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Hinweise zum Kapitel:

keine

Julāra nahm schweigsam auf den Sessel des Ersten Offiziers Platz. Es fiel ihr wahnsinnig schwer, ihre Wut und Trauer zurückzuhalten. Aber sie musste es tun, damit sie sich keinen weiteren Ärger einhandelte. Am liebsten hätte sie ihren Frust hinausgeschrieen. Mein erstes Kommando!, dachte sie verbittert, Wie schnell hatte ich es wieder verloren? Wären diese Slokks von Piraten nicht aufgetaucht, dann wäre ich jetzt noch Captain auf der Nagūma!, fuhr Julāra in ihren Gedanken fort, Und ich hatte noch Major Marānus versprochen, ihn niemals zu enttäuschen! Wenn ich das alles bloß rückgängig machen könnte!, dachte sie weiter, Dann könnte ich es verhindern!

Aufmerksam sah sich Tarūni die Aufzeichnungen durch, die während des ersten Testfluges und beim Auftauchen der Piraten automatisch angefertigt wurden. Der Wissenschaftsoffizier hoffte auf diesem Wege einen Hinweis zu finden, warum sie die Piraten nicht früher entdeckt hatten. Nirals Sohn war sich sicher, wenn man die Feinde wesentlich früher registriert hätte, dann wäre der Mohōl nichts passiert und der zweite Testflug hätte ungehindert durchgeführt werden können. Zusätzlich suchte er auch nach Hinweisen auf einen möglichen Verräter an Bord eines der drei belluranischen Schiffe. Woher hatten die Slokks die ganzen Informationen über das Projekt gehabt?, fragte sich der Braunhaarige, Die wussten ja fast alles. Immer und immer wieder sah er sich die Bilder an und lauschte nebenbei auch noch den aufgenommen Dialogen von der Brückenbesatzung der Mohōl, die man über die offene Kommverbindung empfangen hatte. Mühselig verglich er die visuellen Daten mit den Audiodaten. Wenn er das verschwindende Schiff der Arunīda-Klasse sah, hatte er sofort wieder das Gefühl, dass sein Vater noch lebte. Seit dem das kleine Schiff verschwand, versuchte Tarūni immer wieder einen telepathischen Kontakt zu seinem Vater herzustellen, aber nichts geschah. Er konnte Niral auf mentalem Wege nicht wahrnehmen, was für ihn bedeutete, dass er sehr weit weg sein musste. Wohin führte der Raumfaltungssprung die Überlebenden?, fragte sich der Wissenschaftsoffizier, Die müssen doch irgendwo angekommen sein! Nach einer geraumen Weile nahm er frustriert die Kopfhörer ab und atmete mehrmals tief durch. Plötzlich fühlte er jemanden direkt hinter sich stehen. Deutlich konnte er dessen Körperwärme wahrnehmen und ein leichter Parfumduft kitzelte seine Nase. Sofort wusste der Enkel des Kommodore, dass hinter ihm eine junge Frau stand, die sich nun zu ihm hinunterbeugte. Tarūni wollte sich gerade umdrehen, als er auf mentalen Wege angesprochen wurde. Was haben Sie herausgefunden?, fragte ihn die geistige Stimme von Julāra Öjkār Nulūra, Versuchen Sie etwas über die Piraten herauszubekommen? Ja!, antwortete er, Unter anderem versuche ich rauszukriegen, wer uns verraten hat. Aber das ist gar nicht so einfach!, fuhr er fort, Bis jetzt konnte ich noch keine Hinweise finden, die darauf schließen lassen, dass irgendeiner von uns an Bord der drei Schiffe etwas damit zu tun haben könnte! Hatten Sie das etwa erwartet?, fragte Julāra. Nein!, antwortete Tarūni, Offen gestanden hatte ich das auch nicht erwartet. Er seufzte ein wenig und ließ die Schultern sinken. Der junge Wissenschaftsoffizier reckte sich ein wenig um seine verspannte Rückenmuskulatur zu lockern. Die Schultern und der Nacken taten ihm weh. Sie sitzen schon bereits seit über sieben Stunden am wissenschaftlichem Terminal und sichten immer wieder das Material!, sagte Julāra, Machen Sie mal eine Pause oder trinken Sie zumindest mal einen Ktiša um wieder auf die Beine zu kommen!

