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Jenna hatte sich nach dem Beenden des Gespräches mit Scotty wieder hingelegt, nachdem sie die Decke ausgebreitet hatte, wie sie es immer tat, wenn sie ins Bett ging. Sie wusste, dass Joran bald mit dem Fütterungsritual fertig sein musste, das er in Absprache mit ihr immer im ungenutzten Kinder-, beziehungsweise Gästezimmer, durchführte. Dann, wenn er zurückgekehrt war, hatte sie meistens schon geschlafen und diesen Eindruck wollte sie ihm auch jetzt vermitteln. Von dem Gespräch zwischen Scotty und ihr sollte er noch nichts wissen. Wenn es aber wirklich nicht zu vermeiden wäre, dann würde sie es ihm wohl oder übel sagen müssen, denn ihre Beziehung basierte auf Ehrlichkeit und deshalb wäre es nicht gut gewesen, wenn sie ihn anlügen würde.

Die einzige, die wusste, dass Jenna noch nicht schlief, war IDUSA. Die Technikerin hatte auch jetzt den Neurokoppler nicht abgelegt, was den Rechner auch sehr irritierte. „Sie haben den Neurokoppler noch nicht abgelegt, Jenna.“, machte sie McKnight aufmerksam. „Das stimmt.“, sagte diese. „Aber das bedeutet ja, dass Sie auch im Schlaf mit mir verbunden bleiben wollen. Aber was für einen Sinn hat das?“ „Ich möchte, dass du meine Reaktionstabelle auf meine REM-Schlaf-Frequenz herunterrechnest und meine Träume aufzeichnest, IDUSA. Ich träume seit einigen Nächten immer das Gleiche und möchte, dass du es in eine Simulation einbettest, die sich Maron und ich dann in der Kammer ansehen. Gestatte den Zugriff nur Maron und mir!“ „Also gut, Jenna.“, sagte der Rechner. „Obwohl Ihre Befehle sehr ungewöhnlich sind. Normalerweise betrachten die meisten biologischen Wesen ihre Träume als ihre allerhöchste Privatsphäre und würden einem Computer wie mir nie gestatten …“ „Aber ich gestatte es dir, IDUSA!“, unterbrach Jenna sie fest. „Glaub mir! Es ist alles in Ordnung! Wenn du das träumen würdest, was ich seit kurzem Nacht für Nacht träume, dann würdest du auch zu ungewöhnlichen Mitteln greifen!“ „Na ja.“, sagte IDUSA. „Ich würde Sie auf jeden Fall erst einmal um eine Analyse meiner Systeme bitten.“ „Siehst du.“, sagte Jenna. „Und genauso etwas habe ich auch vor.“ „Wäre nicht Ishan dafür der bessere Partner?“, fragte der Rechner. „Seine Ausbildung enthält auch einen psychologischen Teil.“ „Oh nein.“, sagte Jenna. „Ich habe meine Gründe, aus denen ich Maron und nicht Ishan gewählt habe. Es geht nämlich nicht um meinen Geisteszustand, sondern um Inhalte. Ich glaube, Maron und ich haben, als er mich neulich bat, auf Grandemoughts persönliche Erinnerungen zuzugreifen, die er in mir hinterlassen hat, etwas bei mir ausgelöst.“ „Verstehe.“, sagte IDUSA. „Also gut, Jenna. Ich werde Ihre Träume aufzeichnen und eine Simulation erstellen.“

Nach erfolgreicher Durchführung des Fütterungsrituals war Joran zu ihr zurückgekehrt und hatte sie beobachtet. Das hatte er immer getan. Es war quasi seine eigene Belohnung gewesen, sie schlafend zu sehen. Er empfand dies als den schönsten Anblick, den er je gesehen hatte. Da Vendar den Ruf hatten, alles etwas intensiver zu gestalten, gestaltete er wohl auch seine Liebe zu Jenna etwas intensiver, was darin gipfelte. Er wusste ja nicht, dass sie sich dieses Mal nur schlafend stellte. Aber auch sie genoss seine Blicke. Deshalb hatte Jenna beschlossen, zunächst still dazuliegen und nichts zu sagen. Das würde sie ebenfalls nur dann tun, wenn es nicht anders ging.

So leise er nur konnte, entledigte sich Joran seiner Uniform und ging, oder besser gesagt schlich, ins Bad. Wenig später kam er genauso leise zurück und legte sich sehr vorsichtig auf die Matratze neben Jenna. So vorsichtig, dass es für sie, die ihm heimlich durch einen winzigen Spalt zwischen den Liedern ihres rechten Auges hindurch zugesehen hatte, fast aussah, als dachte er, dass die Matratze aus zarten Pflänzchen bestünde, die er auf keinen Fall mit seinem Gewicht brechen durfte, weil ihm sonst der Tod bevorstand.

