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Dank Jennas Updates hatten es Shimar und Scotty tatsächlich mit IDUSA ins Dunkle Imperium geschafft. Die interdimensionalen Störungen hatten stark zugenommen und Jenna hatte mit Hilfe des Stationscomputers ein Modell erstellt, mit dem sie die eventuellen Auswirkungen berechnen konnte. Dies hatte auch erst einen reibungslosen Flug durch die interdimensionale Schicht für die drei ermöglicht.

Scotty sah seinen Kumpel erleichtert an, als sich ihm, der aus dem Fenster gesehen hatte, der Anblick der violetten Ebene bot. „Puh! Das hätten wir!“, stellte er fest. „Vertraust du der Arbeit deiner Kollegin etwa nicht, Scotty?“, wollte Shimar wissen. „Oh doch.“, erwiderte Scotty. „Ich vertraue Jennas Arbeit sogar sehr. Aber was is’, wenn die IDUSA-Einheit der Station sich verrechnet hat? Was is’ wenn die Störungen so schnell zunehmen, dass wir nicht mehr hinterherkommen. Shannon hat so was erwähnt.“

Der Tindaranische Pilot neben Scotty gab ein genervtes Stöhnen von sich und antwortete dann: „Oh nein! Shannon schon wieder! Du glaubst doch wohl nicht alles, was unsere geborene Schwarzmalerin so von sich gibt, oder? Hör mal, Scotty, sie ist nur Technical Assistant. Sie hat nur die Hälfte der Ausbildung, die du genossen haben wirst. Also, wer von euch beiden weiß es wohl genauer, he? Du oder sie? IDUSA, sag doch auch mal was dazu!“

Das Schiff lud Scottys Reaktionstabelle. Dann sagte sie: „Shimar hat Recht, Scotty. Sie sollten sich wirklich von Ms. O’Rileys Schwarzmalerei nicht herunterziehen lassen. Ihre Aufmerksamkeit sollte viel eher auf unsere Mission gerichtet sein. Commander Zirell hat uns befohlen Allrounder Scott, also Ihrer Frau, unter die Arme zu greifen, wenn es notwendig sein sollte. Ich denke, genau das sollten wir tun. Um den Rest wird sich Jenna kümmern.“ „Das is’ nur leichter gesagt als getan für mich, Schiffchen.“, erwiderte Scotty. „Ich kann meine Sorgen nich’ so einfach abstellen. Ich bin kein Computer.“ „Ich bin irritiert, Scotty.“, sagte IDUSA nüchtern. „Sie haben gerade nicht Ihre, sondern Shannons Sorgen geschildert. Ihr Wissen sollte eigentlich verhindern, dass diese zu Ihren Sorgen werden. Shimar, bitte helfen Sie mir.“ „Pass auf, IDUSA.“, sagte Shimar. „Wir biologischen Organismen handeln oft unlogisch. Scotty ist in einer besorgten Grundstimmung und da ist es sehr wahrscheinlich, dass er von Sorgen anderer auch wider besseres Wissen angesteckt werden kann. Das wäre ähnlich, als würde Jenna deinen Virenschutz nicht oft genug aktualisieren.“, sagte Shimar. „Verstanden.“, sagte das Schiff. „Warum hat sie sich an dich gewendet, anstatt die Sache mit mir selbst zu besprechen?“, fragte Scotty. „Weil das ihrer Grundprogrammierung in Situationen entspricht, die sie nicht versteht.“, antwortete Shimar. „Die Lex Technologica befiehlt ihr sich in solchen Situationen zunächst an ihren Piloten oder dessen Commander zu wenden.“ „Stimmt ja auch.“, sagte Scotty. „Und ich dachte schon, es wäre etwas Persönliches.“ „Den Eingeschnappten hätten dir weder IDUSA noch ich abgenommen.“, grinste Shimar.

IDUSA hatte plötzlich beiden einen Ausschnitt der Umgebung in der Nähe ihrer Position gezeigt. „Sehe ich das richtig?“, fragte Scotty. „Is’ das Logars Schloss? Fliegt das etwa mitsamt seinem Schlosspark?“ „Meinen Daten zur Folge ja, Scotty.“, sagte IDUSA. „Aber das stimmt auch mit den Forschungsergebnissen der Electronica überein. Aber da ist noch etwas. Es kommt auf uns zu.“ „Ein Schiff?“, fragte Shimar. „So würde ich es nicht direkt bezeichnen.“, sagte IDUSA und zeigte ihnen einen weiteren Bildausschnitt.

Scotty wurde angesichts des Bildes kreidebleich und Shimar hatte auch zu kämpfen um sich auf die richtigen Befehle an IDUSA zu konzentrieren, denn das, was die beiden Männer jetzt sahen, waren Iranach und ich auf Reshan, ein Anblick, der meinem Mann und meinem Freund gleichermaßen einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte. Das Faktum, welches das Schiff daran gehindert hatte das Steuer zu übernehmen, war allerdings, dass es sich bei dem Verursacher der Schwierigkeiten auch um ein biologisches Wesen handelte, wie sie festgestellt hatte. Da sich biologische Wesen oft unlogisch verhielten, wie ihr gerade ihr eigener Pilot erklärt hatte, bedeutete dies für sie, dass sie wohl ohne seine Hilfe nicht zurechtkommen würde.

