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Die Entwicklung der Gesamtsituation war auch von Telzan und Sytania im Dunklen Imperium beobachtet worden. Der Vendar hatte zu diesem Zweck den Kontaktkelch benutzt, den er von seiner Gebieterin bekommen hatte. Sytania selbst hatte ihre seherischen Fähigkeiten eingesetzt. Nun hatten sich beide wieder im Thronsaal der imperianischen Prinzessin getroffen, um ihre Gedanken auszutauschen. „Ich finde.“, setzte Telzan an und grinste. „Dass wir unsere Pläne noch einmal überdenken sollten, Hoheit.“ „Warum denkst du das?“, fragte Sytania. „Weil ich glaube, dass sich unsere Chancen um ein Vielfaches erhöhen werden, wenn wir mit dem Angriff doch noch warten.“, erklärte der Vendar, der ein erfahrener Stratege und Taktiker war. Er wusste aber auch genau um Sytanias Ungeduld und musste es daher schon sehr geschickt anstellen, wenn er sie überzeugen wollte.

„Wer ist der größte Verbündete der Tindaraner?“, fragte er daher wie ein Lehrer, der seiner Schülerin gerade einen Test abnahm. „Die Föderation!“, sagte Sytania mit hasserfüllter Stimme. „Diese verdammte friedliebende Föderation der vereinten Planeten! Das weiß doch heute wohl jeder einfache Bauerntölpel, Telzan! Aber wie soll uns das helfen und wie begründet es, die Tindaraner doch noch nicht anzugreifen?!“ „Weil die Föderation bald zerfallen wird wie eine Schneeflocke in der Sonne, wenn die inneren Unruhen, von denen ich ausgehe, erst mal ausbrechen werden.“, begründete der Vendar. „Von was für inneren Unruhen redest du?!“, fragte Sytania leicht irritiert. „Wenn Ihr das Gleiche gesehen habt wie ich, Hoheit.“, führte Telzan aus. „Dann dürftet Ihr wissen, dass Vulkan die Föderation verlassen hat. Bei dem Planeten handelt es sich um ein Gründungsmitglied! Das allein dürfte viele der einfachen Bürger in Angst und Schrecken versetzt haben. Aber die Boulevardpresse auf so manchem Planeten schlägt auch in unsere Kerbe. Diese Narren reden doch tatsächlich davon, dass die Föderation bald zerfallen wird. Wartet, ich werde es Euch beweisen!

Er zog ein Sprechgerät aus seiner Tasche und brachte eine schier endlose Kolonne von Eingaben hinter sich, bevor er ihr das Display vor die Augen hielt. Darauf war ein Artikel aus der terranischen Regenbogenpresse zu sehen, dessen Überschrift in riesigen Lettern Sytania geradezu ins Auge sprang: „Einsturz eines Brückenpfeilers! Die Ratte Vulkan verlässt das sinkende Schiff Föderation!“ Der Text darunter war ähnlich reißerisch und für die Vulkanier, würden sie sich gestatten, Beleidigung zu empfinden, sicher sehr beleidigend.

Nachdem sich die Prinzessin den Artikel durchgelesen hatte, wandte sie sich wieder ab und lächelte triumphierend. „Du hast Recht, Telzan.“, sagte sie. „Es ist viel besser zu warten, bis sich die Föderation selbst zugrunde gerichtet hat. Gibt es etwa noch mehr davon?“ „Oh ja.“, sagte der Vendar. „Durch die Art, in der ich mich in ihr Netzwerk geschmuggelt habe, kann ich auf alle Zeitungen zugreifen, die es dort gibt. Schließlich denken ihre Computer, ich sei ein Bürger der Föderation!“ „Clever von dir!“, lobte Sytania. „Und du glaubst ernsthaft, das wird so viel Angst und Schrecken innerhalb der Föderation verbreiten, dass die Politiker und die Sternenflotte sich eher mit inneren Unruhen befassen müssen, als sich um ihren Verbündeten, die Tindaraner, zu kümmern?“ „Genau das!“, sagte Telzan fest. „Man sollte eben die Macht der Medien nie unterschätzen!“ Zum Beweis rief er noch weitere Artikel aus anderen Zeitungen auf. Darunter waren auch Meinungen von Lesern.

