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N’Cara hatte Shimar reinen Wein eingeschenkt, was ihre Gefühle für ihn anging. „Oh, je!“, sagte er. „Genau so ähnlich hat deine Betsy auch reagiert.“, meinte das Mädchen. „Sie hat mir erklärt, dass du in Teufels Küche kommen kannst, wenn du etwas mit mir anfängst. Man könnte dich für einen Missbrauchstäter halten.“ „Genau das.“, sagte Shimar. „Aber du scheinst damit, dass das mit uns nicht geht, ja eigentlich recht gut klarzukommen.“ „Ja.“, erwiderte sie. „Weil deine Betsy mir alles so super erklärt hat. Ich habe erst geglaubt, sie hält mir eine Gardinenpredigt, aber nein. Sie hat sogar versprochen, mir bei meinem Liebeskummer zu helfen. Sie ist voll lieb! Ich mag sie!“ „Oh, ja.“, bestätigte Shimar. „Was glaubst du, warum ich auf sie stehe.“

IDUSAs Avatar räusperte sich. „Ich habe einen Ruf von der Granger empfangen.“, sagte sie. „Sie machen sich auf den Weg nach Camp Khitomer. Dort soll eine Hochzeit stattfinden.“ Shimar schluckte. „Denkst du, du kannst dir jetzt so etwas wie eine Hochzeit ansehen in deinem Zustand?“, fragte er N’Cara mit einem mitleidigen Blick. „Warum nicht?“, fragte das Mädchen zurück. „Dank deiner Betsy bin ich ja mit meinen Gefühlen stabil und ich bin nicht so selbstsüchtig, dass ich denke, dass andere wegen mir nicht glücklich sein dürfen. Also sag denen, wir kommen mit dem größten Vergnügen mit. Ich mag Hochzeiten!“ „IDUSA, du hast die junge Frau gehört!“, sagte Shimar energisch in Richtung Schiffsavatar. Dieser nickte und das Schiff setzte sich hinter uns in Bewegung.

Jenna wartete IDUSA, als Zirell die technische Kapsel betrat. „Wie weit bist du, Jenn’?“, fragte die Kommandantin. „Ich bin eigentlich fertig.“, antwortete die hoch intelligente Halbschottin. „Was heißt hier eigentlich?“, erkundigte sich die Tindaranerin. „Eigentlich heißt.“, erwiderte Jenna, „Dass ich nicht weiß, was die Ankündigung von New-Vendar-Prime zu bedeuten hat. Sianach hat geschrieben, dass zwei ihrer besten Schlepperpiloten ein fremdes Schiff herbringen, das ursprünglich Prinzessin Hestia gehört haben soll. Soll ich mich darum auch noch kümmern?“ „Sianach hat fähige Techniker in ihren eigenen Reihen.“, antwortete Zirell. „Die werden sich schon um das Schiff gekümmert haben. Aber ich denke, dass sie es herbringen, um uns zu entlasten. Immerhin müssen eine Menge Leute nach Camp Khitomer.“ „Heißt das, unsere Braut wird quasi ihr eigenes Schiff fliegen?“, fragte Jenna. „Genau das heißt es.“, entgegnete Zirell. „Ungewöhnliche Situationen erfordern eben manchmal ungewöhnliche Maßnahmen.“ „Schon klar.“, lächelte Jenna. „Aber ich hörte auch, dass wir unsere IDUSA bald wieder kriegen, weil Shimar ja auch mit seiner Mission durch ist. Das würde ihr auch die Gelegenheit geben, ihre Stellvertreterin kennen zu lernen.“ Zirell lächelte ihr zu.

