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Die eigene Courage war Scotty unheimlich geworden. Warum wusste er so viel über das Vorgehen Sytanias? Warum war ihm in dem Moment klar gewesen, dass sie so handeln würde und nicht anders?

Er verließ mein Haus und ging völlig aufgelöst zum Nachbargrundstück hinüber, wo er auf Data traf. „Is’ Ihre Frau da, alter Knabe?“, fragte Scotty aufgeregt. „Cupernica ist in ihrer Praxis.“, antwortete der Androide. Scotty spürte, wie seine Knie weich wurden. „Bitte holen Sie Cupernica her.“, konnte er noch flüstern. „Ich fürchte, bis da hin schaff’ ich’s nich.“ Er fiel hin.

Sachlich wie immer lud Data Scotty auf seine Schulter und ging mit ihm ums Haus. Oxilon, Cupernicas Assistent, staunte sehr, als er des seltsamen Bildes ansichtig wurde. „Seit wann lesen Sie denn die Patienten auf der Straße auf?“, wollte der Talaxianer wissen. „Seit sie mir einfach vor die Füße fallen.“, erklärte Data, der seine Frau inzwischen per F-14-Code informiert hatte. Cupernicas Antwort war unmissverständlich gewesen: „Bring ihn sofort in Behandlungsraum 1. Ich kümmere mich darum.“

Data ging mit dem immer noch leblos über seiner Schulter hängenden Scotty bis in das genannte Zimmer durch, welches im gleichen Moment auch Cupernica betrat. Noch in der Tür rief sie Oxilon zu: „Sagen Sie den leichten Fällen, sie können nach Hause gehen, Mr. Oxilon. Wir haben einen Notfall!“

In diesem Augenblick kam Scotty wieder zu sich. „Wo bin ich?“, fragte er benommen. „Sie sind in meiner Praxis.“, antwortete Cupernica. Scotty wollte sich aufsetzen, aber sie schob ihn in Rückenlage zurück. „Bleiben Sie liegen. Sie hatten einen Kreislaufzusammenbruch. Den Adrenalinwerten in Ihrem Blut nach haben Sie sich gerade über etwas sehr stark aufgeregt.“

Scottys Gesicht versteinerte kurz und dann brach er in Tränen aus. Cupernica, die sein Verhalten ungewöhnlich fand, sah ihn fragend an. „Wie können Sie mich überhaupt noch behandeln, Scientist. Ich bin ein Verräter. Ja, ich muss ein Verräter sein! Anders lässt sich bestimmt nicht erklären, warum ich über Sytanias Handlungen Bescheid weiß.“

Cupernica drehte sich kurz zur Tür und rief: „Mr. Oxilon, 20 Rollen Zellstoff bitte!“ Dann drehte sie sich dem inzwischen immer verzweifelter werdenden Scotty zu: „Jetzt erzählen Sie mal. Vielleicht gibt es für das Ganze ja eine ganz andere logische Erklärung.“ Sie steuerte Data auf seiner persönlichen Interlinkfrequenz an und übermittelte ihm: Bleib bitte hier. Die Anwesenheit eines Freundes könnte ihm sehr helfen. Data gab zurück: Verstanden.

Cupernica setzte sich an das Fußende des Behandlungstisches und sah Scotty auffordernd an. „Ich habe mit Shimar gesprochen.“, flüsterte dieser. „Plötzlich wusste ich genau, dass Sytania sich einmischen wird und auch wie sie es machen wird. Sie wissen schon, die Miray-Sache. Dass ich so in ihre Pläne eingeweiht bin, kann doch nur heißen, dass ich mit ihr zusammenarbeite. Ich bin ein Kollaborateur, jawohl. Das bin ich. Und so einen behandeln Sie noch. An Ihnen muss ’ne Florence Nightingale verloren gegangen sein.“

