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Mit Faszination hatte sich Ginalla die Bilder und Abhandlungen über antriebsloses Fliegen angesehen, die Kamurus’ Datenbank zutage gefördert hatte. Fast alles hatte sie ausgeschlossen, weil man dazu entweder einen Schlepper oder starke Läufer brauchte, die im Augenblick eher Mangelware waren. Zuletzt war ihr Blick aber an einem bestimmten Bild hängen geblieben. „Dass die Terraner auf so was gekommen sind.“, sagte sie. „Das ist ja echt irre mit diesem Fesselballon. Wir sollten das mal ausprobieren. Nur werde ich Hilfe beim Zusammenbauen brauchen. Lies aus dem Bericht, was wir für Teile brauchen und repliziere sie. Und dann schnapp dir die Kleene.“ Wen sie mit der Kleenen meinte, war Kamurus längst klar. Er kannte Ginallas flapsige Sprache zur Genüge. Deshalb beamte er N’Cara auch sofort zu sich und ihr an Bord. „Alles geschmeidig, Süße.“, flapste Ginalla ihr entgegen. „Du bist bei Freunden.“ „Ich weiß.“, sagte N’Cara. „Aber was willst du von mir?“ „Ich brauch’ deine Hilfe.“, erklärte die Celsianerin. „Du musst mir ein bisschen assistieren. Ich glaube, ich weiß, wie wir Sytanias Bann überlisten können.“ „Das will ich sehen.“, gab N’Cara zurück.

Lächelnd deutete Ginalla auf das Auswurffach des Replikators, das bereits bis zum Rand mit Teilen gefüllt war. „OK.“, sagte das Mädchen, dem jetzt klar war, worauf Ginalla hinaus wollte. In der Schule im Physikunterricht hatten N’Cara und ihre Klasse nämlich auch zufällig gerade das Thema Fluggeräte. Der Lehrer hatte ihnen erst kürzlich in der schuleigenen Simulationskammer das Modell eines Fesselballons vorgeführt.

N’Cara zog eine riesige Hülle aus dem Fach. Sie war so groß, dass sie die Hälfte des Faches eingenommen hatte. Ginalla schnappte sich die beiden riesigen Gasflaschen. „Danke.“, sagte Kamurus jetzt über den Bordlautsprecher. Er konnte sich denken, dass die Beiden jetzt die Neurokoppler nicht aufsetzen konnten, da diese sie erheblich in ihrer Bewegung eingeschränkt hätten. „Ihr werdet das Fach von Zeit zu Zeit leeren müssen, damit ich alles replizieren kann, was wir brauchen.“ „Schon klar, Kamurus.“, lächelte N’Cara.

Kamurus’ Replikator spuckte noch einige Kleinteile und zwei große Brenner aus. Dann, als er gerade den Korb replizieren wollte, stoppte Ginalla ihn. „Jetzt muss ich leider eingreifen.“, sagte sie ruhig. „Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte der Schiffsavatar verunsichert. „Nein.“, beruhigte ihn Ginalla. „Vielleicht ist es auch meine Schuld. Ich habe mich sicher nicht gut ausgedrückt. Du weißt ja, dass wir IDUSA retten wollen. Unter den Voraussetzungen hast du ja auch die Größe der Hülle, die Stärke der Brenner und all das berechnet. Aber wir können sie ja wohl schlecht in einen Korb stecken. Das machen wir ganz anders. Du replizierst uns eine leichte Plattform, am Besten aus Kohlefaser. Sie muss stark genug sein, um das Gewicht der Brenner zu halten und darf auch unter IDUSAs Gewicht, das in der Atmosphäre an ihr hängen wird, nicht reißen oder brechen. Außerdem benötigen wir einen kleinen Rechner, der die Brenner steuert und eine Empfangseinheit für diesen, damit er Befehle von einer Fernbedienung entgegen nehmen kann. Ach ja. Dann brauchen wir noch zwei Stahlseile, die IDUSAs Gewicht halten können. Sie müssen mit verschraubbaren Ösen in zwei Löchern in der Plattform verankert werden können. Am anderen Ende der Seile muss jeweils ein runder Teller aus Kohlefasern hängen, den IDUSA mit dem Traktorstrahl fixieren kann. Einer für vorne und einer für hinten.“ „Verstanden.“, sagte Kamurus und replizierte das Gewünschte. „Wir brauchen noch zwei Taschen.“, sagte N’Cara, während sie die Ballonhülle zusammenlegte. „Du hast Recht.“, antwortete Ginalla. „Irgendwie müssen wir den ganzen Sermon ja zu Shimar herunterschaffen.“

Shimar hatte längst gemerkt, dass sich seine Begleiterin nicht mehr in seiner Nähe befand. Er hatte telepathisch nach ihr gesucht und festgestellt, dass sie sich in aller bester Gesellschaft befand. Ginalla hatte sich nach seiner „Behandlung“ zu einem sehr vertrauenswürdigen Wesen entwickelt, dem er, sollte ihm etwas geschehen, das Mädchen durchaus anvertraut hätte. Jetzt staunte er nicht schlecht über den Umstand, dass sie bald schwer beladen wie ein Packesel zu ihm zurückkehrte. Ginalla sah nicht anders aus. „Was um alles in der Welt habt ihr vor!“, rief der junge Flieger aus, als er sah, was die Beiden den zwei schweren Taschen entnommen hatten. Mit dem Gewirr aus Seilen, Schläuchen, Ventilen, Flaschen, Stoff, Geräten und noch einigem Kleinkram sowie einem elektrischen Gebläse konnte er nichts anfangen.

