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IDUSA hatte an ihrem Stammplatz gedockt. „OK, Gentlemen, es geht los.“, sagte sie und aktivierte ihren Rosannium-Phaser. Wie vereinbart hielt sie sich aber an eine Dosis, die selbst dem schwächsten Telepathen oder Mächtigen eigentlich noch nicht mal Kopfschmerzen, allerhöchstens ein leichtes Unbehagen, bereiten würde. Auf Geschöpfe von Mächtigen, auch auf gegenständliche, würde es aber schon die vom Schiffsavatar vorausgesagte Wirkung geben.

Gespannt sahen sich Shimar und Maron die Sensorenbilder an, die ihnen das Schiff zeigte. „Soll ich es in Zeitlupe wiederholen?“, fragte IDUSA. „Nicht nötig.“, antworteten die Männer wie aus einem Mund. „Nichts ist nichts und bleibt nichts, auch wenn du es in Zeitlupe abspielst. Die Station ist also genau so echt wie du oder wir.“

Mit einem leisen Bsssss fuhr IDUSAs Antrieb herunter. „Da wären wir also, Gentlemen.“, sagte sie. „Home, sweet Home.“ „Ich hätte nicht übel Lust, mich hier zu verstecken.“, meinte Shimar. „Am Liebsten würde ich abwarten, bis man uns offiziell für tot erklärt und dann plötzlich auf meiner eigenen Beerdigung auftauchen. Das wird bestimmt ein Spaß!“ „Ganz deiner Meinung.“, entgegnete Maron. Seine Aussage überraschte den jungen Patrouillenpiloten. Shimar hatte gedacht, sein Vorgesetzter würde jetzt eben diesen raushängen lassen und diesen kleinen Streich verbieten. „Stimmst du zu, um Zirell eins auszuwischen?“, fragte Shimar. „Ihr Tindaraner seid doch Telepathen.“, grinste Maron. „Also, krieg’s raus.“ „Solange es keine Notsituation gibt.“, mischte sich auch IDUSA ein. „Werde ich Ihnen beiden helfen, so gut ich kann. Ich werde meine Systeme auf Sparflamme laufen lassen, so sende ich kaum elektrische Immissionen aus. Ich rate Ihnen auch, in den Frachtraum zu gehen. Dort kann ich Ihre Biozeichen am Allerbesten abschirmen, damit die Sensoren der Station Sie zwei nicht entdecken können.“ „IDUSA!“, zischte Shimar. Ihm war inzwischen klar geworden, dass Maron diesen Plan nur gefasst hatte, um Zirell einen einzuschenken, weil sie ihn immer noch beurlauben wollte, obwohl er seinen Bockmist längst eingesehen hatte und sich sogar bei Marcellus über SITCH dafür entschuldigt hatte. „Also, dann los!“, forderte der Demetaner seinen tindaranischen Mitstreiter auf. Dann gingen beide durch IDUSAs Achterkabine in den Frachtraum. Hier war es sehr eng, aber es würde schon eine Weile gehen. IDUSA würde die Lebenserhaltung nur auf Minimum fahren. Sie würde aber die Geschicke auf der Station genau beobachten, um ihnen sagen zu können, wann es Zeit wäre. Dann würde sie die Männer einfach vor Zirells Nase beamen.

Eludeh und ich waren in der Kommandozentrale bei Zirell angekommen. Die Tindaranerin hatte unser hektisches und fast nervös anmutendes Auftreten durchaus registriert und fragte: „Was ist denn mit euch los? Ihr benehmt euch ja, als hättet ihr terranische Hummeln im …“ „Shimar lebt!“, stieß ich hervor. „Das kann nicht sein!“, entgegnete sie mit fester Stimme. „Wenn es so wäre, hätten Nidell oder ich Maron und ihn sicher längst telepathisch wahrgenommen. Aber das können wir nicht. Ich habe Nidell gefragt und bei mir selbst sieht es auch nicht anders aus.“ „Sie weiß aber, dass sie leben.“, verteidigte Eludeh meine Argumente. „Sie fühlt die Wolldecke!“ Ich stieß sie an und zischte ihren Namen. „Ich finde, Commander Zirell darf ruhig wissen, dass zwischen euch eine Schutzverbindung existiert.“, erwiderte Eludeh darauf. „Für Tindaraner ist das ja normal.“ „Das schon.“, entgegnete ich. „Aber wie es sich für mich anfühlt, habe ich Ihnen im Vertrauen erzählt. Shimar hat gesagt, es kann sich für jeden anders darstellen und bei ihm und mir ist es halt eine warme weiche Wolldecke.“ „Jetzt haben Sie es selbst gesagt, Betsy.“, stellte Eludeh fest.