Mein Ehemann bewohnte selbstverständlich mit mir gemeinsam mein Quartier und Cupernica und Data bewohnten Gästequartier eins, während sich Sedrin mit Gästequartier zwei begnügte. Agent Alesia hatte wegen einer anderen Mission, auf die man sie geschickt hatte, nicht mitkommen können. „Wie kommst du überhaupt nach Terra, Montgomery?“, fragte ich meinen Mann, denn ich konnte mir nicht erklären, was er dort gewollt haben könnte. „Oder hat dich Time auf Celsius aufgegabelt?“ „Ne, Darling.“, flapste er zurück. „Ich wollte dich ursprünglich überraschen und dein Haus etwas in Stand halten. Aber dann kam der SITCH von Shimar und alles wurde anders.“

Die Sprechanlage piepte. „Warte.“, sagte ich. „Ich glaube, da muss ich erst mal antworten.“ Scotty sah aufs Display. „Das ist die Türsprechanlage.“, sagte er. „Erwartest du Besuch?“ „Eigentlich nicht.“, sagte ich. „Aber wir schauen mal, wer draußen steht.“ Damit entriegelte ich die Tür und Data kam herein. In seiner Hand hielt der Androide zwei Töpfe mit Orchideen. „Ich wollte Ihnen danken, Allrounder.“, sagte er förmlich und stellte die Blumen auf dem Wohnzimmertisch ab. „Danken?“, fragte ich. „Wofür?“ „Zeige ich Ihnen.“, antwortete Data. Dann führte er meine rechte Hand an die erste Pflanze und meine linke an die zweite. „Bemerken Sie einen Unterschied?“, fragte er. „Ja.“, nickte ich. „Die Rechte ist kleiner als die Linke.“ „Korrekt.“, erwiderte Data. „Sie haben eine Wachstumsdifferenz von 3,99 Zentimetern. Techniker Scott, würden Sie ihrer Frau bitte bei den Dingen assistieren, die sie nicht wahrnehmen kann?“ Scotty nickte und kam hinzu, um sich die Blumen anzusehen. „Komm mal her.“, sagte er und griff meine linke Hand. „Die linke Blume sieht auch viel grüner und damit gesünder aus.“ „Das ist ebenfalls korrekt.“, bestätigte der Androide. „Die Pflanze zur Linken Ihrer Frau habe ich mit Kipanas Mist gedüngt und die zur Rechten mit normalem replizierten Dünger. Sie sehen also, dass Kipanas Pferdeäpfel für meine Orchideen das Gesündeste sind, das ich ihnen bieten kann. Deshalb möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie meine Nachricht so wörtlich genommen haben, obwohl sie eigentlich als Scherz gemeint war.“ „Du hast ihm tatsächlich Pferdemist aus dem dunklen Imperium besorgt?“, fragte Scotty lachend. „Sicher.“, antwortete ich mit Unschuldsmiene. „Ich dachte mir einfach, wenn ein Androide etwas sagt, dann kann er es nur wörtlich meinen.“ „Bestätigt.“, meinte Data. „Sie hat mir sogar Mist eines bestimmten Pferdes besorgt, was ein Abgleich der DNS ergeben hat.“ „Ich kann nich’ mehr!“, prustete Scotty. „Nein, ich halt’s nich’ aus! Macht ihr solche Scherze öfter?“

Wieder piepte die Sprechanlage. Am anderen Ende war dieses Mal Commander Kissara. „Kommen Sie in Transporterraum drei!“, befahl sie. „Wir haben Khitomer erreicht.“ „Sind unterwegs!“, antwortete ich und machte eine auffordernde Handbewegung in Richtung der Männer.

Auch das tindaranische Schiff, mit dem die Besatzung von Zirells Station gekommen war, lag bereits an seinem Platz, als Shimar und IDUSA neben uns, ihr und dem mirayanischen Schiff dockten. „Das ist also meine Stellvertreterin.“, stellte IDUSA fest und zeigte N’Cara und Shimar das Bild. „Wird wohl so sein.“, erwiderte Shimar. „Mann, ist das aufregend hier!“, äußerte N’Cara. „Ich war noch nie auf Khitomer!“ „Normalerweise kommt man da als Zivilist ja auch nicht hin.“, sagte Shimar, während er IDUSAs Systeme deaktivierte. „Ruh dich aus.“, scherzte er noch in ihre Richtung. Dann nahm er N’Cara bei der Hand und verließ mit ihr das Schiff.