Aus dem ganzen Gewirr zauberte Ginalla plötzlich eine Fernsteuerung hervor und drückte sie ihm mit den Worten: „Dein Job für später. Einstecken!“, in die Hand. „Wenn ich euch irgendwie helfen soll, dann sagt es mir ruhig.“, sagte Shimar. „Das könntest du tatsächlich.“, meinte Ginalla. „Bring IDUSA bei, dass sie demnächst kurz etwas fremdbestimmt ist und dass sie sich einem in ihren Augen vorsintflutlichen Fluggerät anzuvertrauen hat.“ „Puh!“, machte Shimar. „Das wird ein hartes Stück Arbeit werden. Sie ist sehr eigen und ich bezweifle, dass ich sie überzeugen kann.“ Sag ihr, dass du das Fluggerät kontrollieren wirst., flüsterte N’Cara ihm telepathisch ein. Das zieht bestimmt. Gute Idee., gab er auf gleichem Wege zurück und bedeutete IDUSA, die Luke zu öffnen. Dann stieg er ein, während Ginalla und N’Cara mit dem Zusammenbau des Ballons begannen.

Argus und ich hatten unser Ziel erreicht. „Deine Reaktion wundert mich.“, sagte der kleine Stallbursche, als wir von den Pferden gestiegen waren und dabei waren, sie mit langen Stricken an Bäume zu binden. „Was meinst du damit?“, fragte ich. „Na ja.“, sagte der Junge etwas zögernd. „Als ich dir sagte, dass wir zu einem Spinnenwesen reiten, hatte ich eigentlich erwartet, dass du Kipana sofort wendest und mir sagst, dass wir zurück reiten sollen.“ „Warum?“, fragte ich, und entfernte Kipanas Beißstange, um ihr das Grasen zu ermöglichen. „Spinne!“, wiederholte Argus. „Soll ich es dir noch buchstabieren? S P I …“

Ich drehte Kipana den Rücken zu, damit sie durch meine laute Stimme nicht irritiert wurde. Wenn ich noch mit dem Gesicht zu ihr gestanden hätte, so befürchtete ich, hätte sie unter Umständen meine Worte auf sich beziehen können und vielleicht gemeint, ich würde mit ihr schimpfen. Das wollte ich vermeiden. „Was ist dein verdammtes Problem?!!!“, fragte ich energisch in Argus’ Richtung. „Magst du etwa Spinnen?“, fragte Argus sichtlich verwirrt über den Umstand, dass ich offensichtlich kein Problem mit Arkantus haben würde. „Ach das.“, sagte ich weich und zog ihn mit mir hinunter ins Gras. „Du wirst es nicht glauben, aber ja. Ich mag Spinnen.“ „Aber …“, stammelte er und bat: „Werd’ jetzt aber bitte nicht wieder böse. Du bist doch eine Frau.“ Ich musste laut lachen. „Daher weht also der Wind.“, sagte ich. „Aber keine Sorge. Meine erste Erfahrung in meiner Kindheit mit einer Spinne war positiv. Damals hat mir mein Opa eine auf die Hand gegeben und mir erklärt, dass sie ganz empfindlich ist und ich vorsichtig sein muss, damit ich ihr nicht wehtue. Ihre Beine können ganz leicht brechen. Sie war ganz weich und es hat toll gekitzelt, als sie mir über die Hand gelaufen ist. Opa hat mir schon ganz früh gezeigt, dass man mit der Natur vorsichtig sein muss.“ „Auf die Hand wirst du Arkantus kaum nehmen können.“, sagte Argus. „Er ist eins achtzig und wiegt 90 Kilo.“ „OK.“, sagte ich. „Dann sollte ich das wirklich lassen.“ Er grinste. „Na siehst du.“, sagte ich. „Du lachst ja schon wieder. Aber erklär mir mal, warum du meintest, dass ich …“ „Weil Insekten nicht schön aussehen.“, sagte er. „Das kann ich doch nicht sehen.“, tröstete ich. „Wieder ein Vorteil für dich.“, sagte Argus. „Richtig.“, bestätigte ich und stand auf. „Meine Vorgängerinnen hätten sich von so etwas wie Optik viel mehr beeindrucken lassen und diese Mission sicher nicht durchgeführt. Aber so oberflächlich bin ich nicht. Pass bitte auf die Pferde und die Sachen auf, die ich nicht brauche, während ich weg bin.“ „OK.“, sagte Argus. „Und entschuldige bitte noch mal.“ „Längst vergessen.“, lächelte ich.

