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Einer von Iranachs Untergebenen hatte Reshan erneut für uns gesattelt. Der Vendar hatte seiner Anführerin zwar die Frage gestellt, warum er, der uns noch bis zum Schluss geholfen hatte, mich zu dem vorderen Sattel führen sollte, hatte aber wohl ihre Antwort akzeptiert, dass es ihn nichts anging. Mir war bekannt, das Iranach zuweilen ein strenges Regiment führte, aber ich dachte mir auch, dass die Einzelheiten über unseren Deal nichts waren, über das sie und ich uns diesem mir völlig fremden Mann gegenüber lange auslassen mussten. Das hätte zu viel Zeit gekostet und die hatten wir nicht. Nur Iranach selbst hatte zwei lange Stricke an den unteren Enden der Handschlaufen für die kitzelnden Pinsel befestigt, die sie dann entlang meiner beiden Körperseiten zu sich nach hinten geführt hatte. So hatte sie sichergestellt, dass sie im Notfall von hinten eingreifen konnte, was schließlich auch den Soldaten beruhigt hatte.

„Bist du bereit, Iranach?!“, frotzelte ich und lächelte, während ich meinen Kopf in ihre Richtung drehte. „Wenn du es bist, Betsy El Taria!“, sagte sie. „Also gut!“, sagte ich, stellte mich in die Fußschlaufen, so dass mein Hinterteil nicht mehr so fest im Sattel saß, zupfte an den Handschlaufen und sagte mit motivierendem Tonfall: „Reshan, dshah, dshah!“, was so viel wie: „Los! Na komm! Oder: auf geht’s!“, bedeutete.

Reshan schlug mit den Flügeln und erhob sich. Dabei fiel mir auf, dass es jetzt doch recht zügig war. Das war kein Wunder, denn ich saß ja direkt hinter seinen Flügeln. Iranach, die jetzt in meinem Windschatten saß, bekam davon nicht viel mit, wie ich auch zuvor davon nicht viel mitbekommen hatte. „Ihr müsst ein sehr gutes Immunsystem haben.“, stellte ich fest. „So schnell erkältet ihr euch sicher nicht.“ „Das haben wir sowieso.“, erklärte Iranach. „Unsere Gebieter haben ja wohl wenig Interesse daran, dass wir krank werden.“ „Verständlich.“, sagte ich. „Wer zieht schon gern mit einem halben Lazarett in die Schlacht?“ „Das ist korrekt.“, antwortete die Vendar.

Ich hatte festgestellt, dass wir schon eine ganze Weile geradeausgeflogen sein mussten. „Sind wir noch auf dem richtigen Kurs, Iranach?“, fragte ich. „In der Tat.“, antwortete sie. „Sonst hätte ich dir schon längst Anweisungen zum Korrigieren gegeben. Ah, da unten sind meine Techniker und Data El Omikron-Theta. Reite einen Bogen nach links und dann landen wir direkt neben ihnen. Keine Angst. Ich sage dir schon, wann du was zu tun hast.“ „Mache ich den Eindruck, dass ich Angst hätte?!“, fragte ich. „Nein.“, sagte sie. „Aber das ist ein Umstand, der mich angesichts der Tatsache, dass du kein Augenlicht besitzt, sehr erstaunt.“ Wieso denn?!“, antwortete ich schon fast etwas frech. „Hier sind doch mindestens zwei Augenpaare, die das für mich übernehmen können.“ „In der Tat!“, stellte Iranach fest. „Ich denke, wir müssen damit aufhören dich immerfort bemuttern zu wollen. Du sagst schon Bescheid, wenn du Hilfe benötigst und wenn wir eine Gefahr sehen, die du nicht siehst, dann sollten wir mit dir darüber reden, sobald es die Situation zulässt. Auch wenn es erst nachher ist, aber wir müssen dich ernster nehmen, auch wenn du keinen Visor trägst, der deine Augen ersetzt. Deshalb bist du ja nicht weniger wert.“ „In der Tat!“, grinste ich.

Ich verlagerte mein Gewicht leicht nach rechts und zupfte an der rechten Handschlaufe, was Reshan dazu brachte mit dem rechten Flügel zu schlagen. Der Schwung drückte ihn nach links. Da ich durch meine Rechtstendenz die Fliehkräfte ausgeglichen hatte, geriet ich nicht ins Rutschen. Aber das wäre ohnehin nicht passiert, da ich mich ja außerdem an den Griffen des Sattels mit der freien Hand gut festgehalten hatte. So hatte ich Reshan tatsächlich dazu gebracht eine 45-Grad-Drehung hinzulegen. „OK.“, sagte Iranach. „Jetzt nimm deine Füße aus den Schlaufen und streck die Beine. Wir müssen ihn verlangsamen. Gleichzeitig musst du ihm sagen, dass er den Sinkflug einleiten soll. Weißt du noch, wie das geht?!“ „Beine nach unten strecken, fest hinsetzen und die beiden Schlaufen für die Pinsel nach vorn drücken, damit sie auf seinen Flügeln liegen.“, entgegnete ich knapp. „Na dann!“, sagte sie, was für mich das eindeutige Signal zum Beginnen war.