„Warum, glaubst du, lassen sich die Bürger der Föderation so leicht erschrecken?“, fragte Sytania, nachdem sie auch diese durchgelesen hatte. „Ich denke.“, sagte Telzan. „Dass sie es verlernt haben, mit internen Konflikten umzugehen. Schließlich hat es schon seit Jahrhunderten keine mehr gegeben.“ „Du magst Recht haben.“, sagte Sytania und setzte ein süffisantes Grinsen auf. „Aber das kann für uns ja nur gut sein!“

Sie winkte einem Diener, der schnell auf Zehenspitzen den Raum verließ, um bald darauf mit einer Karaffe und zwei Gläsern auf einem Tablett zurückzukehren. Dieses stellte er vor Sytania und Telzan ab, die sich inzwischen an ihren Audienztisch begeben hatten. Dann schenkte er beiden großzügig ein und verließ sie genau so stumm und schnell wieder, wie er gekommen war.

Sytania erhob ihr Glas: „Auf die Ratten, die das sinkende Schiff Föderation verlassen!“, sagte sie und prostete Telzan zu, der jetzt ebenfalls sein Glas erhob, um mit ihr anzustoßen: „Auf die spitzohrigen Ratten! Möge sich dadurch tatsächlich bewahrheiten, was hier geschrieben steht. Möge sich die Föderation tatsächlich ihr eigenes Grab schaufeln! Auf die Macht der Medien!“ Die Gläser stießen aneinander. Dann nahmen beide einen tiefen Schluck.

„Ein guter Jahrgang.“, stellte Telzan fest, nachdem er den imperianischen Wein langsam seine Kehle herunter rinnen lassen hatte. „Ganz recht.“, sagte auch die Prinzessin mit einem genießerischen Blick. „Aber es stimmt schon, was die Terraner sagen. Sie sagen, im Wein liegt die Wahrheit und ich glaube, mir geht gerade auch ein Licht auf. Ich habe mich Jahre lang abgemüht, die Föderation zu zerstören, aber es ist mir nie gelungen. Aber jetzt geht das ganz von allein, ohne dass ich überhaupt etwas dafür tun muss. Und es ist einfach, Telzan! Oh, es ist so einfach! Man bringe einen Pfeiler, ein Gründungsmitglied dazu, sie zu verlassen und alle anderen reagieren wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner! Oh, Telzan, warum bin ich nicht darauf gekommen?!“ „Das weiß ich nicht, Milady.“, sagte der Vendar. „Aber wenn Ihr gestattet, werde ich drüber nachdenken.“ „Tu das!“, sagte Sytania. „Aber benutze ab und an auch noch einmal den Kontaktkelch, um dir die Geschicke der Föderation und der Tindaraner anzusehen! Ich will über alles informiert sein, was sich dort tut! Wir dürfen auf keinen Fall unsere Chance verpassen, Telzan! Hast du mich gehört?! Auf gar keinen Fall! Wir müssen ihren schwächsten Moment abpassen und dann zuschlagen! Ich denke, es wird am günstigsten sein, wenn die Zusammenkunft erkennt, dass ihr größter Verbündeter nicht mehr existiert!“ „Das denke ich auch, Hoheit!“, sagte Telzan mit Überzeugung. „Das denke ich auch!“

Im Maschinenraum von Basis 281 Alpha waren Jenna und Shannon gerade dabei, einen neuen Antrieb für Lycira zu bauen. Mit Hilfe der Daten aus Sedrins Erfasser, mit denen die interdimensionale Sensorenplattform gefüttert worden war, war es ihnen tatsächlich gelungen, die Dimension der Nidari-Travelers ausfindig zu machen. Auch über ihre Beschaffenheit wusste man genug, um zu erkennen, dass keiner von Lyciras konventionellen Antrieben hier funktionieren würde. Um ihr ein Fortkommen zu ermöglichen, musste also ein völlig neues Konzept her und wer, wenn nicht Jenna, konnte so etwas erfinden, entwerfen und bauen?

