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Shimar hatte sich ebenfalls auf den Weg von seinem Quartier zur Kommandozentrale gemacht, um dort seine Befehle für die anstehende Patrouille entgegenzunehmen. Er war sehr verdattert, dort auf einen einsamen und ziemlich geknickt dreinschauenden Maron zu treffen. „Oh Backe!“, rief der junge Patrouillenflieger beim Anblick des Demetaners aus. „Was ist dir denn passiert und wo sind die anderen?“ „Ich glaube, mir ist schon wieder ein Fehler passiert.“, sagte der erste Offizier und schlug traurig die Augen nieder. „Aber das ist ja bei mir nichts Neues. Das Schlimmste ist, dass es mir selbst ja gerade klar geworden ist. Ich hätte auf alle Eventualitäten gefasst sein müssen.“ „Du sprichst in Rätseln.“, sagte Shimar und setzte sich provokativ auf Zirells Platz genau neben Maron. So etwas hätte sich bestimmt früher kein Untergebener getraut, aber Shimar wusste, das er schon ziemlich harte Geschütze auffahren musste, um Maron zum Reden zu bringen. Er wusste, dass er mit diesem Problem, was immer es auch für eines war, sicher nicht allein zurechtkommen würde, dies aber nicht gern zugab. Für Shimar jedoch würde Maron auch dann, oder vielleicht gerade dann, eine Respektsperson bleiben, wenn er einmal zugab, mit etwas allein überfordert zu sein und die Hilfe eines Kameraden zu benötigen. Dafür waren sie ja schließlich Kameraden. Für Shimar musste ein Vorgesetzter also kein Gott in Uniform sein. Man war ja schließlich auch nicht mehr im Reich der wilden Tiere, sondern in dem von Wesen mit Intelligenz und Verstand. Der junge Tindaraner war nur der Meinung, dies seinem Vorgesetzten noch nicht eindringlich genug beigebracht zu haben. Das hatte er mir oft genug heimlich still und leise übermittelt. Sei es nun telepathisch oder per SITCH-Mail. Ich hatte dann immer grinsen müssen und zurückgeschrieben, dass mein Commander es ja nicht anders handhaben würde. Für Kissara war das Annehmen von Hilfe kein Zeichen von Schwäche und in Situationen, in denen es um Expertisen ging, schon gar nicht. Sie hielt es dabei mit der Weisheit: „Eine kluge Führerin weiß, wann sie Hilfe braucht.“

Maron hatte Shimar verwirrt angesehen. „Dir ist schon klar, wo du sitzt?“, fragte er. „Und dir ist schon klar, dass ich hier nicht weggehen werde, bevor du nicht geredet hast?“, fragte Shimar breit grinsend und provokativ zurück. „Dazu würde ich dir auf jeden Fall raten! Sonst gehe ich in deinen Kopf und hole mir da die Information! Ich glaube kaum, dass du das als sehr angenehm empfinden würdest, wenn ich deinen Geist auf links drehe!“ „Die Drohung wirkt bei mir nicht.“, sagte Maron. „Ich weiß zu gut, dass ihr Tindaraner das nie tun würdet, ohne vorher das Einverständnis des anderen einzuholen.“ „Oh im Notfall schon.“, sagte Shimar. „Dann nämlich, wenn wir sehen, dass es ihn von innen auffrisst.“

Jetzt geschah etwas, das dem blitzartigen Entweichen von Luft aus einem angestochenen Reifen nicht ganz unähnlich war. Shimar musste bei Maron genau das richtige Ventil geöffnet haben. Jedenfalls schaute der Demetaner ihn plötzlich verzweifelt an und stieß hervor: „Hast du schon einmal einen diplomatischen Zwischenfall provoziert?!“ „Nicht, dass ich wüsste.“, sagte Shimar. „Für so was war in den Situationen, die ich bisher erlebt habe, immer Ginalla zuständig. Aber lassen wir das. Wie kann denn so was einem diplomatisch geschulten Sternenflottenoffizier wie dir passieren, he?“ „Indem dieser Offizier sich vom Alltagstrott blenden lässt!“, sagte Maron. „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“, sagte Shimar. „Es würde zu lange dauern, es dir zu erzählen.“, sagte Maron. „Ist das etwa eine Einladung in deinen Kopf?“, fragte der tindaranische Telepath. Maron nickte erschöpft. „Also gut.“, sagte Shimar und begann damit, eine geistige Verbindung zu seinem Vorgesetzten aufzubauen. Jetzt sah er das ganze Malheur.