McKnight beschloss, ihren Freund aus seinem Martyrium zu erlösen. Zu viel Mitleid hatte sie mit ihm, als dass sie sich dies noch hätte länger ansehen können. Sie drehte sich also um und sagte leise und sehr tröstend: „Ich bin wach.“

Sofort erstarrte Joran in seiner Bewegung. Das hatte zur Folge, dass er halb sitzend und halb liegend mit dem Kopf in der Luft wie ein halb sitzendes Denkmal aussah. Jenna, die so etwas bei ihm noch nie gesehen hatte, musste schmunzeln. Dann fragte sie: „Ist alles bei dir in Ordnung?“

Joran schmolz nur langsam aus seiner Erstarrung. Dann legte er seinen Kopf erleichtert auf sein Kissen und seufzte. Jetzt war es Jenna, die ihn betrachtete. „Na, ich denke, wir sollten mal ein leichtes Thema zum Einstieg wählen.“, sagte sie. Ihr war klar, wie sehr sie ihn erschreckt haben musste und sie war sofort bestrebt, diesen Umstand wieder zu ändern. „Wie lief es mit der Fütterung deines Feldes?“, fragte sie schließlich. „Es lief sehr gut, Telshanach.“, sagte Joran und schaute zufrieden. „Aber ich habe den Eindruck, dass es nicht wirklich das ist, was du wissen willst.“ „Das stimmt schon.“, sagte Jenna, die sich jetzt etwas ertappt fühlte. „Eigentlich möchte ich wissen, ob du jede Nacht so etwas hier veranstaltest.“ „Das Fütterungsritual?“, fragte Joran unschuldig. „Natürlich tue ich das jetzt jeden Abend, Telshanach. Das muss ich tun, solange ich ein Feld trage, sonst verliere ich es, wenn ich es nicht regelmäßig …“ „Bitte hör auf, mich zu veralbern.“, lachte Jenna, die im gleichen Moment wieder an das Bild von vorhin denken musste. Der Gedanke daran ließ sie verschmitzt grinsen. „Ich rede von dem Ritual, das du hier jeden Abend vollführst, wenn du schlafen gehst. Sieht das immer so aus? Warum machst du das?“ „Ich tue das, um dich nicht zu wecken, Telshanach.“, sagte Joran sehr zärtlich. „Normalerweise schläfst du ja schon, wenn ich herkomme und dann möchte ich dich nicht aus deinen süßen Träumen holen. Du und ich, wir haben ja meistens gleich am nächsten Tag wieder Dienst und müssen ausgeschlafen sein. Deshalb hat es mich auch so erschreckt, dass du offensichtlich heute noch wach bist.“ „Oh ich wurde aufgehalten.“, sagte Jenna. „Aufgehalten!“, lachte Joran. „Bitte zeig mir denjenigen, der es schafft, die kluge und schöne Jenna McKnight aufzuhalten, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat!“

Jenna überlegte. Jetzt war genau der Fall eingetreten, bei dem sie ihm doch die Wahrheit erzählen würde. Jetzt kam sie nicht mehr drum herum. Das ahnte sie. „Er heißt Montgomery Scott und lebt auf Celsius.“, sagte Jenna. „Ah ja.“, sagte Joran. „Und was hatte Scotty El Celsius mit dir zu besprechen? Ich nehme an, es war etwas Berufliches. Schließlich seid ihr beide Techniker.“ „In der Tat, wie du sagen würdest.“, sagte Jenna. „Es ging um die Ladungsverschiebung. Er hat auch schon was gemerkt. Morgen rede ich mit Zirell und Maron. Sie sollen mir sagen, ob wir uns mit ihm austauschen werden.“ „Es wäre klug von Anführerin Zirell und Maron El Demeta, ja zu sagen, findest du nicht, Telshanach?“, fragte der sehr vernünftige Vendar. „Unsere Zusammenarbeit mit Scotty El Celsius war ja immer sehr fruchtbar und …“ „Genau das Argument werde ich morgen benutzen, Joran.“, sagte Jenna. „Darüber habe ich längst nachgedacht. Aber jetzt lass uns bitte schlafen. Morgen ist schließlich auch noch ein langer Tag.“ „Also gut, Telshanach.“, sagte Joran und befahl IDUSA per Computermikrofon, das Licht zu löschen. Dann drehte er sich noch einmal zu Jenna und küsste sie zärtlich: „Gute Nacht, Telshanach.“ „Die wünsche ich dir auch, Telshan.“, flüsterte Jenna ebenso zärtlich und war auf der Stelle eingeschlafen.

Joran aber konnte noch nicht schlafen. Zu viel ging ihm im Kopf herum. Außerdem hatte er auch den Neurokoppler auf Jennas Kopf gesehen. Dieser Umstand gab ihm einige Rätsel auf, die er unbedingt lösen wollte.

Er beschloss also, sie weiter zu beobachten, zumindest solange ihm das noch möglich war, bevor die Müdigkeit auch ihn übermannen würde, aber das, was er dort sah und vor allem das, was er hörte, trug nicht gerade zur Lösung der gerade erwähnten Rätsel bei. Im Gegenteil, es förderte nur noch mehr von ihnen zutage.

