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Auch Sensora steuerte die Electronica gerade sicher durch die Nachtschwärze des Universums der Föderation der vereinten Planeten. Es war viel passiert. Time hatte es also für besser erachtet, das Ergebnis seiner Mission Nugura nicht am SITCH, sondern besser direkt mitzuteilen. Sensora hatte zwar auf seinen Befehl hin das Datenpaket schon einmal vorausgeschickt, aber es war ihm doch sicherer, ihr alles direkt mitzuteilen. So konnte er auch direkt mit ihr in Dialog treten, falls die Präsidentin noch Fragen hatte. Das wäre zwar auch am Sprechgerät möglich gewesen, aber Time setzte in solchen Momenten immer auf die direkte Gegenüberstellung. Gemeinsam mit Mr. Yetron würde er Nuguras Büro aufsuchen und dann würden der Demetaner und er ihr gemeinsam erklären, was sie auf ihrer Mission erlebt hatten, auch wenn das wohl sehr haarsträubend klingen musste für jemanden, der nicht direkt dabei war. Time war aber auch froh darüber, die tindaranischen Daten zu haben, die auch noch viel Ordnung in das Puzzle brachten. Viele Fragen, die vielleicht ohne sie aufgeworfen worden wären, konnten so sicher beantwortet werden. Deshalb hatte Sensora auf Times Befehl hin auch die tindaranischen Daten mit in das Paket gepackt, das sie der Präsidentin geschickt hatte.

Die Electronica schlug die Umlaufbahn um die Regierungsbasis ein. Hier, oder in ihrem Büro auf Elyrien, hielt sich die Präsidentin meistens auf, wenn sie nicht gerade zu einem Gipfeltreffen oder zu anderen Geschäftsterminen reiste. Tolea hatte man auf die 818 gebracht und Ketna hatte sie ihrer dortigen Kollegin übergeben. Time war nur noch mal mit seinem Schiff und nicht nur mit einem Shuttle zur Regierungsbasis geflogen, weil er meinte, die Electronica würde einen größeren Eindruck hinterlassen. „Wir haben die Umlaufbahn erreicht, Sir.“, meldete Sensora. „Sehr gut, Allrounder.“, sagte Time. „Halten Sie unsere Position und sagen Sie Cenda, dass sie Mr. Yetron und mich in Transporterraum Eins erwarten soll!“ „Aye, Sir.“, sagte die Androidin und führte Times Befehle aus.

Der Terraner selbst stand von seinem Sessel auf und winkte Yetron: „Kommen Sie, Agent!“ Dann wandte er sich noch einmal Sensora zu: „Allrounder, Sie haben die Brücke! Aktivieren Sie den Autopiloten! Ach, und sagen Sie Nugura, dass wir kommen!“ Dann verließen Time und sein Erster Offizier die Brücke.

In ihrem Büro auf der Regierungsbasis war Nugura gerade damit beschäftigt, gemeinsam mit ihrem Sekretär die für den Tag anstehenden Termine durchzugehen. Mr. Saron hatte seine Vorgesetzte auch über die neuesten Meldungen aus der Presse auf dem Laufenden gehalten. „Die Zeitungen sind voll von seltsamen Meldungen über Wetterphänomene, Madam.“, sagte Saron. „Viele beschäftigen sich mit dem plötzlichen Wintereinbruch auf Celsius und mit anderen dieser Dinge.“ „Weiß die Presse denn im Moment über wirklich nichts anderes zu berichten, als über das Wetter, Mr. Saron?“, fragte Nugura gelangweilt. „Anscheinend nicht, Madam Präsident.“, sagte der Sekretär und blätterte erneut in einer Zeitung auf seinem Pad. „Aber ich kann mir auch denken, warum es ihnen wert ist, um dieses Thema so einen großen Lärm zu machen. Wir haben auf jedem Planeten in der Föderation Wetterkontrollstationen, die normalerweise dafür sorgen sollen, dass es nicht so oft schlechtes Wetter gibt. Sicher benötigt die Natur auch diese Phasen, aber man hat sich auf naturverträgliche Einstellungen geeinigt, die beiden, also den Bewohnern und ihren Interessen genauso gerecht werden wie der Natur. Da ist es meiner Ansicht nach schon fast wundersam, wenn es außer der Reihe schlechtes Wetter gibt. Da kann man sich als Zeitung schon mal draufstürzen, um die Auflage zu steigern, zumal dann, wenn es ja sonst nicht viel zu berichten gibt. Die Zeiten sind der Presse wohl einfach zu friedlich, Sea Federana.“ Er grinste sie bei seinem letzten Satz fast keck an.

Normalerweise würde so etwas sicher nicht geduldet, wenn ein Sekretär sich so gegenüber seiner Arbeitgeberin verhielt, aber Saron hatte einige Freiheiten, weil er sonst ja nahezu der perfekte Sekretär war, dem eigentlich nie ein Lapsus unterlief. Da war so ein kleines Grinsen nun bei weitem nicht das Schlimmste.

