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Data und Jaden waren wieder mit Datas Jeep zu dem Gebäude gefahren, in dem sie eine ihrer beiden neuen Komplizinnen vermuteten. Kate musste eigentlich noch dort sein. Ihr Dienst dauerte Jadens Berechnungen nach noch ungefähr drei Stunden. Da sie ja Sedrins neue Partnerin war und sich ihr Dienst somit an den seiner Frau koppelte, konnte dies ja wohl kaum anders sein.

Kelly Davis staunte nicht schlecht, als sie die Beiden erneut das Haus betreten sah. Sofort öffnete sie das Fenster ihres Häuschens und lächelte ihnen zu: „Was tun Sie denn schon wieder hier, Gentlemen? Man könnte ja glatt den Eindruck bekommen, Sie hätten etwas vergessen. Und warum sind Sie so hektisch, Commander Huxley?“ „Weil ich einen verdammten Krieg verhindern muss, Kelly!“, sagte Jaden und stellte sich breitschultrig vor ihr auf. Sie sollte wohl den Eindruck bekommen, dass er aus dieser Position auf keinen Fall eher weichen würde, bis er bekommen hätte, was er wollte. „Es gibt sicher keinen Grund, derart auf den Putz zu hauen.“, versuchte Kelly, ihn zu beschwichtigen. „Sagen Sie mir doch bitte erst einmal, was los ist. Vielleicht kann ich Ihnen ja auch ganz schnell und einfach helfen.“

Data fasste Jaden an der Jacke und zog ihn beiseite. „Hey! Was soll das?!“, empörte sich der etwas verwirrte Terraner. „Ich denke nicht, dass es Mrs. Davis’ Absicht ist, unsere Pläne zu sabotieren.“, sagte der Androide. „Ich weiß, dass Diplomatie nicht gerade deine Stärke ist, Jaden und ich denke, dass du mit deinem Verhalten eher dazu beitragen wirst, dass sie ihre Kooperation verweigert! Deshalb solltest du mich lieber reden lassen.“ „Ich wollte ihr ja nur verdeutlichen, wie dringend die Situation is’!“, erwiderte Jaden unwirsch. „Ich bin überzeugt.“, sagte Data. „Dass ihr diese Fakten auch bekannt sind. Ich denke nämlich, dass auch Mrs. Davis in der Lage sein dürfte, die politischen Nachrichten zu verstehen. Sie wird sicher tun, was sie kann, auch wenn das in ihrer Position vielleicht nicht sehr viel ist. Aber wenn du ihr weiterhin solche Angst machst, wird sie sicher …“ „Schon kapiert.“, sagte Jaden mürrisch. „Aber ich nehme dich mal beim Wort. Na dann mal vorwärts, du Superdiplomat! Zeig mal, was du drauf hast!“ „Gern.“, sagte Data freundlich, stolzierte mit fast überlegenem Ausdruck im Gesicht an Jaden vorbei und drehte sich dann lächelnd in Kellys Richtung, eine Fähigkeit, die ihm ebenfalls durch seinen Emotionschip ermöglicht wurde. „Bitte verzeihen Sie meinem Kollegen, Mrs. Davis.“, setzte er an. „Er ist manchmal etwas forsch. Aber die Wahrheit ist, dass wir dringend noch einmal mit Agent Malcovich sprechen müssen. Wir benötigen ihre Hilfe bei einem Experiment, dessen Leitung meine Frau übernehmen wird. Wir glauben, dass Caruso der Einzige ist, der uns vor einem schlimmen Krieg mit dem Dunklen Imperium bewahren kann. Dazu können auch Sie Ihren Beitrag leisten, indem Sie uns das Gespräch mit dem Agent ermöglichen.“ „Ach darum geht es.“, lächelte Kelly zurück. „Wissen Sie, Commander Data, einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl, dass ich eingeschüchtert werden sollte und dass Sie sonst was von mir wollten! Aber dabei helfe ich Ihnen natürlich gern! Einen Augenblick nur. Ich werde sofort versuchen, Agent Malcovich zu erreichen.“