„Egal.“, sagte Zirell, nachdem sie ein Formular studiert hatte. „Ich muss noch 24 Stunden warten, dann kann ich die Beiden offiziell für tot erklären. Wenn sich bis dahin nichts ändert, werde ich das auch tun.“

Unverrichteter Dinge gingen Eludeh und ich. Was war nur mit Zirell los? Sonst war sie doch auch immer für jeden Hinweis dankbar gewesen, der einen Funken Hoffnung in ihr schürte, dass ein vermisstes Besatzungsmitglied noch am Leben war. War sie denn so nervös wegen der Sache mit Nihilla? Den letzten Krieg gegen Sytania hatte sie doch auch durchgestanden, obwohl sich Tindara von der Föderation gelöst hatte. Sie selbst hatte doch gesagt, dass eine Freundschaft auch mal einen Sturm aushalten müsse.

Plötzlich ließ Eludeh, die mich bis dahin geführt hatte, meine Hand los und drehte sich demonstrativ zu mir. „Gegen das, was Ihre Föderation erleben wird, wenn Nihilla eingebürgert ist, ist die Sklaverei bei Sytania ein Erholungsurlaub!“, sagte sie ernst. Natürlich! Sie hatte mich berührt! Meine Gedanken mussten für sie ein offenes Buch gewesen sein. „Das glaube ich gern.“, beschwichtigte ich sie. „Sie sind ja nicht aus reinem Spaß an der Freude geflüchtet und haben das mit dem Grab ihrer Kinder sicher auch nicht umsonst getan.“ „Stimmt!“, sagte sie mit leicht wütendem Unterton. „Und es wird noch viel schlimmer werden. Wissen Sie, seit unser Staat die Natur nicht mehr als Schöpfung sieht, sondern nur noch als reine Ansammlung von Physik und Chemie, haben sie komplett den Respekt vor ihr verloren. Ich würde mich ja nicht schwer wundern, wenn sie eines schönen Tages darauf kämen, das Universum, wie es die Natur geschaffen hat, als fehlerhaft zu bezeichnen und zu versuchen, ein völlig neues zu erschaffen.“ „Ruhig.“, versuchte ich, ihre Wortflut einzudämmen, denn ich fühlte an der angespannten Haltung, die sie eingenommen hatte, wie sehr ihr das ans Herz gehen musste. „Könnte Ihre Regierung das denn?“, fragte ich und hoffte, sie würde mit Nein antworten, denn meines Wissens war dies völlig unmöglich. Sie aber sagte: „Zumindest haben sie eine Urknall-Maschine.“ Mir stockte der Atem. Vieles hatte ich den Nihillanern zugetraut, aber das nicht! Ich beschloss aber, dieses Gespräch nicht weiter zu vertiefen, denn mir war klar, dass es auch sie schmerzte. Vor allem vor ihrem Sohn, den wir jetzt von der Krankenstation holen würden, sollte sie etwas gelösterer Stimmung sein.

Evain und Ethius waren lange daheim angekommen. Sie saßen gemeinsam vor einem Bildschirm in Ethius’ Büro, wo sich beide wissenschaftliche Berichte der Föderation ansahen. „Warum, Allverstehender Präsident.“, begann Evain. „Wollten Sie, dass ich hierbei anwesend bin?“, fragte sie. Insgeheim war ihr das Ganze extrem langweilig. Sie war eine Frau der Waffen und nicht des Laboratoriums. „Die Föderation.“, erklärte Ethius. „Hat längst ein Bild und Replikatordaten über die DNS von Mächtigen. Wir können die entsprechenden Gene replizieren.“ „Ja, ja.“, erwiderte Evain ungeduldig. „Aber was soll ich dabei?“ „Sie sollen einige Soldaten für freiwillige Tests rekrutieren.“, sprach der Präsident weiter. „Stellen Sie sich vor, wenn unsere Soldaten unverwundbar und unsterblich wären. Kein Feind könnte uns mehr besiegen und das haben wir wieder nur der Wissenschaft zu verdanken!“ Evain lächelte verbrecherisch. „Ich werde das gleich an die entsprechenden Stäbe weiterleiten.“

Eludeh und ich waren mit ihrem Sohn von der Krankenstation gekommen und hatten uns in unserem Quartier auf das bunte Sofa im Wohnzimmer gesetzt. „Ich wollte Sie noch etwas fragen, Betsy.“, hob die Nihillanerin an. „Nur raus damit.“, ermunterte ich sie. „Ich wüsste gern, ob Sie vielleicht Lust hätten, Centus-Shimars Patentante zu werden. Shimar könnte, sollte er wirklich noch leben, ja sein Patenonkel werden.“ Ich strahlte über das ganze Gesicht. Leider bekam ich kein Wort heraus, weil sich meine vor Grinsen weit offenen Mundwinkel völlig meiner Kontrolle entzogen. „Ich werte das als ein Ja.“, freute sich Eludeh. „Möchten Sie ihn gemeinsam mit mir baden?“, fragte sie weiter. „Er muss bis zu seiner ersten Transformation, in der er das Reptilienstadium erreicht, alle zehn Stunden gebadet werden, damit seine jetzt noch amphibische Haut feucht bleibt. Das Bad dauert zwei Stunden.“ „OK.“, erklärte ich mich einverstanden. „Aber wir müssen eine Babywanne replizieren. Für die große Wanne ist er noch zu klein.“ Eludeh nickte. „Sie sind sehr umsichtig.“, lobte sie. „Heißt Ihr Name zufällig die Umsichtige?“ „Ich weiß eigentlich nicht, was Betsy bedeutet.“, gab ich zu.