„Oh ja.“, stieg Nugura auf sein Spiel ein. „Lassen Sie uns doch einen kleinen Krieg mit den Genesianern vom Zaun brechen, Mr. Saron, damit die Presse wieder was zum Schreiben hat. Das dürfte ihre Auflage enorm steigern und dann geht es so mancher darbenden Zeitung sicher gleich wieder besser. Es soll mir ja keiner vorwerfen können, dass ich eine Präsidentin sei, die das wirtschaftliche Wohl ihrer Bürger völlig aus den Augen verloren hat!“ Auch sie setzte einen ironischen Blick auf. „Ich finde es sehr gut, dass wir uns da verstehen, Madam President.“, sagte Saron und beide lachten.

Der Sekretär griff in die Brusttasche seines Anzugs. „Ist noch etwas, Saron?“, fragte Nugura. „Einen kleinen Moment bitte, Madam.“, sagte Saron und zog einen kleinen Gegenstand aus der Tasche hervor. Der Gegenstand maß etwa 10 cm in der Länge und zwei in Breite und Höhe, und war eckig und steckte in einer silbernen Hülle. Es handelte sich um einen Datenkristall, den Saron ihr gleich in die rechte Hand gab. „Was ist das?“, fragte Nugura. „Dieser Kristall enthält ein riesiges Paket an Daten, die von der Electronica gekommen sind.“, sagte Saron. „In Absprache mit Mr. Sendor von der IT hielt ich es für besser, es auf einen Kristall zu ziehen und es Ihnen so zu geben. Sendor glaubt, dass die internen Leitungen sonst zusammenbrechen könnten.“ „Ist das Paket denn so groß?“, fragte Nugura. „Das ist es nicht nur.“, sagte Saron. „Sendor und seine Kollegen empfehlen uns, so viele Sicherheitskopien wie möglich von wichtigen Dateien anzulegen. Erinnern Sie sich noch an letzte Woche?“ „Oh ja.“, sagte Nugura. „Alle Rechner sind plötzlich ohne Grund abgestürzt. Sendor und seine Leute haben das auf ein Feld aus Entladungen von der Sonne des Planeten zurückgeführt, in dessen Umlaufbahn sich diese Station befindet. Sie meinten, wenn das so weiter ginge, dann müsste man sogar über einen Standortwechsel nachdenken.“ „Dabei sind diese Koordinaten optimal.“, sagte Saron. „Diese Basis ist auf neutralem Boden, nämlich auf gar keinem und auch dieses Sonnensystem liegt sehr zentral. Es kann uns also niemand eine zu starke örtliche Nähe zu diesem oder jenem Volk vorwerfen.“ „Das stimmt wohl, Saron.“, sagte Nugura. „Aber wenn uns die Natur dazu zwingt, dann muss es wohl sein. Jedenfalls sollten wir zunächst einmal sehr genau nach der Ursache forschen, bevor wir Dinge tun, die wir später vielleicht bitter bereuen würden. Die Zeiten, in denen wir in die Umwelt eingriffen, ohne über die langfristigen Folgen nachzudenken, die sind heute wirklich vorbei und ich habe keine Lust, wieder in diese rückständigen Muster zurückzufallen, nur weil hier ein paar Computer abstürzen! Sie verstehen mich doch, Saron, nicht wahr?“ „Sehr genau, Sea Federana. Sehr genau.“, sagte der Sekretär und schlug die Augen fast unterwürfig nieder. „So habe ich das nun auch wieder nicht gemeint.“, sagte Nugura. „Sie scheinen heute wohl etwas empfindlich zu sein, Saron. Habe ich Recht?“ „Ach, es ist nichts Besonderes.“, sagte Saron. „Mir macht das Verhalten der Sonne und auch all die anderen Phänomene nur langsam große Sorgen. Ich denke, dass hier etwas Größeres im Busch sein könnte.“ „Sehr klug überlegt, Saron.“, lobte Nugura. „Und gerade deshalb benötigen wir Leute wie Time da draußen. Nur sie allein können uns sagen, was hier vorgeht und vielleicht sogar, warum es passiert. Deshalb denke ich, dass wir uns dieses Material schleunigst ansehen sollten!“

Sie schob den Datenkristall in das Laufwerk ihres Rechners. Dann las sie sich das Inhaltsverzeichnis durch. „Eine Menge Dateien, Mr. Saron.“, sagte sie. „Wir werden warten, bis Time …“

Etwas hatte sie innehalten lassen. Bei dem Etwas handelte es sich um das Signal des Sprechgerätes, das jeden Ruf von außen zuerst in Mr. Sarons Büro auflaufen ließ. Durch die offene Tür zwischen den Büros jedoch hatte Nugura auch das mitbekommen können. „Beantworten Sie den Ruf, Saron!“, beorderte sie ihren Sekretär. „Ich werde inzwischen versuchen, hieraus schon einmal schlau zu werden.“ „Wie Sie wünschen, Madam.“, sagte der Sekretär und drehte sich zur offenen Zwischentür, um dann ihr Büro wieder in Richtung seines eigenen zu verlassen.