Scotty hatte nervös das Gesicht verzogen und konnte seinen Blick nicht mehr vom virtuellen Schirm vor seinem geistigen Auge lösen, was dem Schiff nicht verborgen blieb. Auch seine medizinischen Werte waren schlagartig in die Höhe geschnellt, was für sie ein eindeutiges Zeichen war, dass er sehr aufgeregt sein musste. „Ich möchte Sie bitten sich zu beruhigen, Scotty.“, bat IDUSA freundlich. „Shimar wird die Situation sicher unter seine Kontrolle bekommen. Wenn Sie aber weiterhin so aufgeregt sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit dessen erheblich.“ „Du hast gut Reden, Schiffchen!“, rief Scotty. „Du hast keine Gefühle. Du musst dir keine Sorgen darum machen, dass sich deine Frau den Hals brechen könnte, wenn dieses Vieh sich erschreckt oder so! Shimar, bitte halt IDUSA auf Abstand! Oh Gott! Dass sich Betsy auf so was überhaupt eingelassen hat!“ „Für mich ist das auch nicht gerade angenehm zu sehen!“, sagte Shimar, der sich seine ebenfalls sehr stark steigende Nervosität nicht anmerken lassen wollte. Dass er sie seinem Schiff gegenüber nicht verheimlichen konnte, das wusste er. IDUSA hatte seine medizinischen Werte ja ständig auf den Sensoren. Aber wenigsten Scotty gegenüber versuchte er einen souveränen Eindruck zu hinterlassen.

Ich hatte die Geräusche von IDUSAs atmosphärentriebwerken in unserer Nähe durchaus wahrgenommen, wunderte mich aber, wie gelassen Reshan mit der Situation umging. Er schien sogar neugierig auf das seltsame Ding zu sein, das da vor ihm herflog. Immer wieder musste Iranach ihn durch ein scharfes: „Aish!“, also nein auf Vendarisch, gleichzeitig mit einem energischen Kommando zum Richtungswechsel nach links dazu anhalten Abstand zu IDUSA zu bewahren. Das war auch richtig so, denn ihre Triebwerke hätten sowohl ihn als auch uns schwer verletzen können. „Er ist sehr neugierig, Betsy El Taria.“, erklärte sie in meine Richtung gewandt. „Das habe ich festgestellt, Iranach.“, sagte ich. „Für ihn scheint alles erst einmal spannend zu sein. Er entscheidet wohl erst später, ob man davor Angst haben muss.“ „In der Tat.“, antwortete die Vendar. „Vor dem tindaranischen Schiff scheint er allerdings keine zu haben.“

Da sich Reshan IDUSA immer weiter näherte und Shimars Konzentration langsam nachließ, wurde auch er zunehmend nervöser. „Hältst du wohl Abstand, IDUSA!“, zischte er. „Das würde ich gern tun, Shimar.“, antwortete das Schiff. „Aber unser Gegenüber scheint davon gar nichts zu halten. Wir sollten landen, bevor es doch noch zu einem Unfall kommt. Ich könnte meine Positionslichter langsam aufblenden und sie auf das Signal schalten, das ich üblicherweise gebe, wenn ich vorhabe zu landen. Allrounder Scott kann es zwar nicht sehen, aber Iranach ist bei ihr. Durch die langsame Erhöhung der Helligkeit erhoffe ich mir, dass auch das Wesen nicht erschrickt. Die Wahrscheinlichkeit dafür wäre erheblich größer, würde ich die Lichter gleich mit voller Stärke einsetzen.“ „Mein OK hast du, IDUSA.“, sagte Shimar völlig abgekämpft. „Meins auch.“, nickte Scotty. „Also gut.“, sagte IDUSA und begann ihren eigenen Vorschlag auszuführen.

Tatsächlich hatte Iranach das Signal bald gesehen. „Ein tindaranisches Landesignal, Betsy El Taria.“, erklärte sie. „Mach dich schwer und halt dich fest. Wir werden es deinem Freund und deinem Mann gleichtun. Vorhin waren wir so nah dran, dass ich sehen konnte, wer an Bord des tindaranischen Aufklärers ist.“ „OK, Iranach.“, sagte ich und tat, worum sie mich gerade gebeten hatte.

Die Männer waren bald IDUSA und Iranach und ich Reshans Sattel entstiegen, nachdem wir alle gelandet waren. Die Vendar hatte das Wesen mit einem langen Strick an einen Baum in der Nähe gebunden. Das war aber fast der einzige Baum, denn um uns herum waren sonst nur Felsen. Diese felsige Lichtung in der Nähe von Logars Schloss kannte ich. Ich wusste also genau wo wir waren.