„Du liebes bisschen!“, rief er aus, nachdem er wieder von Maron abgelassen hatte. „Aber du hättest, gerade als ausgebildeter Spionageoffizier, doch wissen müssen, dass zumindest die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Tolea und Diran ausspioniert worden sind und Sytanias Vendar bereits mit einer Falle auf den armen Diran warten könnten. Ich meine, hier sitzt der Einzige, der das klären könnte. Lass IDUSA und mich doch einfach die interdimensionale Schicht nach Spuren von Sensorenstrahlung absuchen, die darauf hindeuten könnten. Erst dann können wir tatsächlich sagen, ob alles in Ordnung ist, oder ob nicht. Aus eurem Gespräch ging ja leider nicht der genaue Wortlaut von Toleas Befehl hervor. Den zu kennen, könnte uns unter Umständen noch helfen. Aber vielleicht kann sie ihn uns ja sagen.“

Er steckte seinen mitgebrachten Neurokoppler an einen Port an der Konsole vor sich an und wartete bis IDUSA seine Tabelle geladen hatte. Dann sagte er: „IDUSA, verbinde mich mit Sianach!“ „Bedaure, Shimar.“, gab der Rechner zurück, nachdem sie einen vergeblichen Versuch gestartet hatte, die von Shimar gewünschte Verbindung aufzubauen. „Das geht leider nicht. Laut ihrem Sprechgerät kann der Ruf nicht angenommen werden, da sie gerade selbst spricht. Das zweite Rufzeichen ist sogar hier auf der Station. Es ist die Arbeitskonsole in Zirells Bereitschaftsraum.“ „Na, dann ist ja gut.“, atmete Maron auf. „Sicher versucht Zirell gerade bei ihr auszubügeln, was ich verbockt habe.“ „Das kann ich mir gut vorstellen.“, antwortete Shimar.

Er verließ den Platz. „Was hast du vor?“, fragte Maron mit leichter Irritation ob seines Verhaltens. „Ich halte mein Versprechen.“, sagte Shimar und stellte sich wieder abwartend neben den Stuhl des ersten Offiziers. „Was für ein Versprechen?“, fragte Maron. „Das Versprechen, dass ich Zirells Platz nur dann räumen würde, wenn du reden würdest.“, antwortete mein Freund. „Das hast du zwar nicht ganz freiwillig getan. Ich musste etwas nachhelfen. Aber immerhin.“ „Das ist wohl richtig.“, gab der demetanische Agent zu. „Aber ich bin froh, dass du es getan hast. Sonst säßen wir wohl jetzt noch so hier.“ „Schätze ich auch.“, sagte Shimar. „Warum wolltest du eigentlich nicht darüber reden?“ „Das weiß ich selbst nicht.“, sagte Maron. „Ich schätze, dass ich mir einfach keine Blöße geben wollte vor dir, der du ja eigentlich mein Untergebener bist.“ „Aber ein sehr hilfreicher!“, sagte Shimar fest. „Ohne mich hätte dein Problem dich sicher jetzt total gelähmt und du wärst nicht mehr dienstfähig gewesen, wie ich das einschätze. Ich sage auch niemandem etwas. Das eben bleibt unter uns.“ „OK.“, sagte Maron. Dann gaben er und Shimar sich die Hand drauf.

Zirell und Joran war es tatsächlich gelungen, Kontakt zu Sianach zu bekommen. Sie war zwar überrascht, so schnell schon wieder von der Besatzung der tindaranischen Basis zu hören, dennoch hörte sie sich geduldig Zirells Entschuldigung an: „Es tut mir leid, Sianach, dass mein erster Offizier dich so abgespeist hat. Ich weiß, dass du von ihm, als einem ausgebildeten Agenten, eigentlich mehr erwartet hättest. Aber manchmal sieht er den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ „Na ja.“, scherzte die Vendar zurück. „Vielleicht hatten wir einfach schon zu lange Frieden.“ „Ich habe mich doch wohl verhört!“, sagte Zirell. „Hast du nicht.“, sagte Sianach. „Aber es war beileibe nicht so ernst gemeint, wie es vielleicht für dich geklungen haben mag.“ „Sag doch gleich, dass du einen Witz gemacht hast.“, sagte die tindaranische Kommandantin, der man ihre Anspannung sehr gut anmerken konnte, auch dann, wenn man selbst kein Telepath war.