Im Festsaal von Khitomer war alles für eine Hochzeit geschmückt. Auch sämtliche dort herumlaufenden Personen hatten ihre Galauniformen oder festliche Zivilkleidung angelegt. Shimar und N’Cara setzten sich zu mir und Scotty an den Tisch. Dabei platzierte Shimar sich so, dass ich genau zwischen „meinen beiden Männern“ saß. N’Cara, die dies eigentlich hätte irritieren müssen, würdigte diese Tatsache aber keines Blickes. „Was ist los?“, fragte ich, die ich gemerkt hatte, dass sie wohl mit den Gedanken gar nicht hier war. „Es ist wegen Giny.“, sagte sie. „Ihr Schicksal geht mir nicht aus dem Kopf.“ „Die passt schon auf sich auf.“, tröstete Shimar. „Trotzdem.“, flüsterte N’Cara. „Ich muss immer zu an sie denken.“

Zirell und die Brautleute gingen auf die Bühne und setzten sich an einen dort vorbereiteten Tisch. Dabei fiel Shimar auf, dass er ähnliche Kleidung, wie sie die Brautleute trugen, schon einmal gesehen hatte. Ginalla hatte ein ähnliches Kleid wie Alana bei ihrer ersten Begegnung getragen. Nur war ihres um ein Vielfaches schlichter gewesen und war nicht über und über mit Symbolen der Fruchtbarkeit und der Liebe bedeckt gewesen. Auch hatte Ginalla keinen Kranz im Haar getragen, der ebenfalls mit solchem Schmuck besetzt war. Aber Ginalla war ja auch keine Braut gewesen. Timors Anzug aus dem gleichen Flechtwerk wirkte dagegen eher schlicht.

Zirell hatte ein Pad aus der Tasche geholt und hatte es vor sich auf den Tisch gelegt. Dann stand sie auf und las ab: „Heute ist ein symbolträchtiger Tag. Wir werden heute nicht nur zwei sich liebende Personen verheiraten, nein, diese Ehe soll auch das Symbol sein für das Ende einer Ära, die uns nur Krieg und Leid gebracht hat. Die Heimatplaneten dieser Beiden wurden durch Gier und Herrschsucht auseinander gerissen und wurden zu Hestien und Alegrien. Aber das hat diese Beiden nicht davon abgehalten, an ihrer Beziehung festzuhalten und für sie zu kämpfen. Sie fühlten sich nie als Alegrier und Hestierin. Sie fühlten sich immer als Miray. Als solche dürfen sie sich, einer glücklichen Fügung sei Dank, auch wieder verstehen. So werden diese Beiden heute den Anfang machen zu dem, dass endlich wieder zusammenwächst, was zusammengehört. In diesem Sinne frage ich nun dich, Alana, möchtest du den hier anwesenden Timor zu deinem rechtmäßigen Ehemann nehmen?“ Die Angesprochene holte tief Luft, um dann mit dem Brustton der Überzeugung herauszuschmettern: „Ja, ich will!“ „Dann frage ich nun auch dich, Timor.“, fuhr Zirell fort. „Willst du die hier anwesende Alana zu deiner rechtmäßigen Ehefrau nehmen?“ „Ja, ich will!“, antwortete auch Timor. Dann tauschten die Beiden nach mirayanischer Tradition statt Ringen Halsketten aus. „Somit erkläre ich euch hiermit zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“, beendete Zirell die rein standesamtliche Zeremonie.

„Na, jetzt können wir doch wohl endlich zum gemütlichen Teil übergehen.“, flapste Scotty. „Noch nicht ganz.“, flüsterte ich ihm zu, denn ich hatte gehört, dass sich auf der Bühne noch etwas tat. Nugura hatte sie betreten und würde jetzt auch noch eine politisch wirksame Rede halten. „Ladies und Gentlemen.“, begann sie. „Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Der in vielen Kulturen heilige Stand der Ehe …“

„Heilige Scheiße!!!“, unterbrach Scotty die Rede so laut, dass Maron sich zu ihm umdrehte und im Befehlston sagte: „Techniker Scott, mäßigen Sie Ihren Ton! Das ist ein Befehl!“ „Nein, Sir!“, entgegnete Scotty. „Kieken S’e doch ma’, wat da kömmt!“