Scotty und Shimar kamen jetzt auf uns zu. „Tu so was bitte nie wieder, Darling.“, stammelte ein sehr bedient dreinschauender Scotty. „Shimar und ich hatten richtig Angst um dich.“ „Er hat Recht, Kleines.“, pflichtete ihm Shimar bei. „IDUSAs Triebwerke hätten das Wesen, Iranach und dich schwer verletzen können.“ „Nun macht mal nicht gleich aus einer Mücke einen Elefanten.“, flapste ich. „Iranach war doch da. Die Situation war nicht so schlimm. Natürlich weiß ich, dass das nicht ungefährlich war. Aber ich war von mindestens drei Personen umgeben, die einen Unfall verhindern konnten. Was sollte denn da schon geschehen?“ „Du redest von Iranach und uns.“, meinte Scotty. „IDUSA und das Wesen waren damit sicher überfordert. Es handelt ja nur nach seinem Instinkt, wie ich es einschätze und IDUSA braucht in solchen Fällen auch biologische Hilfe.“ „Können solche hoch intelligenten Schiffe diese Art von Konflikten wirklich nicht lösen, indem sie für euch denken, Shimar El Tindara?“, fragte Iranach. „Die IDUSA-Einheiten denken nicht für uns, sie denken mit uns, Iranach!“, berichtigte Shimar. „Und das ist nicht nur eine Frage der korrekten englischen Präposition, sondern eine Lebenseinstellung! Noch Fragen?!“ „Bitte verzeih, wenn ich dich verärgert habe.“, sagte die Vendar, der durchaus bewusst war, dass sie Shimar gerade gehörig auf den nicht vorhandenen Schlips getreten hatte. „Ich glaube, das Problem haben viele.“, sagte ich diplomatisch um die Wogen zu glätten. „Viele denken, einer künstlichen Lebensform den gleichen rechtlichen Status wie uns zu gestatten bedeutet, dass wir gar nicht mehr denken und sie vollautomatisch alles für uns übernimmt. Das kann aber nicht gehen, weil sie nicht über Instinkte und ein Bauchgefühl verfügt. Es gibt Situationen im Leben, die mit Logik nicht zu lösen sind. Wenn diese künstlichen Lebensformen das versuchen, machen sie zwangsläufig Fehler. Um dies zu vermeiden haben die Tindaraner einen sehr guten Mittelweg gefunden, wie ich finde. Sie helfen ihnen in solchen Situationen. So arbeiten sie mit ihren künstlichen Kameraden sozusagen zusammen!“ „Bitte vergib mir, Shimar El Tindara.“, sagte Iranach. „Schon gut.“, sagte mein Freund. „Betsy ist so ziemlich die einzige, die das in der Sternenflotte kapiert zu haben scheint. Selbst ihre Kameraden haben damit manchmal noch ihre Schwierigkeiten.“ Mir war klar, dass es sich bei seinem letzten Satz auch um einen Seitenhieb auf Maron gehandelt hatte.

Shimars Sprechgerät hatte gepiept. „Ja, IDUSA.“, sagte er, nachdem er es aus der Tasche gezogen und das Rufzeichen im Display abgelesen hatte. „Bitte erlauben Sie mir zu starten, Shimar.“, sagte das Schiff ernst. „Von oben habe auch ich einen besseren Überblick und kann Sie alle warnen, falls etwas Unvorhergesehenes passiert.“ „Warte, IDUSA!“, befahl Shimar. Dann wandte er sich Iranach zu: „Sind diese Wesen schreckhaft? Wenn IDUSA gleich startet, wird es laut. Ich will nicht, dass es sich mit seinem Strick stranguliert.“ „An laute Geräusche ist er gewöhnt.“, gab die Vendar zurück. „Seit neue Bedingungen herrschen, reiten wir die Evrolids auch in der Schlacht. Da kann es zuweilen recht laut werden, würde ich sagen.“ „Verstanden.“, sagte Shimar und wandte sich wieder an sein Schiff: „OK, IDUSA. Starte, aber sei dabei vorsichtig!“ „Bestätigt.“, gab das Schiff zurück und startete langsam. Reshan schaute zwar kurz herüber, widmete sich dann aber gleich wieder dem Genuss von Scottys Krauleinheiten, die mein Mann ihm inzwischen zuteilwerden ließ. „Mann, bist du weich!“, hörte ich Scotty sagen. „Betsy mag dich bestimmt sehr gern, hm?“ „In der Tat mag sie ihn, Scotty El Taria.“, bestätigte Iranach. „Aber warum seid ihr beide hier?“ „Mein Commander meint, wir sollten Betsy bei ihrer Mission etwas unter die Arme greifen.“, erklärte Shimar. „Lieb von dir, Srinadar.“, sagte ich und schaute ihn verschämt an. „Aber die Hilfe habe ich gar nicht verdient. Ich habe dich als ziemlichen naiven Trottel gegenüber der Kissara aus Benevideas Schöpfung darstellen müssen um die Schutzverbindung zu retten. Sonst hätten sie mich mit Rosannium behandelt und …“