An Reshans Reaktionen merkte ich bald, dass er mich sehr gut verstanden haben musste. Er wurde nämlich langsamer und reduzierte auch langsam seine Flughöhe. Ich hatte die Bewegung seiner Flügel allerdings nur so weit eingeschränkt, wie es unbedingt nötig war. Abstürzen wollten wir schließlich alle drei nicht.

Dann setzten seine Hufe langsam auf dem Boden auf und er sortierte seine Beine. Dann holte er tief Luft und gab einen Laut von sich, der seine Flanken erbeben ließ. Der Laut erinnerte mich stark an das Schnurren einer Katze. Nur war es, bei dem großen Resonanzkörper wohl kaum verwunderlich, um ein Vielfaches lauter. „Wieso erzählt mir keiner, dass die schnurren können?!“, fragte ich etwas erschrocken, aber gleichzeitig angenehm überrascht. „Weil du nicht gefragt hast.“, sagte Iranach. „Aber dazu bestand bisher ja auch keine Veranlassung. Aber das war auch ein großes Kompliment an dich, Betsy El Taria. Das macht er nicht für jeden. Er hat sich unter deiner Kontrolle sehr sicher und sehr wohl gefühlt.“ „Interessant.“, sagte ich. „Dabei bin ich eine komplette Anfängerin. Na ja. Jeder hat mal Glück im Leben.“ „Das war kein Glück!“, sagte sie fest. „Du bist immer viel zu bescheiden. Du hast einfach ein sehr gutes Feingefühl für ihn.“ „Danke, Iranach.“, sagte ich. „Aber er ist auch ein ganz Lieber. Wie sage ich ihm, dass er das ganz toll gemacht hat? Ein Pferd würde ich klopfen und streicheln. Aber …“ „Auch ihn kannst du streicheln.“, sagte die Vendar. „Vor allem mag er es zwischen den Flügeln. Dort, wo sie seinen Schulterblättern entspringen. Da kommt er nämlich bei der eigenen Körperpflege nicht hin. Du solltest allerdings darauf gefasst sein, dass er wieder schnurren könnte.“ „Macht nichts.“, sagte ich, die ich bereits mit dem Streicheln begonnen hatte. „Ich höre das ja gern. Ich war nur etwas irritiert.“ „Verständlich.“, sagte Iranach. „Du bist das Sitzen auf einem schnurrenden Reittier sicher nicht gewohnt.“

Ich hatte ihre Worte schon nicht mehr wahrgenommen und war vollauf damit beschäftigt gewesen, Reshans weiches Fell zu kraulen. Er schnurrte uns dabei tatsächlich etwas vor. „Feiner Junge!“, flüsterte ich dabei mit fiel Überzeugung in der Stimme. Das Wesen schloss genießerisch die Augen.

Zwei Füße waren in der Ferne zu hören. Füße, die jemandem gehörten, den ich sehr gut kannte. „Commander Data, wir sind hier!“, rief ich ihm zu, den ich längst erkannt hatte. Der Androide kam näher und musterte uns. „Faszinierend.“, stellte er dann fest. „Sie scheinen das Reiten eines solchen Tieres sehr schnell gelernt zu haben, Allrounder. Auch wenn du, Iranach, sicher noch deinen Beitrag leistest um ihr behilflich zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich das überhaupt zutrauen, Betsy. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrug laut meinen Berechnungen weniger als 20 %.“ „Mathematik ist eben nicht alles im Leben, Commander.“, sagte ich und lächelte. „Das ist korrekt.“, sagte Data. „Zumal mir meine Erfahrungen mit biologischen Wesen oft gezeigt haben, dass sie häufig von den berechneten Parametern abweichen können. Statistisch betrachtet sind gerade Sie dafür ein sehr gutes Beispiel, Allrounder. Deshalb neige ich bereits dazu etwas in meine Berechnungen einzufügen, das ich den Allrounder-Scott-Faktor nenne.“ „Faszinierend.“, sagte dieses Mal ich und lachte laut auf. „Eine mathematische Größe wird nach mir benannt. Dabei war das Rechnen nie meine Stärke.“ „Das ist dafür unerheblich.“, sagte Data. „Na ja.“, meinte ich. „Wir werden sicher noch genug Zeit haben über den Allrounder-Scott-Faktor zu philosophieren. Aber ich denke, wir müssen langsam los.“ „Korrekt.“, sagte der Androide knapp. „Bitte lassen Sie mich Ihnen beim Abstieg helfen.“ „OK.“, sagte ich und hob mein rechtes Bein über Reshans Rücken. Dann ließ ich mich an seiner linken Flanke herabgleiten, während Data seine Hand auf meinen Rücken legte um mir mehr Sicherheit zu geben. Dann führte er mich zur Kapsel, die von Iranachs Technikern tatsächlich erfolgreich repariert worden war. Von der Vendar, die uns noch begleitete, verabschiedeten wir uns und stiegen ein um dann loszufliegen. Auch Iranach, die Reshan vorher ein Kommando zum Warten gegeben hatte, stieg wieder in den Sattel und ritt ihrer Wege. Ihre Techniker und Talan stiegen auch wieder in das Shuttle, mit dem sie gekommen waren. Sie benötigten es, da sie ja auch die schweren Ersatzteile und ihre Ausrüstung transportieren mussten.