Hier setzte sich Saron sofort wieder an den eigenen Schreibtisch und sah sich das Display des Sprechgerätes an. Hier konnte er das Rufzeichen der Electronica ablesen.

Er nahm das Mikrofon in die Hand und drückte den Sendeknopf, was dem Gerät den Befehl erteilte, das Gespräch anzunehmen. Dann sah er auf dem Schirm das Gesicht Sensoras, das er natürlich sofort erkannte. Er und die Androidin hatten sich bei vielen Gelegenheiten gesehen und so nahm das nicht Wunder.

„Hallo, Allrounder.“, begrüßte er Sensora freundlich. „Nett, dass wir mal wieder das Vergnügen miteinander haben.“ „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Mr. Saron.“, sagte der Allrounder der Sternenflotte diplomatisch. „Bitte avisieren Sie Ihrer Vorgesetzten die Ankunft Mr. Yetrons und Commander Times. Die Beiden würden gern mit ihr die Daten besprechen, die sie während ihrer Mission gesammelt haben. Techniker Cenda wird sie in Kürze herunterbeamen.“ „Ich werde es ausrichten, Allrounder.“, sagte Saron förmlich und beendete das Gespräch. Dann aktivierte er die Sprechanlage, um Nugura Bescheid zu geben und nahm danach eine wartende Haltung ein. Er dachte sich, das Time und sein Erster Offizier sicher zuerst in seinem Büro materialisiert werden würden, da dies allein schon die Höflichkeit gebieten würde. Wenn kein absoluter Notfall vorlag, das wusste er, dann würde sogar Time sich an die Benimmregeln halten und nicht einfach in Nuguras Büro platzen, auch wenn er sonst für seine leicht rebellische Ader bekannt war, die ihn mit Captain Kirk gleichsetzte.

Time war Yetron vorangegangen, als die Beiden den Transporterraum betraten. Dabei hatte er nicht bemerkt, dass sein Erster Offizier hinter ihm zurückgeblieben war. Er hatte kurz bei Cenda, die hinter der Konsole saß, angehalten. Ganz unauffällig hatte er die ältere Celsianerin dann gefragt: „Wie ist Ihr heutiges Befinden, Techniker?“ „Oh mir geht es sehr gut, Sir.“, hatte Cenda geantwortet und ihn kurz gemustert. Dann hatte sie gesagt: „Sie haben da übrigens einen Fussel an Ihrer Uniform. Darf ich?“ Yetron hatte nur genickt und dann hatte sie mit einer dem Wischen sehr ähnlichen Handbewegung etwas in seine Brusttasche gleiten lassen und ihn angegrinst. Dass diese ganze Unterhaltung eigentlich nur dem Zweck gedient hatte, das eigentliche Geschehen zu verschleiern, war Time verborgen geblieben, obwohl er eigentlich genau wissen musste, wenn Yetron etwas im Schilde führte. Schließlich kannten sich beide schon viel zu lange. Aber der Terraner hatte wohl gerade ganz andere Sorgen, die es ihm nicht erlaubten, auf Yetrons und Cendas Komödie einzugehen.

Die Ingenieurin hatte gesehen, wie ihre beiden Vorgesetzten die Plattform betreten hatten. „Na, wo soll’s denn hingehen?“, flapste sie ihnen entgegen. Time und Yetron kannten das schon. Sie wussten, dass Celsianer nicht gerade für ihre förmliche Art bekannt waren. „In das Büro von Mr. Saron, Techniker!“, sagte Yetron fest und Time nickte bestätigend. „Wir wollen ja schließlich höflich sein und uns vorher anmelden, auch wenn die Sache meiner persönlichen Meinung nach eigentlich keinen Aufschub mehr duldet.“ „Also gut, Sie zwei beide.“, flapste Cenda und aktivierte den Transporter.

Die beiden Offiziere wurden genau hinter Sarons Schreibtisch im Rücken des Sekretärs materialisiert. Um sich bemerkbar zu machen, meldete sich Time zu Wort: „Hallo, Mr. Saron, Agent Yetron und ich würden gern zu Ihrer Vorgesetzten, wenn das möglich wäre.“

Der Sekretär, der zuvor über einigen Akten gebrütet hatte, drehte sich um und sah in die Gesichter der beiden ihm sehr gut bekannten Männer. Dann sagte er: „Einen kurzen Moment bitte, Gentlemen.“, und betätigte die Sprechanlage: „Madam Präsident, Commander Time und sein Erster Offizier wären dann da.“ „Schicken Sie die Beiden rein, Saron!“, gab die feste hohe Stimme der elyrischen Präsidentin der Föderation zurück. „Und bereiten Sie ein Tablett mit Kaffee, Gebäck und Tee vor! Ich denke, das könnte eine lange Sitzung werden. Verschieben Sie vorsichtshalber schon einmal all meine Termine für heute um einen halben Tag.“ „Wie Sie wünschen, Madam.“, sagte Saron und wandte sich wieder Time und Yetron zu: „Die Präsidentin erwartet Sie.“ „OK, Mr. Saron.“, sagte Time und winkte Yetron: „Kommen Sie, Agent!“, dann berührte er mit dem Finger den Sensor, der die Zwischentür zu Nuguras Büro öffnete und beide traten ein.

