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Auch D/4 hatte ihr Ziel, die Exo-Klinik auf Demeta, erreicht. Nun stand die Sonde vor dem Empfang und wartete in der Schlange unzähliger weiterer Besucher auf eine Gelegenheit, nach Korelems Aufenthaltsort zu fragen. Die Zeit schien für die Sonde sehr langsam zu vergehen, bis sie endgültig an der Reihe war. Die Empfangsdame, eine zierlich gebaute Demetanerin in weißer Bluse und rotem Rock, der in solchen Kliniken üblichen Bürokleidung, sah sie lächelnd an. „Sie wünschen bitte?!“, wandte sie sich an D/4. „Ich wünsche zu erfahren, wo sich ein Patient von Ihnen aufhält.“, sagte die Xylianerin. „Sein Name lautet Korelem.“ „Sind Sie eine Angehörige?“, fragte die Empfangsdame. „Negativ.“, sagte D/4. „Aber ich bin Ärztin an Bord des Rettungsshuttles, das ihn herbrachte. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ „Einen Augenblick bitte.“, sagte die Demetanerin mit ihrer hellen freundlichen Stimme und wandte sich einem Sprechgerät zu. Hier gab sie das Rufzeichen der Station ein, auf der sich Korelem befand. Dann führte sie ein Gespräch mit der dortigen Dienst habenden Oberschwester, wie D/4 vermutete.

Sie kam zurück ans Fenster und lächelte der Sonde erneut zu. „Sie werden auf der dritten Etage erwartet.“, sagte sie dann. „Dort ist auch unser Trainingsraum. Ich habe gerade erfahren, dass sich Korelem dort aufhält. Normalerweise machen wir keine solchen Ausnahmen für Besucher, aber in Ihrem Fall, das sagen zumindest meine Vorgesetzten, ist das schon OK. Der Turbolift ist gleich dort drüben.“ Sie deutete mit ihrer rechten Hand nach schräg links. „Danke.“, sagte die Sonde knapp, nachdem sie mit ihren Augen die Linie, die der Arm der Empfangsdame angedeutet hatte, verlängert und den Lift tatsächlich erspäht hatte. Dann stieg sie ein und gab über die Symbole auf dem Touchscreen die dritte Etage ein. Sie konnte ja nicht davon ausgehen, dass ein fremdes System ihren Stimmabdruck kannte.

Bald darauf war sie in der angegebenen Etage angekommen, wo sie von einem Demetaner in weißem Kittel empfangen wurde. „Ich bin Medical Assistant Mitron.“, sagte der Demetaner in fast akzentfreiem Englisch. „Angenehm.“, erwiderte die Sonde. „Meine Kennung lautet D/4 viertes Mitglied der D-Gruppe. Sie können mich D/4 nennen.“ „In Ordnung.“, entgegnete der Demetaner mit seiner leisen tiefen freundlichen Stimme. „Dann folgen Sie mir bitte, D/4.“

Die Sonde nickte und wartete, bis er sich in Bewegung gesetzt hatte, um ihm dann einige Schritte später hinterher zu gehen. Sie wurde von dem Krankenpfleger, der offensichtlich der Sternenflotte angehörte, durch einige lange Gänge geführt. Dann standen sie vor einer Tür, die er mit seinem biologischen Fingerabdruck entsichern musste. „Ihre Empfangsdame sagte mir bereits, dass Besucher hier normalerweise keinen Zutritt haben.“, sagte die Sonde, denn sie hatte gesehen, dass er ihr einen fragenden Blick zugeworfen hatte. „Das Sicherheitssystem muss ja zwischen Personal, Patienten und Besuchern unterscheiden können.“ Der Demetaner nickte nur stumm und winkte ihr, ihm in den Raum zu folgen.

D/4 ging an einigen Geräten vorbei, die für sie etwas merkwürdig anmuteten. Aber wenn sie bedachte, wo sie hier war, begann alles schon einen Sinn zu machen. Ganz in der hintersten Ecke des Raumes erblickte sie Korelem, der mit seinen Vorderfüßen an einem Griff hing, der an einer Stange befestigt war und sich offensichtlich aus dieser herausziehen ließ. Über dieser Konstruktion war ein Display angebracht, auf dem sie einige Symbole und fünf Striche sehen konnte. Offensichtlich versuchte Korelem, den Griff noch weiter herauszuziehen, indem er mit den Flügeln schlug und versuchte, an Höhe zu gewinnen. Aber das gelang ihm nicht. An seinem angestrengten und verzweifelten Gesichtsausdruck konnte die Sonde sehr gut ablesen, dass ihm dieser Umstand ganz und gar nicht gefiel.