Durch die sich weit öffnende Tür schwebte zu einer Musik, die ich nur aus Filmen über das alte Rom kannte und die dort den Einmarsch der Gladiatoren ankündigte, ein riesiges Tablett auf Antriebsspulen herein, auf dem sich eine riesige Torte befand. Verwirrt sah Zirell erst das Ding an und dann Nugura. „Können Sie mir erklären, Präsidentin, warum hier eine Hochzeitstorte im Anflug ist?“, fragte sie. „Bedaure, Commander.“, sagte Nugura und schaute aufs Buffet. „Aber wir haben doch auch schon eine Torte und benötigen keine zweite.“

Jetzt geschah etwas Merkwürdiges. Die künstliche Torte, wie mittlerweile jeder mit einem Erfasser festgestellt hatte, schwebte auf der Tanzfläche hernieder und wurde größer und größer. Eine elektronische Stimme zählte von zehn abwärts. „Die Dinger kenne ich!“, rief Scotty. „Das Teil platzt gleich! Das gibt einen Mordsknall! Shimar, wir müssen Betsys Ohren schützen! Die braucht sie schließlich noch! Hilf mal! Oh, Gott, was machen wir denn jetzt?! Oh, ja, ich weiß!“ Er griff nach dem nächsten Tischtuch, das er finden konnte. Leider war dies jenes Tuch, das auf dem Tisch für das Buffet lag. Dies hatte zur Folge, dass mit einem lauten Klirren alles Essen samt Tellern herunterfiel und sich großzügig im ganzen Raum verteilte. Bar jeden Eindrucks aufgrund dieser Tatsache griff Scotty meinen Kopf und wickelte das Tuch fest um meine Ohren. Bei Joran, der mit Jenna am Nebentisch saß, löste dies einen seiner berühmten donnernden Lachanfälle aus. „Und wieder gibt es Scherben auf Khitomer.“, lästerte Zirell. „Aber dieses Mal aus einem fröhlicheren Anlass.“ „Na ja.“, meinte Scotty. „Irgendjemand muss ja die Ehe segnen.“ „In der Tat, Anführerin Zirell.“, lachte Joran.

Von dem Mordsknall, den Scotty angekündigt hatte, bekam ich nicht viel mit. Aber im nächsten Moment stoben alle auseinander, denn eine riesige weiße Wolke hatte sich im ganzen Saal ausgebreitet. „Schneit es hier etwa?“, erkundigte sich Nidell. „Nein.“, antwortete Jenna tröstend. „Das ist weißes Konfetti.“ Sie fing mit einem Hechtsprung einige Teilchen auf und gab sie der sichtlich verwirrten Tindaranerin. „Fühl mal.“

Die Wolke zerfiel langsam und gab den Blick auf die frei, die breit grinsend und in salopper Kleidung mitten auf dem Tablett in den Überresten der künstlichen Torte saß. „Ach ja.“, sagte sie zufrieden. „Jede Party wird ein Knaller, feiert man sie mit Ginalla!“

Kang eilte herbei und half ihr auf. „Furchtlosen Dank, mein heißer Krieger, ääähh, anders rum.“, meinte die Celsianerin, während sie sich das Konfetti von der Kleidung wischte. „Also, wo darf meiner Einer denn mal platzen?“ „Nicht schon wieder!“, stöhnte Maron. „Aber Sie können sich gern einen Platz suchen, wenn Sie schon mal hier sind.“ „Giny!“, quietschte N’Cara. „Meine Giny! Komm her zu uns!“ „Mach ich doch glatt, Cary-Maus.“, erwiderte Ginalla und ließ sich auf den Stuhl neben der kleinen Lithianerin fallen, die sie erst mal kräftig in den Arm nahm. „Warum bist du schon frei?“, erkundigte sich Shimar. „Na ja.“, sagte Ginalla. „Erst mal hatte die bezaubernde Giny einen prima Anwalt und zum Zweiten fanden eure Richter wohl, dass ich genug Zeit im Gefängnis verbracht hatte. Sie dachten wohl, ich sei jetzt geläutert genug.“ „Dann haben sie wohl die Zeit in Sytanias Gefängnis und bei den Genesianern mit eingerechnet.“, vermutete Shimar. „Ja, so was haben sie gesagt.“, bestätigte Ginalla. „Aber jetzt will ich endlich feiern!“ „Das Schönste hast du verpasst, Giny.“, sagte N’Cara. „Auf das ganze romantische Gefühlsgedusel habe ich eh keinen Bock. Also, wo ist die Tanzfläche?!“, erklärte Ginalla. „Die habe ich zuletzt unter dem Hasperath gesehen.“, scherzte Shimar. „Hey, Sprüche sind mein Job!“, beschwerte sich Scotty. „Dann zieh dich warm an.“, gab Shimar grinsend zurück und befreite mich von meinem übergroßen Kopftuch.