Nugura war von ihrem Schreibtisch aufgestanden, denn sie hatte die Beiden schon erwartet. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wandte sie sich ihnen zu und sagte: „Herzlich willkommen auf der Regierungsbasis, Gentlemen. Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten, was die Erforschung des plötzlichen Auftretens des Kometen bei Kinas angeht.“ „Die haben wir, Madam President.“, sagte Time. „Das Unglück konnte abgewendet werden. Die Siedler sind wieder in Sicherheit.“

Er sah sie an und nahm eine abwartende Haltung ein. „Aber das ist doch mit Sicherheit noch nicht alles, was Sie dazu zu sagen haben, Commander Time.“, sagte Nugura. „Nein, das ist bei weitem noch nicht alles.“, bestätigte der ältere Terraner. „Aber für das, was ich Ihnen noch zu sagen habe, sollten wir uns setzen.“ „Vielleicht.“, hakte Yetron ein, „Sollten wir auch warten, bis die Atmosphäre hier etwas heimeliger geworden ist.“ „Sie machen mich wirklich neugierig, Agent.“, sagte Nugura. „Das müssen ja wahrhaft schlimme Nachrichten sein, die Sie da für mich haben.“ „Schlimm sind sie vielleicht nicht.“, sagte Yetron. „Aber die Situation könnte sich als etwas vertrackt und kompliziert herausstellen, denke ich. Jedenfalls wird sie sicher komplizierter sein, als sie auf den ersten Blick scheint.“ „Das dachte ich mir schon, als ich Ihr riesiges Datenpaket erhielt.“, sagte die Präsidentin. „Sie wissen, Commander Time, dass ich immer gewillt bin, Ihnen zuzuhören, auch wenn es auf den ersten Blick oft nicht so scheinen mag. Aber dann sind es oft parlamentarische Zwänge, die mich zwingen, mich so zu verhalten, als würde ich Ihnen nicht glauben.“ „Diesen Eindruck hatte ich schon lange, Madam President.“, sagte Yetron. „Da wir aber eine parlamentarische Demokratie und keine präsidiale haben, müssen Sie sehr oft der Mehrheit nachgeben und die zieht es sehr oft vor, sich lieber wartend zurückzulehnen als zu handeln. Oft und gern wird dann auch die Oberste Direktive zitiert, aber ich persönlich habe langsam den Eindruck gewonnen, dass sie heute viel zu oft als beliebte Ausrede benutzt wird, damit man kein Risiko eingehen muss und eine weiße Weste behält. Ihre Kollegen scheinen mir oft mehr um ihren guten Ruf bei der Wählerschaft und somit um ihre eigenen Stühle besorgt, als um die eigentliche Situation.“ Time knuffte ihn mit dem rechten Ellenbogen in die Seite: „Agent!“, was den Demetaner allerdings nicht im Geringsten beeindruckte. Viel zu gut und viel zu genau wusste er, dass er Recht hatte.

Nugura sah ihn mild an. Dann sagte sie: „Sie sprechen mir aus der Seele, Mr. Yetron. Aber unsere Feinde verstehen es manchmal wirklich gut, unsere Gesetze gegen uns zu benutzen.“ „Ja.“, bestätigte der Agent. „Insbesondere eine bestimmte Prinzessin ist darin sehr gut und hat es fast schon zur Perfektion gebracht.“ „Aber auch nur fast.“, sagte Nugura. „Weil es, den Göttern sei Dank, immer wieder einige Mutige gibt, die ihr auf die Schliche kommen und sich ihr dann heldenhaft in den Weg stellen, auch wenn sie dazu unkonventionelle Wege gehen müssen.“ „Sie reden von uns, nicht wahr?“, fragte Time. „Das tue ich.“, sagte Nugura und nickte noch einmal bestätigend. „Von Ihnen, Commander Cinia und Commander Kissara im Besonderen. Ach ja. Bevor ich es vergesse, nächste Woche findet eine Feierstunde statt. Wir feiern den 200. Tag des Ersten Kontakts mit Demeta. Natürlich sind die Besatzungen der ersten drei Flaggschiffe eingeladen. Die Feier wird auf Ihrem Planeten stattfinden, Mr. Yetron.“ „Das wissen wir doch schon längst.“, sagte Time. „Natürlich werden wir auch kommen. Warum erwähnen Sie das noch einmal, Nugura?“ „Ich denke, es war ein Wink mit dem Zaunpfahl, Sir.“, sagte Yetron. „Erklären Sie mir das mal.“, sagte der Amerikaner. „Aber nicht jetzt.“

Er hatte festgestellt, dass Saron mit dem Tablett ins Zimmer gekommen war. Der Sekretär stellte es auf dem großen runden Konferenztisch ab, der im hinteren Teil des Büros stand und ging. „Kommen Sie, Gentlemen.“, sagte Nugura und winkte den Beiden, ihr zu folgen. Time und Yetron taten dies bereitwillig und setzten sich mit ihr, Time rechts und Yetron links von ihr, an den Tisch auf je einen der dort stehenden recht massiv wirkenden Stühle aus repliziertem Eichenholz, die in ihrer braunen Färbung sehr gut zum im gleichen Ton gehaltenen Tisch passten.