Jenna hatte begonnen zu blinzeln. Das sah Joran jetzt sehr genau. Ihre Augen hatten sich zuerst langsam und dann immer schneller bewegt. Auch ohne einen Erfasser wusste der Vendar jetzt, dass ihre Traumphase begonnen hatte. Er war sehr neugierig darauf, was das Ganze wohl am Ende bedeuten würde. Warum hatte sie immer noch Verbindung mit IDUSA haben wollen, was der aktive Neurokoppler vermuten ließ und was war es wohl, das sie jetzt sah. Joran konnte sich die Situation nicht wirklich erklären, aber noch merkwürdiger fand er, was sie jetzt tat. Sie hatte nämlich begonnen zu sprechen. Dabei sprach sie kein Englisch, sondern etwas, das für das geschulte Ohr des Vendar wie Altzeitländisch klang. Joran war überzeugt, Jenna konnte diese Sprache nicht, aber Grandemought, der Mächtige, der schon mehrere Male ihren Körper aufgesucht hatte, konnte sie, denn es war ja seine Muttersprache gewesen. Da die Vendar seit jeher den Mächtigen, also auch den zeitländischen Herrschern, gedient hatten, war dieses Wissen für Joran nichts Außergewöhnliches.

Er hatte Jenna jetzt schon mehrere Minuten beobachtet und gesehen, dass die Dinge, die sie dort wohl sah, sie emotional sehr mitnehmen mussten. Dabei war er sich aber nicht sicher, ob das wirklich ihre Gefühle waren, die sich im Ausdruck ihres Gesichts und in ihrer leichten Bewegung widerspiegelten, oder ob es die von Grandemought waren, die er zu dem Zeitpunkt gehabt hatte, als er das erlebt hatte, was Jenna jetzt in ihren Träumen durchlebte. Er wusste, dass sie und Grandemought eine sehr vertrauensvolle Beziehung hatten und sehr gut zusammenarbeiteten, wenn er ihren Körper aufsuchte, um die Tindaraner um dies oder jenes zu bitten oder dieses oder jenes Schicksal abzuwenden. Grandemought und Jenna waren eine fast freundschaftliche Bindung eingegangen. Dass sie also mit ihm fühlte, war für Joran deshalb kein Wunder.

Er überlegte, ob er sie wecken sollte, falls der Stress für sie zu groß werden sollte, aber dann dachte er sich, dass eine solche Maßnahme unter Umständen alles zerstören könnte. Sie würde ihre Gründe für dieses Verhalten haben und er musste, so sehr er sie auch liebte und nicht wollte, dass ihr etwas geschah, wohl oder übel damit klarkommen, dass sie sich freiwillig in diese Situation begeben hatte. Da Joran die Diskussion zwischen ihr und IDUSA nicht mitbekommen hatte, wusste er nicht, was sie damit tatsächlich bezweckte, aber er dachte sich schon, dass IDUSA ihre Träume aufzeichnen sollte. So hatte er zumindest für den aktiven Neurokoppler auf ihrem Kopf eine Erklärung. Alles andere jedoch blieb für ihn noch immer im Dunkeln.

Er lauschte intensiver. In den Genen der Vendar, mit denen ihre mächtigen Gebieter im Laufe der Jahrtausende herumexperimentiert hatten, um sich die perfekten Telepathenjäger zu züchten, war die Fähigkeit verborgen, die alten Sprachen der Mächtigen zu verstehen. Das wusste er. Tatsächlich gelang es ihm nach einer Weile, Teile dessen, was Jenna im Schlaf vor sich hinmurmelte, zumindest in Ansätzen zu verstehen. Offensichtlich kannten sich Grandemought und das Einhorn Invictus, sowie dessen Partnerin Valora. Er konnte zumindest herleiten, dass Invictus Grandemought über etwas sein Leid klagte, das in ferner Zukunft passieren würde. Joran wusste ja, dass die Mächtigen Zeitlands auch die Fähigkeit hatten, in die Zukunft zu sehen und die Einhörner erst Recht. Mehr zu verstehen war ihm aber nicht wirklich möglich, denn Jennas Stimme hatte einen starken schottischen Akzent in die altzeitländischen Worte gelegt, was es ihm noch erschwerte. Außerdem war er mit seiner Fähigkeit, sich zu konzentrieren, auch langsam am Ende. Das gerade durchgeführte Fütterungsritual und auch die gerade vollbrachte mentale Anstrengung forderten schließlich ihren Tribut. Er fiel einfach so in die Kissen und seine Augen fielen zu, ohne dass er sich noch großartig dagegen wehren konnte.

