste Eludehs Leiche mit dem Transporter meines Schiffes und beamte sie in dessen Frachtraum. Dann flog ich aus dem Sonnensystem in den leeren Raum. Dies war Joran nicht verborgen geblieben, der mir folgte. Wenig später hatte er Eludeh und mich an Bord seines Schiffes gebeamt. „Haben wir’s ja doch noch geschafft.“, sagte ich erleichtert. „In der Tat.“, bestätigte Joran. Dann legte er seine Hände in Eludehs. „Warte!“, hielt ich ihn zurück. „In ihrer Nase befindet sich ein Texikutor. Den müssen wir erst entfernen. Sonst ist sie unfrei in ihren Gedanken und auch körperlich. Das verdammte Ding hilft auch dabei, sie zu lokalisieren. Sag dem Replikator, er soll mir eine lange Pinzette geben.“ „Bist du sicher, Allrounder, dass du so etwas hinbekommst?“, fragte Joran. „Ich meine, in der Nasenhöhle ist es dunkel und man sieht nicht, was man tut.“ „Wieder ein Vorteil für mich.“, lächelte ich. „Und jetzt mach schon.“

Er tat, worum ich ihn gebeten hatte und ich zog den Texikutor aus Eludehs Nase. „Den wirst du jetzt brav eintüten und gut aufheben als Beweis.“, sagte ich. „Wenn sie das Ding bei mir finden, mache ich mich verdächtig.“ „Schon gut.“, sagte Joran. Dann sah er mich traurig an. „Damit unser Plan wirklich funktionieren kann, werde ich dich verletzen müssen und dich dann auf dein Schiff beamen, auf das ich ein paar mal feuern werde.“ „Schon gut.“, sagte ich und biss die Zähne zusammen. „Ich werde so vorsichtig vorgehen wie möglich.“, versprach Joran. „Tu das bitte nicht.“, bat ich. „Wir dürfen nicht den kleinsten Verdacht …“ weiter kam ich nicht. Er hatte mit seinem Phaser, der auf Betäubung stand, auf mich gefeuert.

Ich erwachte in einem Militärkrankenhaus auf Nihilla. Neben meinem Bett stand Ustane. „Ich wusste gar nicht, dass sie jetzt hier auch Zivilisten beschäftigen.“, sagte ich benommen. „Das ist, weil es Notstand bei den Sanitätern gibt.“, erklärte Ustane. „Notstand?“, fragte ich. „Warum?“ „Weil die Tindaraner uns den Krieg erklärt haben. Stell dir vor, sie bezeichnen uns als Lügner, Betrüger und amoralisches Gesindel. Angeblich wollen sie der Föderation beweisen, was wirklich in uns steckt und das wir nicht die Wohltäter sind, für die sie uns halten.“

Ich versuchte, mich zu drehen. Dabei spürte ich einen rasenden Schmerz in meiner linken Seite. Joran musste mir noch einige blaue Flecke zugefügt haben, nachdem ich bewusstlos war. „Bleib liegen, Josephine.“, sagte Ustane und schob mich mit sanfter Hand wieder in die alte Position zurück. „Wie ist denn das überhaupt passiert?“, wollte sie wissen. Ich witterte meine Chance. Jetzt würde ich Elvis Jones’ kometenartigen Aufstieg beenden können. Er kannte mich zu gut und wenn er seine einflussreiche Position verlöre, würde ich auch mehr Spielraum haben. Ich musste jetzt dafür sorgen, dass ich bald hier weg konnte. „Jones hat mir die Erlaubnis erteilt, hinter dem Mörder einer Gefangenen her zu fliegen. Aber das war alles nicht so, wie es ausgesehen hat. Alle dachten, er sei Klingone, aber er war ein Vendar. Stell dir das vor, ein Vendar!“ Ich legte etwas mehr Drama in meine Stimme, als ich fort fuhr, „Oh, Ustane, Jones hätte sich doch ausrechnen müssen, dass ich gegen so einen im Nahkampf keine Chance habe. Jetzt hat er auch Eludehs Körper und ist mit ihr auf und davon.“

Sie überlegte und schien etwas auszurechnen. „Du hast Recht.“, sagte sie dann. „Für so ein unmathematisches und somit unwissenschaftliches Verhalten wird seine Laufbahn beendet werden, wenn der Allverstehende Präsident davon erfährt. Ich werde das melden müssen.“ Ich nickte und sie verließ mein Zimmer.

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