„Sie haben Besuch, Korelem.“, sagte der demetanische Pfleger ruhig und sah ihn mild an. Erst jetzt ließ der Alaraner den Griff los und drehte sich der Sonde zu. „Hallo, D/4.“, sagte er. „Hallo, Korelem.“, erwiderte sie. „Sie können sich doch sicher denken, warum ich hier bin.“ „Oh ja.“, sagte Korelem. „Das kann ich.“

Ihm fiel auf, dass sich Mitron noch immer im Raum befand. „Bitte gehen Sie.“, sagte er. „Was D/4 und ich zu besprechen haben, ist nicht für Ihre Ohren bestimmt.“ „Also gut.“, sagte der Pfleger und drehte sich in Richtung Tür. „Sie wissen ja, wie man die Sprechanlage bedient.“ Dann ging er, für den es durchaus zum Anstand gehörte, Patienten, wenn sie Besuch hatten, nicht weiter zu stören.

D/4 stellte sich so neben Korelem, dass sie sowohl ihn, als auch die Anlage, an der er soeben trainiert hatte, gut in Augenschein nehmen konnte. „Nennen Sie mir bitte den Zweck dieses Gerätes!“, sagte die Sonde. „Es soll eigentlich dem Aufbau von Muskeln dienen.“, sagte der Schmetterlingsartige frustriert. „Aber im Augenblick glaube ich eher, es dient dem Aufbau meiner Frustration. Mein Physiotherapeut sagt, wenn ich den Griff so weit herausziehen kann, dass im Display zehn Striche zu sehen sind, darf ich nach Hause. Aber ich komme schon seit Wochen nicht über die Fünf hinaus.“

Wieder startete er in Richtung der Anlage und nahm den silbrig schimmernden Griff zwischen seine Vorderfüße. Dann folgte jenes Schauspiel, das die Sonde bereits gesehen hatte.

D/4 machte einige Schritte nach hinten und setzte sich dann auf eines der umstehenden zylindrischen Kissen, die wohl auch als Wartesessel gedacht waren. Aus dieser Position hatte sie einen sehr guten Überblick. „Gibt es denn das!“, sagte Korelem und ließ den Griff los, um sich danach frustriert zu ihr zu gesellen. „Fünf Striche entsprechen dem Gewicht von ca. 40 Kilo, das ich tragen kann. Aber ich habe vor meiner Verletzung mühelos Gewichte von mehr als 70 Kilo heben können!“ „Die Ursache dafür ist mir bekannt.“, sagte D/4 ruhig, was Korelem offensichtlich überraschte. Sie aber gab ihm keine Gelegenheit, seiner Überraschung Ausdruck zu verleihen und fuhr fort: „Ich habe das Problem examiniert und Ihr Verhalten analysiert. Die Einteilung der von Ihnen aufgewendeten Energie ist ineffizient.“ „So?“, sagte Korelem gleichzeitig etwas frustriert, aber auch bereit, ihr zuzuhören. „Dann erklären Sie mal.“ „Am Anfang.“, sagte die Sonde. „Wenn es noch leicht geht, geben Sie gleich alles. Das ist Kraft, die Ihnen dann am Ende fehlt, wenn Sie diese brauchen. Sie sollten zu Anfang eher vorsichtig ruhig und langsam ziehen, um dann später noch mal eine Schippe drauflegen zu können.“ „Also gut.“, sagte Korelem. „Testen wir Ihre Theorie!“

Er erhob sich von dem Polster, auf das er sich gesetzt hatte und flog wieder auf die Anlage zu. Dann griff er sich erneut den Griff mit den Vorderfüßen. „Ruhig, ruhig, langsam.“, erinnerte ihn D/4 mit fast hypnotischer Betonung in der Stimme an das, was sie gerade vereinbart hatten. Korelem glaubte tatsächlich, keine andere Wahl zu haben, als auf sie zu hören. Genau hielt er sich an ihre Anweisungen. Dabei bemerkte er tatsächlich, dass er den Griff viel weiter herausziehen konnte. Seine Fassettenaugen hatten jetzt auch das Display genau im Blick. Er konnte kaum glauben, was er da sah. Auf dem Display prangten tatsächlich zehn dicke fette Striche!

Irritiert ließ er den Griff zurückschnellen und begab sich wieder zu D/4. „Haben Sie das Ding manipuliert?“, fragte er. „Negativ.“, sagte D/4. „Was hätte ich davon? Aber es wäre auch nicht möglich, weil es keine kompatible Schnittstelle besitzt. Das haben Sie ganz allein hinbekommen, Korelem. Aber wenn Sie so wollen, dann habe ich Sie manipuliert, als ich Sie an unsere Vereinbarung erinnerte.“ „Oh ja.“, sagte er. „Das haben Sie. Sie können ganz schön manipulativ sein, meine Liebe! Aber ich habe mich in dieser Hinsicht auch gern von Ihnen manipulieren lassen, weil alles, was Sie gesagt haben, irgendwie einen Sinn ergab. Aber ich frage mich, warum mein Physiotherapeut das nicht erkannt hat, was für Sie offensichtlich war.“ „Vielleicht ist seine Ausbildung unzureichend.“, vermutete die Sonde. „Das glaube ich nicht.“, sagte Korelem. „Aber die Chemie stimmt einfach nicht zwischen uns. Er sagt etwas und ich bin sofort beleidigt. Ich mache bei den Übungen einen Fehler und er fährt gleich aus der Haut.“ „Solche Umstände können sich auf eine Zusammenarbeit durchaus störend auswirken.“, sagte D/4. „An Ihrer Stelle würde ich beantragen, einen anderen Therapeuten zugewiesen zu bekommen. Aber wenn ich Sie richtig verstanden habe, dürfen Sie ja ohnehin nach Hause, wenn Sie die Zehn erreicht haben. Sie werden Jetzt also diese Sprechanlage betätigen und wir führen demjenigen, der dann herkommt, mal vor, was Sie erreicht haben.“ „Wie Sie wollen.“, sagte Korelem. „Aber jetzt benötige ich erst mal eine Pause. Aber auch die können wir effizient nutzen.“