Cupernica scannte den verzweifelten Scotty erneut. Dann sagte sie: „Ich kann Sie beruhigen, muss Sie aber gleichzeitig auch enttäuschen. Ein Verräter sind Sie mit Sicherheit nicht und ich habe keinen Anhalt dafür, dass Sie aktuell in telepathischem Kontakt mit Sytania waren. Also können Sie auch nicht mit ihr zusammengearbeitet haben.“ „Aber woher habe ich dann die Informationen?“, fragte Scotty, nachdem er sich einigermaßen gefasst hatte. „Zu dem Thema habe ich eine ganz andere Theorie.“, beruhigte ihn Cupernica. „Damals, als sich Ihre Unterbewusstsein begegnet sind, könnte es geschehen sein, dass Sytania unaufmerksam war und ungewollt ihre Denkmuster auf Sie übertragen hat. Ich gehe davon aus, dass es in dem Gespräch mit Shimar einen Schlüsselreiz gegeben hat, der es ausgelöst hat. Deshalb haben Sie gedacht wie Sytania denken würde. Aber das könnte uns noch einen Vorteil verschaffen. Gibt es von dem Gespräch eine Aufzeichnung?“ „Betsys Sprechgerät zeichnet alle Gespräche auf, die mit ihm geführt werden. Sie hat es so eingestellt, falls es mal um wichtige Daten geht.“, antwortete Scotty. „Gut.“, sagte Cupernica und fügte hinzu, nachdem sie ihm eine Spritze gegeben hatte: „Das wird ihrem Kreislauf und Ihnen wieder auf die Beine helfen. Dann gehen Sie mit meinem Mann in Allrounder Betsys Haus zurück und holen die Aufzeichnung. Ich habe ein Experiment mit ihnen vor.“ „In Ordnung.“, nickte Scotty und schlief erschöpft ein.

Cupernica gab Data ein Zeichen, auf das beide die Praxis verließen, allerdings nicht, ohne vorher die Raumüberwachung der Sprechanlage zu aktivieren und auf das Terminal im Wohnzimmer zu schalten. „Wir sind uns doch darüber einig, dass die Information über Scottys Verzweiflung einen gewissen deutschen Allrounder nie erreichen wird.“, schärfte Cupernica Data ein. „Da kannst du sicher sein.“, gab er zurück. „Davon, dass Sytania sich einmischen wird, wird sie früh genug erfahren. Wenn sie dann noch Scottys Verzweiflung im Hinterkopf hat, wird sie vielleicht unfähig sein, ihren Dienst zu verrichten. Das kann Commander Kissara sicher nicht gebrauchen.“

Per Lautsprecher wurden die Androiden darauf aufmerksam, dass Scotty erwacht sein musste. „Da regt sich was.“, stellte Data fest. „Bestätigt.“, erwiderte Cupernica. „Lass uns gehen.“

Wir hatten die uns zugewiesenen Koordinaten erreicht. Kissara hatte uns alle im Konferenzraum versammelt. Inzwischen war nämlich auch die Aufzeichnung von Nuguras Raumjacht eingetroffen. „Ich möchte die Meinung von Ihnen allen hierzu hören.“, begründete Kissara. „Vielleicht fällt jemandem etwas auf. Die Situation ist sehr undurchsichtig. Mir ist immer noch völlig unverständlich, warum wir tun sollen, was wir tun sollen. Nugura hat sehr seltsam auf die Vermutung mit dem Testament reagiert. Aber vielleicht wird ja einiges aus der Aufzeichnung deutlich. Computer, Aufzeichnung abfahren.“

Die Aufzeichnung begann mit der Ankunft von König Brako und seiner Delegation. Laut Kang, der mir alle optischen Informationen ins Ohr flüsterte und der auch Mikel entsprechend informierte, sah der König sehr krank aus. Das wurde allerdings auch wenig später ohne Kangs Erklärung deutlich, denn ich hörte ein Geräusch, das mich denken ließ, dass der König gerade zusammengebrochen war. Ich war es in meinem Heimatjahrhundert gewohnt gewesen, Fernsehfilmen auch ohne sehende Hilfe zu folgen und mir nur anhand der Geräusche und Dialoge mein eigenes Bild zu machen.