Ich replizierte die Wanne und Wasser in angemessener Temperatur. Dann legte Eludeh den Kleinen hinein. Aufgrund der Tatsache, dass er amphibisch war, konnte er sich sehr gut allein über Wasser halten. „Schade, Centus-Shimar, dass du deine großen Schwestern nicht mehr kennen lernen kannst.“, flüsterte Eludeh und wurde wieder sehr traurig.

Ich befahl IDUSA, die Tür zum Bad im offenen Zustand zu blockieren, damit wir ein Ohr auf dem kleinen Jungen in der Wanne halten konnten. Dann setzte ich mich mit Eludeh wieder auf das Sofa. „Erzählen Sie mir doch von Ihren Mädchen.“, schlug ich vor.

Eludeh senkte traurig den Kopf. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“, fragte ich verunsichert. „Nein.“, beschwichtigte sie. „Es ist nur alles so traurig.“ „Kann ich mir denken.“, antwortete ich und strich über ihre schuppige Schulter. „Nur, es wird besser sein, wenn Sie sich mal alles von der Seele reden. Ich bin zwar keine ausgebildete Therapeutin, aber ich hoffe, dass meine Küchenpsychologie ausreicht.“

Sie lehnte sich wieder zurück. „Alijena und Sereta.“, begann sie mit Wehmut in der Stimme. „Sie waren 2-eiige Zwillinge. Alijena ist mit den Füßen zuerst geschlüpft und hatte eine Zeit lang keinen Sauerstoff. Sie mussten die Eierschale zerstören, damit sie atmen konnte. Sie haben zu mir gesagt, dass sie eventuell behindert sein könnte und …“ „Und das hätte ihren sofortigen Tod bedeutet.“, brachte ich Eludehs Satz zu Ende. Ich merkte, wie sehr es sie in ihrem Mutterherzen schmerzte, darüber zu sprechen, zumal sie ihre Kinder ja dann selbst hatte töten müssen, um sie den staatlichen Organhändlern zu entreißen. Wieder fragte ich mich, wie Nugura so einen Staat in die Föderation lassen konnte.

Ich zog Eludeh an meine Schulter. „Sie haben alles getan, was in Ihrer Macht stand.“, tröstete ich sie. „Eine andere Möglichkeit gab es für Sie nicht. Die Tindaraner werden alles tun, um zu verhindern, dass der Föderation das gleiche Schicksal blüht und dazu haben Sie beigetragen! Jawohl, mit Ihrer Flucht und Ihrer mutigen Aussage haben Sie dazu beigetragen. Was Ihr Volk angeht, dürfen wir leider nicht so einfach Ihren Regierenden absetzen. So eine Art von Revolution muss von innen kommen. Aber, Sie haben jetzt bestimmt ganz andere Sorgen.“ Sie nickte. „Wenn unserem Staat massenweise die Bürger weglaufen.“, entgegnete sie. „Dann wird Ethius schon sehen, was er von seiner Politik hat.“ Natürlich! Auch das war eine Art von Protest, die vielleicht sogar noch perfider und effizienter war, als jede Straßendemo. Geisterstädte konnten einen Planeten nicht aufrecht erhalten. Die gesellschaftliche Struktur würde über kurz oder lang völlig zusammenbrechen. Da hatten wir ja schon die Revolution von innen. Die Widerständler, so dachte ich, würden sicher viele zur Flucht ermutigt haben.

Shannon stand an der Luke, die zu IDUSA an Bord führte. „Was machen Sie da, Assistant?“, fragte Jenna sie, als sie des seltsamen Verhaltens ihrer Assistentin ansichtig wurde. „Oh, nix.“, flapste die blonde Irin zurück. „Lauschen wird Ihnen nicht viel bringen.“, erklärte Jenna. „Sie wissen doch, dass IDUSAs Türen schalldicht sind.“ „Ich weiß.“, entgegnete Shannon. „Aber mir kommt an IDUSAs Aussage was merkwürdig vor. Laut ihr selbst hat sie sich aus einer Situation retten können, in der sie sonst immer das Bauchgefühl eines biologischen Piloten brauchte.“ „IDUSA ist lernfähig.“, argumentierte Jenna. „Sie wird irgendeine ähnliche Situation abgespeichert haben und danach verfahren sein.“ „Sie haben es gerade selbst gesagt.“, sagte die technische Assistentin. „Eine ähnliche Situation. Wenn das auch dieses Mal gepasst hat, hat sie tierisches Schwein gehabt.“ „Kann ja sein.“, meinte Jenna. „Warum soll nicht auch mal eine künstliche Intelligenz einfach Glück haben.“ „Aber …“, wollte Shannon erneut ansetzen. Aber Jenna fuhr ihr über den Mund: „Es war wie ich gesagt habe und damit basta. Solange Sie keine andere Erklärung vorweisen können, müssen wir es dabei bewenden lassen.“