Er rutschte näher an sie heran. „Ich möchte Ihnen einige Informationen geben.“, flüsterte er ihr zu. „Bitte konfigurieren Sie Ihre Systeme für eine verbale Übertragung.“ „Sie sind konfiguriert.“, sagte D/4 konspirativ, die damit nichts anderes ausdrücken wollte, als dass sie ihm zuhörte. „Ich arbeite für König Logar.“, sagte Korelem. „Er hat mich zu seinem Werkzeug und seinem Auserwählten gemacht. Sie wundern sich doch bestimmt, warum ich so schnell vor Ort war, als Betsy ertrunken ist. Das war alles von ihm so geplant. Er weiß, was seine Tochter plant und was die Konsequenzen wären, wenn sie mit ihrem Plan durchkäme. Aber das wird er nicht zulassen. Seine Erziehungsmaßnahme wird nur nicht so offensichtlich sein, wie alle es sich vielleicht wünschen. Ich sage nur so viel. Sytania wird zuerst alle besiegen müssen, bevor sie besiegt werden kann. Lassen Sie dazu mal ein paar Theorien von Ihren Leuten durchsimulieren.“ „Ich verstehe nicht.“, sagte die Sonde. „Vertrauen Sie mir?“, fragte Korelem. „Ja.“, sagte D/4. „Dann werden Sie mich schon noch verstehen.“, sagte der Insektoide. „Und jetzt gehen Sie bitte Online und sagen Sie Ihren Leuten, was Sie gerade von mir erfahren haben. Ihre Wissenschaftler werden schon die richtigen Daten zugrunde legen.“ „Also schön.“, sagte D/4 und führte aus, worum er sie gerade gebeten hatte. Seine Worte waren ihr ein Rätsel. Eines, das sie nicht allein würde lösen können, aber Korelem war ihr und dem System durchaus als sehr intelligent, aber auch loyal gegenüber dem Guten bekannt. Dass Logar und er sich zusammentun würden, war durchaus im Bereich des Möglichen für sie. Aber was konnte er damit gemeint haben, dass Sytania erst erlaubt werden müsste, alle besiegen zu können, bevor seine Erziehungsmaßnahme greifen konnte?

Darüber weiter nachzudenken, fehlte der Sonde aber bald die Zeit, denn Korelem war zur Sprechanlage geflogen und hatte sie betätigt. Wenig später betrat Mitron den Raum. „Was gibt es?“, fragte der Pfleger freundlich. „Sie werden gleich etwas zu sehen bekommen.“, sagte D/4. „Das Sie mit Sicherheit nicht glauben würden, wenn Sie es nicht selbst sehen würden.“ „Da bin ich aber gespannt.“, sagte der freundliche Demetaner und setzte sich neben sie, die ihm einladend zugewunken hatte. Dann warf sie Korelem einen auffordernden Blick zu.

Der Insektoide verstand und flog wieder zum Trainingsgerät hinüber. Hier fasste er erneut den Griff und zog ihn heraus. Wieder zeigte die Anlage zehn Striche. „Das ist ja unglaublich!“, sagte Mitron, der sich die Situation zweimal angesehen hatte und sich ungläubig die Augen rieb. „Herzlichen Glückwunsch! Warum können Sie das auf einmal, Korelem?“ „Weil mir endlich jemand gezeigt hat, wie es wirklich geht.“, sagte Korelem. „Ich weiß, dass Sie sich mit Ihrem Therapeuten nicht wirklich verstehen.“, sagte Mitron. „Aber im Moment war einfach niemand anderes frei. Aber wie ich das sehe, wird ein Wechsel ja auch gar nicht mehr nötig sein. Ich werde Ihren Fortschritt sofort dem Dienst habenden Arzt melden. Ich bin überzeugt, morgen sind Sie hier raus!“ Er drehte sich zackig um und verließ federnden Schrittes das Zimmer.