Ich konnte nicht aussprechen, denn plötzlich umfingen mich zwei tindaranische Arme von der linken und zwei terranische von der rechten Seite. Dann wurde ich von zwei Lippenpaaren geküsst und Shimar flüsterte mir zu: „Hast du eine Ahnung, wie schmerzhaft das für mich gewesen wäre, Kleines? Du hast schon richtig gehandelt. Ich erinnere mich noch gut an die Schmerzen, als du ermordet wurdest. Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht! Also, was immer du tun oder sagen musstest, war völlig ok.“ „Genau.“, pflichtete Scotty ihm bei. „Ich will ja auch nich’, dass man ihm wehtut. Er is’ schließlich auch mein Kumpel. Also, Darling. Alles is’ gut. Komm, wir wissen, was dir jetzt hilft.“ Sie schmiegten vorsichtig ihre Wangen an meine. Das war eine Situation, die ich sehr genoss. Ich war heilfroh, dass Shimar mir die Sache nicht übelgenommen hatte.

„Kelbesh!“ Iranachs Fluch hatte plötzlich die romantische Stimmung zerrissen. Sie musste etwas gesehen haben. Das Etwas war wohl das Aufblitzen eines vendarischen Schildes in der Sonne gewesen. Wem der gehörte, wusste sie genau. Sie kannte schließlich Telzans Feldzeichen. Dann hörten wir das Feuern von vendarischen Phasern in die Luft und Telzan stand vor uns. „Betsy El Taria, betrachte dich als Gefangene Sytanias!“, sagte er. „Nich’, wenn ich es verhindern kann!“, erwiderte Scotty und stellte sich gemeinsam mit Shimar schützend vor mich. „Ich schlage dir einen Deal vor, Telzan! Lass sie gehen und du bekommst ihn hier und mich dafür!“

Er zeigte auf Shimar, der ihm nur konspirativ zuzwinkerte und nickte. Der junge Telepath hatte genau gesehen, dass im Geist seines Gegenübers ein Plan reifte. Es verstand sich aber von selbst, dass er dies Telzan nicht verriet.

„Denk nach!“, manipulierte Scotty Telzan weiter. „Was kann deine Herrin schon mit ihr wollen? Sie müsste in einer Situation sein, in der sie viel mentale Energie braucht. Wir haben das mit dem Schloss gesehen. Als Ingenieur weiß ich, dass so was viel Energie benötigt und die kann nur ein Telepath ihr geben. Betsy kann das nich’. Und ich, ich habe Wissen über Sternenflottentechnik, von dem ihr Vendar nur träumen könnt!“

Scotty wusste genau, was für Brocken er Telzan hingeworfen hatte. Er wartete geduldig ab. Seine Rede würde bei dem gierigen und ruhmsüchtigen Vendar ihre Wirkung nicht verfehlen. Das wusste er. Das war auch der Grund, aus dem ich mich der Diskussion vollständig enthielt. Montgomery Scott, ich will Meier heißen, wenn du keinen Plan hast!, dachte ich.

Telzan hatte sich die Sache nicht lange überlegen müssen. Seine Gier hatte wieder einmal über seinen Verstand gesiegt. „Also gut.“, sagte er geifernd. „Tindaraner, wenn du noch letzte Befehle an dein Schiff hast, dann gib sie ihr!“ „OK.“, sagte Shimar und hob sein Sprechgerät: „IDUSA, informiere Zirell über alles, was hier passiert ist!“ „Verstanden!“, gab der tindaranische Aufklärer zurück und beendete die Sprechverbindung. Dann hörten wir erneut zwei Schüsse und Shimar und Scotty fielen neben mir hin. Sofort schnappten sie zwei Vendar, fesselten sie und packten sie auf zwei Pferde. Dann gab Telzan den Befehl zum Abzug und sie ritten davon.

Iranach führte mich zu Reshan und setzte mich wieder am hinteren Sattel ab, während sie nach vorn ging um ihn loszubinden. Dann saß sie selbst auf, was ich inzwischen schon selbstständig getan hatte. „Bist du traurig, Betsy El Taria?“, wollte die Vendar wissen. „Nein, Iranach.“, sagte ich. „Mein Mann hat bestimmt eine Idee und das freut mich. Shimar und er werden schon einen Weg finden Sytania in die Schranken zu weisen. Aber wir sollten auch unseren Teil erfüllen. Sonst ist der Seine vielleicht ganz umsonst.“ „Das ist der Geist einer wahren Kriegerin.“, sagte Iranach und schnalzte Reshan zu, der sich sofort mit uns wieder in die Luft erhob. Aus ihrem Mund war das sicher ein großes Lob gewesen, dachte ich mir.