Shimar war erneut erwacht. Darauf hatte Scotty schon gewartet. Er hatte sich schon sehr auf das Experiment gefreut, das meine beiden Jungs jetzt machen würden. Er erhoffte sich davon nämlich einen ziemlichen Riss in Sytanias Schleier, oder gar dessen vollständige Entfernung.

„Bist du soweit?“, fragte er in Shimars Richtung. „Und wie ich das bin!“, sagte mein Freund. „Darauf kannst du ganz gepflegt einen lassen!“ „Das lassen wir mal lieber!“, grinste Scotty. „Die Luft hier is’ eh schon so stickig. Die Vendar könnten ruhig mal das Fenster öffnen, wenn sie einen von uns das nächste Mal holen!“ „Du Witzbold!“, rief Shimar aus. „Als ob es hier Fenster gäbe! Aber ich weiß schon, dass du das als Spruch gemeint hast um mich aufzuheitern. Das ist dir auch gelungen.“ „Na klasse!“, frotzelte mein Mann. „Dann können wir ja die gute Stimmung gleich mit in unser Experiment nehmen, was?!“ „Ganz deiner Ansicht.“, sagte Shimar und drehte sich ihm so zu, dass er ihm gut in die Augen sehen konnte.

„Wie hättest du’s denn gern?“, fragte er. „Soll ich bis drei zählen, bevor ich die Verbindung aufbaue? Ich meine, sonst hättest du ja keine Möglichkeit festzustellen, wann es so weit ist.“ „Kannst du mir nich’ irgendein Zeichen geben?“, fragte Scotty. „Ich meine, bei Betsy hast du das ja genauso gemacht.“ „Ach.“, lächelte Shimar. „Meinst du etwa so?“

Scotty sah kurzfristig mein Gesicht vor sich, obwohl er es sich gar nicht vorgestellt hatte. „Ja, so in etwa.“, sagte Scotty. „Dann is’ sie jetzt wohl stabil, was? Du weißt schon, wovon ich rede.“ „Ja, das ist sie.“, sagte Shimar. „Du kannst loslegen.“ „Na gut.“, sagte Scotty und dachte: Zeig mir die Erinnerung, die dich am stärksten erfreut hat und die dich am stolzesten gemacht hat! Dann glitten Scotty und er in jenen schlafähnlichen Zustand ab.

Shimar fand sich in mitten seiner Klassenkameraden aus seiner Zeit auf der Akademie der tindaranischen Streitkräfte wieder. Auch er selbst trug die Uniform eines Kadetten. Sie waren aber nicht im Gebäude der Akademie, sondern befanden sich auf einer Raumwerft, die sie unter der Leitung von Professorin Inell, ihrer Flugprofessorin, besichtigt hatten. Shimar erinnerte sich sehr genau an diese Situation. Gleich würden sie einen der Räume betreten, in denen die Fertigung der Schiffe überwacht wurde und Amnell, eine der Angestellten der Werft, würde den Werftleiter Namens Tenvar auf etwas Bestimmtes ansprechen. Das geschah dann auch, denn eine kleine Gestalt hinter einer Konsole hatte ihm tatsächlich ihre winkende Hand entgegengestreckt: „Warte bitte kurz, Tenvar!“ Er, ein für einen Tindaraner ungewöhnlich großer Mann von hagerer Statur mit einer Größe von 1,80 m und schwarzen Haaren in einem roten Anzug und roten Sicherheitsschuhen, drehte sich zu der kleinen schmächtig wirkenden Frau um und sagte im Flüsterton: „Hast du Neuigkeiten, Amnell?“ Sie nickte und sagte dann: „Die Zusammenkunft hat uns die Einstellung der Serie genehmigt. Bezüglich des vorhandenen Prototypen prüfen sie noch.“

Shimar hatte sich an allen anderen Kadetten und seiner Professorin vorbei in die erste Reihe gedrängt und die Hand gehoben. „Ja.“, sagte der Werftleiter und sah ihn erwartungsvoll an. „Geht es um das Schiff, das angeblich von niemandem zu kontrollieren ist, weil sie so diskussionsfreudig und ungewöhnlich in ihrem Verhalten ist?“, fragte er. „Ja, darum geht es.“, sagte der Werftleiter. „Du scheinst gut informiert zu sein, Kadett … em …“ „Shimar.“, stellte sich selbiger vor. „Du scheinst gut informiert zu sein, Kadett Shimar.“, lobte Tenvar. „Ich lese Zeitung.“, sagte mein Freund bescheiden. „Das Schicksal dieses Schiffes spaltet die Nation.“