Sie schloss das Fenster und wandte sich der Sprechanlage zu. Data und Jaden warteten geduldig. „Das hat Sedrin mir auch immer vorgeworfen.“, sagte Jaden resigniert. „Dass ich die Sensibilität einer Abrissbirne hätte! Sie hat es zwar nie direkt gesagt. Schon gar nicht in Gegenwart der anderen Brückenoffiziere oder gar in der niederer Ränge, aber gedacht hat sie es bestimmt! Ich habe ja alles versucht, aber es klappt einfach nicht mit der Diplomatie, weißt du? Ich kann halt nich’ aus meiner Haut. Allerdings denke ich nich’, dass das ein Menschheitsproblem ist, sondern eher ein Jadenproblem. Es gibt ja durchaus menschliche …“ „Als Nächstes.“, fiel ihm Data ins Wort, dem längst klar war, wohin das wieder führen würde. „Wirst du dich bestimmt fragen, wie du es dennoch zum Commander der Sternenflotte geschafft hast! Aber diese Frage kann ich dir beantworten. Es wird Fächer gegeben haben, in denen du außerordentlich gut warst, die ebenfalls zum Berufsbild eines Raumschiffkommandanten gehören! Aufgrund dieser Tatsache wird man dir dann doch dein Patent gegeben haben. Du bist ja nie allein auf deinem Schiff. Deine Crew ist ja auch noch da und …“

Das Summen des Fensters hatte ihn verstummen lassen. Dann erschien Kellys Gesicht im Rahmen. „Agent Malcovich erwartet Sie, Gentlemen.“, lächelte Kelly. „Ich nehme an, Sie erinnern sich noch an den Weg zu ihrem Büro.“ Jaden und Data nickten. Dann sagte Data: „Vielen Dank, Mrs. Davis.“, und schritt diszipliniert voran in Richtung der gerade erwähnten Adresse. Jaden folgte etwas schlaksig.

Kate war ebenfalls sehr erstaunt, die Männer wieder zu sehen. „Was ist passiert?!“, fragte sie verwundert. „Geht es um die Gegendarstellung, die Karen geschrieben hat? Sie dürfte doch heute Morgen bereits im Contact gestanden haben.“ „Das hat sie auch, Kate.“, sagte Jaden. „Aber Data und mir ist da vorhin doch glatt das Ei des Columbus vor die Füße gerollt. Es sieht nur so aus, als würden wir Hilfe brauchen, es auszubrüten und Sie wären die ideale Kandidatin dafür! Sie und auch Ihre Schwester!“

Kate warf den Männern einen irritierten Blick zu. Dann lächelte sie scherzend: „Schräge Art, jemandem einen Antrag zu machen, Commander Huxley. Ist das bei Ihrer Frau genau so abgelaufen?“ „Hören Sie auf zu witzeln, Agent!“, sagte Jaden streng. „Das ist nämlich überhaupt nicht komisch!“ „Bei allem Respekt, Sir.“, widersprach Kate, die aufgrund von Bildern in ihrem Kopf wohl gerade mit einem heftigen Lachanfall kämpfte und drohte, diesen Kampf haushoch und mit fliegenden Fahnen zu verlieren. „Da irren Sie sich aber gewaltig!“

Sie prustete, gab einen wohl nicht ganz ernst gemeinten Schrei nach Hilfe von sich und fing dann so laut an zu lachen, dass man es noch wenigstens zwei Büros weiter bequem wahrnehmen konnte. Dabei schlug sie sich auf die Schenkel und war wohl heilfroh, auf ihrem Stuhl vor ihrem Schreibtisch zu sitzen, sonst wäre sie sicher hinten über gefallen. Jetzt schossen ihr auch noch die Lachtränen aus den Augen und sie hielt sich mit der rechten Hand den Bauch, was Data veranlasste, ihr galant ein mitgeführtes Taschentuch in die freie linke Hand zu reichen.