Mitten in der Nacht war Jenna aus jenem langen und sehr intensiven Traum erwacht. Sofort stand sie auf und tastete nach ihrem Sprechgerät, das sie in weiser Voraussicht auf dem Nachttisch abgelegt hatte. Dann steckte sie es ein und stand auf, um sich wieder ihre Uniform anzuziehen. Das einzige Licht, das sie dabei zur Verfügung hatte, war das Display ihres Sprechgerätes, aber das reichte ihr wohl. Jedenfalls war sie sehr bemüht, unnötige Lichtquellen zu vermeiden, damit Joran nicht erwachen würde.

Sie hatte den Neurokoppler ebenfalls abgezogen und in einen Port an ihrem Sprechgerät gesteckt, als sie das Quartier leise wie eine Katze verließ. Erst auf dem Flur gab sie das Rufzeichen des Rechners per Gedankenbefehl in das Gerät ein. Da dessen Software IDUSA auch mitgeteilt hatte, dass sie den Neurokoppler trug, zeigte sich der Avatar des Rechners bald vor ihrem geistigen Auge. „Verständige Agent Maron!“, befahl Jenna im Flüsterton. „Sag ihm, ich sei auf dem Weg zu ihm!“ „Wie Sie wünschen.“, sagte IDUSA. „Aber ich wollte ohnehin noch eine Frage an Sie loswerden. Wie Sie es mir befohlen haben, hatte ich Ihre Träume aufgezeichnet. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass Sie die ganze Zeit über eine Sprache gesprochen haben, die der Agent wohl nicht verstehen dürfte. Ich habe sie aber durchaus in meiner Datenbank und könnte Grandemoughts und Invictus‘ Unterhaltung ins Englische übersetzen. Darf ich?“ „Natürlich darfst du das, IDUSA.“, sagte Jenna. „Sonst dürfte der Agent ziemlich aufgeschmissen sein.“ „Also gut.“, sagte der Rechner. „Dann werde ich diese Änderungen jetzt in die Simulation einfügen.“ „Tu das.“, sagte Jenna.

Maron war von IDUSAs Versuchen, ihn aus seinen schönsten Träumen zu holen, nicht gerade begeistert gewesen. Dem Demetaner war zwar erst nur sehr langsam bewusst geworden, was dort in seinem Quartier gerade ablief, trotzdem hatte er sich gewünscht, es wäre niemals dazu gekommen, dass IDUSA jetzt sämtliche Lichter aufblinken und die Sprechanlage mit voller Lautstärke in allen Räumen piepen ließ, um ihn zu wecken.

Schwerfällig wälzte sich der Agent aus seinem Bett und tastete auf dem Nachttisch nach seinem Neurokoppler, den er nicht sofort fand. IDUSA, deren Sensoren es nicht verborgen geblieben war, dass er erwacht war, riet ihm daraufhin nur per Lautsprecher: „Sie können auch für den Anfang das Mikrofon benutzen, Agent.“ „Vielen Dank, IDUSA.“, sagte Maron, der den Koppler inzwischen doch gefunden und angeschlossen hatte. „Aber ich bevorzuge lieber die direkte Kommunikation mit dir.“

Der Avatar des Stationsrechners zeigte sich ihm. „Was gibt es denn so Dringendes?“, fragte Maron. „Warum weckst du mich?“ „Techniker McKnight ist auf dem Weg zu Ihnen, Agent.“, antwortete der tindaranische Computer. „Sie hat ein sehr merkwürdiges Verhalten gezeigt, wenn Sie mich fragen. Sie möchte, dass Sie gemeinsam mit ihr eine Simulation besuchen, die ich aus ihren Träumen erstellen musste.“ „Das stimmt.“, bestätigte der ausgebildete Spionageoffizier. „Das ist wirklich merkwürdig. Die meisten Leute würden nicht einmal einem Telepathen Zugriff auf ihre Träume gestatten und McKnight tut das freiwillig, obwohl ich sozusagen ein Staatsorgan bin und Träume doch an sich etwas hoch Privates sind. Aber sie wird ihre Gründe haben, denke ich. Also gut, IDUSA. Ich werde mich jetzt umziehen und dann werden wir auf sie warten. Sie soll mir selbst berichten, was sie zu so einer Entscheidung bewogen hat.“ „In Ordnung, Agent.“, nickte der Avatar vor Marons geistigem Auge.

Der Agent nahm den Neurokoppler wieder ab und ging ins Bad. Danach zog er sich seine Uniform an, machte sein Bett in aller Schnelle und setzte sich dann wartend auf die Decke. Auch den Neurokoppler setzte er wieder auf. Das war ein eindeutiges Signal für IDUSA, seine Tabelle, die sie kurzzeitig gelöscht hatte, wieder in den Arbeitsspeicher zurückzuholen.

„Wo befindet sich McKnight jetzt, IDUSA?“, wollte Maron wissen. „Sie ist gerade in den Gang abgebogen, der direkt zu Ihrem Quartier führt, Agent.“, sagte der Rechner. „Soll ich die Tür öffnen, um sie einzulassen?“ „Nein, IDUSA.“, sagte Maron. „Wir sollten es meiner Ansicht nach nicht zu offensichtlich machen, dass ich weiß, dass und warum sie auf dem Weg zu mir ist. Lass Die Tür zunächst in dem Zustand, in dem sie jetzt ist.“ „Also gut.“, sagte IDUSA.