Ich wollte gehen, aber er hielt mich am Uniformärmel zurück: „Dreh dich mal um.“ Er führte mich zu einer Frachtkapsel, die vor uns auf der Erde stand. Unterwegs hatte ich die SITCH-Mail mit der Liste verfasst und sie Jannings zukommen lassen, denn wir hatten den Großteil der Strecke doch im Schritt zurückgelegt, nachdem Argus mir gesagt hatte, dass es wohl ein langer Ritt werden würde. Ich hatte mir Sorgen um die Pferde gemacht und dies vorgeschlagen. Derweil hatte ich die Liste in mein Sprechgerät diktiert.

„Alles da.“, stellte ich fest und steckte was ich brauchte in einen mitgelieferten Rucksack. Dabei wurde ich das Gefühl nicht los, dass Loridana hierbei etwas mitgeredet hatte, denn selbst die Fieberglasstäbe waren einzeln keimfrei verpackt.

„Da ist sie ja.“, sagte ich und gab Argus eine luftdicht verschließbare Dose. „Wenn Kipana was hinterlassen sollte.“, sagte ich und zeigte auf die Dose. „Dann da rein.“ „Wieso?“, fragte er. „Weil ich es jemandem versprochen habe.“, sagte ich. „Kann ich das auch mit dem von meinem Pony mischen?“, lachte Argus, der das Ganze sehr lustig finden musste. „Wenn es nach mir ginge ja.“, sagte ich diplomatisch. „Aber ich weiß nicht, wie der reagieren würde, dem ich es versprochen habe. Der kann das nämlich sehen.“ „Oh, Weih.“, sagte Argus. „Dann besser keine Experimente. Ich will ja nicht, dass du Ärger kriegst.“

Ich wandte mich wieder in Richtung Wald und wollte gehen, aber im nächsten Moment wurde ich von etwas erfasst und fort getragen. Ich fand mich in einer Höhle wieder. Vor mir auf dem Boden lag ein merkwürdiges weiches Etwas, das, nachdem ich es genauer betastet hatte, tatsächlich die Form einer Spinne zu haben schien. Sei gegrüßt., hörte ich seine telepathische Stimme in meinem Geist und schloss, dass es erstens Arkantus sein musste und zweitens, dass er auch zu den Mächtigen gehörte. „Kannst du hören was ich sage?“, fragte ich laut, denn reine Gedankenkommunikation war mir unheimlich, selbst wenn ich wusste, dass er die Verbindung herstellen würde, weil mir dies nicht möglich war. Ich hatte ziemliches Fracksausen vor Missverständnissen. Ja ich kann dich hören., gab er zurück. Aber ich kann nicht reden wie du. Deshalb müssen wir es so machen. Oder hast du schon einmal eine sprechende Spinne gesehen? Ich verneinte. Also, Sterbliche., gab er zurück. Dann sollten wir jetzt zu dem kommen, warum du hier bist. „Ich heiße Betsy.“, stellte ich mich vor.

Er drehte sich so um, dass ich seine hintere Körperöffnung genau vor mir hatte. Ich packte einen Fieberglasstab aus und ein Paar Handschuhe. Wozu willst du die Handschuhe?, fragte er. „Um dich nicht eventuell mit einer Krankheit zu infizieren, von der dein Körper keine Ahnung hat.“, sagte ich. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zu den wirklich Mächtigen gehörst. Sonst hätten wir sicher schon mehr von dir gehört.“ Du hast Recht., gab er zu. Ich bin nur von niederem Adel und meine Fähigkeiten sind entsprechend begrenzt, was das Omnipotente angeht. Dein Ansinnen zeugt daher von großer Rücksichtnahme. „Genau deshalb benutzen wir besser ein Protektiv.“, sagte ich und zog mir die Handschuhe über. Dann streckte ich Zeige- und Mittelfinger aus, um damit vorsichtig durch die Öffnung zu fahren und mir seine Spinnwarze zu greifen. Dann massierte ich diese gleichmäßig. „Tue ich dir weh?“, fragte ich. Aber nein., gab er mit ruhiger Stimme zurück. Im Gegenteil. Du tust mir sehr gut. Ich hätte sicher schon etwas gesagt, wenn es anders wäre.

Ich spürte, dass die Spinnwarze sich von einem langen schlaffen Schlauch langsam in eine runde pralle Kugel verwandelte. Dieser Umstand machte mir jetzt doch etwas Angst und ich versuchte, meine Hand zurückzuziehen. Er umfasste sie mit einem seiner weichen Hinterbeine und hielt mich fest. Ruhig., flüsterte er in meinen Geist. Ich produziere doch nur Faden. Alles ist gut. „Aber ich mache so etwas zum ersten Mal und will dich nicht verletzen.“, sagte ich. Das tust du doch auch gar nicht., beruhigte er mich. Aber du könntest jetzt wirklich deine Finger wegnehmen, sonst tue ich dir gleich weh, ohne es zu wollen. Halte nur den Fieberglasstab bereit. Leg ihn am Besten mit der Spitze hier drauf.