Nugura begann damit, die weißen bauchigen Tassen, die auf ebenfalls weißen Untertellern standen, zu verteilen. Dann goss sie Time Kaffee aus der bauchigen weißen Glaskanne in seine Tasse. Yetron bekam Tee. Da sich Nugura schon des Öfteren mit den Beiden auseinandergesetzt hatte, wusste sie schon um ihre Vorlieben, was Getränke anging. Sie selbst nahm sich ebenfalls einen Tee. „Wir werden uns selbst helfen, was Zucker und Milch angeht.“, sagte Time, als Nugura die kleine Milchkanne mit einem fragenden Blick in die Hand nahm. „In Ordnung, Gentlemen.“, sagte Nugura und setzte sich ebenfalls.

Alle nahmen einen tiefen Schluck aus ihren Tassen. Dann wandte sich Nugura einem Mikrofon zu, das bequem in Höhe ihres Mundes angebracht war: „Computer, die auf meiner Arbeitskonsole aktive Datei auf den Hauptschirm legen!“ Dann gab es ein kurzes Signal und alle konnten auf einem Bildschirm, der sich in der Mitte des Tisches befand, die aktive Datei sehen. „Das ist meine Analyse der Situation.“, erkannte Yetron und seine Augen wanderten über den Bericht. „Sie haben sich den einen oder anderen Passus markiert.“ „Das ist wahr.“, erwiderte Nugura. „Das sind die Passi, über die ich mit Ihnen dringend sprechen möchte.“ „Nur zu.“, entgegnete der Agent und warf ihr einen auffordernden Blick zu. „Deshalb sind wir ja schließlich hier.“

Nugura wandte sich dem Schirm zu und deutete auf die erste markierte Stelle. Dann sagte sie: „Sie schreiben hier, dass sich Tolea das Leben nehmen wollte und dass sie sich deshalb in den Kometen verwandelt hat, Mr. Yetron. Dies wiederum hat laut Ihrer Interpretation der Daten des tindaranischen Soldaten, auf die Sie wohl Zugriff erlangen konnten, seine Ursache darin, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hat und den Vendar Diran quasi gezwungen hat, zum Verräter Widerwillen zu werden. Ich denke, das ist etwas, das ich meinen Kollegen nur schwerlich begreiflich machen können werde. Aber selbst wenn es so ist, dann werden sie keinen Anlass für uns sehen, hier einzugreifen. Sie werden das immer noch als einen internen Konflikt im Raum-Zeit-Kontinuum sehen.“ „Ich gehe davon aus, dass Sie weitergelesen haben, Madam President.“, sagte Yetron. „Das habe ich auch.“, sagte Nugura. „Es gibt hier ja schließlich noch mehr markierte Stellen. Aber was soll das mit der Vision bedeuten?“ „Die Vision war es, die Tolea zu diesem übereilten und verzweifelten Verhalten getrieben hat.“, analysierte Yetron. „Weil sie davon so mitgenommen war, hat sie sich gegenüber Diran falsch ausgedrückt, als sie ihn unter den Bann, wir würden sagen unter einen posthypnotischen Befehl, stellte.“ „Visionen, posthypnotische Befehle, Quellenwesen!“, rief Nugura aus. „Das ist alles nicht konkret genug. Für meine Kollegen ist das viel zu abstrakt. Sie werden damit nichts anfangen können. Was erwarten Sie von mir, Time?! Ich werde sie hiermit wohl nicht überzeugen können, Ihnen die Genehmigung zum Eingriff zu erteilen. Außerdem wissen wir ja noch gar nicht, was wir tun können. Oh bei allen Göttern! Ich schicke Sie aus, um einen Kometen zu erforschen und Sie kommen mit so etwas zurück. Können Sie mir vielleicht mal sagen, wie ich jetzt vorgehen soll?!“ „Habe ich Sie richtig verstanden, Madam President?!“, fragte Time voller Empörung. „Sie wollen also erst dann etwas tun, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?!“ „Wie sich die Situation jetzt darstellt.“, sagte Nugura. „Wird es wohl darauf hinauslaufen.“

Time nahm einen weiteren großen Schluck aus seiner Tasse. Dann sagte er: „Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein.“, und sank bedient in sich zusammen. „Doch, Commander.“, sagte die Präsidentin. „Leider ist das mein voller Ernst. Wenn es Ihnen nicht gelingen sollte, das irgendwie zu beweisen, dann werden meine Kollegen Ihren Antrag oder auch den Kissaras oder Cinias in der Luft zerreißen! Sie wissen doch, wie das ist.“

Time warf ihr einen wütenden Blick zu, aber Yetron fasste nur ruhig in seine Uniformtasche und holte eine Schachtel hervor, die in etwa die Größe einer heute bei uns im 21. Jahrhundert gebräuchlichen Zigarettenschachtel hatte. Diese öffnete er und zog einen kleinen durchsichtigen Beutel heraus, der eine längliche Form hatte, im Wesentlichen aber die Länge eines durchschnittlichen menschlichen kleinen Fingers aufwies. Diesen legte er vor allen auf dem Tisch ab, um noch einmal mit geheimnisvollem Ausdruck im Gesicht in die Schachtel zu greifen und einen kleinen Stein herauszuholen. Den legte er neben dem Beutel ab.