Ich hatte eine ganze Zeit damit verbracht, Eludeh, die herzzerreißend weinte, einfach nur zu streicheln. Ich wusste, ich konnte ihr ihre toten Kinder nicht zurückgeben, oder gar ungeschehen machen, weshalb sie die armen Kleinen hatte töten müssen. Aber ich hoffte, sie zumindest etwas trösten zu können. Diese Frau war so mutig! Vielleicht war es der Mut der Verzweiflung, aber sie war mutig.

Ich beschloss, einen weiteren Schritt auf sie zuzugehen, der unser Vertrauensverhältnis noch sehr festigen sollte. „Wenn Sie mich zu Centus-Shimars Patentante machen.“, begann ich. „Dann gehören wir ja quasi zu einer Familie. Sollten wir uns dann nicht besser mit Du ansprechen?“ „Sie haben … Nein, du hast Recht.“, bestätigte sie.

Ich sah auf die Uhr. „Die zwei Stunden sind um, Eludeh.“, sagte ich. „Willst du den Kleinen aus der Wanne holen, oder soll Tante Betsy.“ „Ich schlage vor, Tante Betsy.“, lachte sie. „Das machen wir gemeinsam. Dann kannst du gleich sicher noch etwas lernen. Sicherlich bist du mit dem Umgang mit Babys deiner Spezies vertraut, aber es gibt sicher Unterschiede.“ „Gut.“, erwiderte ich.

„Verdammt, langsam wird’s echt schwer!“, fluchte Shimar leise. Maron reckte fast schlaftrunken den Kopf. „Was hast du gesagt?“, fragte er noch immer sehr weit weg. „Ich habe gesagt, dass ich mich langsam ziemlich anstrengen muss, um uns telepathisch vor Nidell oder Zirell abzuschirmen. Die Schutzverbindung mit Betsy tut ihr Übriges dazu.“ Mitleidig sah der Demetaner seinen Freund an. „Kannst du die nicht unterbrechen?“, fragte er unwissend. „Nein.“, antwortete Shimar ruhig. „Sie ist unbewusst und wird nur unterbrochen, wenn Betsy und ich Schluss machen würden. Aber das werde ich ihr nicht antun nur wegen eines Streiches.“ „Das habe ich ja auch nicht verlangt.“, erwiderte Maron.

Während ihres Augenkontaktes war Shimar aufgefallen, dass sein demetanischer Vorgesetzter einen verträumten Blick aufgesetzt hatte. „Woran hast du gerade gedacht?“, fragte er. Dabei verhehlte Shimar nicht, dass er Maron insgeheim beneidete. Als Nicht-Telepath konnte er seinen Gedanken freien Lauf lassen und Tagträumen hinterher hängen. Das war ihm selbst leider nicht vergönnt. Shimar hatte eindeutig den schlechteren Job bei diesem Unterfangen.

Ein Geräusch, das Shimar leicht an ein Blubbern oder Knurren, oder eine Mischung aus beidem erinnerte, ließ ihn aufhorchen. „Was war das?“, wunderte er sich. „Du musst schon entschuldigen, das war mein Magen.“, erklärte Maron. „Ich habe ziemlich extremen Kohldampf und nicht minder heftige Fantasien.“ Shimar sah ihn irritiert an. „Nicht, was du jetzt denkst.“, beschwichtigte Maron. Dabei musste er an eine Menge schlechter Telepathenwitze denken, die an demetanischen Stammtischen die Runde machten. Er hasste diese Art von Witzen, denn sie waren oft sehr dumm und inhaltslos. Maron mochte lieber die Art von Witzen, deren Verständnis eine gewisse Allgemeinbildung voraussetzte. „Ich habe nur davon geträumt, in der Nacht vor der Beerdigung in die Offiziersmesse einzubrechen und von meinem eigenen Leichenschmaus zu naschen. Aber allein träumen macht keinen Spaß.“ „Du meinst, ich soll …“, stammelte Shimar. „Ja.“, erwiderte Maron. „Häng dich dran und surf mit. Ich führe dich. Du brauchst nichts aktiv zu machen, wenn du nicht willst.“ „Das Angebot nehme ich an.“, lächelte der junge Patrouillenflieger und initiierte die Verbindung.