Die Mediziner schafften den König in einen Raum auf der Krankenstation von Space Force One. „Ich weiß, dass es mit mir zu Ende geht.“, flüsterte Brako schwach. „Bitte lassen Sie Präsidentin Nugura zu mir kommen. Es war alles so geplant. Ich muss mit ihr reden. Sie soll ihren Sekretär mitbringen.“

Ein junger Medical Assistant wuselte aus der Tür und kam wenig später mit Nugura und Saron zurück. „Ich bin hier, Majestät.“, sagte Nugura und legte dem König fast freundschaftlich ihre Hand auf die Stirn. „Sagen Sie den Medizinern, sie sollen den Raum verlassen, Nugura. Tun können sie ohnehin nichts mehr.“

Nugura deutete auf ihren aldanischen Leibarzt und dessen Assistentin und dann auf die Tür. Dann sagte sie noch: „Ich werde Sie rufen, falls ich Sie brauche.“ „In Ordnung, Madam President.“, sagten beide und verließen den Raum.

„Nun sind wir also allein.“, sagte Brako, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. „Das sind wir.“, bestätigte die Präsidentin. „Bitte, Mr. Saron, kommen Sie näher. Ich möchte Ihnen mein Testament diktieren. Ihnen und niemandem anders. Ich hoffe, die Energiezellen Ihres Pads sind gut geladen.“

Nuguras Sekretär sah seine Vorgesetzte fragend an. „Nur zu, Saron!“, sagte Nugura energisch. „Einen König lässt man nicht warten.“

Saron bereitete sein Arbeitspad vor und schlich sich leise in Richtung des Sterbebettes des Königs. „Majestät, wir sollten eine Stimmaufzeichnung anfertigen, damit das Testament auch authentisch ist. Wenn ich einfach schreibe, was Ihr sagt, könnte man uns vielleicht später eine Manipulation vorwerfen.“, erklärte Saron und hielt dem König das Pad direkt vor den Mund. „Sie sind sehr schlau, Saron.“, lobte Brako. „Ich bin sicher, Sie haben nicht zuletzt an meine Töchter gedacht.“ „An die dachte ich zu allererst, Majestät.“, gab Saron zu. „Dann sind wir ja einer Meinung.“, lächelte Brako.

Er setzte sich schwerfällig auf und sagte: „Es geht los.“ Saron aktivierte den Aufnahmemodus des Pads. Die Kenntnisse des demetanischen Sekretärs in Miray waren nicht sehr gut, weshalb er nicht merkte, dass das Testament nur aus dem Satz bestand: „All meine Güter, mein Thron und die Herrschaft über den Planeten Miray sollen derjenigen meiner Töchter gehören, die nach dem Ty-Nu-Lin-Ritus das Tor zum Himmel findet.“