Auch die originale Granger hatte das Dunkle Imperium erreicht. Mikel hatte Kissara noch einmal auf die Situation angesprochen, in der sie jetzt waren. „Finden Sie es wirklich richtig, Commander, dass wir die andere Kissara über Sytania informieren?“, fragte er. „Wir haben keine Wahl, Agent!“, sagte die Thundarianerin fest. „Wenn wir die Dimensionen wiederherstellen wollen, dürfen wir ihr die Information nicht vorenthalten, auch wenn das ihren Glauben an die Allmacht ihrer Großartigen Königin Sytania erschüttern sollte. Viel Zeit um darüber nachzudenken wird sie sowieso nicht haben. Wenn alles so eintritt, wie wir vermuten, wird die Dimension sowieso zerstört und sie mit ihr.“ „Aber was ist, wenn die beiden Sytanias nicht gegeneinander kämpfen wollen, weil jede weiß, dass dies das Risiko der gegenseitigen Neutralisation ihrer Kräfte birgt?“, fragte der Erste Offizier. „Ich nehme an, Sie haben mit Techniker McKnight gesprochen.“, sagte Kissara. „Irgendwann einmal habe ich das tatsächlich.“, sagte Mikel. „Und sie hat mir erklärt, dass dies durchaus passieren kann, wenn zwei gleichstarke Kräfte aufeinandertreffen.“ „Ich weiß, dass wir ein Risiko eingehen, Agent.“, tröstete Kissara. „Aber ich vertraue da ganz auf Sytanias Machtgier. Beide Sytanias teilen nicht gern, Agent. Jede wird die Macht für sich wollen und keinen gleichwertigen Teil neben sich akzeptieren. Sie werden kämpfen! Verlassen Sie sich darauf. Aber ich denke, es wird an Scott sein, die Gleichheit ein wenig zu Gunsten des Originals zu verschieben.“ „Wenn die Gründer der Föderation wüssten, wie sehr wir gerade verbal und auch praktisch die Oberste Direktive mit Füßen treten, Kissara.“, sagte Mikel und in seiner Stimme schwang eine Menge Sorge mit. „Dann würden sie in ihren Gräbern rotieren.“ „Die haben mit Sicherheit nicht an so einen Fall gedacht, wie er jetzt vorliegt, Agent.“, sagte die Kommandantin. „Das konnten sie damals ja auch noch gar nicht. Aber ich finde es gut, dass Sie mich daran erinnern und hoffe, dass dies auch ein Einzelfall bleiben wird. Mir fällt das auch nicht leicht, Agent. Aber wenn wir die Dimensionen Retten wollen, können wir nicht anders handeln.“

Der blinde Agent seufzte und wechselte das Thema: „Wie beabsichtigen Sie eigentlich die andere Kissara zurückzuschicken, Commander? Jannings sagt, ohne eine Werft kann er ihr Schiff nicht wieder zusammenbauen.“ „Wir werden ihr ein Shuttle von uns geben.“, sagte Kissara. „Dann hat sie auch gleich einen Beweis für unsere Existenz, den sie ihrer Großartigen Königin Sytania vorlegen kann.“ „Verstehe.“, sagte Mikel und lehnte sich in seinem Sitz zurück.

Ribanna hob die Hand. „Ja, Allrounder.“, sagte Kissara. „Wir sind in einer hohen geo-stationären Umlaufbahn über Sytanias Schloss, Commander. Wir sind so hoch, dass die Vendar uns nicht erkennen können. Sie sehen nur einen Punkt am Himmel. Da es auf dieser Seite wohl schon dämmert, wird man uns für einen Stern halten.“ „Sehr gut, Ribanna!“, lobte Kissara. „Ich sehe aber auch noch etwas, dass Sie interessieren könnte, Agent Mikel.“, sagte die junge Indianerin. Auf den Zinnen der Mauer hat sich ein Schwarm von imperianischen Hahnenschwanzpfeifern, einer dort heimischen Singvogelart, zum Schlafen niedergelassen. Eine Zinne aber ist noch frei. Sie befindet sich genau gegenüber von Sytanias Fenster.“ „Schön gesehen, Ribanna.“, sagte Mikel. „Das kann ich tatsächlich gut gebrauchen.“

Er gab seine geheimdienstliche Kennung in seine Konsole ein. Dann befahl er dem Replikator ihm eine Sonde zu replizieren, die wie einer der etwa drosselgroßen Vögel aussah. Auch sie hatte einen gebogenen Schwanz und das gleiche rotbraune Gefieder und auch den gelben Schnabel. Nur steckte in ihr eine Menge Technik.

Er ließ sich von Ribanna die genauen Koordinaten der freien Zinne auf seine Konsole schalten und schickte die Sonde mittels einiger Befehle an den Computer dorthin. Dann wartete er auf Ribannas Meldung: „Die Sonde übermittelt die ersten Bilder, Sir. Ich sehe Sytania. Sie läuft vor ihrem Fenster auf und ab.“ „In Ordnung, Ribanna.“, sagte Mikel und drehte sich Kissara zu: „Ich denke, jetzt sind Sie dran, Commander.“