Er führte meine Hand von außen auf eine Stelle seines Beckenbodens. „OK.“, sagte ich und tastete mit klopfendem Herzen nach dem Stab, den ich in der Nähe abgelegt hatte und glücklicherweise bald fand. „Kann losgehen.“, sagte ich und berührte ihn an der ausgemachten Stelle mit der Spitze. Na dann!, meinte er und holte tief Luft, um im nächsten Moment eine starke Muskelkontraktion zu erzeugen, die seine Spinnwarze gegen den äußeren Rand der Körperöffnung presste, was den gleichen Effekt hatte, als würde man eine Tube Zahnpaste auf einmal ausdrücken wollen. Nur kam dieses Mal kein Strang Zahnpaste, sondern ein Faden zum Vorschein, den ich eilig um das Ende des Stabes wickelte. „Ich habe das Ende.“, lächelte ich. „Du kannst dich entspannen.“

Er gab einen erleichterten Laut von sich, während er ausatmete. „Hätte ich mich mehr beeilen sollen?“, fragte ich. Es ist alles so gut, wie du es machst., gab er zurück. Der erste Schritt ist oft der aller anstrengendste. Ich begann mit dem Aufwickeln des Fadens. Dabei ertappte ich mich dabei, dass meine Stimme mit dem leisen Singen eines Liedes begann, das mir gerade so einfiel. Sing ruhig., motivierte er mich. Das wird uns beide entspannen. Dann hast du nicht mehr so viel Angst und ich kann leichter den Faden kommen lassen, den du dringend brauchst. König Logar hat mich über alles informiert. Du singst übrigens sehr schön. Ich werde zu allen imperianischen Göttern beten, sie mögen dereinst ein Schiff euren Weg kreuzen lassen, das von einer Spezies kommt, deren Sprache eine Melodie ist. Wenn du sie am SITCH begrüßt, werden sie sicher mit Freuden einem Erstkontakt zustimmen.

Ich begann mich zu fragen, warum alle Insektoiden und Arachnoide solche Charmebolzen waren. Korelem hatte mir schon ständig Komplimente gemacht und jetzt auch noch Arkantus. Wenn ich sehend gewesen wäre, dann hätte ich es sicher erst gar nicht dazu kommen lassen. Wahrscheinlich hätte ich meinen „Empfänger“ auf dieser „Frequenz“ längst blockiert. Aber da ich eben nicht sehen konnte, hatte ich keine Vorurteile aufgrund seines Aussehens. Ich begann langsam zu begreifen. Viele in meinem Bekanntenkreis waren aufgrund ihrer Sichtigkeit extrem oberflächlich aber hatten dadurch auch schon eine Menge verpasst. Ich aber durfte hinter diese Fassade schauen. Ich begann, meine Behinderung als Segen und nicht als Fluch zu sehen. Genau., bemerkte Arkantus, der durch unsere geistige Verbindung meine Gedankengänge genau nachvollziehen konnte.

Der Stab war mittlerweile nicht mehr zu sehen und ich hatte ein weiches Garnknäuel in meiner Hand, das die Größe eines mir bekannten 50-Gramm-Garnknäuels aufwies. „Wir sollten es für heute dabei bewenden lassen.“, sagte ich. „Ich will dich nicht auszehren und wir beide sollten dringend etwas essen.“ Du hast Recht., stimmte er telepathisch zu.

Ich packte einen Rationsbeutel aus und hielt ihn ihm hin. Danke., meinte er. Sehr großzügig von dir, aber ich werde das essen, was sich über uns an der Höhlendecke befindet. Er streckte eines seiner Beine nach einem Netz aus, in dem sich einige tote Insekten befanden. „OK.“, lächelte ich.

„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!“, rief IDUSAs Avatar aus, nachdem Shimar ihr die Situation erläutert hatte. „Ich soll mich einem vorsintflutlichen Gerät anvertrauen?“ „Das wirst du wohl müssen.“, sagte Shimar. „Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Sytania hat ihren Bann auf dieses Stück Land so gestrickt, dass er aktiv wird, sobald du Energie auf deinen Antrieb gibst. Wir müssen eine Möglichkeit finden, wie du starten kannst, ohne dass du Energie an irgendein Antriebssystem leitest.“ „Aber Sie wissen doch genau so gut wie ich, dass es noch eine weitaus größere Möglichkeit gibt, Sytanias Bann zu vernichten.“, sagte IDUSA und zeigte Shimar die Waffenkonsole. „Da kann ich ja froh sein.“, setzte der tindaranische Militärflieger an. „Dass das nicht ohne mein OK vonstatten gehen kann. Dafür hat Jenna gesorgt und das ist auch gut so. Die Rosannium-Waffe in einer Atmosphäre einzusetzen und dann noch so dicht über Grund ist extrem gefährlich für die gesamte Dimension. Das Rosannium wird aufsteigen wie ein Atompilz und es wird auch ungefähr die gleiche Wirkung entfalten. Vielleicht nur für Mächtige, aber du darfst nicht vergessen, dass Logar und Sytania die Dimension nur durch ihre Kräfte am Leben erhalten. Wenn sie verseucht wird, dann gibt es sie nicht mehr und dann gibt es den Dominoeffekt. Was das ist, kannst du natürlich gern in deiner Datenbank nachschlagen.“ „Natürlich weiß ich, was der Dominoeffekt ist.“, sagte IDUSA. „Aber ich finde es höchst schmachvoll, mich so einem Urtier anvertrauen zu sollen. Ich bin ein tindaranisches Militärschiff! Ich habe einen Warpantrieb und viele andere hoch moderne Systeme und jetzt soll ich …“