Zirell und Joran sahen, wie sich Sianach in ihrem Stuhl zurücklehnte. Dann fragte sie: „Warum genau wolltet ihr denn jetzt noch einmal mit mir sprechen?“, fragte sie. „Ich möchte mehr über die Sache mit dem Bann erfahren.“, sagte Zirell. „Aber das könnte dir doch Joran sicher viel besser erklären als ich.“, gab eine sehr verwunderte Sianach zurück. „Ich möchte es aber von dir erfahren.“, sagte Zirell mit sehr mildem Tonfall. „Sieh es doch einfach als eine Form der Abbitte meinerseits, weil Maron dich so enttäuscht hat.“ „Das hat Maron El Demeta in der Tat.“, sagte die Vendar und legte nachdenklich den Kopf schief. „Aber ich will gern versuchen, dir alle Fragen zu beantworten. Was willst du wissen?“

Zirell ließ eine Weile verstreichen, in der sie nachdachte. Sie wollte auf keinen Fall etwas vergessen. Es wäre ihr zu peinlich gewesen, Sianach noch einmal stören zu müssen, nur weil ihr noch etwas eingefallen war. Dann aber räusperte sie sich, zog ein Pad, das sie schreibbereit machte und sagte dann: „Zuerst möchte ich wissen, wie du überhaupt darauf gekommen bist, dass dein Mann unter dem Bann stehen könnte. Ich meine, hat er es dir gesagt, oder woher weißt du davon?“ „Ein Vendar sieht, wenn ein anderer unter dem Bann steht.“, entgegnete Sianach. „Es war sein Blick. Hast du schon einmal jemanden gesehen, der unter Hypnose stand, Anführerin Zirell?“

Der älteren Tindaranerin lief es eiskalt den Rücken herunter. Sianachs Frage hatte sie an jene Momente erinnert, in denen sie Sytanias armen Opfern ansichtig geworden war. „Das habe ich allerdings, Sianach.“, sagte Zirell mit angeekeltem Unterton und trug das Stichwort hypnoseähnlich in ihr Pad ein. „Dann weißt du ja sicher, wie so etwas aussieht.“, setzte Sianach aufgrund der neuen Informationen voraus. „Das stimmt.“, sagte Zirell. „Ansonsten hätte ich mit Ishan darüber geredet. Er hat sicher genug Daten zu dem Thema.“ „Davon gehe ich auch aus.“, sagte Sianach. „Du weißt ja, dass ich ihn länger und besser kenne als ihr alle.“ Zirell nickte und fuhr dann fort: „Also, Sianach. Du hast es also in seinen Augen gesehen. Aber ist es wirklich so, dass er da gar nichts machen kann? Ich meine, Warum sollte Tolea ein solches Risiko eingehen? Sie wird sich doch wohl denken können, dass das auch schiefgehen kann.“ „Ich denke.“, sagte Sianach. „Dass sie unter Umständen sehr fertig war von der Vision, die sie gehabt hat. Ich meine, immerhin hat sie das Ende aller Welten gesehen, Anführerin Zirell.“ „Ich könnte mir schon vorstellen.“, sagte Zirell etwas flapsig, um Sianach aufzuheitern. „Dass so eine Aussicht auch eine gestandene Mächtige aus den Socken hauen kann. Wie sicher bist du übrigens, dass Diran tatsächlich gezwungen ist, es jedem Vendar zu erzählen, dem er begegnet? Es wäre gut, wenn du den genauen Wortlaut des Banns kennen würdest. Dann könnten wir uns unter Umständen überlegen, wie wir Diran helfen können.“ „Den genauen Wortlaut des Banns kenne ich leider nicht, Anführerin Zirell.“, gab Sianach zu. „Diran hat ja nur gesagt, dass ihm Tolea befohlen hätte, es jedem, der von seiner Art ist, zu sagen.“ „Ups!“, machte Zirell und schaute mitfühlend. „Das ändert die Situation. „Wenn er es wirklich jedem Vendar, dem er begegnet, auf die Nase binden muss, birgt das tatsächlich ein gewisses Risiko. Pass auf, Sianach! Wir werden folgendes vereinbaren: Ich schicke Shimar mit seinem Schiff in die interdimensionale Schicht. Dort wird er nach Sensorenstrahlung suchen, die darauf hinweisen könnte, dass das Raum-Zeit-Kontinuum auf technologischem Wege von Sytanias Vendar ausspioniert worden ist. Falls er etwas findet, werden wir beratschlagen, was getan werden kann und muss. Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Bann von ihm zu nehmen?“ „Das weiß ich nicht genau.“, sagte Sianach. „Aber ich bin sicher, wenn es eine gibt, dann findet ihr sie. Ich vertraue dir und deinen Leuten, Zirell El Tindara.“ Sie beendete die Verbindung mit erleichtertem Gesicht.