Jenna stand nun vor dem Quartier ihres Vorgesetzten und betätigte die Sprechanlage. Sie war allerdings sehr überrascht, die Stimme eines recht munteren Maron zu hören: „Ja, McKnight!“ „Woher wussten Sie, dass ich es bin?“, entgegnete eine sehr überraschte McKnight. „IDUSA hat Sie angekündigt, Techniker.“, sagte Maron. „Ich wollte von ihr wissen, warum sie mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt und …“ „Verstehe.“, sagte Jenna schnell. „Aber ich muss Ihnen dringend etwas in der Simulationskammer zeigen, Sir. Jetzt sind meine Erinnerungen an den Traum noch frisch und ich kann ihn vielleicht leichter interpretieren. Deshalb möchte ich ungern bis morgen warten.“ „Also gut.“, sagte Maron. „Ich komme heraus und dann sehen wir uns mal an, was Sie da geträumt haben, Techniker.“

Jenna sah, wie sich die Tür öffnete und Maron zu ihr auf den Flur trat. „Hier bin ich, McKnight.“, sagte der Erste Offizier. „Lassen Sie uns … Huch!?“

Er war eindeutig über etwas gestolpert. Was es war, konnte sie im Augenblick noch nicht sagen. Sie nahm aber durchaus wahr, dass er lange ihre Füße gemustert hatte. „Sind Sie etwa Barfuß, McKnight?“, fragte Maron schließlich mit viel Staunen in der Stimme. „Fast.“, bestätigte die hoch intelligente Halbschottin. „Ich trage nur Socken. So wollte ich verhindern, dass jemand wach wird, der nicht wach werden soll.“ „Also gut.“, sagte Maron. „Dann ziehe ich meine Schuhe auch aus.“

Er ging wieder hinein, um seine Schuhe ordentlich zu verstauen und kam dann wieder, ebenfalls auf Socken, zu ihr zurück. „Also gut, Jenna!“, sagte er dann sehr fest. „Lassen Sie uns schleichen!“ „OK, Sir.“, sagte McKnight und beide setzten sich in Richtung des Turbolifts in Bewegung, der sie zum Freizeitdeck der Station brachte, wo auch die Simulationskammern waren.

Hier waren sie auch bald angekommen und Jenna hatte alles für den Start des Programms vorbereitet. „Ich finde es ungewöhnlich, dass Sie mir Einblick in Ihre Träume gestatten, McKnight.“, sagte Maron, nachdem Jenna und er sich in Simulationskammer 1 auf die Sitze gesetzt und die Köpfe in die Mulden gelegt hatten. „Genau genommen.“, sagte Jenna. „Sind das wahrscheinlich noch nicht einmal meine Träume, Sir.“ „Das müssen Sie mir erklären, Jenna.“, sagte Maron. „Das hatte ich gerade vor.“, sagte Jenna. „Ich denke, dass ich in Wahrheit Grandemoughts persönliche Kindheitserinnerungen verarbeite, die er in mir hinterlassen hat. Ich glaube, als Sie mich vernommen haben, um zu erfahren, wer Sytanias neue Verbündete sein könnte, haben wir bei mir etwas ausgelöst und eine Tür aufgestoßen, von der wir jetzt nur noch ergründen müssen, wohin sie führt. Aber das mache ich auf keinen Fall ohne Sie, Agent, denn ich denke, diese Informationen könnten auch für Sie interessant werden, was Ihre Ermittlungen angeht.“ „Ah ja.“, sagte Maron. „Dann sollten wir so schnell wie möglich beginnen, denke ich.“ „Das denke ich auch.“, sagte Jenna. „Aber selbst ich weiß nicht so genau, auf was wir eventuell treffen könnten, Agent. Mir ist nämlich nicht ganz klar, wie IDUSA manche Dinge eventuell umgesetzt hat.“ „Das werden wir schon herausfinden!“, sagte der Demetaner zuversichtlich. „Starten sie jetzt das Programm!“ „Aye, Sir.“, sagte Jenna und gab IDUSA den nötigen Befehl.

Sie fanden sich in einem nächtlichen Mischwald wieder, in dem es so dunkel war, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Jenna aber schien genau zu wissen, wohin sie gehen mussten. „Bitte hier entlang, Agent!“, sagte sie zuversichtlich und ging einige Schritte voraus. „Warten Sie auf mich, McKnight!“, erwiderte Maron, der befürchten musste, dass er sie wohl verlieren könnte. „Ich habe Angst, mich hier zu verlaufen, so dunkel wie es ist. Bitte nehmen Sie meine Hand, damit wir uns nicht verlieren. Sie scheinen sich hier ja prima auszukennen im Gegensatz zu mir.“ „Also gut.“, sagte Jenna und tat, worum ihr Vorgesetzter sie gerade gebeten hatte.