Shimar machte eine Bewegung, als wolle er ihr Cockpit schlagartig wieder verlassen. „Fein.“, sagte er. „Dann werde ich Ginalla jetzt sagen, sie soll Kamurus befehlen, doch noch den Korb zu replizieren. Wir werden dich dann hier lassen, wenn du es nicht anders willst. Kamurus wird uns dann an Bord beamen und wir …“

IDUSA ließ ihren Avatar ein verschämtes Gesicht machen. „Es tut mir Leid, Shimar.“, sagte sie. „Aber es ist nur …“ „Schon gut.“, tröstete er. „Ich kann verstehen, dass du deinen Stolz hast. Ich würde mir sicher auch sehr ungern von einem Steinzeittindaraner die Welt erklären lassen wollen. Aber manchmal muss man eben kompromissbereit sein. Außerdem haben die Mädels dafür gesorgt, dass ich den Ballon kontrollieren werde.“ Er holte die Fernsteuerung aus der Tasche und hielt sie vor einen von IDUSAs optischen Sensoren. „Na das ist ja immerhin ein kleiner Lichtblick.“, sagte IDUSA. „Übrigens muss ich Sie in einem korrigieren. Stolz ist eine Empfindung und ich bin eine künstliche Intelligenz, die so etwas nicht empfinden kann.“ „Ach nein.“, grinste Shimar. „Und was war das dann gerade?“ „Eine logische Reaktion, die ich aufgrund meiner bisherigen Programmierung gezeigt habe.“, erwiderte IDUSA. „Bisher ging ich davon aus, dass unsere Technologie nicht mit primitiver vereinbar sei und dass sich diese beiden Entwicklungsstufen nie begegnen dürfen. Aber ich bin bereit, etwas dazuzulernen. Sie hätten mich doch nicht wirklich hier verrosten lassen, oder?“ „Nein.“, sagte Shimar. „Das weißt du doch. Das hätte ich auch nicht gedurft. Schon allein aus den gleichen Gründen, die du gerade angeführt hast. Ich glaube, die imperianischen Bauern hätten eine wahnsinnige Angst vor dir. Außerdem würde ich dann ein ganz schönes Donnerwetter von Zirell riskieren.“

Durch eines der Fenster sah Shimar eine winkende Hand. „Entschuldige mich bitte kurz.“, sagte er. „Ich glaube, dass man mich da drüben braucht.“ Er stieg aus. „Was ist los, Ginalla?“, fragte er, nachdem er die Hand eingeordnet hatte. „Konntest du sie überzeugen?“, fragte die Celsianerin grinsend. „Ja.“, sagte Shimar. „Es ging zwar nicht ganz fair ab, aber sie ist jetzt doch einverstanden. Wie kann ich euch denn jetzt helfen?“

Ginalla sah ihre kleine Helferin an. „Wir müssen die Plattform parallel zu IDUSAs Rumpf ziehen.“, referierte N’Cara. „Dann müssen wir die Seile mit den Tellern jeweils hinter und vor sie legen. Was meinst du, wird sie sich auf die Nummer mit dem Traktorstrahl einlassen?“ „Ich denke schon.“, sagte Shimar.

Ginalla ging zum Kopfende der Plattform und Shimar zum Fußende. N’Cara begab sich in die Mitte. „Auf drei!“, ordnete Ginalla an. „Eins, zwei, drei.“ Sie hoben die Plattform an und drehten sie parallel zu IDUSAs Rumpf. Dann legte Ginalla den vorderen Teller genau vor IDUSAs Bug ab. Shimar platzierte den anderen hinter ihrem Heck. „Du kannst ihr jetzt Bescheid geben.“, sagte Ginalla. „OK.“, sagte Shimar und zog sein Sprechgerät: „IDUSA, wir sind so weit. Schnapp dir die Teller.“