D/4, die jetzt wieder mit Korelem allein war, hatte zwischenzeitlich eine Verbindung zum System aufgebaut, über die sie A/1 die neuesten Erkenntnisse mitgeteilt hatte. „Auch mir sind die von Korelem zur Verfügung gestellten Daten ein Rätsel.“, informierte das Staatsoberhaupt sie. „Aber ich denke, wir werden seinen Vorschlag annehmen und die Simulationen durchführen.“ „Verstanden.“, gab D/4 über die Verbindung zurück und beendete sie. „Ich habe Ihre Daten weitergeleitet, Korelem.“, sagte sie. „Dann wird Ihr System ja ein neues Rätsel zum Knacken haben.“, sagte Korelem, der laut seinem Gesichtsausdruck mit sich sehr zufrieden war. „Davon gehe ich aus.“, sagte D/4. „Und ich denke, wir sind jetzt auch quitt.“ „Das sind wir.“, sagte Korelem. „Dann werde ich jetzt gehen.“, sagte D/4, wandte sich zur Tür und verließ den Raum. „Auf Wiedersehen, meine kleine Wunderärztin.“, grinste ihr Korelem noch hinterher. Auch sie erwiderte den Abschiedsgruß höflich und ging.

Sedrin hatte Ginallas Kneipe betreten. Sie konnte sich denken, dass jene Zeugin, die Ginalla ihrem Partner am SITCH genannt hatte, hier zu finden sein musste. Nachdem ihr Peters gestanden hatte, dass seine Vernehmung der Junggastronomin wohl ziemlich in die Hose gegangen war, hoffte Sedrin, zumindest noch etwas von der festgefahrenen Situation retten zu können und Ginalla sich gegenüber doch noch zu einer Aussage bewegen zu können. Die Demetanerin dachte, dass sie vielleicht, wenn Peters nicht in der Nähe war, zugänglicher wäre. Dass sie Ginalla dort schon gar nicht mehr antreffen würde, ahnte die Agentin noch nicht.

Sie ging durch die Tür in den Gastraum. Hier suchten ihre Augen sofort nach dem Tresen und nach jemandem, der sich dahinter befinden könnte. Tatsächlich wurde sie auch bald jenes bajoranischen Kellners ansichtig, dem Jasmin die Leitung übertragen hatte, nachdem sie Scottys und Shimars Rat schlussendlich doch gefolgt und nach Hause gegangen war.

Die Agentin setzte sich unauffällig auf einen Barhocker. Wenn sie den Bajoraner gezielt auf sich aufmerksam gemacht hätte, hätte das unter Umständen noch Verdacht erregt und das war das Letzte, das Sedrin erreichen wollte. Er würde schon auf sie achten und dann würde sie ihm in einem stillen Moment erklären, warum sie hier war. Schon in der Agentenschule hatte Sedrin gelernt, dass sich Geduld mitunter sehr gut auszahlen konnte.

Tatsächlich drehte sich der Bajoraner einige Sekunden später zu ihr, die zum Schein begonnen hatte, die Getränkekarte zu studieren. „Was darf ich Ihnen bringen?“, fragte er freundlich. „Oh.“, sagte Sedrin. „Ich habe mich noch nicht wirklich entschieden. Aber Sie können mir doch sicher eine Empfehlung aussprechen.“ „Natürlich.“, sagte er höflich und beugte sich ebenfalls zur Karte herunter. Dies nutzte Sedrin aber geschickt aus, um ihm ihren Dienstausweis unter die Nase zu halten, den sie zuvor aus der Tasche gezogen und unter dem Pad mit der Karte versteckt hatte. Jetzt schob sie ihn mit einer schnellen Bewegung zwischen seine Augen und die Karte. Dann flüsterte sie ihm, der sich jetzt sehr nah bei ihr befand, ins Ohr: „Mein Name ist Agent Sedrin Taleris-Huxley und ich bin auf der Suche nach Ginalla oder einer gewissen N’Cara Tamin. Ist eine der beiden Personen gerade zufällig anwesend?“ Der Kellner nickte und drehte sich fort. Im Gehen sagte er noch: „Ein Samarianischer Sonnenaufgang also. Kommt sofort!“ Sedrin wartete. Sie war sicher, dass er genau verstanden hatte, worum es ihr ging und dass dies auf keinen Fall etwas war, das laut in der Öffentlichkeit besprochen werden konnte. Samarianische Sonnenaufgänge waren die am meisten bestellten Drinks in Ginallas Bar. Wenn man diesen Namen also laut fallen ließ, war das nicht weiter verdächtig.

Statt zu seinem Replikator führte der Weg den Bajoraner aber zu den Turbolifts. Mit einem von ihnen begab er sich auf die Etage, auf der Tamin und seine Familie ihr Zimmer hatten. Dorthin war er nun unterwegs und betätigte bald die dortige Sprechanlage, die von Professor Tamin selbst beantwortet wurde. „Bitte entschuldigen Sie die Störung.“, sagte der Kellner. „Aber unten wartet jemand, die gern mit Ihrer Tochter reden würde.“ „Mit meiner Tochter?“, fragte Tamin. „Wer ist denn das? N’Cara hat mir berichtet, dass sie eine neue Freundin gefunden hat. Aber die Beiden sind doch erst heute Nachmittag wieder verabredet.“ „Es ist keine Jugendliche.“, sagte der Bajoraner. „Es ist eine … Ach bitte, Mr. Tamin, lassen Sie mich ein. Ich will das alles nicht hier auf dem Flur besprechen.“