Die Thundarianerin wandte sich dem Mikrofon der Sprechanlage zu und drückte den Knopf, der sie direkt mit Loridanas Arbeitsplatz auf der Krankenstation verband: „Scientist, ich hoffe, Ihre Patientin ist wach. Ich habe einige interessante Bilder für sie!“ „Sie ist wach, Commander.“, gab Loridana zögerlich zurück. „Sie können von mir aus mit ihr reden. Obwohl ich nicht weiß, was die Informationen für psychische Auswirkungen auf sie haben werden. Vielleicht erleidet sie einen Schock, der sie aufgrund ihrer geschwächten allgemeinen Konstitution vielleicht umbringen kann. Dann haben wir niemanden mehr, der den Beweis in die andere Dimension bringen kann.“ „Da wäre ich nicht so sicher, Loridana.“, sagte Kissara. „Laut den neuesten Daten der Tindaraner haben Shimar und Scotty Betsy getroffen. Sie ist hier. Vielleicht kann sie es ja im Zweifel tun. Aber ich glaube kaum, dass es dazu kommen wird. Geben Sie mir jetzt bitte mein Gegenstück. Ich werde sie schonend darauf vorbereiten.“ „Also gut, Madam.“, sagte Loridana und schluckte, während sie ihrer Patientin das Mikrofon übergab.

„Was gibt es, Kissara?“, fragte die Fremde. „Du wolltest doch einen Beweis für die Existenz der anderen Mächtigen.“, sagte Kissara. „Hier ist er! Aber bitte erschrick nicht. Sie sieht deiner Großartigen Königin Sytania zum Verwechseln ähnlich. Ribanna, legen Sie die Bilder von Agent Mikels Sonde auf meine Sprechverbindung!“ Ribanna nickte und tat, was Kissara ihr soeben befohlen hatte. Auch sie tat das nicht bedenkenlos, hoffte aber, es würde niemals wieder notwendig werden.

„Ich kann nicht glauben, was ich hier sehe, Kissara!“, rief die Fremde aus, nachdem sie die Bilder gesehen hatte. „Sie sieht tatsächlich aus wie unsere Sytania! Sie scheint sogar noch mächtiger zu sein. Sie kann ihr Schloss sogar schweben lassen. Das hat unsere Großartige Königin nie vermocht, soweit ich es beurteilen kann! Oh, Kissara! Wie wird unsere Großartige Königin wohl reagieren, wenn ich ihr diese Nachricht überbringe?!“ „Das kann ich dir nicht beantworten, Kissara.“, setzte sie ihrem jetzt sehr ängstlich dreinschauenden Gegenüber zu. „Aber es wird wohl deine Pflicht sein ihr diesen Umstand trotzdem mitzuteilen, nicht wahr? Du hast kein Schiff mehr. Aber ich bin nicht so. Du bist schließlich nicht unsere Gefangene. Du bekommst ein Shuttle. Damit kannst du in deine Dimension zurück. Ich denke, das wird dir ein kleiner Trost sein für den Schrecken, den ich dir einjagen musste. Aber du wolltest es ja nicht anders. Sobald meine Ärztin dich entlässt, kannst du deiner Wege fliegen.“ „Danke, Kissara.“, sagte die andere Kissara und beendete das Gespräch.

Kissara blickte sich auf der Brücke unter ihren Leuten um. Die sorgenvollen Gesichter, die alle machten, sah sie sehr wohl. „Ich habe all Ihre Sorgen zur Kenntnis genommen, Ladies und Gentlemen.“, sagte sie. „Auch ich tue so etwas nicht gern. Aber es ist eine Ausnahme und wird auch hoffentlich eine bleiben. Unter normalen Umständen hätte ich den Glauben dieser Frau nicht so erschüttert. Aber wir müssen auch Benevidea zeigen, dass sie keine Angst zu haben braucht. Sie muss sich nicht darum sorgen, dass wir Sytania eines Tages anheimfallen werden. Das können wir nur erreichen, indem wir die andere Dimension, die ja das Symbol für ihre Angst ist, zerstören und das erreichen wir nur so. Aber ich finde Ihre Bedenken auch völlig in Ordnung, denn wenn Sie keine äußern würden, würde ich mir ernsthaft Sorgen um Ihrer aller moralische Gesinnung machen. Das wär’s mit der Ansprache zum Sonntag! Weitermachen!“ Erleichtert nahmen Kissaras Offiziere ihre Worte zur Kenntnis und widmeten sich wieder ihrem Dienst.

Iranach und ich waren inzwischen bei Logars Schloss angekommen. Wir waren abgestiegen und einer ihrer Untergebenen hatte Iranach Reshan abgenommen. Ich hatte aber darauf bestanden mich noch einmal ausgiebig bei ihm zu bedanken, was ich mit einem festen Strich meiner rechten Hand über seine Nase tat. Die Vendar hatte mir verraten, dass diese Wesen das sehr gern mochten. Dabei war mir auch klargeworden, warum er nicht mit einer Trense über den Kopf gelenkt wurde wie ein Pferd. Seine Kopfform ließ das nicht zu, denn er hatte einen zu flachen Kopf, der noch dazu in einem fast schnabelartigen spitzen Maul endete. Seine lange Zunge machte außerdem das Einführen einer Beißstange unmöglich.