Während sie dem ausgetretenen Trampelpfad weiter folgten versuchte Maron einen Weg zu finden, seine Augen schneller an diese Umgebung zu gewöhnen. Dafür versuchte er, einige Bäume zu fixieren und sie sich genauer anzusehen. Ihm fiel auf, dass es hier besonders viele Eichen zu geben schien. Das wies für ihn stark darauf hin, dass dieser Wald sehr alt sein musste. Der Wind, der von Zeit zu Zeit durch die Baumwipfel pfiff, machte kaum ein Geräusch, als wagte er es nicht, denn er wusste genau, dass etwas Großes passieren würde. Natürlich war das eine sehr irrationale Interpretation, für die sich Maron gleich wieder auf Demetanisch zurechtwies in der Hoffnung, McKnight würde ihn nicht verstehen. Aber er wusste, dass dies nicht von langer Dauer sein würde. Sie würde sich den Klang seiner Worte einprägen und dies später sicher IDUSA zur Aufgabe machen, wenn sie es unbedingt wissen wollte. Er ahnte, dass sie zu klug wäre, um dies einfach auf sich beruhen zu lassen. Sie würde schon einen Weg finden, an die Informationen zu gelangen, an die sie gelangen wollte.

Maron war aufgefallen, dass beide in der Simulation ihre Schuhe trugen. Angesichts des Gestrüpps auf dem Waldboden war das seiner Meinung nach aber auch besser so. Außerdem hatte er seine gesamte Ausrüstung bei sich. „Warum tragen wir Schuhe und warum habe ich meine gesamte mobile Ausrüstung dabei, Techniker?“, fragte er. „IDUSA wird das in weiser Voraussicht so eingefädelt haben, Agent.“, sagte Jenna. „Sie wird wissen warum.“ „Einen Teil kann ich mir schon denken.“, sagte Maron. „Wenn ich mir hier den Boden so ansehe, würde ich ihn nur ungern barfuß oder gar nur auf Socken betreten. Aber können Sie mir zufälligerweise sagen, wo wir uns befinden, Jenna?“ „Ein starkes Gefühl sagt mir, dass dies der Wald der Einhörner vor ca. 5000 Jahren sein muss, Sir.“

Maron spitzte leicht den Mund und tat, als würde er an einem Strohhalm ziehen. Dann sagte er: „Wir befinden uns offensichtlich im Frühling, McKnight.“ „Das stimmt.“, sagte Jenna. „Auch wenn die meisten Blumen ihre Blütenkelche geschlossen haben, weil es Nacht ist. Aber ich denke, ich habe einen Weg gefunden, Ihre Theorie zu verifizieren.“ Sie holte tief Luft und sagte dann fest: “IDUSA, alterieren!“ Befehlsgemäß fror das Programm ein. „IDUSA, stell Vergleiche mit bekannten Wäldern aus deiner Datenbank aufgrund der Berechnung der vorherrschenden klimatischen Bedingungen vor ca. 5000 Jahren an. Handelt es sich bei diesem Wald um den Wald der Einhörner im Dunklen Imperium?“ „Das ist korrekt, Jenna.“, sagte der Rechner gleichmütig. „Warum mussten Sie das fragen, Techniker?“, fragte Maron. „Ich dachte, Sie hätten dieses Programm erstellt und wüssten deshalb genau, wie der Hase läuft.“ „Da irren Sie sich leider, Sir.“, sagte McKnight. „Genau genommen hat IDUSA das Programm erstellt. Ich habe ihr nur die Daten geliefert. Das heißt, eigentlich war das ja auch nicht ich, sondern Grandemought. Er hat mich ja nur als Medium benutzt für …“ „Das ist mir alles im Moment zu hoch, Jenna.“, fiel ihr der Erste Offizier ins Wort. „Lassen Sie uns bitte weitermachen, bevor ich hier noch im Dreieck springe.“ „Also gut, Agent.“, lachte Jenna und befahl IDUSA: „Programm fortsetzen!“

Sie folgten dem Waldweg weiter und gelangten zu einer Rotbuche, vor der ein kleiner stämmiger Rappe angebunden stand. Das Pferd war ein Wallach, der ca. 1,64 m maß. Er trug goldenes Zaumzeug und einen mit Gold und Silber beschlagenen feinen Herrensattel, dessen Sitzfläche recht klein war, als wäre sie für das Becken eines feingliedrigen Knaben ausgerichtet. Maron schloss daraus, dass das Pferd und der Sattel wohl Grandemought gehören mussten, Aber um das zu bestätigen musste er den Sattel mit seinem Erfasser scannen. Langsam wurde ihm klar, warum er in diesem Programm seine Ausrüstung bei sich hatte.