Die Tür glitt zur Seite und Ginallas Angestellter betrat das Zimmer. Hier warteten bereits der Lithianer und seine Tochter auf ihn. „Also.“, sagte die Jugendliche forsch. „Wer will was von mir?“ „Unten wartet eine Agentin des Geheimdienstes der Sternenflotte.“, sagte der Bajoraner. „Sie wollte entweder mit meiner Chefin, oder mit dir reden.“ „Na schön.“, meinte N’Cara und streckte ihm bereitwillig ihre Hand hin. Sie schien wohl schon zu ahnen, worum es ging. Schließlich hatte ihr Jasmin ja alles erzählt, was sie gesehen hatte. „Gehen wir, Mister!“

„Augenblick.“, mischte sich Tamin ein. „Warum interessiert sich der Geheimdienst der Sternenflotte für meine Tochter?!“ „Das hat sie nicht gesagt.“, antwortete der Kellner. „Aber sie hat mich inständig gebeten, entweder dich, oder Ginalla aufzutreiben. Meine Chefin ist nicht da und so bin ich auf dich gekommen, N’Cara.“ „Keine Sorge, Daddy.“, beschwichtigte N’Cara ihren Vater. „Wird schon schiefgehen.“ Dann folgte sie dem Bajoraner in den Lift.

Unten im Gastraum angekommen wurde N’Cara sofort der demetanischen Frau ansichtig, die jetzt von ihrem Barhocker aufgestanden war und sich ihr langsam näherte. „Hi.“, lächelte Sedrin. „Du musst N’Cara Tamin sein. Um Ginalla zu sein bist du nämlich noch etwas jung. Ich bin Agent Sedrin Taleris-Huxley und würde gern mit dir über etwas sprechen, zu dem wahrscheinlich nur du oder Ginalla mir Auskunft geben könnten, wenn sie denn hier wäre. Deine Aussage wäre mir sehr wichtig, weißt du?“ Die kleine Lithianerin, die sehr schnell Vertrauen zu Sedrin gefasst hatte, nickte. „Fein.“, lächelte die demetanische Agentin. Dann nahm sie N’Caras Hand und sagte: „Gehen wir ein Stück spazieren.“

Sie verließen die Kneipe und bogen auf einen Waldweg ein, der sie ebenfalls hinunter zum See führte. N’Cara griff die Hand der Agentin fester, je näher sie dem See kamen. Plötzlich blieb Sedrin stehen und fragte: „Gibt es da etwas, das du mir sagen musst, N’Cara?“ „Ja, Agent Huxley.“, sagte das Mädchen. „Meine Freundin Jas’ und ich haben einen Mord gesehen, der hier im See stattgefunden hat. Also, eigentlich hat sie alles gesehen, aber sie hat es mir erzählt. Das war voll unheimlich!“ Sie schmiegte sich ängstlich an die Erwachsene, die sie gewähren ließ. „Ist ja gut.“, sagte Sedrin tröstend. „Komm. Setzen wir uns.“ Damit führte sie N’Cara zu einem Baumstumpf. Hier setzten sich beide. Dann sagte Sedrin, um das Mädchen auf ein anderes Thema zu lenken: „Ich bin übrigens Agent Sedrin. Ich bin Demetanerin, wie du sicher schon gemerkt hast. Ich bin zwar mit einem Terraner verheiratet, ziehe es aber trotzdem vor, in demetanischer Anredeweise angesprochen zu werden.“ „Entschuldigung, Agent Sedrin.“, sagte N’Cara. „Schon gut.“, nickte Sedrin und zückte ein Pad. „Aber ich bin auch nicht hier, um mit dir allein über dem Mord zu reden. Ohne deine Freundin macht das ja auch keinen Sinn, weil sie ja alles gesehen hat und nicht du. Aber ich würde gern mit dir über Ginalla reden. Sie hat nämlich schon mit uns geredet und meinte, ihr würdet euch kennen. Stimmt das?“ „Ja.“, strahlte N’Cara, die sehr erleichtert über den Umstand war, jetzt wieder auf ein anderes unverfänglicheres Thema gelenkt worden zu sein. Sedrin hatte mit Absicht so gefragt, weil sie einer Zeugin ja schließlich keine Worte in den Mund legen durfte. Dass sie schon Informationen hatte, durfte sie jetzt nicht durchblicken lassen. Das hatte sie schon ganz am Anfang ihrer Ausbildung gelernt. „Soll ich erzählen, wie Ginalla und ich uns kennen gelernt haben?“, fragte die junge Lithianerin. „Oh ja.“, sagte Sedrin. „Das würde mich sehr interessieren. Aber zu einer richtigen Vernehmung gehört erst mal, dass ich deine Personalien aufnehme. Also: Wie heißt du? Wo wohnst du? Wo und wann bist du geboren?“

N’Cara setzte sich aufrecht hin, holte tief Luft und begann dann damit, die ihr gerade von Sedrin gestellten Fragen komplett auf Demetanisch zu beantworten. „Ich bin beeindruckt!“, sagte Sedrin. „Ich habe Demetanisch als Leistungskurs in der Schule.“, sagte N’Cara. „Daher weht der Wind also.“, lächelte die Demetanerin. „Aber jetzt sollten wir doch auf Englisch weitermachen. Sonst kommt es am Ende noch zu Missverständnissen und ich denke, damit wäre niemandem geholfen.“ „Geht klar.“, sagte die Jugendliche.