Shannon hatte ihrer Vorgesetzten, die gerade an einem Modul bastelte, ein Stück Material gereicht, das sie entfernt an einen Kolben erinnerte. Nur war es von innen hohl. „Ganz ehrlich, Jenn’.“, sagte die blonde Irin verwundert, die nun so gar nichts mit den Replikationslisten anfangen konnte, die Jenna immer wieder in Auftrag gab. „Für mich sieht das hier aus, als würden wir ein paar riesige Glühbirnen bauen.“ „In gewisser Weise tun wir das auch, Assistant.“, sagte McKnight, legte ihr Werkzeug und das halbfertige Werkstück hin, stand von ihrem Platz auf und stellte sich in die Mitte des Raums, um zu referieren: „Aus den Daten, die uns die interdimensionale Sensorenplattform geliefert hat, geht eindeutig hervor, dass die Dimension der Nidari-Travelers auf einem Frequenzband schwingt, auf dem auch künstliches Licht angesiedelt ist. Nur schwingt sie natürlich um ein Vielfaches stärker. Antriebe, die also auf Dimensionen konfiguriert sind, die auf dem 21-cm-Band oder ähnlichen schwingen, wie diverse Universen, können also dort nicht funktionieren.“ „Äääää ja.“, machte Shannon, die den Anschein erwecken wollte, als habe sie verstanden, worum es der hoch intelligenten Halbschottin tatsächlich ging. „Rein logisch. Ich hab’ die Daten ja auch gesehen. Die Dimension an sich sieht ja echt aus, als wäre sie aus einer Art silbernem Licht. Aber wie zur Hölle sollen da Planeten und so existieren, Jenn’, he?“ „Die gibt es dort auch nicht.“, sagte Jenna mit einem gelangweilten und fast müden Ausdruck im Gesicht. „Die Dimension ist kein Universum. Sie besteht aus reiner Energie, genau wie ihre Bewohner. Planeten brauchen sie deshalb dort auch nicht. Ihre Dimension ist also nicht körperlich wie ein Universum. Die Nidari-Travelers brauchen nur dann Körper, wenn sie in eine Dimension der Körperlichkeit, wie zum Beispiel das Universum der Föderation, gehen. Aber die generieren sie sich dann mit Hilfe ihrer geistigen Kräfte. Haben Sie bei der Besprechung nicht zugehört?!“ „Das habe ich schon.“, sagte Shannon. „Nur ist mir das mal wieder alles viel zu kompliziert!“ Jenna gab nur ein abfälliges: „Ach!“, von sich und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu. „Sie wissen genau, dass Sie mehr können, als Sie sich selbst zutrauen, Assistant.“, sagte sie, während sie das letzte Modul mit dem restlichen Antrieb, der wegen seiner Größe auf dem Boden des Maschinenraums lag, verdrahtete. „Das war’s. Jetzt müssen wir das alte Modul heraus und das Neue hinein beamen. Dann schließe ich es an und bringe Lyciras Software dann bei, wie der neue Antrieb zu steuern ist.“, erklärte Jenna. „Kleines Problem.“, meldete die technische Assistentin Widerspruch an, eine Tatsache, mit der Jenna aber schon gerechnet hatte, denn ihre letzten Sätze waren eindeutig eine Art von Test für Shannon gewesen. „Was denn?“, fragte Jenna, die große Mühe hatte, ein Grinsen zu unterdrücken. „Ich denke.“, sagte die blonde Irin. „Dass wir die Hilfe von Allrounder Betsy Scott benötigen. Sie wird die Einzige sein, die diverse Codes kennt, die Sie vielleicht brauchen könnten, glaube ich.“ „Dann frage ich mich, was Sie hier noch herumstehen, Shannon!“, sagte die Ingenieurin. „Gehen Sie und holen Sie den Allrounder! Na los! Ich bin sehr froh, dass Sie das erkannt haben und das zeigt mir mal wieder, dass ich Recht hatte. Sie können mehr, als Sie zugeben.“ „Also gut.“, gab sich Shannon geschlagen, machte auf dem Absatz kehrt und verließ mit mürrischem Gesicht den Maschinenraum. Dabei murmelte sie vor sich hin: „Oh, ich hasse es, wenn sie mich testet!“

Gemeinsam mit der Besatzung der Kommandozentrale von Basis 281 Alpha hatten sich auch Sedrin und ich eine Sendung der tindaranischen Nachrichten angesehen, die IDUSA für uns herausgesucht hatte. Dort war auch die Rede davon gewesen, dass Vulkan die Föderation verlassen hatte, eine Tatsache, die wohl auch von tindaranischen Pressestimmen mit Besorgnis wahrgenommen worden war.