Maron entspannte sich und ließ vor seinem geistigen Auge den Gang vor der Offiziersmesse entstehen. Er nahm sogar den noch etwas abseits stehenden Shimar bei der Hand und zog ihn zu sich. Er wollte seinem telepathischen Freund so gut er konnte helfen, die Verbindung zu ihm aufzubauen und zu halten. Alle weiteren „Gespräche“ würden sie ab jetzt in Gedanken führen. Nicht schlecht für einen Nicht-Telepathen!, dachte Shimar anerkennend. Lernt man das auf eurer Sternenflottenakademie? In gewisser Weise schon., erwiderte Maron. Wir lernen den Umgang mit Telepathen, aber ich habe auch meine ganz eigenen privaten Maron-Tricks. Das wirst du noch sehen. Ich freue mich schon drauf., schmunzelte Shimar.

Sie schlichen weiter und standen bald vor der Tür der Offiziersmesse, die sich langsam öffnete. Bis hier ist ja noch alles öffentlich., bemerkte Maron. Aber ab jetzt werden wir wohl anfangen müssen zu tricksen. Was genau meinst du damit?, wollte Shimar wissen. Ihm war die tief morbide Einrichtung der Messe aufgefallen. Links und rechts an der Wand standen Tische mit schwarzen Tischtüchern und schwarzem Geschirr. In der Mitte des Raumes befand sich ein schwarzer Vorhang. Shimar schlich näher und lüpfte eine Ecke davon, wich aber sofort wieder zurück, als er die beiden Särge mit den typischen Banderolen sah. Er fand, dass der Satz: „Er starb in Erfüllung seiner Pflicht.“, nichtssagend war und Angehörigen sicher keine große Hilfe sein würde. Diese würden doch wissen wollen, wie die genauen Todesumstände ihres Angehörigen waren. Bist du makaber!, dachte Shimar. So geht es auf Sternenflottenbeerdigungen zu., entgegnete Maron. Bei den tindaranischen Streitkräften ist es nicht viel anders., gab Shimar zu. Aber ich hatte gehofft, dass … Dass was., fiel Maron ihm sozusagen ins Wort. Du hast gehofft, dass ich als Nicht-Telepath nicht so detailreiche Tagträume zaubern kann? Wenn du das schon heftig findest, dann pass mal auf!

Er drehte sich in Richtung einer Sensorenmulde an der Wand und holte etwas aus seiner Tasche. Das ist eine Tarnfolie., erklärte er. Damit werden wir der armen IDUSA jetzt leider die Augen verbinden müssen. Wie habe ich das denn zu verstehen?, fragte Shimar. Die Folie ist strahlungsdicht., erklärte Maron. Das Einzige, was man später erkennen wird, sind zwei Gestalten, die sich über das Essen hermachen. Unsere Gesichter sind nicht zu sehen.

Er zog ein etwa handgroßes quadratisches Stück von der Rolle, die er aus der Tasche gezogen hatte, ab und klebte die selbst haftende Folie auf den Sensor. Sorry, IDUSA., entschuldigte er sich. Aber was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Ähnlich ging er an noch weiteren Stellen vor.

Shimar, der das Ganze staunend beobachtet hatte, fragte: Woher hast du die Folie? Sag bitte nicht, ihr Geheimagenten hättet so etwas immer in der Tasche. Nein, nein., entgegnete Maron. Aber das hier ist mein Tagtraum und in meiner Fantasie kann ich haben, was und wann ich es will.

Er drehte sich in Richtung des Replikators und befahl: IDUSA, den Leichenschmaus für die anstehende Begräbnisfeier replizieren! Bedaure., gab der Rechner zurück. Dieser Befehl ist durch Commander Zirells persönliche DNS geschützt. So ein Mist!, dachte Shimar. Abwarten., meinte Maron und zog ein ballistisches Röhrchen aus seiner Tasche. Daraus ließ er unter schelmischem Pfeifen ein Tuch zum Vorschein kommen, das er unter den Sicherheitssensor hielt. Code akzeptiert., erklärte IDUSA. Führe Befehl aus. Tja, Zirell., dachte Maron. Das hättest du besser mit deiner Stimme oder deinem Netzhautscan gesichert. Der wäre nicht so leicht zu besorgen gewesen wie deine DNS. Verkohlen kann ich mich allein., erwiderte Shimar. Das hier ist doch nicht real und alles auf deinem demetanischen Mist gewachsen. Du machst das doch mit Absicht, um es spannend zu machen. Du hast es erfasst., lächelte Maron. Schuldig im Sinne der Anklage.

IDUSA hatte inzwischen alles repliziert und die Männer sahen eine Menge von Schalen, Töpfen, Flaschen, Kannen und Gläsern vor sich. Das Meiste davon kannten sie, denn bedingt durch die Tatsache, dass die Föderation und Tindara Verbündete waren, gab es neben Informationen über politische Dinge auch Austausch über die gegenseitigen Koch- und Essgewohnheiten.