Nugura sah sich genau an, was der demetanische Agent da hervorgezaubert hatte. Dann fragte sie: „Was hat das zu bedeuten, Mr. Yetron? Was ist in dem Beutel und was ist das für ein Stein? Wie wollen Sie damit Ihre Analyse beweisen?“ „Wenn Sie Telepathin wären, Madam President.“, erwiderte der Demetaner, der jetzt auf den durchsichtigen Beutel gezeigt hatte, dessen Inhalt rot schimmerte. „Dann müsste ich Ihnen raten, im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit die Hände hiervon zu lassen. Der Beutel enthält pulverisiertes Rosannium. Techniker Cenda war so freundlich, es mit meiner Genehmigung für mich zu replizieren. Bei dem Stein handelt es sich um ein Stückchen des Kometen, das sie aus dem Weltraum per Transporter aufgesammelt hat, als Tolea noch ein Komet war. All das geschah ebenfalls auf meinen Befehl. Ich habe ihr eine kurze Mitteilung per SITCH-Mail geschickt, als alles losging. Ich dachte mir schon, dass es zu so einer Situation kommen würde. Aber wir haben noch nicht alles beisammen, damit ich Ihnen beweisen kann, dass es wirklich so war, wie wir es geschildert haben. Bitte rufen Sie Mr. Saron herein. Er soll eine kleine Schüssel mitbringen. Sie sollte in etwa die Maße dieser Zuckerdose dort haben.“

Time grinste seinen Ersten Offizier nur an. Er wusste genau, was er an Yetron hatte. Deshalb zischte er ihm auch nur zu: „Hervorragend, Agent! Nur weiter so. Ich hätte wissen müssen, dass Sie noch einen Trumpf im Ärmel haben. Erinnern Sie mich bloß, dass ich niemals auf die Idee komme, gegen Sie Karten zu spielen.“

Nugura hatte ihrem Sekretär den Auftrag zur Replikation des von Yetron gewünschten Schälchens gegeben und hatte ihm auch gesagt, dass er herkommen sollte. Das hatte Saron dann auch getan und stand nun mit dem Schälchen in der Hand vor ihnen. „Geben Sie mir das, Saron.“, sagte Yetron und deutete auf die Schüssel in Sarons rechter Hand. Der Sekretär nickte und gab seinem Landsmann die Schüssel in die ausgestreckte linke Hand. Yetron stellte sie vor sich ab und legte den Stein, der etwa die Größe eines 2-Euro-Stücks aus dem 21. Jahrhundert hatte, hinein. Dann forderte er Mr. Saron in Englisch auf: „Begleiten Sie mich jetzt bitte in Ihr Büro, Mr. Saron. Wir werden dort mit Hilfe meiner Sicherheitsgenehmigung einen Erfasser replizieren. Genauer werde ich das tun und Sie werden mir über die Schulter sehen, damit mir später niemand den Vorwurf der Manipulation machen kann.“ „Haben Sie denn Ihren Erfasser nicht dabei, Agent Yetron?“, fragte Nugura. „Doch.“, sagte der Demetaner. „Aber genau das könnte zum Problem werden. Ihre Kollegen könnten uns vorwerfen, dass wir den Erfasser schon im Vorhinein so programmiert haben, dass er uns genau das sagt, was wir hören, beziehungsweise lesen, wollen. Bei einem brandneuen Gerät, das nur mit den Daten aus der Datenbank der Sternenflotte ausgestattet ist, die jedes von ihnen als Grundkontingent mitbekommt, könnte das nicht passieren.“ „Wie sollte denn eine solche Manipulation aussehen?“, fragte Nugura. „Ich möchte es nur wissen, damit ich es besser verstehe.“ „Laut Techniker Cenda wäre das zum Beispiel durch die geschickte Vergabe von Dateinamen bei der Speicherung von Werten möglich. Wenn der Erfasser beispielsweise meine Werte sieht und fragt, unter was sie abgespeichert werden sollen, kann ich Sytania eingeben und schon hält er mich demnächst für unsere Feindin. Natürlich ist das sehr vereinfacht ausgedrückt und heute auch so nicht mehr ohne weiteres möglich, da er ja schon erkennen würde, dass meine Biozeichen in ihrer Grundstruktur demetanisch sind. Aber jede Programmierung kann man aushebeln, wenn man über die richtigen Kenntnisse verfügt, oder Kontakte zu Personen unterhält, die über sie verfügen. Wenn mir Ihr Sekretär beim Replizieren des Erfassers über die Schulter schauen würde, dann hätte ich keine Möglichkeit, etwa ungesehen unseren netten Techniker zu kontaktieren und mir von ihr bei der Manipulation der Programmierung des Replikators helfen zu lassen. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass Mr. Saron, wahrheitsliebend, wie er nun einmal ist, sicher jede Manipulation sofort melden und darüber aussagen würde, wenn er sie sähe.“ Saron hatte nur jeden Satz aus Yetrons Vortrag eifrig durch Kopfnicken bestätigt. „Ich sehe, die Situation ist bei Ihnen in guten Händen, Agent.“, sagte Nugura erleichtert. Yetron nickte selbstbewusst. Dann stand er auf, um das Büro der Präsidentin gemeinsam mit Saron zu verlassen und durch die Zwischentür in das ihres Sekretärs zu gehen. Saron befahl dem Computer noch, die Tür im halboffenen Zustand zu blockieren.