Ich hatte mich bei Iranach eingehakt. „Lass uns gehen, Iranach!“, sagte ich fest. „Ich denke, dass ich den Wahnsinn, dem sich dein Gebieter und seine Tochter gerade hingeben, tatsächlich beenden kann! Was sie da tun ist nämlich Wahnsinn!“ „Du sprichst mir aus der Seele, Betsy El Taria.“, seufzte die Vendar und wir setzten uns in Bewegung. Sie war sicher, dass ich ihr meinen Plan früher oder später verraten würde. Deshalb stellte sie mir auch keine weiteren Fragen dazu.

„Die Oberste Vendar Iranach und die Sternenflottenoffizierin Allrounder Betsy Scott!“, wurden wir bald darauf von Logars Herold ihm gegenüber angekündigt, der auf seinem Thron saß. In gebührendem Abstand hatten Iranach und ich angehalten. „Kommt näher!“, befahl Logar und Iranach zog mich näher zu seinem Thron. Dann sagte sie: „Gebieter, Betsy El Taria sagt, sie könne den Wahnsinn zwischen Sytania und Euch beenden!“, sagte die Vendar fest. „Sie bittet aber darum, dass Ihr dann auch ihr helft.“

Der König wandte sich in meine Richtung: „Sprich!“ „Ich weiß um die Sache mit den Schlössern, Majestät!“, sagte ich fest und mit aufrechter Haltung. „Und wie willst du uns helfen?“, fragte Logar. „Ihr wisst, dass Eure Tochter in dem Irrglauben lebt, Ihr würdet sie hereinlegen wollen.“, setzte ich voraus. „Das ist richtig.“, bestätigte der König. „Aber wie kann ich ihr beweisen, dass sie sich irrt?“ „Ich denke, das ist ganz einfach.“, erwiderte ich. „Ihr seid der Sternenflotte als der Vernünftigere bekannt. Als der besonnene Teil der imperianischen Herrscher. Wenn Ihr so genau wisst, dass sich Eure Tochter irrt, warum beweist Ihr es ihr dann nicht?! Warum senkt Ihr Euer Schloss nicht wieder und beweist ihr somit, dass Ihr nicht der Schuldige sein könnt?! Warum habt Ihr, wenn Ihr doch ein Sinnbild an Vernunft seid, Euch auf dieses kindische Spiel ihrerseits eingelassen?! Warum habt ihr Euch verhalten, als wärt Ihr ein gleichaltriger Spielkamerad für Eure Tochter und nicht der vernünftige Erwachsene?! Bitte erinnert Euch, Milord! Bitte erinnert Euch, dass Ihr nicht nur ein Kriegsherr und König seid, sondern auch ein Vater!“

Ich schwieg und gab Logar Gelegenheit über meine Worte zu reflektieren. Dann spürte ich plötzlich, wie das Schloss sich langsam senkte und wieder in seinem Fundament aufsetzte. „Dein Plädoyer für Vernunft, Diplomatie und Logik hätte jede vulkanische Diplomatin erblassen lassen.“, lobte der imperianische Herrscher. „Ich weiß sehr wohl, dass mir als Vater auch erzieherische Pflichten gegenüber Sytania obliegen. Aber ich kenne auch dich und weiß, dass du so etwas nie sagen würdest ohne einen Plan zu haben. Also, Betsy Scott, wie lautet er?“

Ich wandte mich Iranach zu: „Iranach, deine Novizen lernen doch sicher nicht gleich am lebenden Objekt, oder? Wenn du jeden Anfänger gleich auf einen lebenden Telepathen loslässt, dürften Unfälle doch an der Tagesordnung sein und das willst du doch bestimmt nicht.“ „In der Tat.“, bestätigte die Vendar. „Mit beidem hast du Recht. Es gibt Zylinder, in denen wir Energieproben von Freund und Feind aufbewahren.“ „Gut.“, sagte ich. „Dann sollten wir sie holen, aber die Symbole abkleben, die verraten, wessen Energie in ihnen ist. Einer sollte darunter sein, der auch Sytanias Energie enthält. Iranach, bitte nimm mich mit in deine Garnison, damit ich dort Schilder in meiner Gebrauchsschrift replizieren kann, die wir auf die Zylinder kleben. So weiß nur ich, welchen wir Sytania geben. Wir zitieren sie her und stellen ihr die Frage, welche Energie es ist, die ihr den Schlaf raubt.“ „Aber sie könnte es sehr leicht in deinem Geist lesen, Betsy El Taria.“, wandte Iranach ein. „Dass das nicht geschieht, dafür werde ich höchstpersönlich Sorge tragen!“, sagte Logar und stand sogar von seinem Thron auf. „Ich werde auch verhindern, dass sie sich einfach nur wünschen kann deine Gebrauchsschrift lesen zu können. Aber nun sage auch mir, was dein Begehr ist. Eine Hand wäscht schließlich die andere.“ „Wie Ihr wünscht, Majestät.“, sagte ich und warnte: „Es könnte aber etwas heikel werden. Ihr wisst, dass es seit kurzem eine Dimension gibt, die meiner Heimat sehr gleicht. Diese muss aber zerstört werden, weil sie das Gleichgewicht aller anderen stört. Schuld daran trägt eine Kopie Eurer Tochter, die nicht nur hier einen gefährlichen dritten Pol bildet, sondern die auch mit der genannten Dimension verbunden ist. Wir müssen die beiden Sytanias aufeinanderhetzen, damit die Dimension zerstört werden kann. Aber dann bestünde theoretisch die Gefahr der gegenseitigen Neutralisierung. Gibt es einen Weg das mit Sicherheit zu verhindern?“