„Das könnte zu einer Panikreaktion im großen Stil führen.“, vermutete Sedrin. „Vulkan und Terra sind beides Gründungsmitglieder. So manch einfaches Gemüt wird jetzt glauben, dass die gesamte Föderation auseinander fällt. Wir wissen ja alle, wie schnell und tückisch Gerüchte sein können. Wie die Leute dazu stehen, sieht man ja schon allein daran, welche Erstkontaktsszene überall immer pünktlich zu ihrem Jahrestag aufgeführt wird in jeder nur erdenklichen Weise und welcher Tag ein gesetzlicher Feiertag geworden ist.“ „Oh ja!“, stöhnte Maron. „Sogar jede High School führt die Szene an dem Tag vor diesem Tag auf der Bühne auf. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Mal, als ich mitspielen durfte.“ „Oh.“, machte Zirell und machte ein respektvolles Gesicht. „Wir haben einen prominenten Schauspieler unter uns! Wer warst du, Maron? Etwa Cochrane persönlich?“ „Oder ein Vulkanier?“, fragte Shimar mit ebenfalls sehr respektvollem Ton. „Oder gar Picard?“, wollte Joran wissen, der wohl auch etwas mit seinem Geschichtswissen glänzen wollte.

Maron schüttelte den Kopf und schaute verschämt Richtung Boden. „Was ist so schlimm an der Rolle gewesen, Maron?“, fragte Zirell. „Dass du es nicht wagst, es uns zu sagen? Selbst dann, wenn du einen Borg gespielt haben solltest, werden wir dir nicht …“ „Ich war kein Borg, Zirell!“, schrie Maron plötzlich außer sich und begann fast zu weinen, so verzweifelt schien er zu sein. Die Tatsache, dass man ihn auf dieses Theaterstück angesprochen hatte, musste bei ihm eine alte Wunde wieder aufgerissen haben. „Ich war nur ein Busch!“, rief er dann. „Mutter Schicksal, hat sich meine Familie für mich geschämt! Ich hatte keine andere Aufgabe, als herumzustehen und hin und wieder mal mit den Armen zu wedeln, wenn die Tontechnikerin, unsere Klassensprecherin, das Geräusch von Wind abspielte! Bei der Szene des Starts von Chochranes Schiff und der Landung des vulkanischen Schiffes durfte ich mich sogar vorbeugen, aber das war alles. Ansonsten musste ich stumm sein. Meine Lehrer glaubten wohl, ich sei mit dem Merken von Text hoffnungslos überfordert!“

Eine Weile lang herrschte betroffene Stille im Raum, in der alle Maron mitleidig ansahen. „Armer Maron.“, sagte Shimar schließlich traurig, dem ich mich im gleichen Moment zudrehte, um ihm ins Ohr zu flüstern: „Bring mich bitte zu ihm, Srinadar.“

Mein Freund stellte sich neben mich und winkelte seinen rechten Arm an, um mir die Möglichkeit zu geben, meine linke Hand darauf zu legen. So gingen wir dann gemeinsam in Richtung Maron, neben dem er mich abstellte und sagte: „Wir sind da, Kleines. Er steht jetzt genau zu deiner Linken.“ Dann trat er selbst einen Schritt zurück.

Ich drehte mich Maron zu und begann: „Sir, ich finde, dass die Rolle des Busches eigentlich eine auch sehr wichtige Rolle ist. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten sich nicht gebeugt, wenn das Schiff gelandet, oder das andere gestartet wäre. Die Vulkanier hätten doch glatt an den physikalischen Gesetzen der Erde zweifeln können und dann hätte die Beobachtungsphase wohl noch viel länger gedauert. Außerdem: Welcher Busch kann schon von sich behaupten, bei so einem wichtigen Moment dabei gewesen zu sein? Wer sonst sollte denn den anderen Pflanzen davon berichten? Ich meine, wer von uns Zweibeinern spricht schon Pflanzisch? Noch nicht einmal eine ausgebildete Kommunikationsoffizierin wie ich! Aber Maron, der Busch, kann dann wenigstens von sich behaupten, er hat Dinge erlebt, von denen er noch den Ablegern seiner Sämlinge erzählen wird!“ „Es ist ja schon fast niedlich, wie Sie versuchen, mich aufzumuntern, Allrounder.“, sagte Maron, was bei mir schon fast etwas abschätzig ankam.