„Da hast du Recht.“, mischte sich jetzt auch die Technikerin vor der Konsole mit ihrer leisen hellen Stimme ein. „Wir haben uns wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt und werden sie wohl demontieren müssen. Es kommt ja kein noch so gut ausgebildeter Pilot mit ihr zurecht.“

Ihre letzte Äußerung hatte Shimar ein Grinsen entlockt. „Dann lasst mich mal ran.“, flapste er. „Kadett Shimar!“, rief Inell ihn zu sich und zur Ordnung. „Bist du denn schon ein ausgebildeter Pilot?!“ „Nein.“, grinste Shimar ihr frech ins Gesicht. „Aber gerade deshalb würde ich es gern versuchen.“ Allen blieb vor Erstaunen der Mund offen. Schließlich aber war es Tenvar, der sagte: „Inell, deine Schüler kennen ja alle das Risiko, das sie eingehen, wenn sie sich zum Militär melden. Deshalb habe ich damit auch kein Problem. „Komm, Kadett, ich bringe dich persönlich zu ihr. Amnell, du überspielst das Programm für das Manöver und startest die vendarische Sonde aus der letzten Kriegsbeute, die wir …“ „Ja, Tenvar.“, nickte die Angestellte und sah zu, wie ihr Chef und Shimar unter den staunenden Augen seiner Klasse und seiner Professorin den Raum verließen.

Shimars Erinnerung machte einen Sprung und er fand sich im Cockpit des Schiffes wieder. Sie waren über dem Gelände der Werft. Das konnte er sehen. Vor ihnen flog eine vendarische Sonde. Das Schiff hatte ihm bereitwillig alles gezeigt, was die Techniker, die alles auf der Werft überwachten, bereits sehr wunderte. Aber über den Neurokoppler hatte das Schiff bereits erfahren, dass Shimar dafür berühmt und berüchtigt war auch mal von den starren gelernten Dingen abzuweichen, wenn es nötig war. Sie kannte seine Gedanken und wusste, dass sie in ihm wohl endlich den richtigen Piloten gefunden hatte, denn auch sie war so programmiert, dass sie selbst auch andere unkonventionelle Lösungen favorisierte, wenn die konventionellen nicht zu einem wünschenswerten Ergebnis führten.

„Das gibt es nicht.“, staunte Amnell und deutete auf den Monitor. „Das hat sie vorher bei sonst keinem gemacht.“ „Inell sagt, Shimars Tests weisen darauf hin, dass er auch sehr spontan ist.“, erklärte Tenvar. „Vielleicht passen die Beiden ja zusammen.“ „Das wäre die letzte Chance für das Schiff.“, sagte Amnell und Tenvar nickte.

„Shimar, die feindliche Sonde hat die Werft ins Visier genommen und lädt ihre Waffen.“, meldete Das Schiff. „Ihre Schilde sind oben. So dicht über Grund mit dem Phaser oder gar einem Photonentorpedo zu reagieren halte ich für zu gefährlich. Es könnten zu viele Zivilisten zu Schaden kommen.“ „Da stimme ich dir zu, IDUSA.“, sagte Shimar. „Aber du weißt auch, dass niemand zielen kann, wenn er nicht mehr weiß, wo er ist. Ich wette, auf eine bekannte und für sie freundliche Frequenz des Traktorstrahls wird sie positiv reagieren. Kannst du die Frequenz deines Strahls so anpassen, dass sie wie ein vendarischer Strahl aussieht?“ „Ja, Shimar.“, sagte das Schiff und tat es.

Tatsächlich ließ die Sonde ihren Schild fallen und IDUSA konnte sie somit in den Traktorstrahl nehmen. „Und jetzt machen wir ihr Navigationssystem fertig!“, sagte Shimar. „Ich hoffe aber, Sie achten dabei auf Ihre Gesundheit.“, warnte das Schiff. „Da mach dir mal keine Sorgen.“, sagte Shimar. „Ich habe eine Kunstflugausbildung angefangen und das medizinische OK dafür kriegt man nicht, wenn man einen schwachen Magen hat. Komm jetzt!“

Er flog eine Reihe wilder Kunstflugmanöver, mit deren schneller Abfolge selbst die Software des Kontrollprogramms überfordert war. Auch war diese Variante im Programm nicht vorgesehen, was Amnell zwang manuell einzugreifen. Schließlich kreiselte die Sonde hilflos und wehrlos vor ihnen herum. Ihr Navigationssystem hatte sich aufgehängt. Hätte Amnell ihr nicht den Befehl zum Neustart aller Systeme übermittelt, wäre sie abgestürzt.