Shimar hob einen Deckel auf, ließ ihn aber gleich angewidert wieder fallen. Was bitte soll … Igitt!, empörte er sich. Maron, dem sein angeekeltes Gesicht nicht entgangen war, grinste fies: Was meinst du denn? In dem Topf ist Tindara-Küche vom Allerfeinsten., meinte Shimar ironisch. Wachsbaumblütensuppe! Ich hasse Wachsbaumblütensuppe! Dieses graue fiese Zeug! Und wie das schon aussieht! Und dann auch noch mit ganzen Blüten. Hast du so’n Ding schon mal im Mund gehabt? Ich sage dir, da kannst du auch gleich an ner Kerze nagen.

Maron trat hinzu und schob Shimar etwas unsanft zur Seite. Dann nahm er sich einen Löffel und tauchte ihn tief in den Topf, um im nächsten Moment mit vollen Backen und einem verzückten Gesicht an einem der Tische Platz zu nehmen. Mc’Knight muss die Replikatoren nachjustiert haben. Die Würzung ist erster Güte., stellte er fest. Na dann guten Appetit., erwiderte Shimar. Ich suche mir was anderes.

Er ging weiter am Buffet entlang und stieß unter einer der unzähligen Hauben auf etwas, das er nicht einordnen konnte. Maron, Komm mal bitte her!, forderte er seinen Vorgesetzten und Freund auf. Was bitte ist das? Die Terraner nennen es Pizza., erklärte der Demetaner. Mann, ist die platt, Mann., witzelte Shimar. Sprüche zu klopfen ist O’Rileys Job., klärte Maron Shimar auf. Darin ist sie die absolute Meisterin hier und duldet sicher keine Konkurrenz. Aber sie hätte sicher nichts gegen einen tindaranischen Lehrling., verteidigte sich Shimar, während er die Pizza anschnitt. Wenn du das so siehst., entgegnete Maron. Dann war das aber mit Sicherheit schon dein Gesellenstück.

Shimar musste grinsen, denn das Gefühl von sich ziehendem überbackenen Käse auf seiner tindaranischen Zunge war ihm völlig unbekannt. Er mochte es aber sehr. Auch die Geschmäcker der ihm fremden Kräuter, des Belages und des Teiges selbst fand er höchst faszinierend. Ich muss mein Kleines mal fragen, ob sie sich mit Pizza auskennt., dachte er bei sich. Sicher kann sie mir noch viel mehr davon zeigen. Pudelsatt verließen beide bald die Messe.

Shimar beendete die Verbindung. „Wie war ich?“, fragte Maron jetzt wieder verbal. „Wow.“, machte Shimar nur beeindruckt. „Und das als Nichttelepath. Du hast eine ziemlich kontrastreiche Fantasie.“ „Danke für das Kompliment.“, erwiderte Maron. „Aber das gebe ich auch gern zurück. Du achtest auch total auf Details. Du bist besonders klasse darin, Geschmäcker und Empfindungen rüber zu bringen.“ „Ich habe eine Eins-A-Trainerin.“, meinte Shimar. „Du meinst Allrounder Betsy, nicht wahr?“, fragte Maron. „Stimmt.“, bestätigte Shimar. „Sie kann ja nichts mit Farben anfangen, deshalb helfen wir uns so.“ „Ich würde das nicht nur als sich Helfen bezeichnen.“, sagte Maron. „Andere Telepathen werden dich bestimmt um die Perfektion beneiden, mit der du das beherrschst.“ „Oh.“, antwortete Shimar. „Ich gebe dieses Wissen gern weiter.“ Beide lehnten sich entspannt zurück.

Nidell hatte ihren Dienst auf der Krankenstation beendet. Die ganze Zeit war sie nicht richtig bei der Arbeit gewesen und ihr androider Vorgesetzter hatte überlegt, sie nach Hause zu schicken. Er hatte sie zwar beordert, die vorläufigen Totenscheine für Maron und Shimar auszustellen, aber das hatte die junge Tindaranerin nur sehr widerstrebend getan. Etwas in ihr hatte sich strikt geweigert, IDUSA den Befehl zum Aufruf des Formulars zu erteilen. Schließlich hatte Ishan es selbst tun müssen.

Jetzt war Nidell auf dem Weg in einen der Aufenthaltsräume. Hier wollte sie Shannon treffen, mit der sie sich angefreundet hatte. Die medizinische Assistentin schien aufgrund ihrer verständigen Art die einzige zu sein, die mit der für irische Frauen im Allgemeinen sehr typischen nassforschen Art Shannons zurechtkam.

„Hey, Nidell!“, schallte es ihr bereits an der Tür entgegen. „Hier her! Komm an meine grüne Seite!“ Nidell nickte und schlug die Richtung zu dem Tisch ein, von dem sie die schrille hohe Stimme ihrer Freundin wahrgenommen hatte. Die junge Tindaranerin lächelte, denn der Spruch mit der grünen Seite, das wusste sie, hatte für Shannon sicher in doppelter Hinsicht eine positive Bedeutung. Einerseits war für die Terraner der Begriff der grünen Seite allgemein positiv besetzt, zum Anderen bestand Irland aus einer Menge grün, weshalb Shannon wohl noch einen Grund mehr hatte, die grüne Seite eben positiv zu finden.