Zirell hatte aufgeatmet und sich Joran zugewandt. „Was weißt du über diese Sache mit dem Bannwort, was sie nicht wissen könnte?“, fragte sie den Vendar, von dem sie sich in dieser Situation einen Durchbruch an Informationen erhoffte. Sie hatte zwar gegenüber Sianach versucht, souverän zu wirken, aber in Wahrheit hatte sie keine Ahnung, was sie hätten tun sollen. Sicher ging ihr die Möglichkeit durch den Kopf, Diran aufzugreifen und ihn solange in der Sicherheitszelle zu halten, bis Tolea eingetroffen sei, um den Bann von ihm zu nehmen und zu sehen, was sie angerichtet hatte, Aber wenn sie darüber nachdachte, dass sie Diran damit vielleicht sehr großes Leid zufügen könnte, verwarf sie diesen Gedanken gleich wieder. Wenn Sianach mit ihrer Vermutung Recht haben sollte, war es für derartige Maßnahmen sicher ohnehin zu spät.

Joran hatte sich am Kopf gekratzt und damit signalisiert, dass er stark nachdachte. Auf gar keinen Fall wollte er seine Anführerin enttäuschen, wusste aber auch, dass er sie nicht belügen durfte. „Im Prinzip.“, sagte er. „Kann ich nur bestätigen, was dir Sianach gesagt hat, Zirell El Tindara.“, sagte der Vendar. „Was würde geschehen, wenn wir Diran gefangen nehmen würden?“, fragte Zirell. „Ich meine, es gäbe ja einen Vendar, mit dem er über alles sprechen könnte.“ „Sicher nicht nur einen.“, sagte Joran. „Wenn sich meine Leute von New-Vendar-Prime mit mir abwechseln würden, könnte das Verlangen, den Befehl seiner Herrin unbedingt auszuführen, sogar fürs Erste bei Diran befriedigt werden. Wenn wir dann parallel nach Tolea suchen und ihr aufzeigen, was sie angerichtet hat, können wir Diran vielleicht sogar helfen. Aber ich befürchte, dass es dafür bereits zu spät sein könnte, Anführerin. Du kennst Telzan. Du weißt, wie durchtrieben und wachsam er ist und dass er jede Gelegenheit nutzen wird, um zu verhindern, dass wir seine und Sytanias Pläne stören. Mit wir meine ich wir alle. Wir alle, die wir schon des Öfteren erfolgreich zusammengearbeitet haben, um ebendies zu tun. Dazu gehören auch Tolea und Kairon.“ „Da bringst du mich auf etwas.“, sagte Zirell. „Denkst du, dass Kairon von Toleas Missgeschick weiß?“ „Ich weiß es nicht, Anführerin.“, sagte Joran. „Aber was würde uns das bringen?“ „Falls wir Diran tatsächlich habhaft würden und noch nichts passiert sei.“, spekulierte Zirell. „Könnte er doch mit Sicherheit den Bann aufheben, oder? Ich meine, für den Fall, dass Tolea sich uneinsichtig zeigen sollte und nicht merkt, was sie für einen Fehler gemacht hat.“ „Das halte ich nur dann für möglich.“, sagte Joran. „Wenn er stärker ist als seine Schwester. „Wenn er schwächer oder gleichstark ist, geht das nicht. Auch ein einzelner Tindaraner könnte das nicht, weil ihr mental schwächer seid.“ „Verstehe.“, sagte Zirell. „Aber über all diese Planspiele können wir uns Gedanken machen, wenn es so weit ist. Ich werde Shimar auf jeden Fall erst einmal losschicken.“ „In Ordnung.“, sagte Joran und ging mit ihr aus dem Raum in die Kommandozentrale zurück.