Nirals Sohn nickte und erhob sich von seinem Platz. Währenddessen sich Tarūni noch seine übermüdeten Augen rieb, betrat Kommodore Kundūri die Brücke. Alle blickten sich zu ihm um und sahen ihn erwartungsvoll an.

„Mr. Jandāho, öffnen Sie sofort eine Kommkanal zur Ĵajkos und teilen Sie Captain Žadūrijas mit, dass er sofort mit Mr. Nandor und Mr. Gorāni auf die Nagūma kommen soll.”, befahl der graumelierte Mann, „Ich erwarte sie umgehend im Konferenzraum.” „Ja, Sir!”, antwortete der Kommoffizier und betätigte ein paar Tasten an seiner Konsole. „Miss Nulūra und Mr. Marānus, folgen Sie mir! Sie haben das Kommando, Mr. Jandāho.”, fügte der Kommodore hinzu und verließ die Brücke. Die beiden Offiziere folgten dem Alten in den Konferenzraum.

Etwas später nahmen Julāra, Tarūni und auch der Kommodore im Konferenzraum Platz. Kurz darauf erschienen Simdu und Marlos und setzten sich ebenfalls. Fragend blickte der Kommodore die beiden an. „Captain Žadūrijas lässt sich entschuldigen.”, antwortete Nandor, „Er hält sich zurzeit auf der Krankenstation auf, Sir.”

„Hat es während des Kampfes mit den Piraten irgendwelche Verletzte gegeben?”, erkundigte sich der Alte. „Nein, Sir.”, antwortete Gorāni, „Es ist nur eine Routineuntersuchung, zu der auch der Captain hinmuss.” Marūd nickte verständnisvoll. „Verstehe. Nun, also gut, dann lasst uns mal anfangen.”, sagte der Kommodore, „Wie wir alle es erlebt haben ist die Mission, die Mohōl mit der neuen Technologie zu schützen, eindeutig gescheitert. Wer von Ihnen hat bereits seinen Bericht fertig?” Streng sah der ranghöchste Offiziere in die Runde. Der Erste Offizier der Orbitalstation Bellurānia 17 räusperte sich, bevor er sich zu meldete. „Ich denke, dass ich wohl am besten anfangen sollte, zumal mein Bericht bereits fertig ist.”, sagte er und reichte Kundūri einen kleinen Datenkristall, „Hier, Sir!” Marūd nickte ihm dankend zu, als er den Datenträger in Empfang nahm. „Sonst noch jemand, der seinen Bericht abgeben kann?”, fragte er wartend. „Ja, Sir! Mein Bericht ist ebenfalls fertig.”, teilte Marlos mit und legte seinen Datenkristall auf den Tisch, „Allerdings möchte ich noch etwas anmerken, bevor ich ihn abgeben möchte.” Kundūri sah ihn wie alle anderen fragend an. „Sprechen Sie, Mr. Nandor.”, forderte er den Wissenschaftsoffizier auf, „Ich bin ganz Ohr.” Der schwarzhaarige Mann richtete sich auf, bevor er anfing.

„Während ich meinen Bericht verfasste, kamen mir mehrere Fragen in den Sinn.”, begann er, „Erstens: Woher hatten die Piraten alle Information bezüglich unserer Mission gehabt. Zweitens: Warum haben sie das Schiff mitsamt der neuen Technologie zerstört? Drittens: Für wen arbeiten diese Bastarde wirklich? Viertens: Wer hat was davon, dass diese Mission scheiterte?” Die folgende Stille im Konferenzraum schien nahezu körperlich zu werden. Alle Anwesenden warteten darauf, dass Marlos fortfuhr, was dieser auch tat. Dabei klang seine Stimme kühl und sachlich.