Die zierliche Außerirdische warf einen kurzen Blick auf die Tischplatte vor Shannon und befahl dem Tischreplikator dann etwas in ihrer Muttersprache, das Shannon nicht verstand. Bald stand aber ein großes Tablett mit zwei Gläsern und einer Flasche Saft, der eine orangebraune Färbung hatte, vor ihnen. Der dickflüssige, fast sirupartige, Inhalt der Flasche war Shannon bekannt. Es handelte sich um den Saft der so genannten Schokoladenfrucht, die auf New-Vendar-Prime wuchs. Sie hatte eine glatte Schale und konnte spielend die Ausmaße eines terranischen Medizinballes erreichen. Um an ihren Saft zu kommen, musste man sie aufbohren wie eine Kokosnuss. Das Fruchtfleisch war von eher breiiger Konsistenz. Die Frucht wuchs am Boden an Staudenpflanzen. Sie sollte auch noch eine andere große Rolle spielen.

Nidell goss die Gläser halb mit dem Saft voll. Die andere Hälfte füllte sie mit Wasser, das sich in einer weiteren Flasche befand, auf. Dann schob sie Shannon eines der Gläser hin und nahm sich selbst das zweite. Verzückt sah die blonde Irin den Inhalt ihres Glases an. „Fehlt eigentlich nur noch das Schirmchen.“, frotzelte sie. „Warte.“, wuselte Nidell und wollte sich wieder zum Replikator drehen. „War’n Witz.“, meinte Shannon. „Woher du weißt, dass ich auf das Zeug stehe, kann ich mir denken.“, fügte sie noch hinzu. „Du bist Telepathin.“ „Dass du für den Saft sogar deinen Frühstückskaffee stehen lässt, ist ein offenes Geheimnis.“, lächelte Nidell. „Aber, wo wir schon von Telepathie reden, ich habe ein kleines Problem.“

Shannon nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. „Schieß los!“, ermunterte sie Nidell. „Ich habe ab und zu das Gefühl, dass Shimar und Maron noch leben. Ich glaube, dass ich sie wirklich spüren kann. Ich habe darüber schon mit Zirell gesprochen, aber sie hat gesagt, dass ich mir vielleicht nur wünsche, dass es so ist und meine telepathische Wahrnehmung nicht von meiner Einbildung unterscheiden könnte.“ „Warte mal.“, spekulierte die technische Assistentin. „IDUSA hat ausgesagt, dass sie sich retten konnte, aber was hat sie mit Shimar und Maron gemacht? In ihrer Aussage stand nichts davon, dass sie die Jungs von Bord gebeamt hat. Also, wo sind sie?“ „Habe ich mich auch schon gefragt.“, bestätigte Nidell. „Damit war ich auch bei Zirell. Sie fand es zwar auch extrem merkwürdig, aber sie hat dem keine wirkliche Bedeutung beigemessen.“ „Du, Nidell.“, flüsterte Shannon konspirativ. „Ich würde mich ja nicht schwer wundern, wenn die Jungs uns irgendwie verarschen.“ „Shannon!“, entrüstete sich Nidell. „Du kennst doch mich und meine große Schnauze.“, verteidigte sich die blonde Irin. Dann zeigte sie auf die Tür und fügte hinzu: „Da kommt der Grizzly. Ich hol’ ihn mal her. Vielleicht kann er dich auf andere Gedanken bringen, du kleine Grübelmaus.“

Zirell saß in ihrem Quartier und kämpfte mit einem Brief an Shimars Familie. Irgendwie wollte ihr keine richtige Formulierung einfallen, obwohl sie das eigentlich schon oft genug durchgegangen sein sollte. Als Kommandantin einer Station sollte sie eigentlich wissen, wie man der Familie den Tod eines ihrer Mitglieder, das Offizier auf ihrer Station war, schriftlich mitteilte. Aber da war ihr etwas im Weg. Bei dem Etwas handelte es sich um die telepathische Wahrnehmung von Shimar, die sie einfach nicht in Ruhe ließ und die immer stärker wurde, da, wie wir ja jetzt wissen, die geistige Mauer, die Shimar aufgebaut hatte, zu bröckeln begann. „Schon gut, Zirell.“, sagte sie zu sich. „Bei dir ist im Moment wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Wenn IDUSA sagt, sie war die Einzige, die sich retten konnte, dann ist es so. Also, bilde dir nichts ein.“

Eludeh und ich waren mit Centus-Shimar beschäftigt. Ich hatte ihn auf dem Schoß, denn Eludeh fand, er sollte zu mir als seiner Patentante eine Beziehung aufbauen. „Hi, kleiner Mann.“, lächelte ich und strich über sein Gesicht. Dabei fiel mir auf, dass seine kleine klebrige Zunge immer aus dem Mund und wieder hinein glitt. „Eludeh, was heißt das, wenn er züngelt?“, fragte ich.