Jaden wandte sich seinem Freund zu: „Kannst du mir sagen, was ich jetzt wieder angestellt habe?!“ „Ich denke.“, gab Data eine Theorie zum Ausdruck. „Dass deine Ausdrucksweise mal wieder zu Missverständnissen geführt hat.“ „Oh, Mann.“, murmelte Jaden.

Kate hatte sich langsam wieder beruhigt. „Aber zu sehr charmanten Missverständnissen.“, sagte sie freundlich und tröstend. „Aber was ist denn jetzt genau der Grund, aus dem Sie mit mir reden wollen?“ „Wir brauchen ’n Zylinder mit Sytanias Energie.“, sagte Jaden. „Was?!“, fragte Kate, bei der wohl gerade sämtliche Alarmglocken angefangen hatten zu läuten. „Wozu denn?!“ „Erklär’ du es ihr besser.“, flüsterte Jaden Data zu. „Also gut.“, sagte der Androide und wandte sich an Kate: „Meine Frau wird ein Experiment leiten, in dem wir mit Hilfe unseres Katers Caruso und einer Konstruktion meines Sohnes beweisen werden, dass Katzen eben nicht alles für Thunfisch tun! Wenn Caruso Sytanias Energie spürt, dürfte er nicht an dem Zylinder vorbei gehen wollen, auch dann nicht, wenn auf ihn am anderen Ende eine leckere Portion Thunfisch wartet. Wir werden ihm einen Fluchtweg anbieten. Den wird er, so denke ich, sicherlich nehmen, auch dann, wenn es für ihn einen Umweg bedeutet.“ „Verstehe.“, sagte Kate. „Aber Sie wollen doch sicher, dass meine Schwester auch darüber schreibt. Also gut. Hier haben wir zwar keinen, aber ich habe ja Verbindungen. In irgendeiner Asservatenkammer wird sich schon noch eine Probe von Sytania finden. Ich würde sagen, ich lasse meine Kontakte spielen und Sie gehen zu meiner Schwester, die dann Presse und Fernsehen informieren wird! Das würde ja beweisen, dass Sytania an der Sache mit der Statue im Park gänzlich unschuldig ist!“ „Das ist korrekt.“, sagte Data. „Also los!“, stimmte Jaden zu und blitzschnell waren die Männer wieder aus der Tür und dem Gebäude in Richtung ihres Fahrzeugs entschwunden.

Im Gespräch zwischen Nugura und Cupernica hatte sich die Situation auch ähnlich positiv entwickelt. Auch die Androidin hatte zur Kenntnis genommen, dass Vulkan die Föderation verlassen hatte, aber sie sah darin noch keine Schwierigkeiten. „Gehe ich recht in der Annahme, Präsidentin, dass es noch diverse Übergangsfristen für den Rückbau diverser Verbindungen zwischen Vulkan und der Föderation gibt?“, fragte Cupernica. „Sicher wird es das geben.“, antwortete Nugura. „Allein der Rückbau diverser logistischer und technischer Verbindungen wird einige Zeit in Anspruch nehmen.“ „Das bedeutet.“, verifizierte die Androidin. „Dass wir ja noch etwas Zeit hätten für unser Experiment.“ „Welches Experiment?“, wollte Nugura wissen. „Sprechen Sie von dem, über das mir mein Sekretär berichtet hat?“ „Genau von diesem.“, sagte Cupernica. „Ich werde mich sofort erkundigen, ob mein Mann und Commander Huxley den dafür fehlenden Gegenstand bereits besorgen konnten.“ „Hoffen wir, dass sie es noch schaffen, bevor die Fristen für den Rückbau verstrichen sind.“, sagte die Präsidentin der Föderation. „Ich will nämlich in Wahrheit auch keinen Krieg mit Sytania. Die Demetaner, die sie ja, wie Sie auch wissen, sehr gut einschätzen können, haben diverse Modelle entworfen, was in so einem Fall auf uns zukommen könnte. Wenn ich mir diese ansehe, überkommt mich das kalte Grausen. Persönlich kann ich T’Mirs Entscheidung also sehr gut nachvollziehen. Aber das Parlament sieht die ganze Sache etwas anders und ich muss mich, da wir eine parlamentarische und keine präsidiale Demokratie haben, nach der Mehrheit richten.“ „Ah ja.“, signalisierte Cupernica, dass sie ihr Gegenüber sehr gut verstanden hatte. „Dann ist das also gar nicht auf Ihrem Mist gewachsen, sondern eher auf dem Ihrer eitlen Kollegen, die sich Sorge darum machen, nicht wieder gewählt zu werden, wenn sie durchblicken lassen, man würde die Tindaraner im Stich lassen wollen?“