„Wenn Sie möchten, Sir, werde ich fortfahren.”, sagte der Wissenschaftsoffizier von der Ĵajkos. Marūd nickte ihm aufmunternd zu. „Ich bitte sogar darum.”, sagte er und blickte ihn wie die anderen weiterhin erwartungsvoll an. „In den letzten Stunden habe ich sämtliche audiovisuellen Aufzeichnungen immer wieder angesehen in der Hoffnung, dass ich vielleicht einen Hinweis finden würde, was da wirklich passiert ist.”, fuhr der Schwarzhaarige fort, „Wie wir alle wissen, wurden wir erst nach dem ersten Testflug angegriffen. Demzufolge wollte jemand das Schiff mitsamt der neuentwickelten Technologie stehlen und nicht zerstören. Die Zerstörung der Mohōl lag mit Sicherheit nicht im Interesse der Auftraggeber der Piraten, ist aber passiert, was wiederum seinen Handlangern eine Menge Ärger einbringen dürfte. Aber das ist nicht der Punkt, worauf ich hinaus will. Die Angreifer hatten sich zwar alle Mühe gegeben, uns zu bedrohen, aber sie waren während des Kampfes auch stets darauf bedacht gewesen, die Mohōl keinesfalls zu beschädigen oder sogar zu zerstören. Wieso hätten sie sonst Enterkommandos losgeschickt, um sich der neuen Technologie zu bemächtigen? Weil sie den Auftrag hatten, die neue Technik für ihren Auftraggeber zu stehlen, wenn der Testflug erfolgreich verläuft!” Marlos Nandor machte eine kurze Pause und ließ seine Worte auf die Anwesenden wirken. Bevor er fortfuhr, betrat der Captain der Ĵajkos den Raum und nahm Platz.

„Aus den Aufzeichnungen geht deutlich hervor, dass es schon vor den Angriff der Piraten bereits technische Probleme gegeben hat. Schließlich wurde die zweite Initiierung des Raumfaltungsprunges vom Major Marānus erst dann befohlen, nachdem die Techniker die Fehler behoben und sowohl Dr. Hödaš als auch Dr. Menungu blaues Licht dafür gegeben hatten. Anscheinend konnten die Techniker aus dem Forschungsteam entweder nicht alle Fehlerquellen finden und beseitigen, oder an Bord der Mohōl wurde etwas manipuliert, damit die Piraten die Gelegenheit bekommen, das Schiff zu entern. Wenn das so ist, dann haben sie einen Saboteur an Bord der Mohōl, der auch weiterhin alles daran setzen wird, seinen Auftrag zu erfüllen. Falls sie aber keinen Saboteur an Bord haben sollten, dann gibt es nur noch eine logische Erklärung für die technischen Probleme an Bord der Mohōl. Die Technologie war noch nicht ganz ausgereift und der Beschuss durch die Piraten überlasteten die Systeme und zerstörten somit das Schiff. Deshalb schlage ich vor, Kommodore, dass wir uns noch mal am Ort des Geschehens umsehen und jedes Trümmerstück, egal wie klein es auch sei, einsammeln, um sie dann gründlich zu untersuchen. Vielleicht finden wir dann etwas heraus.”, erläuterte Marlos seine Überlegungen.

Marūd lehnte sich in seinem Sessel zurück und schaute fragend in die Runde der Anwesenden. Tarūni richtete sich auf und legte seinen Datenkristall auf den Tisch.

„Interessanterweise habe ich das ähnlich gehandhabt wie Mr. Nandor.”, begann der Enkel des Kommodore, „Denn meine Vorgehensweise war fast die gleiche wie seine. Auch ich habe mir während des Rückfluges die audiovisuellen Aufnahmen immer wieder angesehen um herauszufinden, was da wirklich passiert ist. Allerdings muss ich hinzufügen, dass mein Hauptinteresse dabei galt zu erfahren, ob die Mohōl wirklich zerstört wurde oder nicht.” Der graumelierte Offizier beugte sich ein wenig vor. „Und, Mr. Marānus?”, fragte er, „Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen? Wurde das Schiff zerstört oder nicht?” Alle Blicke waren auf den jungen Wissenschaftsoffizier vom Flottenstützpunkt Kĩmbraš gerichtet. Tarūni atmete tief durch, bevor er antwortete. Der Gedanke, dass er seinen Vater quasi für Tod erklären sollte, behagte ihm nicht. Innerlich sträubte er sich und er hatte das Gefühl, wie eine eiskalte Faust seine drei Herzen zusammendrückte und ihm die Luft zum Atmen raubte. „Ich glaube nicht, dass die Mohōl zerstört wurde, denn dafür gibt es keine eindeutigen Beweise, Sir.”, antwortete Nirals Sohn ruhig und sachlich, „Ich bin der Ansicht, wenn das Schiff vollkommen zerstört worden wäre, hätte es keinen Raumfaltungssprung mehr machen können. Der Sprung hat aber stattgefunden, denn das Schiff flog ja vor unseren Augen weiter und verschwand. Allerdings wäre es möglich, dass die Mohōl erst an den Zielkoordinaten explodierte.” Wieder trat Stille in den Raum, die wie eine tonnenschwere Last auf den Anwesenden ruhte. Daraufhin ergriff Captain Žadūrijas das Wort.