Time und Nugura standen jetzt ebenfalls auf und begaben sich zu dem Türspalt, hinter dem sich jetzt das abspielte, von dem Yetron gesprochen hatte. „Was haben Sie doch für einen umsichtigen Ersten Offizier, Commander.“, sagte Nugura zu Time. „Mr. Yetron kennt die Situation im Parlament sehr gut und weiß sie für sich zu nutzen. Er gehört mit Sicherheit nicht zu den Wählern, die ihre Stimme auf dem Pad für die Wahl nur aufgrund des guten Aussehens eines Politikers oder einer Politikerin abgeben würden, Sie verstehen?“ „Allerdings.“, gab Time zu. „Manchmal wüsste ich ohne ihn nicht, wo ich wäre und wie ich weitermachen sollte. Mr. Yetron weiß das und es scheint ihm manchmal richtig Spaß zu machen, uns aus so mancher unglücklichen Situation herauszudenken, habe ich den Eindruck.“ „Ihr Eindruck täuscht sicher nicht, Commander.“, sagte die Präsidentin, die schon sehr neugierig auf das war, was wohl als Nächstes kommen würde. „Ich denke, eine ähnliche Cleverness konnte man auch Mr. Spock zubilligen, aber der hat …“ „Der hat sich sicher nie so diebisch gefreut, wenn einer seiner Pläne geklappt hätte.“, unterbrach Time sie, entschuldigte sich aber sofort wieder: „Tut mir leid, Madam President. Ich wollte Ihnen nicht ins Wort fallen.“ „Schwamm drüber, Commander.“, sagte Nugura mild und lächelte.

Saron und Yetron waren zurückgekehrt und der Agent hatte tatsächlich einen brandneuen Erfasser in der Hand. Den legte er zunächst auf dem Tisch ab und widmete sich dann dem kleinen Beutel, dessen oberes Ende er an der Perforation abriss und dessen Inhalt er dann sorgfältig über den Stein in der Schale streute. „In Ordnung.“, sagte Nugura, die sich noch nicht wirklich einen Reim auf das machen konnte, was jetzt passierte. „Wir haben hier einen Stein, der mit pulverisiertem Rosannium bestreut ist. Aber ich gehe wohl zu Recht davon aus, dass keiner von uns das jetzt als Gebäckersatz wahrnehmen soll, Gentlemen, nicht wahr?“ Time und Yetron mussten grinsen. „Sie haben einen sehr charmanten Humor, Madam President.“, stellte der Demetaner fest. „Danke, Agent.“, sagte Nugura. „Das Kompliment gebe ich gern zurück. Ich durfte ja bei diversen Gelegenheiten auch schon Zeugin des Ihren werden und … Oh bei allen Göttern!“

Sie hatte gesehen, dass sich in der Schüssel etwas getan hatte. Die Struktur des Steins hatte begonnen, sich irgendwie merkwürdig aufzulösen, als seien all seine Moleküle in Umgruppierung begriffen. Dies hatte einen Grad erreicht, bei dem es schon mit dem bloßen Auge zu erkennen war.

Time schnappte sich geistesgegenwärtig den nagelneuen Erfasser und scannte die Szene damit. „So kriegen wir wenigstens noch einen Teil der Verwandlung drauf.“, sagte er. „Klasse reagiert, Commander!“, lobte Nugura.

Die Verwandlung des Steins war beendet. Nugura sah sich jetzt den Inhalt der Schüssel genau an. „Das sieht aus, als wäre es ein Stück Kopfhaut mit Haaren dran.“, sagte sie etwas angewidert. „Der Farbe nach könnte es sich tatsächlich um Toleas Haar handeln.“ „Lassen Sie uns sichergehen, Nugura.“, sagte Time und scannte die Probe. Der Erfasser spuckte tatsächlich Toleas Namen aus. „Das habe ich mir gedacht.“, sagte Nugura. „Ich hatte ja bei diversen politischen Treffen die Gelegenheit, Tolea von Nahem zu betrachten. Aber als Beweis gilt so eine einfache Erinnerung ja nicht. Zumal dann nicht, wenn die Zeugin, die über sie ausgesagt hat, schon in dem Ruf steht, dem einen oder anderen gern nach dem Mund zu reden. Meine Kollegen wissen, dass ich sehr viel von Ihnen halte und meistens auf Ihrer Seite bin, Time. Das könnte sie dazu verleiten, eine Schummelei zu vermuten.“ „Das stimmt wohl.“, sagte Time.