Nugura musste schlucken. Sie wusste viel zu genau, dass Cupernica Recht hatte, als dass es in ihren Augen noch Sinn machen würde, sich herausreden zu wollen. „Sie haben Recht, Scientist.“, sagte sie. „Sie haben die Situation mal wieder sehr gut mit Ihrem messerscharfen Verstand erfasst. Ich für meinen Teil bin auf Ihr Experiment mehr als gespannt! Deshalb werde ich Sie jetzt auch nicht länger von dem Gespräch mit Huxley und Ihrem Mann abhalten. Zuerst, mein lieber Scientist, war ich sehr erschrocken, weil Huxley an der Sache beteiligt ist und Sedrin sich offenkundig nicht in seiner Nähe befindet. Aber Commander Data ist ein adäquater Ersatz für den Agent, finde ich. Er wird ihn schon von so manch unüberlegter Handlung abhalten. Da bin ich ganz sicher! Also dann. Ich freue mich schon auf die Übertragung!“ Sie beendete die Verbindung.

Cupernica wandte sich der Tastatur des Sprechgerätes ihres Hauses wieder zu und gab das Rufzeichen des Sprechgerätes ihres und Datas privaten Jeeps ein. Sie wusste, dass es etwas dauern konnte, bis sie von ihm eine Antwort erhielt, denn, wenn er mit dem Fahren beschäftigt war, verlangten die Gesetze, dass er zuerst eine Möglichkeit fand, einen geeigneten Parkplatz anzusteuern und den Jeep dort zu platzieren, bevor er antworten durfte. Diese Regel würde Data auf keinen Fall übertreten! Das wusste sie.

Der Rufton des Sprechgerätes hatte langsam begonnen Jaden ziemlich zu nerven. „Wann gedenkst du endlich, diesen verdammten Ruf zu beantworten?!“, fragte der Terraner mit leicht wütendem Ausdruck in der Stimme. „Sobald wir eine Parkbucht erreicht haben.“, sagte Data ruhig. „Vorher darf ich es auf keinen Fall! Da du auch Inhaber eines Führerscheins bist, sollte auch dir klar sein, dass die Benutzung eines Sprechgerätes während der Fahrt eine hohe Strafe nach sich zieht, die nicht Selten im Einzug der genannten Lizenz durch die Ordnungskräfte enden kann, speziell im Wiederholungsfall!“ „Gesetzestreu bis zum Geht-Nich’-Mehr!“, sagte Jaden genervt. „Das dürfte aber doch für dich kein Hindernis darstellen. Immerhin bist du multi-tasking-fähig.“ „Das mag sein.“, sagte Data. „Aber ich lebe, als fast Einziger, in einer Gesellschaft von Wesen, die das nicht sind, muss mich also der Gemeinschaft und ihren Regeln anpassen. Für mich gilt also keine Ausnahme und ich kann erst recht keine Rücksicht auf die Animositäten meines Beifahrers in dieser Hinsicht nehmen. Außerdem haben wir ja bereits eine Parkbucht erreicht.“