„Mit Verlaub, Kommodore, möchte ich noch einiges dazu sagen, was für uns alle hier sehr interessant sein dürfte.”, begann er, „Ich habe mir inzwischen sämtlich Daten über die Mitarbeiter des Forschungsteam besorgt, die ich finden konnte und ich muss sagen, dass die Dossiers alle sehr interessant sind.” Nach einer kurzen Pause fuhr er fort mit seinem Bericht und legte dabei einen weiteren Datenkristall auf den Tisch. „Sämtliche Informationen und damit auch die Dossiers sind auf diesen Kristall gespeichert, denn ich bin der Ansicht, dass wir vielleicht die eine oder auch andere Antwort bezüglich einer möglichen Sabotage finden werden. Deshalb denke ich, dass wir auf diesem Wege vielleicht erfahren können, ob einer von ihnen möglicherweise mit den Auftraggebern der Piraten in Kontakt stand.” Marūd Kundūri sah ihn ernst an. „Haben Sie etwas eine Vermutung, wer in dieser Sache involviert sein könnte?”, wollte Kundūri wissen.

„Nein, Sir. Eine Vermutung habe ich nicht, aber ich wollte die Möglichkeit offen lassen, dass hier Sabotage am Werk ist. Bezüglich der Dossiers gibt es tatsächlich einen gemeinsamen Verbindungspunkt, den wir uns mal genauer ansehen sollten.”, antwortete der Captain der Ĵajkos, „Was das Dossier von Dr. Menungu angeht, möchte ich noch darauf hinweisen, dass sämtliche Aufzeichnungen über sie nur auf Goyanisch zu haben sind, wenn man mal von den Aufzeichnungen absieht, die in der Belluranischen Allianz angefertigt wurden, seitdem sie für die Forschungsabteilung in unserer Sternenflotte tätigt ist. Alle weiteren Informationen über Dr. Menungu, während sie noch auf ihrer Heimatwelt Goya in der Forschung tätig war, sind nur auf Goyanisch zu bekommen. Kommodore, diese Frau ist genauso wie Dr. Hödaš eine einzige wissenschaftliche Denkmaschine! Sie hat alles auf ihrer Welt aufgegeben, nachdem die goyanische Regierung ihr die Gelder gestrichen hatte, die sie für die Entwicklung eines Inversionsantriebes so dringend brauchte, nachdem die ersten beiden Versuche kläglich scheiterten. Kurz darauf verließ sie die goyanische Flotte und kam danach direkt zu uns in die Forschungsabteilung zu Dr. Römök Hödaš auf Bellurānia Prime. Und warum? Weil sie die ganzen Jahre hindurch mit einem hochrangigen Offizier der Belluranischen Allianz in Verbindung stand, der die ganze Zeit über versucht hatte, sie in die Forschungsabteilung unserer Flotte zu holen. Sie sollten wissen, dass auch Dr. Römök Hödaš ebenfalls eine reine wissenschaftliche Denkmaschine ist wie die goyanische Wissenschaftlerin, denn auch er arbeitete all die Jahre hindurch an der Entwicklung des Inversionsantriebes und auch er stand die ganze Zeit über mit ein und denselben hochrangigen Offizier in Verbindung wie Dr. Gamda Menungu. Seitdem die beiden Wissenschaftler erst zusammenarbeiteten ging die Forschung und Entwicklung des Inversionsantriebes schneller voran, denn beide hatten unabhängig voneinander dieselbe Theorie bezüglich des Raumfaltungsprunges vertreten und auch publiziert.” Kabrūn lehnte sich ein wenig zurück und machte eine kurze Pause, um seine Worte auf die Anwesenden wirken zu lassen. Simdu räusperte sich und richtete sich auf seinen Stuhl auf. „Und mit wem standen die beiden Wissenschaftler all die Jahre hindurch in Kontakt?”, wollte Gorāni wissen. Der Captain nickte kurz, als er antwortete. „Er hat sich ebenfalls in all den Jahren mit den Theorien über den Raumfaltungssprung beschäftigt.”, sagte er, „Sie werden es wahrscheinlich nicht glauben, aber dieser Offizier ist niemand anderes als Admiral Arūli.”