Sie stand auf und ging zum Replikator. „Er hat Hunger.“, erklärte sie. Dann befahl sie dem Rechner: „IDUSA, repliziere zwei lebende Heuschrecken!“ „Laut tindaranischer Rechtsprechung darf ich das nicht.“, antwortete IDUSA. „Warte.“, erwiderte Eludeh und sah mich fragend an. „Das stimmt.“, bestätigte ich. „Tindaranische Rechner machen sich strafbar, wenn sie ein lebendiges Wesen replizieren, damit es zum Nahrungserwerb getötet werden kann. Ihnen droht dann die Reprogrammierung oder gar die Demontage. Sie sind genau so zur Verantwortung zu ziehen wie wir auch. Auf Tindara sind künstliche Intelligenzen den Lebensformen juristisch gleichgestellt.“ „Jetzt weiß ich, warum es auf Tindara keine Klingonen gibt.“, witzelte Eludeh. „Die hätten wahnsinnige Probleme mit der Ernährung. Aber was machen wir jetzt? Die Nahrung für Centus-Shimar muss sich bewegen, damit der Fangreflex ausgelöst wird. In seinem jetzigen Alter kann er das noch nicht willentlich steuern.“ „Gib mir mal bitte die Pinzette, mit der du ihn füttern wolltest.“, überlegte ich. Sie führte aus, worum ich sie gebeten hatte.

Ich bewegte die Pinzette vor dem Mund des Babys hin und her. Der Kleine ließ seine Zunge hervorschnellen und wickelte sie darum. Er ließ erst wieder los, als er bemerkte, dass kein Insekt daran war. „Geht doch.“, lächelte ich. „So, und nun befiehlst du IDUSA einfach, tote Heuschrecken zu replizieren. Das darf sie nämlich. Das wäre ja nichts anderes, als die Replikation von einem Stück Fleisch. Etwas Totes kann ja keine Schmerzen oder Qual mehr empfinden.“ „Danke, Betsy.“, strahlte Eludeh. Dann sagte sie: „IDUSA, den auf Warten gestellten Befehl wandeln. Repliziere zwei tote Heuschrecken!“ IDUSA führte den Befehl aus und bald lagen die beiden Insekten im Auswurffach des Replikators. Eludeh nahm sie mit der Pinzette einzeln auf und bewegte diese vor dem Mund ihres Sohnes, wie sie es bei mir gesehen hatte. Der Kleine wickelte sie zielsicher in seine Zunge und verschlang sie schmatzend, um gleich darauf ein zünftiges Bäuerchen zu machen. „Klasse!“, rief ich aus. „Allerdings.“, bestätigte Eludeh. „Wir müssen ihn jetzt schlafen legen. Damit absolute Ruhe herrschen kann, sollten wir gehen. IDUSA kann uns ja sicher Bescheid sagen, wenn etwas ist.“ „OK.“, erwiderte ich. „Ich weiß auch schon, was wir machen. Ich wollte schon immer mal Joran verwirren. Komm mit.“

Ich drehte mich zum Mikrofon und fragte: „IDUSA, wo ist Joran?“ „Joran befindet sich in Aufenthaltsraum zwei.“, kam es gewohnt sachlich zurück. Dann winkte ich Eludeh, mir zu folgen.

Auf New-Vendar-Prime waren die Vorbereitungen für das Jahreswendfest in vollem Gange. Die Priesterinnen hatten den religiösen Teil abgeschlossen und jetzt kam langsam das, was jeder selbst tun sollte. Dazu gehörte auch das Schnitzen eines Gesichtes aus einer ausgehöhlten Schale der Schokoladenfrucht, das aber ruhig extrem hässlich aussehen konnte, ja sogar sollte, denn in diesen Kopf wurden später Tonscherben gefüllt, die das vergangene Jahr repräsentierten. Diese Köpfe mussten später einiges über sich ergehen lassen.

Diran hatte den Zeitpunkt, an dem sich das ganze Dorf hierzu einfinden sollte, wohl einfach verschlafen, allerdings schlief er nicht wirklich, sondern widmete sich dem Fütterungsritual. Dieses führte er, wenn es möglich war, jetzt mehrmals täglich durch. Zwar hätte einmal durchaus gereicht, aber während des Rituals konnte er mit dem Bewusstsein in seinem Energiefeld ja auch kommunizieren und es gab ja noch ein Rätsel für ihn zu lösen.

Immer hatte es nicht funktioniert, denn auch ein Energiefeld war irgendwann mal satt. Heute aber fiel ihm bereits der Einstieg sehr leicht. Schnell, so schnell, wie er es nie gedacht hatte, war der gewünschte Zustand erreicht. Diran spürte, heute würde er die fehlenden Puzzlestücke erhalten.

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