Er stellte den Jeep ab und griff dann zum Mikrofon, nachdem er das Display abgelesen hatte. Dann sagte er noch zu Jaden, bevor er dem Gerät durch Drücken des Sendeknopfes verdeutlichte, dass er die Verbindung jetzt annahm: „Es ist meine Frau.“ Dann machte er die bereits erwähnte Handbewegung und sagte: „Ja, Cupernica?“ „Ich habe gerade mit Nugura gesprochen.“, sagte die Angesprochene aus dem Lautsprecher des Sprechgerätes. „Sie sagt, T’Mir hätte Vulkan aus der Föderation genommen, es gäbe aber noch diverse Fristen für den Rückbau aller Verbindungen, sowohl technischer und wirtschaftlicher, als auch logistischer und politischer Natur. Der normale Zeitraum in so einem Fall beträgt einen durchschnittlichen terranischen Monat. Das sollte jeder halbwegs politisch gebildete Bürger wissen.“ „Dann haben wir ja noch Zeit.“, mischte sich Huxley ein, den Cupernica auch gut hören konnte, weil Data das Sprechgerät mittlerweile auf Freisprechen programmiert hatte. „Prinzipiell ja, Commander.“, sagte Cupernica. „Aber ich mache Sie darauf aufmerksam, dass es im Laufe dieser Frist immer schwieriger werden wird, Dinge, die mit Vulkan zusammenhängen, zu erledigen. Alle Verbindungen sind schließlich während dieser Frist bereits im Rückbau begriffen, werden deshalb also nicht besser, sondern eher schlechter werden. Wenn die Vulkanier also noch etwas von unserem Experiment mitbekommen sollen, dann werden wir uns wohl etwas beeilen müssen!“ „Da stimme ich dir zu.“, sagte Data. „Aber Agent Malcovich versucht bereits alles, um an eine Energieprobe von Sytania zu kommen. Wir sind außerdem auf dem Weg zu Karen Malcovich, die hoffentlich ihre Kontakte zu Presse und Fernsehen nutzen wird, um uns eine möglichst breite Plattform zu schaffen, auf der wir unser Experiment publik machen können.“ „Verstehe.“, sagte Cupernica. „Dann werde ich euch nicht länger aufhalten.“

Die Verbindung war von ihrer Seite beendet worden und Data hatte darauf den Jeep wieder in Bewegung gesetzt. „Was hat deine Frau mit den Vulkaniern?“, wollte Jaden irritiert wissen. „Ich mein’, die Spitzohren sind doch sicher die Letzten, die an ein Experiment glauben werden, in dem ein Tier als Beweisträger herhält.“ „Oder die Ersten.“, sagte Data. „Es ist nämlich allgemein bekannt, dass Tiere oft viel eher auf etwas reagieren, als es jeder Erfasser tut! Das wissen auch die Vulkanier. Es gibt sogar ein historisches Beispiel dafür, in dem der Vulkanier Tuvok auf die Hilfe eines Hundes Namens Nika zurückgegriffen hat, um einen Verdacht von Thomas Eugene Paris zu nehmen.“ „Ganz schön viele Namen, die du in diesem Fall kennst.“, staunte Jaden. „Das ist korrekt.“, sagte Data. „Und Cupernica und ich haben in diesem Fall die gleichen historischen Kenntnisse. Ich gehe davon aus, dass sie dies auch gegenüber Nugura erwähnt hat und sich somit das Einverständnis der Präsidentin besorgt hat.“ „Davon gehe ich auch aus, Data.“, sagte Huxley. „Schließlich kenne ich Ihre Frau in der Hinsicht lange genug. Sie hat ja einige Jahre unter mir gearbeitet.“