Sofort ließ sich Tenvar im Beisein von Inell zu Shimar durchstellen. „Du hast gewonnen, Kadett!“, sagte er fest und fast feierlich. „In zweierlei Hinsicht.“ „Zuerst das Manöver und dann auch noch, weil du dieses Schiff vor der Demontage bewahrt hast. Sie und du, ihr seid beide Freunde außergewöhnlicher Entscheidungen. Wir werden bei der Zusammenkunft anfragen, ob sie dir nicht eine spezielle Erlaubnis geben können, damit du sie behalten kannst.“

Er gab das Mikrofon an Inell weiter, die noch sagte: „Ich hoffe, dir ist klar, Kadett, dass du gerade in gewisser Weise ein Leben gerettet hast, denn die künstlichen Intelligenzen sind uns rein rechtlich ja gleichgestellt! Komm zurück! Ich denke, wir haben heute noch etwas zu feiern!“ „Ja, Professorin!“, erwiderte Shimar und lenkte das Schiff zurück ins Dock.

Mit zufriedenem Ausdruck im Gesicht hatte Shimar wieder die Augen geöffnet. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet, Scotty.“, sagte er und gab einen zufriedenen Seufzer von sich. „Oh.“, machte mein Mann und tat enttäuscht. „So mies?“ „Im Gegenteil.“, grinste Shimar. „Ich hätte nur nicht gedacht, dass du mich so weit zurückführst. Das hat mich total umgehauen! Deshalb waren wohl auch meine Reaktionen etwas heftig. Entschuldige. „Ach, ’n guten Schotten haut nix um!“, flapste Scotty. „Aber wenn dich die Vendar gleich holen und du noch die ganze Freude in dir hast, dann müsste deine Energie Sytania doch auch schwächen, weil sie positiv is’.“ „Oh ja.“, sagte Shimar. „Das weiß ich und deshalb freue ich mich schon. Ich hoffe nur, dass Lady Raffzahn nicht misstrauisch wird, wenn ich sie ihr freiwillig gebe.“ „Dann wirst du dich eben ’’n bisschen zieren müssen.“, sagte Scotty. „OK.“, sagte Shimar. „Hoffentlich reichen meine schauspielerischen Kenntnisse dafür aus.“

Über meine schauspielerischen Kenntnisse und Fähigkeiten musste ich auch gerade nachdenken, denn Data und ich hatten mit unserer Kapsel wieder Benevideas Schöpfung erreicht. Jetzt war es an mir Kissara von unserem Plan zu überzeugen. Allerdings würde ich mir eine Geschichte ausdenken müssen, wie ich an den Ring der Macht gekommen war. Die Wahrheit durfte ich ihr auf keinen Fall sagen, denn dann hätte ich ihr ja auch gleichzeitig gesagt, dass ich für einen anständigen Weltuntergang sorgen würde und das würde sie ja auf keinen Fall zulassen wollen. Sicher würde man mich ins Gefängnis werfen, wenn das herauskäme. Wie ich die Situation allerdings einschätzte, würde die originale Sytania mir in die Hände spielen. Sicher würde sie ihr Gegenstück bedrohen und dann könnte ja ich als Heldin mit dem Ring um die Ecke kommen. Diese Theorie hatte ich auch Data unterbreitet, der sie bestätigt hatte.

„Sie werden Ihren Commander belügen müssen.“, warnte er mich. „Das ist mir klar, Data.“, sagte ich. „Aber sie ist nicht wirklich mein Commander. Sie ist nur eine Kopie. Mir ist längst klar, dass sie sterben muss. Ich weiß, dass sie und all die anderen Kopien sterben müssen. Nur so können wir Benevidea beweisen, dass sie keine Angst davor haben muss, dass die Föderation eines Tages Sytania gehört.“ „Ich hoffe nur, dass sie auch in der Lage sein wird, Ihre Inszenierung zu sehen, Allrounder.“, sagte Data. „Sie kennen die Daten.“ „Das stimmt.“, sagte ich. „Aber Time hätte Valora ja sicher nicht überreden können ihm zu helfen, wenn es Benevidea nicht schon viel besser gehen würde. Ihre Sorge um ihr Stiefkind wäre bestimmt zu groß gewesen. Sie hätte bestimmt keine Zeit dafür gehabt. Aber offenbar ist mit der Kleinen ja wieder alles in Butter. Das bestätigen ja auch unsere Daten. Commander, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Um einige der Kopien tut es mir mehr leid als um andere. Sie wissen, ich bin keine kaltblütige Mörderin, aber …“ „Es muss sein, Allrounder!“, rief er mir die Situation in Erinnerung. „Sonst können wir es gegenüber Benevidea nie beweisen, wie Sie selbst sagten. Von den Konsequenzen für die Dimensionen ganz zu schweigen.“ „Ich weiß.“, beschwichtigte ich. „Ich werde es ja auch tun. Ich weiß, wir haben keine Wahl, aber das macht es für mich nicht leichter.“ „Sie können sich glücklich schätzen über ein derartiges Gewissen zu verfügen.“, sagte Data. „Als Logar Ihnen den Ring der Macht anvertraute, wusste er, dass Sie ihn nicht missbrauchen würden. Sie sind zwar keine Mächtige, könnten ihn also nicht direkt missbrauchen, aber Sie könnten ihn dem falschen Mächtigen geben, falls es Ihnen beliebt. Durch den Umstand, dass er jetzt in Ihrem Besitz ist, könnten Sie sogar die Mächtigen erpressen. Sie könnten damit drohen, ihn einer vernichtenden Dosis Rosannium auszusetzen, wenn sie nicht täten, was Sie wollen. Aber so jemand sind Sie nicht. Das weiß ich und das weiß auch Seine Majestät. Sie werden Logar nicht enttäuschen. Das können Sie gar nicht. Ihre Entscheidung wird die richtige sein. Dessen bin ich sicher.“ „Vielen Dank, Commander.“, sagte ich. „Aber ich bin ein Mensch. Meine Rasse ist dafür bekannt und prädestiniert sich ziemlich leicht von der Macht korrumpieren zu lassen.“ „Das mag auf bestimmte Exemplare Ihrer Rasse zutreffen, Allrounder.“, sagte Data. „Das Exemplar jedoch, das hier neben mir sitzt, hat noch nie so ein Verhalten gezeigt. Meiner Analyse ihres Verhaltens nach wird sie das auch nie!“ „Hoffentlich haben Sie sich da nicht verrechnet, Data.“, sagte ich. „Ich habe Ihre Berechnungen ja schon oft genug lügengestraft. Sie sollen es ruhig wissen! Ich habe verdammte Angst!“ „Verständlich.“, sagte er. „Aber gerade diese verdammte Angst wird Sie vor dem Treffen einer falschen Entscheidung bewahren!“