N’Cara drehte sich ihrem Begleiter zu: „Ich muss sie mal was fragen.“ „OK. Hier.“, sagte Shimar und übergab ihr das Gerät. „IDUSA, hier ist N’Cara. Sind dir die Teller auch groß genug?“ „Sicher.“, gab IDUSA zurück. „Sie sind so groß, dass ich sie sogar mit halb zerstörten Sensoren erfassen könnte. Warum fragst du?“ „Ich dachte, dass sie vielleicht zu klein sein könnten.“, erwiderte N’Cara. „Ach was.“, meinte IDUSA. „Sie sind eigentlich so groß, dass es schon langweilig ist. Wolltest du mich völlig unterfordern, junge Dame?“

Shimar nahm ihr das Gerät wieder ab. „Hör gefälligst auf, so furchtbar anzugeben.“, sagte er. „Ich muss dich ja wohl nicht an deine eigene Reaktion erinnern.“ „Was für fne Reaktion?“, wollte Ginalla wissen, die gerade dabei war, den letzten Schlauch mit einer Gasflasche zu verschrauben. „Bei Zeiten.“, sagte Shimar. „Jetzt sollten wir erst mal alles vorbereiten.“ „Was glaubst du, was wir hier gerade machen?“, fragte Ginalla. Dann deutete sie auf N’Cara und eines der Ventile. „Dreh auf, Süße!“

Zischend entwich das Gas aus der Flasche in die Ballonhülle. Gleichzeitig schaltete Ginalla das Gebläse ein, das ebenfalls über einen Schlauch Luft zuführte. Staunend sah Shimar zu, wie die Hülle immer dicker wurde und schließlich vom Boden abhob. Dabei spannten sich die Seile an der Plattform. „Ich glaube, es dürfte bald so weit sein.“, sagte Shimar. „Worauf du einen lassen kannst.“, flapste Ginalla. „Darauf sollte ich lieber verzichten.“, scherzte Shimar. „Hier ist ohnehin schon genug Gas im Spiel.“

Ginalla ließ sich von Kamurus wieder an Bord beamen und Shimar und N’Cara stiegen in IDUSAs Cockpit, nachdem das Mädchen noch einen kleinen Schalter am Rechner umgelegt hatte, an den sie gerade noch reichen konnte. „Jetzt dürften die Brenner auf die Fernbedienung reagieren können.“, sagte sie. „Jedenfalls dürften sie jetzt empfangsbereit sein.“ „Testen wir das doch mal.“, sagte Shimar und drückte die Startknöpfe auf der Fernbedienung. Tatsächlich hörte man ein kurzes leises „Puff!“ und von den Brennern stiegen Flammen auf, die das Gas-Luft-Gemisch in der Ballonhülle aufheizten. IDUSA legte ihre Traktorstrahlen an die Teller an und wurde tatsächlich in die Höhe gehoben.

Ginalla und Kamurus hatten dem Treiben von oben zugesehen. „Sieht aus, als würde es funktionieren.“, stellte Kamurus fest. „Da kann ich dir nur beipflichten.“, sagte Ginalla, die auf ihre Idee ziemlich stolz war. „Ich weiß nur nich’, ob IDUSA ihm die Höhe anzeigen kann. Komm, wir sinken auf 560 Fuß und dienen als Boje.“ „Würden nicht auch 500 Fuß ausreichen?“, fragte Kamurus. „Nein.“, sagte Ginalla. „Ich finde es besser, wenn IDUSA, bevor sie die Atmosphärentriebwerke startet, etwas mehr Luft unter’m Arsch hat.“ „Ginalla!“, erwiderte der Schiffsavatar peinlich berührt. „Du weißt doch, wie ich rede.“, sagte Ginalla.

„Hast du das schon mal gemacht!“, wollte N’Cara wissen. „Nein.“, sagte Shimar konzentriert. „Warum fragst du?“ „Weil du das echt großartig hinkriegst!“, lobte die kleine Lithianerin. „Sie hat Recht, Shimar.“, mischte sich jetzt auch IDUSA ein. „Sie haben nicht nur meinen Steigflug mit diesem Ding super im Griff, sondern Sie haben mich auch einwandfrei ausgetrimmt.“ „Kunststück.“, sagte Shimar. „Ich habe gemerkt, dass ich beide Brenner einzeln mit der Fernsteuerung regeln kann. Ihr habt echt an alles gedacht.“

N’Cara gab IDUSA den Befehl, ihr den Höhenmesser zu zeigen. „Ich werde dir die Höhe durchgeben.“, sagte sie. „Du musst dich jetzt auf weitaus andere Dinge konzentrieren, Shimar.“ „OK.“, sagte der junge Tindaraner.

„Ginalla.“, meldete Kamurus. „Sie haben uns fast erreicht.“ „Gut.“, sagte die Celsianerin. „Sobald sie uns folgen können, sollten wir machen, dass wir alle auf Logars Seite kommen.“ „Da stimme ich dir zu.“, antwortete Kamurus.