Saron schien nicht recht zu wissen, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er stellte das Pad zunächst auf Pause und sah den König fragend an. Obwohl er nichts verstanden hatte, schien ihm der Inhalt des Testamentes etwas wenig. „Spielen Sie es noch einmal ab.“, bat Brako mit immer leiser werdender Stimme. „Sofort, Majestät.“, gab Saron zurück und ließ die Aufzeichnung ablaufen. Im Gesicht des Königs konnte man gut eine große Zufriedenheit ablesen. „Das war alles.“, sagte Brako zufrieden. „Ja, das war alles.“ Dann holte er tief Luft, fiel in die Kissen zurück und schloss die Augen. Noch einmal senkte sich sein Brustkorb und dann war alles still. „Ich werde die Mediziner rufen, Madam President.“, wendete sich Saron an seine Vorgesetzte. „Tun Sie das.“, antwortete Nugura und der Demetaner glaubte, eine gewisse Gleichmut in ihrer Stimme feststellen zu können. „Allerdings werden die wohl nichts Anderes feststellen als wir auch. Der König ist tot. Er hatte alles so geplant, Mr. Saron. Alles so geplant. Wenn sein Ende nahen würde, wollte er auf meine Raumjacht kommen und hier sterben. Auch das in Ihren Augen vielleicht merkwürdig anmutende Testament gehörte zu seinem Plan. Beim letzten Gipfeltreffen gab er mir außerdem Informationen, von denen ich erst dann Gebrauch machen sollte, wenn er tot sei. Sie wissen, dass Brako die Föderation gebeten hatte, zwischen seinen Töchtern zu vermitteln. Das werden wir auch tun, nur ein bisschen anders als sonst. Fertigen Sie von dem Testament eine Kopie an. Die bleibt bei uns. Die Prinzessinnen erhalten selbstverständlich das Original.“ Hier endete die Aufzeichnung.

„Das ist der Beweis!“, skandierte Mikel. „Jetzt wissen wir, dass Nugura mit in der Sache steckt. Aber viel Neues haben wir ja nicht erfahren.“ „Abwarten, Agent.“, beschwichtigte Kissara ihn. „Ich bin sicher, wenn wir den Plan weiter ausführen, den Nugura und Brako geschmiedet haben, dann werden wir noch sehr viele schöne neue Puzzleteile für Ihre Ermittlungen finden. Und jetzt jeder auf seine Station. Der nächste Frachter kommt bestimmt! Das ist ein Befehl!“

Sendor und Saron hatten sich im Turbolift getroffen und der Celsianer hatte den Demetaner nachdenklich angesehen. „Was beschäftigt Sie, Sendor?“, fragte Saron Anteil nehmend. „Mich würde echt mal interessieren, woher der Rechner das Virus haben könnte. Soweit ich weiß, sollten Sie doch eine Kopie des Testamentes anfertigen, oder? Ich glaube, dass ein Virus zu schreiben Ihre Kenntnisse weithin übersteigt.“ „Da haben Sie Recht, Sendor.“, gab Saron zu. Dann wendete er sich an den Computer: „Turbolift halt!“ Das Summen des Antriebs verstummte und der Lift kam mit einem kleinen sanften Ruck zum Stehen. Saron stellte sich Sendor jetzt direkt gegenüber und begann: „Ich musste auch auf dem Schiff Bescheid sagen, mit dem der König zu unserem geheimen Treffpunkt gebracht worden war. Am SITCH sagte mir der Kommandant, dass sein technischer Offizier das Kopieren übernehmen würde. Ich hatte ihm zwar gesagt, dass ich dazu Befehl von Nugura hätte, aber er ist nicht darauf eingegangen. Wenig später war der Kristall, der bis dahin auf meinem Schreibtisch gelegen hatte, spurlos verschwunden, um dann plötzlich wieder aufzutauchen.“ „Die werden den Kristall einfach weggebeamt haben.“, lachte Sendor. „Wenn nicht gerade die Schilde von Space Force One oben waren, konnten Sie dagegen nichts tun. Aber der Techniker könnte durchaus ein Virus geschrieben und in der Kopie versteckt haben.“ „Sollten wir Nugura das alles sagen?“, fragte Saron unsicher. „Du liebe Güte!“, rief Sendor aus. „Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, Nugura weiß nichts von der Sache mit dem kleinen Zaubertrick der Miray.“ „Doch.“, bestätigte Saron. „Bis Sie mich auf die Sache mit dem Transporter aufmerksam gemacht haben, wusste ich ja selbst nicht genau, was da geschehen war. Ich wollte Nugura nicht mit Dingen behelligen, die vielleicht gar nicht stattgefunden haben. Ich war ja selbst nicht sicher, was da passiert war.“ „Aber jetzt.“, meinte Sendor und legte Saron die Hand auf die Schulter. „Sie sollten Nugura alles sagen. Vielleicht bringt das ja auch Licht ins Dunkel.“ Saron nickte und befahl dem Computer, den Lift weiter fahren zu lassen.