Wir waren an der Basis 817 angekommen und ich hatte die Kapsel gedockt. Dann waren Data und ich ihr entstiegen. Nur eines war mir seltsam vorgekommen. Sowohl der Computer als auch Data hatten mir gegenüber bestätigt, dass auch sonst nur Rettungskapseln an den Schleusen waren. Wo war die Granger?

„Betsy!“ Eine bekannte Stimme hatte mich anhalten lassen. Ich drehte mich in die Richtung, aus der sie gekommen war und erkannte Mikel, der mich sofort bei der Hand nahm und mit sich in eine Nische zog. Dann sagte er: „Hast du Logar informieren können?“ Ich gab nur einen bestätigenden Laut von mir. „Ich habe sogar mehr als das.“, sagte ich und zog die Schatulle aus meiner Brusttasche: „Fühl mal.“ „Du erzählst mir jetzt nicht, dass da drin der Ring der Macht ist.“, sagte Mikel. „Mach sie auf, dann weißt du’s.“, zischte ich.

Er öffnete die Schatulle, fasste kurz hinein und gab sie mir danach mit zitternden Händen samt Ring zurück. „Ich hätte nicht gedacht, dass Logar das wirklich macht.“, sagte Mikel. „Ich hätte nie gedacht, dass er dir wirklich den Ring anvertraut.“ „Das habe ich in gewisser Weise auch nur Iranach zu verdanken.“, sagte ich. „In dem Ring gibt es eine vendarische Inschrift. Sie lautet: Wirst du nicht mein rechter Träger sein, zerstöre ich das Liebste dein. Was ist Sytania wohl das Liebste, he?“ „Sie selbst.“, antwortete Mikel. „Genau.“, sagte ich. „Und weder die Kopie noch das Original von Sytania sind die rechtmäßigen Trägerinnen des Rings. Er wird die Kopie also töten, wenn ich ihn ihr gebe. Das bedeutet zwar auch euren Tod, aber …“ „Darüber haben wir doch schon gesprochen.“, erinnerte Mikel mich. „Aber du kannst Kissara unseren Plan jetzt gut als die tatsächliche Rettung unterjubeln. Sie ist in ihrem Quartier. Dort kontaktiert sie gerade Sytania und erzählt ihr von der anderen Sytania. Sie hat es tatsächlich in deine Heimat geschafft und deine Kissara hat …“ „Alles klar.“, sagte ich. „Aber dabei hat sie wohl das Schiff geschrottet, was? Na ja. Auch egal. Ich bringe Data in mein Quartier und gehe dann zu ihr, um als vermeintliche Retterin der Situation aufzutreten. Wenn ich nur wüsste, wo ich mein weißes Pferd und die strahlende Rüstung hingelegt habe.“ „Sehr emanzipierter Spruch!“, grinste Mikel und ging mit einem unschuldigen Gesicht in die andere Richtung. Auch Data und ich machten uns zu meinem Quartier auf, wo ich ihn, der inzwischen wieder in seine Rolle als stummes befehlsabhängiges Hilfsmittel geschlüpft war, absetzte. Dann schlüpfte auch ich wieder in meine Rolle als königstreue Offizierin und machte mich auf den Weg zu Kissara.

Diese saß tatsächlich in ihrem Quartier vor dem Kontaktkelch. Allerdings hatte nicht sie Sytania, sondern Sytania Kissara kontaktiert.