Sie bogen auf den Parkplatz vor der Zeitung ein. „Hoffentlich passiert mir nich’ das Gleiche noch mal, was mir vor Kate passiert is’.“, sagte Jaden. „Du meinst, dass du kein zweites Mal über das gemeinsame Ausbrüten von Eiern reden willst.“, sagte Data, um seinen Verdacht zu bestätigen. „Was denn wohl sonst?!“, blaffte Jaden zurück. „Weißt du, da will man schon mal nich’ so direkt sein, und dann passiert einem so was!“ „Um dies zu vermeiden.“, schlug der Androide eine Lösung vor. „Solltest du mich dann vielleicht reden lassen. Es ist mir ein Rätsel, wie ihr das auf eurer Mission gemacht habt.“ „Da hatte ich meine Leute.“, gab Jaden zu. „Besonders Sedrin und am SITCH die liebe kleine niedliche fast süß wirkende St. John. Die Beiden haben so manchen Karren wieder aus dem Dreck gezogen, in den ich ihn gefahren hatte, oder vielleicht auch nur hätte, wenn …“ „Und in diesem Fall.“, sagte Data. „Hast du mich. Das Kindchenschema trifft vielleicht auf mich nicht zu, aber ich bin sehr diplomatisch.“ „Also gut.“, sagte Jaden. „Dann lass’ ich dich mit Mrs. Malcovich reden.“

Der Pförtner winkte sie bereits durch, als sie das Gebäude betraten. Es schien den Männern fast so, als wisse er schon Bescheid. „Hier is’ doch was im Busch.“, stellte Jaden fest. „Deine Annahme wird korrekt sein.“, sagte Data, während sie den Weg zu Karens Büro einschlugen.

Die Journalistin war gerade damit beschäftigt, ein Gespräch zu beenden, als sie vor der Tür eintrafen. Das konnten Jaden und Data nur dadurch mitbekommen, dass sie Karen sagen hörten: „Ich melde mich wieder bei dir, Kate, sobald sie da sind.“ „Ich schätze, es ging um den Zylinder.“, sagte Jaden. Data nickte ihm nur bestätigend zu.

Der Androide betätigte die Gegensprechanlage der Tür, nachdem er im Display abgelesen hatte, dass die gerade noch bestandene Verbindung getrennt worden war. Dann sagte er: „Mrs. Malcovich, Commander Huxley und ich sind zurück. Wir müssen dringend mit Ihnen sprechen.“ „Kommen Sie rein.“, sagte Karen von drinnen. „Kate hat mich schon informiert.“

Die Tür öffnete sich und die Männer betraten das Zimmer. Dann schloss sich die Tür wieder hinter ihnen, was Karen, die dies beobachtet hatte, einmal tief seufzen ließ. „Endlich allein!“, stellte sie erleichtert fest. „Ich nehme an, Ihre Reaktion ist der Tatsache geschuldet, dass die Situation sehr brisant ist, in der wir uns befinden.“, sagte Data. „Sie haben Recht.“, erwiderte die leicht nervöse Reporterin. „Auf der Straße kommt das alles gar nicht gut an, was gerade passiert. Es gibt genug Gazetten, die diese Sache für sich ausnutzen und ganz offen über den Zusammenbruch der Föderation schreiben. Unser demetanischer Chef hat uns heute Morgen alle noch mal geimpft. Er hat gesagt, dass der Contact im Gegensatz dazu ein ehrliches Blatt ist, in dem so was gar nicht in die Tüte kommt! Wenn ihr also irgendwas dazu beitragen könnt, dass alles wieder in Ordnung kommt, dann aber schnell! Euer Experiment kann starten und ich bin auch gern bereit, meine Kontakte zu benutzen, um euch die benötigte Plattform zu schaffen. Wenn das dann noch dazu führt, dass die Vulkanier zurückkommen, um so besser. Dann kommt ja wirklich alles wieder in Ordnung.“