N’Cara hatte Shimar zuverlässig die Höhenangaben gegeben. Außerdem hatte er jetzt auch Kamurus gesehen. „530, 540, 550, 560.“, diktierte N’Cara. „OK.“, sagte Shimar. „IDUSA, starte deine Atmosphärentriebwerke!“ „Wie Sie wollen.“, gab das Schiff zurück. „Was soll ich mit dem Ballon machen?“ „Wenn alles klappt, beamst du ihn in deinen Frachtraum.“, sagte Shimar. „Sonst glaubt uns zu Hause niemand ein Wort.“

Es gab ein Surren und IDUSA zeigte Shimar die Steuerkonsole. „Der Antrieb läuft störungsfrei.“, stellte sie fest und beamte ihr Hilfsmittel in den Frachtraum, nachdem Shimar per Fernbedienung die Befehle zum Öffnen der Auslassventile und zum Herunterfahren des Rechners gegeben hatte. „Verbinde mich mit Ginalla.“, sagte Shimar. „Ich will mich bei ihr bedanken.“

Serdan hatte gemeinsam mit seinem Ausbilder Telzan die Schmach Sytanias von einem Gebüsch aus beobachtet. Ursprünglich hatten die beiden Vendar gehofft, sich an Shimars und N’Caras Leid weiden zu können und sich daran freuen zu können, wie sie verzweifelt versuchen würden, ihrem Gefängnis zu entkommen. Aber daraus würde jetzt wohl nichts mehr werden. „Hast du das gesehen, Anführer?“, fragte Serdan. „Natürlich habe ich das gesehen.“, sagte Telzan unwirsch. „Sie haben den Bann unserer Gebieterin schamlos ausgetrickst. Das werden wir ihr jetzt sagen müssen. Komm!“ Sie stiegen auf ihre Pferde und machten sich in Richtung des Palastes auf.

Sytania war nicht wirklich überrascht. Mit Hilfe ihrer seherischen Fähigkeiten hatte sie die beiden Vendar beobachtet und selbst gesehen, was auch sie gesehen hatten. „Welche Schmach!“, rief die imperianische Mächtige aus. „Sind sie mir also doch noch entkommen. Aber das macht mir gar nichts aus.“ Es gab einen schwarzen Blitz. „Was habt Ihr gerade getan, Gebieterin?“, fragte Serdan voll Ehrfurcht. „Ich habe soeben die Seele desjenigen aus seinem Leben nach dem Tod entführt, der ihnen als Einziger die Wahrheit sagen kann und ihn im Wald der Steine eingekerkert. Der Wald liegt aber wie ihr wisst in einer Dimension, in der es Lebende gibt. In so einer Dimension kann man als Geistwesen nicht lange verbleiben. Er wird immer schwächer werden und irgendwann wird seine Energie zerfallen. Dann ist er wirklich tot. Ja, sogar toter als tot!“ Sie lachte laut auf. „Der Tindaraner, die Celsianerin und die kleine Lithianerin werden meinen Vater nicht früh genug erreichen können, damit er sich noch einmischen kann!“ Telzan rieb sich die Hände. „Ihr seid so weise, Milady. Aus jeder Niederlage versteht ihr einen Sieg zu machen.“, schmeichelte er.

Ich erwachte immer noch in der Höhle. Aber mein Kopf lag jetzt auf dem behaarten und somit sehr weichen Körper Arkantus’. Mit zweien seiner acht Beine hielt er mich fest, während er mit einem weiteren nach meinem Puls tastete. „Was ist los?“, fragte ich irritiert und versuchte mich zu drehen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Betsy., dachte er. Du hast sehr unruhig geschlafen und wohl sehr intensiv geträumt. Wer ist Shimar? „Er ist mein Freund.“, antwortete ich immer noch sehr schlaftrunken. „Wenn ich von ihm träume, dann ist alles in Ordnung.“ Ich habe sehr wohl gespürt, dass du mit jemandem in dauerndem telepathischen Kontakt stehst., antwortete Arkantus. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es ein so intensiver Kontakt ist. „Es ist, weil er Tindaraner ist.“, erklärte ich. Du musst mir nichts mehr sagen., meinte er. Mein König hat mich über alles informiert.

Ich setzte mich auf. „Es ist wohl besser, wenn wir zwischen dem Abmelken einen Ruhetag einlegen.“, schlug ich vor. „Du musst schließlich erst einmal Nachschub in deinem Körperinneren produzieren und das braucht sicher seine Zeit. Außerdem finde ich es nicht schlimm, wenn du lieber deine Insektennahrung essen willst. Du brauchst schließlich eine Menge Proteine, wenn du genug Faden für eine Decke produzieren willst, die jemanden umhüllen soll, der etwa so groß ist wie ich.“ Dein Wissen fasziniert mich., schmeichelte er. Aber du hast Recht.