Julāra kratzte sich kurz am Hinterkopf, als sie das Wort ergriff. „Das klingt ja fast so, als stecke noch mehr dahinter.”, sagte sie mit ihrer sanften Stimme, „Wahrscheinlich handelt sich das hier um ein Forschungsprojekt, das direkt dem Verteidigungsministerium untersteht. Aber was haben die vor, wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen ist?” Marūd Kundūri atmete tief durch, erhob sich von seinem Platz und ging zum Replikator um sich einen Ktiša zu ordern. Die restlichen Anwesenden folgten seinem Beispiel und holten sich ebenfalls etwas zu trinken.

„Das ist eine sehr gute Frage, Miss Nulūra.”, antwortete der graumelierte Offizier und nahm dabei wieder Platz, „Ich befürchte nur, dass wir die Antwort so schnell nicht bekommen werden.” Julāra nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher.

„Aber Sir!”, erwiderte die junge Frau, „Wir können doch nicht einfach so die Fakten ignorieren, die wir bis jetzt herausgefunden haben. Wir sollten das Ganze so schnell wie möglich klären, bevor es noch Ärger geben wird.” Marūd nahm ebenfalls einen Schluck aus seinem Becher. „Das werden wir auch klären.”, antwortete der Kommodore gelassen, „Verlassen Sie sich drauf, Miss Nulūra.”

„Vielleicht sollten wir auf den Vorschlag von Mr. Nandor eingehen und an den Ort zurückkehren, wo der Angriff stattgefunden hat, Sir.”, sagte Gorani, „Zumindest sollten wir dort die Trümmer zwecks Analyse einsammeln. Schon während des Heimfluges können wir die ersten Untersuchungen durchführen und vielleicht haben wir schon ein paar mögliche Antworten parat, wenn wir B 17 erreichen.” Der Kommodore nickte „Das ist vielleicht gar nicht so verkehrt, Mr. Gorani.”, meinte Kundūri nachdenklich, „Aber um die Trümmer einzusammeln reicht ein Schiff vollkommen aus.” „Wenn Sie einverstanden sind, Sir, kann die Ĵajkos das übernehmen, während die Nagūma weiter heimwärts fliegt.”, schlug Captain Žadūrijas vor und erhob sich dabei von seinem Platz. Erwartungsvoll sah er den Kommodore an. Der Alte nickte. „Also gut.”, sagte er, „Dann machen Sie es so, Captain.”

„Aber vorher bekommt jeder die Aufzeichnungen für die Ermittlungen.”, fügte der Graumelierte hinzu und holte einen Satz größerer Datenkristalle heraus. Nachdem der Kommodore sämtliche Aufzeichnungen auf einen der Kristalle überspielt hatte, überreichte er ihn dem Captain. Anschließend erhielten allen anderen ebenfalls einen. Dann wandte sich Marūd an Marlos. „Und Sie, Mr. Nandor, gehen noch mal zusammen mit Mr. Marānus sämtliche Aufzeichnungen durch und versuchen herauszubekommen, wer unsere Angreifer sein könnten.”, befahl er, „Wegtreten!”