Logar runzelte nachdenklich die Stirn, aber Iranach sagte plötzlich und fest: „Ja, Betsy El Taria! Den gibt es!“ Dafür wurde sie aber von Logar mit einem Blick gestraft, mit dem er sie durchbohren hätte können. „Ich werde es ihr sagen, Gebieter!“, sagte sie fest zur Antwort. „Wenn wir alle überleben wollen, haben wir keine Wahl! Ihr nicht und erst recht ich nicht. Höre mir genau zu, Betsy El Taria! Du weißt, dass der Ring der Macht von Schriftzeichen umschlossen ist. Es sind alte Schriftzeichen, mit denen die Quellenwesen seinen Träger an etwas erinnern. Der Text ist in Vendarisch, damit auch wir Vendar ihn verstehen und unsere Gebieter von Zeit zu Zeit an seinen Inhalt erinnern können. Ich werde ihn für dich übersetzen! Er lautet: Wirst du nicht mein rechter Träger sein, so zerstöre ich das Liebste dein!“ „Tolle Sicherheitseinrichtung!“, sagte ich. „Danke, Iranach. „Die falsche Person wird sich, wenn sie vernünftig denkt, also zweimal überlegen, was sie tut, bevor sie den Ring anlegt und riskiert, dass seine Macht alles in ihrer Umgebung zerstört, was ihr lieb und teuer ist. Wie lange dauert das, bis der Ring das merkt?“ „Es dauert schon einige Minuten.“, sagte Iranach. „Aber höchstens zwei oder drei. Dann weiß der Ring mit wem er es zu tun hat.“ „OK.“, sagte ich und rechnete. Dann fuhr ich fort: „Bitte gebt mir den Ring mit, Milord. Ich beabsichtige ihn mit in das kopierte Universum zu nehmen. Bei dem Kampf werde ich ihn, wenn ich denke, es sei der richtige Zeitpunkt, der Kopie Eurer Tochter geben. Dann …“ „Bist du von allen guten Geistern verlassen?!“, fiel mir Logar so harsch ins Wort, dass ein paar imperianische Raben, die außen auf der Schlossmauer vor dem offenen Fenster gesessen hatten, verschreckt aufflogen. „Ist sie nicht, Gebieter!“, rettete Iranach mich. „Bitte denkt nach! Was habe ich denn gerade gesagt?“

Logar schien tatsächlich nachzudenken. Dann lächelte er plötzlich und erwiderte: „Du hast Recht. Bitte verzeih. Ich verstehe allmählich, was du sagen willst. Weder das Original noch die Kopie meiner Tochter sind die rechtmäßigen Trägerinnen des Rings. Und beide sind sich selbst das Liebste. Wenn die Kopie also den Ring trägt, wird er sie töten und somit auch die Dimension zerstören, weil sie ja durch ihre Hochzeit mit Nuguras Kopie nach dem Ritus der Könige direkt mit ihr mental verbunden ist. Wie genial! Oh was war ich für ein Narr! Bitte verzeih, dass ich dich so angegangen habe, Betsy.“

Demonstrativ zog er sich vor aller Augen den Ring vom Finger und gab ihn mir. Dann sagte er: „Iranach, hole die Schatulle, in die der Ring gehört. Betsy soll ihn der Kopie meiner Tochter schließlich in einem angemessenen Rahmen präsentieren können. Dann kehre zurück und nimm sie mit in deine Garnison, damit ihr den Rest ihres Plans ausführen könnt. Ich kontaktiere meine Tochter!“ „Ja, Herr!“, sagte die Vendar und marschierte davon.

Logar kam auf mich, die ich geduldig gewartet hatte, zu. „Bitte speise mit mir, Betsy Scott.“, sagte er. „Ich will mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich so töricht war.“ „Ich fürchte, für ein opulentes Mahl wird die Zeit nicht reichen, Majestät.“, sagte ich diplomatisch. „Aber einen kleinen Umtrunk können wir gemeinsam zu uns nehmen.“ „Also gut.“, sagte Logar, führte mich persönlich zu dem kleinen Audienztisch in der Ecke des Thronsaals und winkte dann einem imperianischen Diener, der ein Tablett mit imperianischem Tee und Gebäck auftrug. Ich bat ihn aber auch noch etwas für Iranach zurücklegen zu lassen.

 

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