Sedrin drehte sich mit dem Pad in N’Caras Richtung. Dann fragte sie: „Also: Wie war das genau mit dir und Ginalla? Wie habt ihr euch kennen gelernt?“ „Das war in Sytanias Gefängnis.“, begann N’Cara. „Ich hatte Shimar auf einer Mission begleitet. Na ja. Sagen wir mal lieber, ich war ausgekniffen, um ihn begleiten zu können. Der war nämlich bei uns zu Hause, als die Sache mit Miray war.“ „Ich erinnere mich.“, sagte Sedrin. „Da sind wir in Sytanias Gefangenschaft geraten und Ginalla hat uns geholfen, da wieder rauszukommen. Das war so cool! Aber erst hat Shimar sie geläutert, weil er raus gefunden hatte, dass sie nicht kriminell ist, sondern nur was falsch verstanden hatte. Ginalla hatte in ihrer Kindheit ein Trauma erlitten. Das hat er ihr telepathisch weggemacht! So was kann der ganz fabelhaft, Agent!“, sagte N’Cara. „Kann ich mir vorstellen.“, sagte Sedrin, die auch schon einiges über Shimar und seine Fähigkeiten gehört hatte. Außerdem wusste sie jetzt, was sie wissen wollte. Das Mädchen hatte Ginallas Aussage ja schließlich gerade unabhängig bestätigt. Sedrin wusste jetzt, dass ihre Aussage wahr sein musste, wenn die Leumundszeugin doch alles bestätigt hatte. Wenn sich jetzt auch noch die Aussage über den Mord bestätigen ließ, war alles in trockenen Tüchern.

Sedrin hatte bemerkt, dass sich N’Cara ans Aufstehen gemacht hatte und etwas aus ihrer Tasche zog. Bei dem Etwas handelte es sich um ein Handsprechgerät für Jugendliche, das in etwa den Stellenwert eines heutigen Handys für N’Caras Altersklasse hatte. Dieses hatte gerade ein Signal von sich gegeben, das seiner Besitzerin unmissverständlich klar machte, dass eine Nachricht eingegangen war. „Cary, wo bist du? Jas’.“, las N’Cara halblaut vor. Dann sagte sie zu Sedrin: „Oh, ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist, Agent. Ich muss zu meiner Verabredung. Sind wir hier fertig?“ „Wir ja.“, sagte Sedrin. „Aber ich gehe davon aus, dass das gerade deine Freundin war, die den Mord gesehen hat. Bitte schreib ihr, dass ich dich begleiten werde. Dann ist sie gleich vorgewarnt.“ „Na gut.“, sagte N’Cara und setzte sich wieder auf den Baumstumpf, um dort in Ruhe die Antwort auf die SITCH-Mail zu tippen.

Wenig später gab es ein erneutes Signal und N’Cara sah, dass Jasmin durchaus mit der Sache einverstanden war. „Sie sagt, das ist OK.“, sagte sie zu Sedrin, die sie nach Eingang der Nachricht erwartungsvoll ansah. „Dann lass uns gehen.“, sagte die Agentin und stand auf. Dann folgte sie dem Mädchen, das sie zurück zur Kneipe führte. Hier wartete bereits Jasmin auf die Beiden. „Wo bist du gewesen, Cary?“, fragte sie ungeduldig. „Und wer ist die fremde Frau?“ „Ich bin Agent Sedrin.“, stellte sich die Demetanerin vor und hielt auch Jasmin ihren Dienstausweis unter die Nase. „Du bist dann also Jas’.“ „Jasmin Manning.“, ergänzte Jasmin. „Sie will alles über den Mord wissen, Jas’.“, flüsterte N’Cara ihrer Freundin zu. Jasmin wurde blass. Zu beängstigend waren die Erinnerungen für sie. „Nun.“, sagte Sedrin. „Ich denke, dass wir drei zunächst mal eine Luftveränderung brauchen.“

Sie schritt voran in Richtung Wald und die Mädchen folgten ihr Hand in Hand. Jasmin hatte aufgrund der Dinge, die sie gesehen hatte, jetzt doch große Angst bekommen und befürchtete, dass die Fremde ihr eventuell kein Wort glauben würde.