Data und Cupernica hatten erneut das Behandlungszimmer betreten. Scotty setzte sich auf, als er ihrer ansichtig wurde. „Was für’n mieser Tag.“, brummte er. „Mann, hab ich einen Schädel.“ „Verständlich.“, pflichtete Cupernica bei und gab ihm eine Spritze gegen seine Kopfschmerzen. „Angesichts der Tatsache, dass Sie sich als Verräter gefühlt haben und der daraus entstehenden psychischen Ausnahmesituation ist ihr momentaner Zustand nur logisch.“, erklärte Data.

Scotty drehte sich um. „Was ist das nun für ein Experiment, das Sie mit mir vorhaben, Cupernica?“, wollte er wissen. „Langsam, Techniker Scott.“, beschwichtigte sie seinen Tatendrang. „Sie sollten noch eine Weile liegen bleiben, bis sich Ihr Kreislauf vollständig erholt hat. Dann gehen Data und Sie die Aufzeichnung holen. Ich werde in der Zwischenzeit den Geheimdienst verständigen. Sie werden wahrscheinlich jemanden schicken, der bei dem Experiment dabei sein wird. Immerhin haben Sie Informationen über Staatsfeind Nummer eins.“ Sie winkte Data und beide gingen.

„Diese Informationen müssen sofort zum Agent.“, sagte Cupernica und gab das direkte Rufzeichen von Agent Sedrins Büro in ihr heimatliches Sprechgerät ein. Statt ihrer meldete sich aber nur Mr. Peters, ihr neuer fester Partner. Er hatte Cupernica inzwischen angeboten, ihn Karl zu nennen. „Wo ist Ihre Partnerin, Karl?“, fragte Cupernica. „Es ist sehr wichtig, dass ich mit ihr spreche. Es geht um Sytania.“ „Wo sie ist, darf ich Ihnen nicht sagen, Cupernica.“, gab er zurück. „Aber ich kann ihr eine Nachricht zukommen lassen.“ „Sagen Sie ihr, es gehe um Techniker Scott.“, insistierte Cupernica. „Er hat Informationen aus erster Quelle über einen geplanten Angriff Sytanias. Es wäre gut, wenn ein vom Geheimdienst beauftragter Mediziner mein Experiment mit Techniker Scott überwachen würde.“ „Ich richte es aus.“, sagte Peters und beendete das Gespräch.

Sedrin und King hatten inzwischen das Gebäude erreicht, das Kings zukünftige Ausbildungsstätte werden sollte. „Da wären wir, Andrew.“, sagte Sedrin, nachdem sie den Jeep geparkt und die Verdunklung aufgehoben hatte.

Langsam stieg King aus dem Font des Jeeps. Er musste sich zunächst wieder an Tageslicht gewöhnen, denn die Verdunklung hatte auf der langen Fahrt seinen Augen doch zugesetzt. Außerdem reagierten die Augen eines Miray doch langsamer, was die Umgewöhnung von dunkel auf hell und umgekehrt anging. Sedrin reichte ihm mit verständiger Miene ein Taschentuch. Sie wusste, durch den plötzlichen Lichteinfall würden seine Augen zu tränen beginnen.