„Woher wissen Sie das mit dem Experiment?“, fragte Jaden. „Kate hat mich informiert.“, sagte Karen. „Sie hatte gehofft, euch hier zu erreichen, aber ihr habt euch wohl etwas verspätet.“ „Uns is’ eben was dazwischen gekommen.“, sagte Jaden. „Verstehe schon.“, sagte Karen. „Der Verkehr. Aber Kate lässt auch ausrichten, dass sie den Zylinder hat. Die Vulkanier hatten noch einen und ihre Kollegen vom dortigen Geheimdienst werden ihn euch per Expressfracht zukommen lassen, solange das noch geht. Es war Kate zwar auch etwas suspekt, dass sie sich so schnell damit einverstanden erklärt haben, aber sie denkt, dass sie es als sehr vernünftig erachten, erst mal alles zu Ende zu betrachten, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet.“

Data machte einen Schritt auf sie zu und schüttelte den Kopf. „Was meinen Sie damit, Mr. Data?“, fragte Karen irritiert. „Ich meine.“, erklärte der Androide. „Dass es vielleicht nicht nur das sein könnte, was die Vulkanier dazu bewogen hat. Sie, Karen, dürften nämlich auch einen großen Teil dazu beigetragen haben.“ „Ich?!“, fragte Karen und öffnete ihren Mund weit vor Staunen. „Was habe ich damit zu tun?“ „Eine ganze Menge.“, sagte Data. „Schließlich erwähnten Sie in Ihrem Artikel von vor zwei Wochen, dass sich eine ähnliche Statue wie die in unserem Stadtpark auch auf Vulkan befindet. Die Grundsituation war ähnlich. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Vulkanier Telepathen sind und als solche durchaus in der Lage währen, einen Einfluss Sytanias zu erspüren. Ich denke, wenn alles nichts nützt, können wir von dort immer noch die Hilfe bekommen, der wir dann bedürfen, um den Krieg zwischen Tindara und dem Dunklen Imperium zu verhindern.“

Karen war es wie Schuppen von den Augen gefallen. Ihren eigenen Artikel hatte er soeben angeführt. Jenen Teil ihrer Serie, für den sie erst kürzlich nach Vulkan geflogen war und alle Zeugen interviewt hatte. Darunter waren auch jene Agenten gewesen, die in diesem Fall ermittelt hatten, denn auch auf Vulkan gab es, wie auf jedem Planeten der Föderation, eine Abteilung zur Ermittlung im Fall von feindlichem außerweltlichen Einfluss.

Sie tippte etwas in eine Tastatur am vorderen Teil ihres Schreibtisches, worauf sich eine Schublade öffnete. Dann nahm sie einen Datenkristall heraus, den sie Data übergab. „Da drauf.“, sagte sie leise und mit einem verschwörerischen Unterton. „Sind alle Rufzeichen von denen, die ich damals interviewt habe. Auch die beiden Agenten vom Geheimdienst. Normalerweise gibt ein Journalist ja seine Quellen nicht so einfach preis, aber ich weiß, was auf dem Spiel steht. In diesem Fall …“ „In diesem Fall Ehrenkodex am Arsch!“, sagte Jaden. Dafür kassierte er gleich wieder einen Knuff von Data. „So drastisch wollte ich es nun gerade nicht ausdrücken.“, sagte Karen, die angesichts seiner Ausdrucksweise auch sehr schockiert war.

Sie räusperte sich und versuchte dann, gleich wieder auf ein unverfänglicheres Thema zu kommen: „Kate wird den Behälter mit der Probe zu Cupernicas und Datas Haus bringen. Sie wird auch für alle strahlendichte Handschuhe mitbringen, die den Behälter berühren werden, damit nachher nicht alle in die Dekontamination müssen. Es wäre wohl gut, wenn Sie sich schon einmal dorthin begeben könnten. Ich werde noch für unsere große Plattform sorgen und dann nachkommen.“ „OK.“, sagte Jaden und auch Data nickte. Dann gingen sie wieder zu ihrem Jeep zurück, um zu Datas und Cupernicas Haus zu fahren.

 

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