„Jenna, helfen Sie mir!“, befahl der Erste Offizier in McKnights Richtung. „Als Jugendliche sind Sie selbst geritten, haben Sie mir einmal gesagt und uns oft genug Ihren Pferdeverstand bewiesen. Auch Grandemoughts Erinnerungen dürften dazu beitragen. Was muss ich beachten, damit ich ihn nicht erschrecke, wenn ich jetzt gleich an ihn herantrete, um den Sattel auf zeitländische DNS zu scannen. Er ist angebunden und dann kann selbst ein Fluchttier zu Verteidigungsmaßnahmen greifen, wenn es sich bedrängt fühlt und denen möchte ich, wenn ich mir seine Hufe so ansehe, ungern zum Opfer fallen. Ich bin ihm fremd. Er kennt mich nicht und wird daher nicht verstehen, was der komische Fremde mit dem komischen Ding von ihm will. Sie sagten einmal, für ein Fluchttier ist alles Fremde erst mal bedrohlich.“ „Dann würde ich den Umstand, dass Sie fremd sind, zunächst einmal ändern, Agent.“, sagte Jenna. „Gehen Sie einen Bogen und kommen Sie dann wieder auf ihn zu, so dass er Sie beriechen und auch Ihren Erfasser beschnuppern kann. Bei Pferden geht Freundschaft nämlich durch die Nase. Sprechen Sie ihn ruhig und freundlich an, damit er weiß, dass er keine Angst vor Ihnen haben muss. Am besten, Sie verwenden sogar seinen Namen. Er heißt Conan.“ „Woher wissen Sie das, McKnight.“, fragte Maron, korrigierte sich aber gleich wieder: „Ach ja. Grandemoughts Erinnerungen. Ich vergaß.“

Maron hob seinen Erfasser hoch und ging damit in die Richtung, die Jenna ihm angewiesen hatte. Dann streckte er seine freie Hand in Richtung der Nüstern des Pferdes aus und sagte leise und ruhig: „Hi, Conan. Ich bin Maron. Ich tue dir nichts. Ich will mir nur mal was ansehen. Das ist ein Erfasser. Der tut dir auch nichts. Der macht nur Geräusche. Pass auf!“ Maron ließ das Gerät einmal in die Luft scannen.

Conan drehte sich ihm zu und lauschte in die Richtung, aus der er die hochfrequenten Signale des Erfassers vernahm. Dann senkte er schmatzend den Kopf, schnupperte kurz gelassen in Marons Richtung und graste dann weiter. Dabei wackelte er mit den Ohren, an denen sich, wie an seinen Beinen auch, lange dicke Haarbüschel befanden. Das sah für Maron recht lustig aus und er fragte: „McKnight, was bedeutet das, wenn Pferde so mit den Ohren wackeln?“ Dann musste er laut lachen. „Sie sind erfreut oder positiv aufgeregt, Agent.“, sagte Jenna. „Aber das ist typisch Conan. Er fand das Leben immer schon nicht beängstigend, wie die meisten seiner Artgenossen, sondern alles Neue eher spannend. Das lag nicht zuletzt auch an seinem großen Vertrauen zu Grandemought.“ „Also gut.“, sagte Maron, ging zur Mitte von Conans Körper und scannte den Sattel.

Verwundert ließ er wenig später den Erfasser sinken. „Zeitländische männliche DNS eines pubertierenden Knaben.“, sagte er, nachdem er das Interpretationsprogramm seines Erfassers über die Daten geschickt hatte. „Aber hier im Dunklen Imperium?“ „Grandemought war ein Mächtiger, Sir.“, sagte McKnight. „Er konnte sich an jeden Ort teleportieren, an den er wollte.“ „Aber wozu brauchte er dann sein Pferd?“, fragte Maron. „Weil er eine falsche Spur legen musste.“, erinnerte sich Jenna und machte ein Gesicht, als wäre sie bei etwas ertappt worden. „Das sieht ja fast aus, als hätte er etwas Verbotenes getan.“, sagte der Agent. „Das hat er auch.“, bestätigte Jenna traurig.

Dem Demetaner war eine Reihe von kleinen Fußabdrücken aufgefallen, die von Conan wegführte. „Folgen Sie mir, McKnight!“, befahl er. „Nein!“, sagte Jenna fest. „Das ist die falsche Spur, die ich … die Grandemought gelegt hat!“

Sie deutete nach oben und im gleichen Moment zerriss der Ruf eines Adlers die Luft. Diesem folgte sie am Boden in entschlossenem Laufschritt. Maron folgte ihr zwar, hatte jedoch große Mühe, mit ihr mitzuhalten.