Auf einer Lichtung mit einer grünen Wiese, die von mehreren so genannten Scheinfruchtbüschen gesäumt wurde, blieb Sedrin stehen und setzte sich ins Gras. „Na kommt schon her.“, animierte sie Jasmin und N’Cara, es ihr gleich zu tun. „Setzt euch hier rechts und links neben mich. Ich beiße schon nicht. Das kann Cary bestätigen, Jas’.“ „Na gut.“, sagte Jasmin zögerlich und setzte sich an Sedrins rechte Seite, wonach dann auch N’Cara den Platz auf der anderen Seite einnahm. „OK.“, sagte Sedrin. „Wenn ich dich jetzt vernehme, Jasmin, dann muss ich zunächst mal ein paar ganz harmlose Dinge wissen. Also: Du heißt Jasmin Manning. Das habe ich ja schon herausgefunden. Wo wohnst du und wo und wann bist du geboren?“ Artig beantwortete Jasmin die Fragen. Sie hoffte, das eigentliche Thema so weit wie möglich herauszögern zu können, aber dazu sollte es nicht kommen, denn Sedrin fragte dann sofort weiter: „Was hast du genau in der Nacht gesehen, als der Mord passierte?“ „Ich habe Professor Radcliffe gesehen.“, sagte Jasmin. „Ich habe ein Tablett zu ihm rauf gebracht und da habe ich gesehen, wie er mit einem Gefäß hantiert hat. Als ich ihn darauf angesprochen habe, ist er barsch geworden und total nervös. Ich habe ihn weiter beobachtet und gesehen, wie er ins Zimmer von Betsy gegangen ist. Dann habe ich Korelem getroffen und der hat mich mit zu sich genommen. Dann ist was ganz Merkwürdiges passiert. Korelem hatte einen Kontaktkelch. Den hat er mir gezeigt und dann hat er zu mir gesagt, ich soll mir alles merken, was ich von jetzt an sehe. Ich bin auf seine Anweisung hin zum Fenster gegangen und habe hinausgesehen. Ich konnte nicht anders. Das war ganz komisch. Ich konnte mich nicht wegbewegen. Da habe ich gesehen, wie Betsy in den See gegangen ist. Korelem hat versucht, sie zu retten, aber das ging nicht. Der See hat plötzlich eine Unterströmung entwickelt. Das habe ich an den Wasserpflanzen gesehen. Betsy hat geschlafen, als sie in den See gegangen ist. Das geht doch nicht. Man wacht doch normalerweise auf, wenn man ertrinkt, oder?“ „Du bist sehr klug, Jasmin.“, sagte Sedrin. „Ich denke, nicht jeder hätte an der Bewegung von Wasserpflanzen eine Unterströmung erkannt und nicht jeder hätte einwandfrei ein Schlafwandeln diagnostiziert. Aber einige offene Fragen habe ich noch. Kannst du mir Radcliffes Gefäß und den Kontaktkelch von Korelem näher beschreiben?“ „Das Gefäß war bauchig.“, beschrieb Jasmin. „Und es hatte einen länglichen Hals mit einer Tülle. Oben war ein Korken und am Rand des Halses waren Drudenfüße. Der Kelch sah aus wie ein großes Weinglas. Auf ihm waren zwei Löwen mit Flügeln eingraviert. Wo gibt es denn so was, Agent? Wo gibt es denn Löwen mit Flügeln?“ „Im Dunklen Imperium gibt es das, Jasmin.“, klärte Sedrin die Jugendliche auf. „Aber das ist nicht schlimm. Das heißt nur, dass Korelem für Logar arbeitet. Der ist ja unser Freund, wie du sicher aus der Schule weißt. Aber das Gefäß mit den Drudenfüßen kommt von Sytania. Du konntest dich deshalb nicht bewegen, weil Logar durch Korelem und den Kelch einen entsprechenden Bann über dich verhängt hat. Ähnlich ging es wohl auch Betsy, die von Sytania hypnotisiert worden ist, um ins Wasser zu gehen. Normalerweise würde sie das nicht tun, weil sie keine Selbstmordkandidatin ist. Ich denke also, Radcliffe hat mit einer Droge, die er von ihr hatte, nachgeholfen.“ „Aber geht denn das?“, fragte Jasmin irritiert. „Ich meine, wenn jemand in einer Zaubershow hypnotisiert wird, dann würde er doch auch nichts machen, das ihn gefährden würde.“

Sedrin gab einen abfälligen Laut von sich. Die Agentin kannte den Unterschied zwischen Hypnose in einer Zaubershow und dem, was Mächtige damit anrichten konnten, sehr gut. Nur den Mädchen musste sie ihn jetzt irgendwie verdeutlichen.