Oh, Kissara, es ist etwas Schreckliches geschehen!, hatte Sytania ihrer Lieblingskommandantin ihr Herz auf telepathischem Wege ausgeschüttet. Stell dir vor! Ich werde bedroht! Es gibt jemanden, die behauptet ich zu sein.Wie habe ich das zu verstehen, Majestät.“, sagte Kissara und sprach dabei in Richtung des Kelches. Wie ich es gerade gesagt habe, Kissara., gab Sytania zurück. Sie sagt, sie sei das Original und ich sei nur eine Kopie! Dabei bin ich die einzige Sytania hier. Die erste und einzige Sytania! Sie behauptet, sie könne spüren, dass ich schwächer bin als sie! Sie meint, meine Macht sei von minderer Qualität als ihre! Gelacht hat sie über mich, Kissara! Gelacht! „Bitte beruhigt Euch, Majestät.“, beschwichtigte mein Commander sie. „Ich muss Euch etwas sagen. Ihr müsst jetzt sehr stark sein. Aber ich finde besser, Ihr erfahrt es von mir, als wenn Ihr es von irgendjemandem sonst erfahrt. Es gibt diese Frau. Ich habe sie gesehen. Ob nun sie eine Kopie ist, oder ob Ihr es seid, vermag ich allerdings nicht zu sagen.“ Das werden wir im Zweifel ja sehen!, gab Sytania wütend zurück. Ich werde ihre Herausforderung annehmen! Sie soll nur kommen. Sie hat mir allerdings erlaubt, dass ich den Ort für unseren Kampf auswählen darf. Ich dachte mir, Nuguras Schloss auf der Erde sei gut geeignet. Findest du nicht? „Da kann ich Euch nur zustimmen, Majestät.“, sagte Kissara. „Ach, einen Augenblick.“

Endlich war sie auf die Sprechanlage aufmerksam geworden, die ich schon seit geraumer Zeit zum Piepen gebracht hatte, indem ich den entsprechenden Knopf gedrückt hatte. Das Piepen hatte sie bereits ziemlich genervt und auch ihre Konzentration auf das Gespräch mit Sytania beeinträchtigt. Das war etwas, das ihr gar nicht gefiel.

Sie drehte sich der Anlage zu: „Was gibt es denn?“ Erst jetzt sah sie mein Gesicht: „Scott! Wo waren Sie? Als die anderen hier eingetroffen waren, sagte man mir, dass Sie niemand gesehen hätte.“ „Nun, sagen wir mal, ich war Hilfe holen.“, lächelte ich und wurde mir erneut meiner doppelzüngigen Rolle sehr bewusst. „Bitte lassen Sie mich ein, Commander.“, sagte ich. „Dann werden wir ja sehen, was ich mitgebracht habe.“ „Sekunde, Scott.“, sagte sie und ihre Stimme klang sehr nervös. Dann glitten die beiden Türen vor mir auseinander.

Ich betrat langsam den Flur ihres Quartiers. Dann rief ich: „Wo sind Sie, Madam?!“ „Ich bin im Wohnzimmer.“, sagte sie und ich drehte mich in die entsprechende Richtung. Dann ging ich zu ihr in den mir von ihr angewiesenen Raum.

Ich fand sie vor ihrem kleinen Couchtisch vor. Hier saß sie auf einem Sessel. Die Tischplatte, auf der ich allerhand Haare vorfand, verriet mir allerdings auch genug über ihren Gemütszustand. Da ihre Rasse einer terranischen Katze sehr ähnlich war, konnte ich mir denken, was den Verlust einer solchen Menge Haare ausgelöst hatte.

Langsam tastete ich mich zu dem Platz neben ihr. Dann sagte ich: „Hier bin ich, Commander. Darf ich mich setzen?“ „Sicher, Scott.“, sagte sie.