Er schnappte sich einen weiteren toten Käfer aus dem Netz und ließ ihn sich schmecken. Ich öffnete ebenfalls einen weiteren Rationsbeutel für mein Frühstück, betastete den Inhalt aber extrem nachdenklich. Was frühstücken Sternenflottenoffiziere denn so?, versuchte er weiter Konversation zu betreiben. „Undefinierbar an kann ich nicht einordnen mit einer Sauce aus keine Ahnung.“, sagte ich. Dann steckte ich den leeren Beutel wieder in meine Tasche. Auf der Granger würde ich ihn der Materierückgewinnung überantworten. Hier wollte ich schließlich keinen Müll hinterlassen. Zeig mal., bot Arkantus an und ich hielt ihm den Beutel vor seine Fassettenaugen. Hier steht, es sei ein Müsli mit Milch., las er mir telepathisch vor. „Danke für die Info.“, flapste ich verbal zurück. „Das hätte ich nicht erkannt.“ Er schmunzelte, soweit ich das bei einem Arachnoiden beurteilen konnte.

Ich zog eine Packung mit Stricknadeln aus der Tasche. „Wenn du nichts dagegen hast, werde ich die Ruhetage nutzen, um mit dem Stricken der Decke zu beginnen.“, sagte ich. Warum sollte ich etwas dagegen haben?, wollte er wissen. Es ist sicher sehr faszinierend, dir bei der Ausübung dieser alten Kunst zuzusehen. Die Bauersfrauen hier können es. Aber du, die du Replikatoren gewohnt bist … „Anscheinend hat dein König dich nicht über alles informiert.“, stellte ich fest. „Aber ich werde dir gern meine Geschichte erzählen.“

Dazu sollte ich aber nicht mehr kommen, denn ein Tumult schreckte mich auf. Ich hörte ein lautes Wiehern vor der Höhle. Ein Wiehern, das ich sofort erkannte. „Kipana!“, rief ich. „Oh, Gott! Irgendwas stimmt da nicht.“

Ich ließ die Nadeln auf der Stelle fallen und machte mich so schnell ich konnte auf den Weg vor die Höhle. Hier traf ich tatsächlich auf mein Lieblingspferd unter Logars Rössern. Vorsichtig berührte ich ihre Flanke und spürte, dass sie sehr aufgeregt sein musste, denn sie atmete sehr schnell. „Hoh, Dicke.“, sagte ich. „Ganz ruhig. Ist ja gut. Ich bin ja jetzt da.“ Zum Beweis hielt ich ihr meinen Uniformärmel unter die Nüstern. Sie schien davon aber wenig Notiz zu nehmen und drehte sich immer wieder in die entgegen gesetzte Richtung. Auch ihre Ohren, die sie aufgeregt spitzte, verrieten mir, dass vielleicht etwas mit Argus sein musste, denn an dem ausgefransten Ende des Strickes, das noch immer an ihrer gebisslosen Trense hing, hatte ich gemerkt, dass sie sich wohl losgerissen hatte. So etwas tat sie im Allgemeinen nur, wenn wirklich etwas nicht stimmte. Sie war ein typisches Verlasspferd. Diejenigen, denen sie vertraute, waren auch bei ihr immer sicher. Sie würde ihnen gegenüber nie unberechenbares Verhalten an den Tag legen oder sich gar daneben benehmen. Also musste jetzt etwas definitiv nicht stimmen! Argus, Logar und ich waren nämlich menschliche Wesen, denen sie vertraute und zu denen sie eine extrem gute Beziehung hatte. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, sie würde ihr Leben für uns einsetzen. Und jetzt war Argus, ihr Argus, vielleicht in einer Situation, in der sie ihm nicht helfen konnte und deswegen würde sie jetzt jemanden holen, von der sie dies erwarten konnte.

Ich legte meine rechte Hand auf ihren Widerrist und sagte: „Zeig’s mir!“ Sie setzte sich in Bewegung und ich lief neben ihr her. Bald kamen wir an der Stelle an, wo Argus und ich durch Arkantus’ telekinetischen Eingriff getrennt worden waren. Hier lag mein kleiner Freund auf dem Boden und trommelte verzweifelt mit seinen Fäusten auf den Boden. „Räuber!“, schluchzte Argus. „Diebe! Verdammtes Diebesgesindel! Oh, Betsy, du hast doch gesagt, dass eure Technologie niemals in falsche Hände …“ „Was ist denn passiert?“, fragte ich und zog ihn an mich. „Ich habe das mit deiner Dose gemacht.“, sagte Argus. „Dann habe ich sie in die Kapsel gelegt und jetzt ist sie weg.“ „Ach so.“, lächelte ich und zückte meinen Erfasser, den ich auf das Scannen nach Transporterspuren einstellte. Dies wurde mir durch das Gerät auch bestätigt. „Es waren also gar keine Räuber?“, fragte Argus, nachdem er sich beruhigt hatte. „Nein.“, versicherte ich. „Außer der Räuberhauptmann heißt George Jannings und arbeitet für die Sternenflotte. Aber ich werde mit ihm ein Hühnchen rupfen müssen. Er kann dich doch nicht so erschrecken. Aber so war das zwischen uns auch nicht abgesprochen.“ Ich zog mein Sprechgerät, um Jannings die Meinung zu geigen.

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