Wenig später waren sie dann auf einem Hügel angekommen. Von dem Vogel war weit und breit nichts mehr zu sehen, aber Maron sah einige heruntergetretene Äste, die aber nicht durch einen Vogel heruntergetreten worden sein konnten. Die Fläche war einfach zu groß dafür. Hier musste sich eindeutig ein Humanoider versteckt halten. „OK, McKnight.“, sagte Maron etwas außer Atem. „Ich stelle mir das so vor. Grandemought hat sich hierher begeben. Dann hat er eine falsche Spur gelegt und sich in einen Adler verwandelt, um am Boden keine weiteren Spuren zu hinterlassen. Erst in der Nähe seines Verstecks hat er die menschliche Gestalt wieder angenommen! War es so, McKnight?“ Jenna nickte. „Dann sollten wir jetzt aber schleunigst in Deckung gehen.“, sagte Maron. „Bevor uns Grandemought noch sieht.“ „Das Programm scheint im Zuschauermodus zu laufen, Sir.“, beruhigte ihn Jenna. „Ich denke, dass unsere Fähigkeit, mit den Akteuren zu interagieren, sehr begrenzt ist. Das war IDUSAs Absicht, denke ich, damit wir die Situation nicht allzu sehr verändern und sie authentisch bleibt.“ „Sie meinen also, er würde gar nicht auf uns reagieren?“, fragte der Demetaner. Wieder nickte Jenna.

Aus einem Gebüsch in ihrer Nähe kam ein kleiner feingliedriger Junge hervor, den Maron mit seinem geschulten kriminalistischen Blick auf nicht älter als 16 Jahre schätzte. Er war ca. 1,66 m groß und hatte kurze schwarze Haare. Seine Kleidung war hochherrschaftlich. Maron erkannte einen zeitländischen Prinzenumhang. Er schien sich immer wieder umzusehen. Das wies Maron darauf hin, dass er sehr nervös sein musste. Obwohl sich seine und die Augen von Jenna und Maron einige Male begegnet waren, schien er sie nicht gesehen zu haben. „Ich denke, Sie werden Recht haben mit dem Zuschauermodus, Techniker.“, sagte Maron. „Grandemought scheint tatsächlich gar nicht auf uns zu reagieren.“

Schellengeläute und ein schneller Hufschlag zerrissen die Stille des nächtlichen Waldes. Dann sahen Maron und Jenna ein Einhorn, das auf sie zu galoppierte. Es war ein halbstarker Hengst. Das konnten beide gut sehen. „Invictus.“, flüsterte Jenna Maron zu, mit dem sie sich hinter eine dicke Eiche in Deckung begeben hatte. „Auch er ist nervös. Betrachten Sie bitte sein Ohren- und Nüsternspiel, Agent. Ich denke, er musste sich auch wegschleichen.“ „Was wird das nur, McKnight?!“, fragte Maron aufgeregt. „Ein zeitländischer Mächtiger im Jugendalter und ein Einhorn im Jugendalter, die gleich gemeinsam etwas Verbotenes tun wollen. Was passiert hier?!“ „Ich denke, das werden wir bald sehen, Sir.“, flüsterte McKnight ihrem hoch aufgeregten Vorgesetzten zu. Dann legte sie den Finger an die Lippen, um ihn zum Schweigen aufzufordern, denn jetzt wurde es langsam spannend.

Langsam ging Grandemought auf Invictus zu und strich ihm über das Fell. Dann sagte er: „Ich bin hier, mein Freund.“ Oh, Grandemought!, kam es telepathisch von Invictus zurück. Diese Vision! Diese schreckliche Vision! Sie peinigt mich immer noch! Wenn wir uns weiterhin nur unter Mächtigen vermehren, dann werden wir irgendwann die Dimensionen zerstören, weil sie uns egal werden und die Sterblichen mit ihnen! Das darf nicht geschehen, Grandemought! Das darf nicht geschehen! Was können wir nur tun, um sie zu erhalten und sie nicht unserer Überheblichkeit preiszugeben?! Was können wir nur tun?! „Darüber habe ich lange nachgedacht.“, sagte Grandemought. „Und meiner Meinung nach bleibt dafür nur eine Lösung! Wir müssen von Zeit zu Zeit das Undenkbare tun, um unsere Kinder daran zu erinnern, wie vorsichtig sie mit den Sterblichen und der Natur sein müssen. Das erreichen wir nur, indem wir uns von Zeit zu Zeit mit Sterblichen paaren. Ich weiß, dass dies als Frevel bei uns gilt, aber wenn wir die Dimensionen und uns selbst vor dem Verderben retten wollen, dann bleibt uns nichts anderes übrig. Du bist das mächtigste Wesen hier. Sollte deine Vision also eines Tages drohen wahr zu werden, dann erinnere dich bitte an meine Worte! Es ist die einzige Lösung, Invictus. Die Einzige! Ich habe in die Zukunft gesehen und dort hat sich mir das Gleiche offenbart wie dir!“ Vielen Dank, mein Freund., erwiderte Invictus erleichtert. Ich hoffe nur, dass ich den Mut dazu finde, dieses Jahrhunderte alte bisher eherne Gesetz zu brechen, wenn es Zeit dafür ist. „Das schaffst du!“, sagte Grandemought zuversichtlich. „Ich habe es gesehen!“ Dann lass uns hoffen, dass die von dir geschilderte Zukunft wahr wird., entgegnete das Einhorn und war in einem weißen Blitz verschwunden. In diesem Moment endete auch das Programm.

 

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