Sie wurden dort bereits von Shimar und Maron erwartet. Der junge Patrouillenflieger sah seine Vorgesetzte auffordernd an. „Gut, dass du da bist, Shimar.“, sagte Zirell. „Ich habe nämlich einen Spezialauftrag für dich. Flieg mit IDUSA in die interdimensionale Schicht und finde heraus, ob es dort Reste von Sensorenstrahlung gibt, die auf Spionageaktivitäten von Sytanias Vendar hinweisen könnten. Jenna wird IDUSA bereits für dich warten.“

Der pflichtbewusste Pilot ließ erleichtert die Luft aus seinen Lungen entweichen. Dann sagte er: „Genau auf diesen Befehl hatte ich gehofft, Zirell.“ „Was soll das bedeuten?“, fragte die ältere Tindaranerin etwas unwirsch. „Weißt du etwa schon Bescheid?“ „Ich habe da was läuten hören.“, sagte Shimar, dem jetzt erst bewusst wurde, dass er durch seine Äußerung unter Umständen Maron sehr kompromittiert haben könnte.

Das, was jetzt aber geschah, hätte Shimar wohl selbst nie für möglich gehalten. „Ich habe mit ihm über meinen Fehler gesprochen, Zirell.“, sagte der erste Offizier und unternahm damit eine Flucht nach vorn. „Ich weiß, so etwas ist bestimmt nicht üblich, aber ich denke, Shimar wird das nicht ausnutzen und demnächst hier eine Meuterei vom Zaun brechen.“ „Und ich hatte die leise Hoffnung, dir gezeigt zu haben, wie ich über diesen Umstand denke.“, sagte Shimar, schaute zuerst dramatisch übertrieben enttäuscht wie ein Theaterschauspieler und grinste dann umso breiter. „Wie bitte habe ich denn das zu verstehen.“, fragte Zirell. „Genauso, wie er es gesagt hat.“, sagte Maron, um für Shimar in die Bresche zu springen. „Er war in meinem Kopf und hat sich dort das ganze Ausmaß der Katastrophe angesehen, das ich fabriziert habe.“ „OK.“, sagte Zirell und schaute ihn teils ernst, teils aufmunternd an. „Dann hoffe ich, dass die Sache nicht noch für dich zum Bumerang wird.“, sagte Zirell. „Na, darauf warte ich offen gestanden schon.“, sagte Maron. „Bisher ist es ja immer so gelaufen.“

„Na, zum Glück hast du ja mich.“, sagte Shimar und schob sich auch körperlich in den Vordergrund, indem er einen großen Schritt nach vorn tat. „Ich denke, IDUSA und ich werden die Folgen für dich schon klein halten.“ „Na dann leg los, du Held.“, sagte Maron scherzend. „Darauf kannst du dich verlassen.“, sagte Shimar und warf Zirell noch einen fragenden Blick zu. „Du kannst gehen.“, sagte die tindaranische Kommandantin freundlich. „OK.“, gab Shimar zurück und war lockeren Schrittes und mit schwingenden Armen aus der Tür.

Maron, Zirell und Joran waren jetzt wieder miteinander allein. „Was habt ihr gemacht?“, wollte Zirell jetzt von ihrem ersten Offizier genau wissen. „Er hat das ganze Gespräch zwischen Sianach und mir in meinem Geist nachgelesen.“, sagte Maron. „Ich hatte ihn dazu eingeladen, weil selbst mir klar geworden ist, dass ich vielleicht zu voreilig mit meiner Beruhigung für Sianach war. Ich habe mich dafür so geschämt, dass ich es nicht über meine Lippen bringen konnte. Also musste er …“ „Schon klar.“, sagte Zirell. „Aber das ist ja schon einmal ein riesiger Fortschritt. Wenn ich bedenke, dass dir am Anfang deine kleinen Patzer noch nicht einmal bewusst waren, dann …“ „Na ja.“, sagte Maron. „Mit einem hat Sytania wohl Recht. Ich bin eben ein Pannemann, wie er im Buche steht. Mir wurde zugetragen, dass ihre Vendar in dieser Weise über mich lästern sollen.“

Joran stellte sich in die Mitte des Raums, so dass Zirell und Maron ihn gut sehen konnten. Dann sagte er: „Das halte ich durchaus für möglich, Agent Maron. Aber du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen, sonst wird es irgendwann zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung.“ „Ich werde deinen Ratschlag beherzigen, Joran.“, sagte Maron. „Das wäre sicher sehr weise von dir.“, entgegnete der Vendar. „Ach übrigens, darf ich gehen, Anführerin Zirell?“ „Ja.“, sagte Zirell. Geh ruhig schlafen. Du hattest ja schließlich hier die ganze Nacht Wache gehalten.“ „Ich danke dir.“, sagte Joran und ging ebenfalls aus dem Raum.

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