Die Reste wurden eilig entsorgt und dann wurde ein neues Buffet repliziert. Bevor wir allerdings zum gemütlichen Teil kamen, wurde ein riesiger Spieß in die Mitte des Saales gestellt, um den sich alle unverheirateten Frauen stellen mussten. Auch Ginalla ging hin. Dann wickelte Alana einen langen dünnen Faden von ihrem Kopfschmuck ab, mit dem dieser an dem Spieß befestigt wurde. Mit einem lauten: „Eins, zwei, drei!“, und einem schwungvollen Dreh setzte sie den Spieß in Bewegung. „Der Faden ist doch viel zu dünn.“, stellte Scotty fest. „Der reißt doch gleich.“ „Natürlich.“, sagte Shimar und ich wurde den Eindruck nicht los, dass er sich auf irgendwas konzentrierte. Dann flog der Kranz quer durch den Raum und landete genau vor Ginallas Füßen. „Ne!“, sagte sie. „Aber das kann doch nicht.“ Eigentlich konnte es wirklich nicht, denn der Bogen, den der Kranz gemacht hatte, ließ sich eigentlich nur durch die telekinetische Einmischung eines gewissen Tindaraners erklären. „Schlingel.“, zischte ich Shimar zu. „Ich habe doch gar nichts gemacht.“, sagte dieser unschuldig. „Da habe ich aber gerade was anderes gehört.“, sagte ich. Shimar sah sich Hilfe suchend im Raum um. „Deine Telshanach hat die Gewitztheit einer Füchsin und die Ohren eines Luchses, bester Freund.“, antwortete Joran darauf. „Ihr kannst du nichts vormachen.“ Jenna nickte ihm beifällig zu.

Loridana kam an unseren Tisch. „Ich muss mit Ihnen ein ernstes Thema besprechen, Allrounder.“, wendete sie sich mir zu. „Worum geht es?“, fragte ich. „Sie müssen mit der Benutzung von Korelems Kaffeebecher für mindestens drei Monate pausieren. Sonst könnte es sein, dass die Savarid-Strahlung Ihr Gehirn schädigt.“ „Das bedeutet, ich werde, wenn er nicht gerade in meiner Dimension ist oder ich in seiner bin, für drei Monate nicht von Shimar träumen können.“, schloss ich und sah Shimar traurig an. „Das macht nichts, Kleines.“, meinte er tröstend. „Dann haben wir doch jedes Mal drei Monate Vorfreude auf die nächste Zeit, in der du ihn wieder benutzen darfst.“ „Du unverbesserlicher Optimist!“, lächelte ich und Joran, der sonst eigentlich für die Verbreitung von Optimismus zuständig war und Shimar dies etwas beibringen wollte, meinte nur: „Guter Schüler!“

Wenige Wochen nach der Hochzeit erfuhr ich, dass es auf Miray die ersten demokratischen Wahlen gegeben hatte. Hadrian war zum Präsidenten gewählt geworden, also quasi im Amt bestätigt worden. Zwar konnte er nicht mehr als König regieren, weil er als solcher ja vor langer Zeit abgedankt hatte, aber als Normalbürger, der er ja dadurch war, konnte er für das Amt des Präsidenten kandidieren wie jeder andere auch. Zirell, mit der ich über diese Nachricht sprach, meinte nur: „Als ob Brako das alles vorausgesehen hätte, der alte Fuchs. Zu seinen Lebzeiten sah es ja immer aus, als hätte er gegen die Streitlust seiner Töchter keine Handhabe. Aber Posthum sah es anders aus. Tja, die Gier ist eben keine gute Ratgeberin.“

ENDE

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