Yetron hatte an seiner Tasche herumgenestelt, eine Tatsache, die Time nicht entgangen war. Dann hatte der Demetaner gewinnend gegrinst. „Was haben Sie uns denn jetzt schon wieder für ein Ei ins Nest gelegt, Agent?“, fragte er. „Ich muss Sie darüber informieren, dass sämtliche Aktionen, die wir zur Beweisführung in diesem Fall gestartet haben, durch mein Sprechgerät aufgezeichnet und an Ihr Rufzeichen gesendet wurden, Madam President. So haben Sie jede Möglichkeit, es dem Rest des Parlaments zu zeigen, falls es bei der Abstimmung zu Fragen kommen sollte. Ich durfte Sie alle vor Ende der Aufzeichnung nicht darüber informieren, damit Ihre Reaktionen authentisch bleiben. Einige von Ihnen hätten sich sonst vielleicht genötigt gefühlt, eine besondere schauspielerische Leistung zu erbringen und das hätte man sicher bemerken können und schon wäre wieder der Verdacht der Manipulation im Raum gewesen.“ „Anscheinend haben Sie mal wieder an alles gedacht, Agent.“, sagte Nugura. Dann wandte sie sich Saron zu: „Gehen Sie an Ihren Arbeitsplatz und überprüfen Sie den Eingang der Mail. Bereiten Sie mir die Anlagen so auf einem Pad vor, dass ich sie zur nächsten Sitzung des Parlaments mitnehmen kann! Wie es aussieht, dürfte große Eile geboten sein, wenn wir das Schlimmste noch verhindern wollen. Sie haben zwar nur bewiesen, dass der Komet tatsächlich Tolea war, aber wenn das schon wahr ist, dann muss auch der Rest wahr sein. Nur so zum Spaß würde sich eine Mächtige wie Tolea ja sicher nicht in einen Kometen verwandeln und versuchen, die Situation so zu manipulieren, dass sie umgebracht wird.“ „Bestimmt nicht, Nugura.“, sagte Time.

Sie sah noch einmal auf den Schirm und las sich die Weissagung halblaut durch: „Die Hydra der Eifersucht wird erwachen. Entfesseln wird sie des Krieges Drachen. Sodann werden alle Lande beben. Es wird viel Leid und Kummer geben. Doch Recken, die Kommen auf vielen Wegen, werfen sich tapfer dem Bösen entgegen. Wen das Schicksal sich wünschen will in diesem Stand, den wird es erwählen durch Kindeshand.“ Dann sagte sie: „Ich finde diese Weissagung interessant. Vor allem ihre Struktur in Gedichtform lässt zu, dass man sie sich leicht merken kann. Wenn das alles so stimmt, dann interessiert mich nur noch, welches Kind diejenigen aussuchen soll, die sich einmischen dürfen, um die Dimensionen zu retten. Ist Ihnen in letzter Zeit etwa ein Kind begegnet, das mit dem Finger auf Sie gezeigt hat, Commander Time und das zu Ihnen gesagt hat: Du bist es!“ „Ich denke so plump wird die Auswahl nicht vonstattengehen, Präsidentin.“, sagte Yetron. „Meinen Informationen nach kennen die Quellenwesen da weitaus verschlungenere Wege.“ „Aber nach genauso etwas werden meine Kollegen fragen, Time.“, sagte Nugura und sah den Angesprochenen und seinen Ersten Offizier hilflos an. „Genau nach so etwas werden sie, wenn sie es überhaupt glauben, fragen.“ „Im Augenblick.“, entgegnete Time. „Haben wir da sicher auch keine Möglichkeit, Ihnen zu helfen. Aber ich vertraue da ganz auf unser Glück. Irgendwie hat es immer eine Lösung gegeben und die wird es auch jetzt geben. Dessen bin ich sicher, Madam President!“ „Dann sollte diese Lösung aber bis nächsten Mittwoch auf dem Tisch liegen.“, sagte Nugura. „Dann ist nämlich die nächste Sitzung und dort werde ich dann Ihre Beobachtungen mit dem Parlament erläutern und über unser weiteres Vorgehen mit ihnen sprechen.“ „Ich denke, das wird schon klappen, Nugura!“, sagte Time und winkte Yetron, der sein Sprechgerät zog und Cenda Bescheid gab, die sie wieder beide an Bord der Electronica holen sollte. Dann verabschiedeten sich die Männer von Nugura und verschwanden in zwei immer durchsichtiger werdenden Säulen aus Energie.

 

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