„Wenn Sie so weit sind, sagen Sie mir einfach Bescheid.“, bot sie an. King nickte. Dann hob er langsam den Kopf und las ein Schild über der Eingangstür. „Flugschule der Sternenflottenakademie?“, fragte er laut. „Ich soll also lernen, ein Schiff zu fliegen.“ „Nicht nur das.“, sagte Sedrin. „Aber über alles Andere reden wir noch. Der Name ist auch nur Tarnung. Eigentlich bereitet der Geheimdienst hier Leute wie Sie auf getarnte Operationen vor.“ „Alles klar.“, antwortete King und stand vom Sitz auf, auf dessen Kante er noch gesessen hatte: „Gehen wir, meine Beste.“

Sie betraten das Gebäude. Noch im Eingang sah Sedrin, wie ihr jemand aus dem Pförtnerhäuschen aufgeregt zuwinkte. Sie sah sich kurz im Flur um und ihr Blick fiel auf eine junge auf einer Bank sitzende Platonierin. „Alesia, übernimm ihn bitte kurz!“, schnippte die Demetanerin der jungen Frau zu und ging selbst in Richtung Pförtnerhäuschen. Der Pförtner, Ein Klingone höheren Alters, bat sie hinein. „Ich habe eine Nachricht für Sie, Agent.“, sagte er und hielt ihr ein Pad unter die Nase. Eilig las Sedrin den Inhalt des Bildschirms durch. „Ach du meine Güte!“, rief sie aus und überlegte kurz. Dann flitzte sie aus der Tür und rief ihrer Kollegin noch zu: „Fang schon mal an mit ihm! Ich muss weg!“ Sie sprang in den Jeep und ab ging’s. Sedrin wusste, wenn es um Sytania ging, war sie die Beste auf dem Gebiet.

Gott sei Dank war der Feierabendverkehr nicht so dicht, so dass sie gut durch kam und wenig später wieder vor dem Geheimdienstgebäude in Little Federation parkte. Hier war in der Zwischenzeit auch Agent-Scientist Mahony eingetroffen, die, wie ihr Rang es bereits ausdrückte, eine ausschließlich vom Geheimdienst beschäftigte Medizinerin war. Sedrin winkte die schwarzhaarige mit ca. 1,70 m für eine Terranerin doch überdurchschnittlich große Frau auf den Beifahrersitz. „Ihr Partner und der Chief-Agent sind von der schnellen Truppe.“, erklärte Mahony ihre prompte Anwesenheit. Dabei fiel Sedrin auf, dass ihr Gegenüber einen starken irischen Akzent aufwies. „Ich weiß.“, sagte sie dann. „Wenn Tamara hört, dass es um Sytania geht, fackelt sie nicht lang.“

Sie hielten vor Cupernicas und Datas Haus an. „Wir nehmen den Privatparkplatz.“, flüsterte Sedrin ihrer Mitfahrerin zu. „Sie wissen ja sicher auch, wie es in einer Kleinstadt ist.“ „Oh, ja.“, bestätigte Mahony und betrat mit Sedrin das Haus. „Ich bin selbst in einer Kleinstadt aufgewachsen, weiß also Bescheid.“

Sie kamen gerade rechtzeitig an. Scotty und Data hatten auf einem von Cupernica verordneten Spaziergang auch gleich die Aufzeichnung geholt, um die es ging. „Dann sind ja alle versammelt.“, sagte Cupernica. „Ich schlage vor, wir machen das Experiment im Wohnzimmer. Scotty, Sie werden nicht wissen, wann die Aufzeichnung abgespielt wird. Sie dürfen sie nicht erwarten, denn das könnte auch auf das genaue Gegenteil hinauslaufen. Sie könnten dann so verkrampft sein, dass gar nichts passiert.“

Scottys Blick fiel auf Mahony. „Wer ist das.”, fragte er. „Das ist Agent-Scientist Kathryn Mahony.“, stellte Sedrin ihre Kollegin vor. „Sie wird das Experiment begutachten, damit uns später keiner Schmus vorwerfen kann.

Scotty, der inzwischen von mir ein bisschen Deutsch gelernt hatte, dachte: Hacksly und Makkaroni. Fehlt nur noch Sahne und Käse und wir haben einen prima italienischen Auflauf. Dann sagte er: „Dann mal los, Ladies!“

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