Wie gerufen war plötzlich am Rand der Lichtung der kleine Tamin aufgetaucht. Er war in Begleitung seines Vaters und sie hatten ein ferngesteuertes Spielzeugraumschiff dabei. Sedrin ging ihnen entgegen und fragte Mr. Tamin: „Darf ich mir das Spielzeug Ihres Sohnes mal ausleihen? Ich müsste Ihrer Tochter und deren Freundin da mal was zeigen.“ „Von mir aus.“, sagte der Historiker und sah seinen kleinen Sohn an, der darauf sagte: „Wenn du es nicht kaputt machst, Tante.“ „Das verspreche ich dir.“, sagte die Agentin und hob sogar die Hand zum Schwur. „Hoch und heilig! Du kannst ja auch mitgehen, wenn du möchtest und dich davon selbst überzeugen.“ „Au ja.“, sagte der Kleine. „Das mache ich.“ Dann folgten er und sein Vater neugierig der Agentin, die sie zu den Mädchen zurückführte. „Was wollen Sie mit dem Spielzeug von meinem Bruder, Agent?“, fragte N’Cara. „Das werde ich dir jetzt gleich zeigen.“, sagte Sedrin. „Nimm bitte die Fernsteuerung. Ich ernenne dieses Schiffchen jetzt spontan zu Betsy und dich zu ihrer Vernunft. Ich bin eine Hypnotiseurin aus einer Zaubershow. Tamin, würdest du deiner großen Schwester bitte zeigen, wie man das Schiff startet?“ Der kleine Junge nickte und unterwies seine große Schwester im Benutzen der Fernsteuerung. „Lass das Schiff jetzt eine Weile um uns kreisen.“, sagte Sedrin. N’Cara nickte und führte ihre Anweisung aus. Dann sagte die Agentin plötzlich: „Und jetzt lässt du es steigen, bis es außer Reichweite gerät!“ „Nein!“, sagte N’Cara fest. „Wenn das passiert, wird es abstürzen und dann ist es kaputt!“ Sie ließ es landen.

Sedrin sah mild lächelnd über die Szenerie hinweg. „Was glaubst du, wäre passiert, wenn ich die Fernsteuerung selbst in der Hand gehabt hätte, N’Cara.“, fragte sie. „Dann hätten Sie alles mit dem Schiff machen können, was sie gewollt hätten. Aber ich war im Weg.“ „Genau.“, lobte Sedrin. „Was war also mein einziges Werkzeug?“ „Ihre Stimme.“, sagte die kleine Lithianerin. „Sie hatten ja keine direkte Verbindung … Ah!“ „Jetzt geht dir ein Licht auf, was?“, fragte Sedrin lächelnd. „Sytania hatte nämlich diese Verbindung zu Betsy und deshalb ging das, wie du schon richtig erkannt hast. Nur mit ihrer Stimme hätte sie das nicht geschafft. Aber als Mächtige hat sie ja ganz andere Möglichkeiten.“ „Aber wenn sie so mächtig ist.“, meinte Jasmin ängstlich. „Warum konnten wir sie trotzdem immer wieder besiegen?“ „Weil sie auf den äußeren Schein hereinfällt.“, sagte Sedrin. „Ich will es euch mal zeigen.“

Sie ging zu einem der Scheinfruchtbüsche herüber und griff einfach wahllos nach einer der wie Früchte aussehenden Kapseln, die zerbrach und einen Dorn freigab, der sie in die Hand stach. „Verdammt!“, fluchte sie. „Das nächste Mal bin ich klüger.“ Tatsächlich nahm sie einen kleinen Ast auf und klopfte damit auf eine weitere Kapsel, bevor sie diese berührte. So gelang es ihr tatsächlich, die Früchte von den Dornkapseln zu trennen. Mit dieser Beute kehrte Sedrin dann zur Familie zurück.

„Und was ist, wenn uns Sytania irgendwann nicht mehr unterschätzt?“, fragte Jasmin, die durchaus verstanden hatte, was die Demonstration veranschaulichen sollte. „Dann möge uns Mutter Schicksal beistehen.“, sagte Sedrin, bemerkte aber sofort, wie sehr sie die Mädchen erschreckt hatte. „Hört mal, Mädchen.“, entschuldigte sie sich. „Das wird nie passieren, denn dann müsste sie ja einsichtsfähig sein und das ist sie nicht. Ihr könnt mir glauben. Ich kenne sie lange genug.“ N’Cara und Jasmin machten erleichterte Gesichter.

Sedrin packte ihr Pad ein, das sie für Jasmins Vernehmung noch einmal herausgeholt hatte. Dann sagte sie: „Noch mal vielen Dank, Jasmin und N’Cara. Eure Aussage hat mir sehr geholfen. Morgen fliege ich nach Terra zurück. Falls euch noch was einfällt, findet ihr mich in der Kneipe. Dort habe ich für heute Nacht ein Zimmer.“ Dann ging sie und auch Tamins Familie und Jasmin machten sich auf. „Bitte warten Sie noch einen Moment, Agent.“, sagte Jasmin noch im Gehen. Sedrin drehte sich ihr ein letztes Mal zu. „Meine Chefin wollte zu den Genesianern! Ich habe Angst, Agent! Was ist, wenn sie einen Krieg auslöst?!“ „Das wird nicht passieren!“, versicherte Sedrin. „Zumindest nicht bei Shashana. Die kenne ich nämlich persönlich.“ „Ich glaube Ihnen.“, sagte Jasmin erleichtert und schloss dann zu den anderen auf.

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