Ich kam ihrer Aufforderung nach. Dabei fiel meine rechte Hand unwillkürlich in einen Haufen Haare, bevor sie auch den Fuß des Kontaktkelches berührte. „Sie sind nervös, Madam!“, stellte ich fest. „Was macht Sie da so sicher, Allrounder?“, fragte sie. „Es ist zwar richtig, aber mir war nicht bewusst, dass Sie Empathin sind.“ „Das bin ich nicht, Commander.“, sagte ich. „Aber was ich bin, ist eine Hobbyverhaltensforscherin und eine ehemalige Katzenhalterin. Als eine Solche weiß ich, dass Katzen, wenn sie Stress haben oder nervös sind, zum starken Abwurf von Haaren neigen. Die Tierärzte in meiner Heimat haben das oft abfällig als Stressmauser bezeichnet. Ihre Rasse ist irdischen Katzen sehr ähnlich, Commander. Das betonen Sie selbst immer wieder. Aber ich habe hier auch den Kontaktkelch gefunden. Ist es ein Gespräch mit Sytania, das Sie so nervös gemacht hat?“ „Agent Mikel wäre bestimmt voll des Lobes über Ihre Beweisführung, Allrounder!“, sagte sie. „Und damit alles seine Ordnung hat, machen wir jetzt den Sack zu. Ich gestehe! Ich bin total nervös, Betsy. Und Stress habe ich auch. Mit einem Gespräch mit Sytania hängt es auch zusammen. Stellen Sie sich vor! Die Ärmste wird bedroht! Sie wird von einer Frau bedroht, die behauptet, sie sei sie selbst und sie, also unsere Großartige Königin Sytania, sei nur eine Kopie!“ „Das wollte Ihre Majestät bestimmt nicht auf sich sitzen lassen, habe ich Recht?“, fragte ich und heuchelte Mitgefühl. Dabei bewegte sich meine Hand schon mal vorsichtig in Richtung meiner Brusttasche. „Natürlich nicht.“, sagte sie. „Deshalb hat sie die Herausforderung auch angenommen, die ihr gegenüber von der Fremden ausgesprochen wurde. Ach, Scott, Ich fühle mich so furchtbar! Ich weiß genau, dass es diese Frau gibt. Ich habe sie ja selbst gesehen. Wissen Sie, es hat mich in eine Dimension verschlagen, in der es Leute gibt, die sich von uns nur dadurch unterscheiden, dass ihre Neuralabdrücke nicht das Muster der Kindlichen Göttin Benevidea tragen! Da müssen doch böse Mächte im Spiel sein, nicht wahr?“, „Vielleicht.“, sagte ich und strich erneut über meine Brusttasche. Dann grinste ich sie an. „Was ist das für ein Schatz, den Sie da so tätscheln, Scott?“, fragte sie. „Es ist etwas, das unser Problem im Nuh lösen könnte, Commander.“, sagte ich und holte langsam die Schatulle aus meiner Tasche. Dann legte ich sie vor ihr auf dem Tisch ab.

Mit ungläubigem Staunen hatte sie sich den Gegenstand, den ich ihr hier präsentierte, angesehen. „Das kann doch nicht sein, Scott!“, sagte sie und begann so laut zu schnurren, dass der Kontaktkelch, auf dem sie immer noch ihre rechte Hand liegen hatte, zu vibrieren begann. Aufgrund seiner Form konnte auch er wie ein Resonanzkörper fungieren.

Ihre Finger glitten in Richtung des Verschlusses der Schatulle: „Darf ich?“ „Oh sicher.“, sagte ich. Dann zog sie die Schatulle, einen kleinen mit Leder ausgeschlagenen vergoldeten Kasten mit imperianischen Symbolen, auf und schnurrte erneut auf, als deren Inhalt vor ihr auf den Tisch fiel. „Das ist tatsächlich der Ring der Macht, Scott!“, rief sie. „Was mussten Sie tun um Sytanias verhassten Vater Logar zu überzeugen?“ „Oh ich habe ihn ein wenig bezirzt.“, log ich. „Sie wissen ja wie gut ich das kann.“ „Oh ja, Betsy.“, schnurrte sie. „Sie wissen wie keine andere mit den Waffen einer Frau umzugehen, wie ich die Situation betrachte. Es ist Ihnen gelungen den Fremden hinters Licht zu führen und es ist Ihnen auch bei Logar gelungen. Sie müssen irgendetwas an sich haben, das selbst Telepathen ihre geistigen Augen vernebelt! Oh, Scott! Wie glücklich ich mich doch schätzen kann jemanden mit Ihrem Talent in meiner Crew zu wissen.“ Sie schnurrte schon wieder. „Deshalb glaube ich auch, dass uns dieser Ring einen guten Vorteil bringen wird.“ „Ganz Ihrer Ansicht, Madam.“, sagte ich. „Ich sollte ihn aber wieder an mich nehmen. Wenn wir ihn unserer Großartigen Königin jetzt schon geben, wird es nicht zu dem Kampf kommen und sie kann nicht beweisen, dass sie stärker ist als die Fremde. Wenn die sich einfach ergibt, weil sie spürt, dass unsere Großartige Königin den Ring trägt, wird sich das Problem nie lösen.“ „Wie Recht sie haben, Scott.“, schnurrte Kissara, von der ich mittlerweile den Eindruck gewonnen hatte, sie sei Wachs in meinen Händen.

„Ich werde Jannings Bescheid geben.“, sagte sie. „Wenn er ein Shuttle überprüft hat, fliegen wir zur Erde. Dort werden wir uns bereithalten, wenn unsere großartige Königin den Ring benötigen sollte. Sie werden ihn ihr dann geben!“ „Ja, Commander.“, sagte ich. „Aber bitte lassen Sie mein Hilfsmittel mitkommen. Er ist als einziger in der Lage die großartige Königin Sytania und ihre Kopie voneinander zu unterscheiden. Sie wollen ja sicher auch nicht, dass der Ring an die Falsche geht, oder?“ „Natürlich nicht, Allrounder.“, sagte sie und sah mich konspirativ an, wie ich vermutete. Ihrem Tonfall war dies zumindest zu entnehmen.

Ich stand auf: „Ich werde dann zu mir gehen und packen. Sie geben mir ja sicher Bescheid.“ „Selbstverständlich, Scott.“, schnurrte sie. „Warten Sie auf meinen Ruf.“ „Aye, Madam.“, sagte ich. Dann verabschiedete ich mich und ging.

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