Ich wollte explodieren! Angesichts der gerade von ihm vorgetragenen Äußerung wollte ich verbal explodieren! Ich dachte, dass er wohl das Gefühl haben musste, ich hätte dies nur aus Mitleid gesagt. Dabei hatte ich es völlig ernst gemeint!

Die Situation wurde dann aber von jemandem gerettet, der man es wohl eigentlich nicht zutrauen würde, nämlich von Shannon, die in diesem Augenblick die Kommandozentrale betrat. „Jenn’ braucht Sie, Betsy.“, flapste mir die blonde Irin zu. „Es geht um die Software für den neuen Antrieb für Lycira. Sie braucht ’n paar Codes.“ „Die kann sie gern bekommen, Shannon.“, sagte ich und hakte mich bei ihr unter: „Gehen wir. Aber ich fürchte, ich muss auf dem Weg noch was erledigen.“ „Schon OK.“, sagte Shannon.

Auch Sedrin hatte sich uns jetzt zugedreht. „Ich werde am besten auch gleich mitkommen.“, sagte sie. „Dann können wir abfliegen, sobald der neue Antrieb konfiguriert ist. So, wie sich die politische Situation im Moment darstellt, ist wohl höchste Eile geboten! Je eher wir die Nidari-Travelers treffen, um so besser. Ich bin auf McKnights Lösung wirklich gespannt!“ „Also gut.“, sagte ich. „Gehen wir!“

Wir verließen die Zentrale und gingen in Richtung des nächsten Turbolifts. Fast dort angekommen aber löste ich mich plötzlich von Shannons Arm. „Was is’ los?“, flapste sie mir etwas irritiert entgegen. „Erinnern Sie sich noch, dass ich sagte, ich hätte noch was zu erledigen?“, fragte ich. „Sicher doch.“, flapste sie. „Aber was meinen Sie damit?“ „Ich meine das.“, sagte ich, ballte meine rechte Hand zur Faust, streckte sie schnell vor, als wollte ich einen Boxschlag ausführen, stellte mir Marons Gesicht vor, in dem sie landen sollte und sagte dann laut langsam und deutlich: „Ich meinte das nicht niedlich!!! Ich meinte das verdammt ernst, Agent!“

Sedrin, die alles mitbekommen hatte, war vorsichtshalber in Deckung gegangen. „Was war das denn, Betsy?!“, fragte sie etwas verwirrt, die mit so etwas wohl kaum gerechnet hatte. „So kenne ich Sie ja gar nicht! Sonst machen Sie immer einen auf liebe Miezekatze und dann so was!“ „Tja.“, flapste Shannon. „Sie scheinen nur zu vergessen, Madam, dass auch jede liebe Miezekatze trotzdem im tiefsten Inneren noch immer ein Raubtier is’.“ Dann räusperte sie sich und fragte: „Ups, hab’ ich das jetzt wirklich gesagt?“ „Ja, das haben Sie, O’Riley.“, sagte Sedrin. „Ich war Zeugin! Und Sie liegen komplett richtig damit. Aber nun lassen Sie uns bitte weiter gehen, damit sich Ihre Vorgesetzte nicht die Beine in den Bauch steht.“ „Recht haben Sie, Agent!“, flapste Shannon. „Das würde ihre Attraktivität sicher um einiges herabsetzen und ich bin gespannt, wie Joran darauf reagiert!“ Sie grinste. „Das wollen wir doch besser nicht riskieren. Also: Auf geht’s!“ Wir setzten unseren Weg in Richtung von Jennas und Shannons Arbeitsplatz, an den sich auch gleich die Shuttlerampen anschlossen, fort.

 

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