Wenig später wendete die Ĵajkos und flog wieder an die Stelle zurück, wo noch vor kurzem der Angriff stattgefunden hatte. „Übernehmen Sie die Aufgaben von Mr. Nandor, solange er auf der Nagūma ist, Mr. Tingal.”, befahl der Captain und reichte dem blonden Mann einen Datenkristall, „Auf den Kristall sind alle Aufzeichnungen des Angriffs drauf. Analysieren Sie sie. Vielleicht finden Sie etwas.” Sofort setzte sich der Erste Offizier an die wissenschaftliche Station des Schiffes und machte sich an die Arbeit. Mit Kopfschmerzen lehnte sich Kabrūn in seinem Kommandosessel auf der Brücke zurück und seufzte. Wieso haben wir die Trümmer nicht gleich eingesammelt nachdem sich die Angreifer zurückgezogen haben?, fragte er sich, Das wäre jedenfalls besser gewesen. Dann hätten wir bereits die Trümmer untersuchen können und müssten jetzt nicht noch mal zum Kampfplatz zurückkehren. Ist doch jetzt alles doppelte Arbeit!, dachte der Offizier unzufrieden, Die ganze Mission ist bereits zum Mūruk! Wenn die Admiralität davon Wind bekommt, sind wir alle geliefert!, fuhr er in Gedanken fort, Admiral Arūli wird toben vor Wut, dass ist sicher. Mit seiner linken Hand massierte er sich eine Zeit lang leicht die Schläfe. Aber die Kopfschmerzen blieben. Je mehr er über die ganze Situation nachdachte, umso stärker schmerzte ihm der Kopf. Vielleicht bin ich schon zu alt für so einen Firlefanz!, dachte Captain Žadūrijas frustriert. „Ich bin im Bereitschaftsraum.”, sagte er, „Sie haben das Kommando, Mr. Tingal.” Dann erhob er sich von seinem Sessel und verließ die Brücke.

Währenddessen nahm Marlos eine weitere Tablette gegen seine Kopfschmerzen ein. „Geht es Ihnen nicht gut, Mr. Nandor?”, erkundigte sich Tarūni und blickte den Wissenschaftsoffizier von der Ĵajkos an. Dieser lächelte ein wenig, als er antwortete. „Doch, abgesehen von meinen Kopfschmerzen geht es mir gut, Mr. Marānus.”, sagte er, „Ich denke, dass ich die bald wieder los sein werde, nachdem ich eine weitere Tablette eingenommen habe.” Nachdem er das Medikament eingenommen hatte, widmete er sich wieder ihrer gemeinsamen Arbeit.

Erneut hielt sich Marlos mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Kopf. Tarūni sah ihn an. „Bei den Ringen von Kelos.”, sagte er, „Sie müssen schon ganz schön heftige Kopfschmerzen haben, Mr. Nandor. Woher haben Sie sie?” Der Schwarzhaarige lächelte gequält. „Die habe ich durch eine partielle Mentalfusion von meinem besten Freund erhalten.”, antwortete er, „Er hat mich nicht umsonst davor gewarnt. Hätte ich bloß auf ihn gehört.” Der Braunhaarige blickte ihn fragend an. „Was meinen Sie?”, wollte Tarūni wissen, „Warum hat er Sie davor gewarnt?” „Das ist eine ziemlich lange Geschichte, die ich Ihnen am besten ein anderes Mal erzählen werde.”, erklärte er. Der Braunhaarige nickte. „Ja, am besten bei einer heißen Tasse Ktiša.”, erwiderte Tarūni und betrachtete dabei aufmerksam die Bilder, die über den Monitor flimmerten. Der Wissenschaftsoffizier von der Ĵajkos grinste. „Das ist gar keine schlechte Idee.”, sagte er, „Übrigens ich heiße Marlos.”, sagte der Schwarzhaarige. „Und ich heiße Tarūni.”, antwortete Nirals Sohn. Marlos nickte. „Gut, dann haben wir jetzt die Formalitäten hinter uns.”, meinte Nandor grinsend, „Und nun können wir uns wieder unserer Aufgabe widmen.”

Nach einiger Zeit öffnete der verletzte Major wieder die Augen. Auf der Brücke des beschädigten Schiffes brannte es weiterhin lichterloh. Die Geräusche klangen, als kämen sie aus weiter Entfernung zu ihm. Die gesamte Szenerie schien dem Offizier irgendwie als unwirklich, als wäre das Ganze nur ein entsetzlicher Alptraum, den er durchleben würde. Niral blickte sich um und sah, wie sich einer der Techniker wieder erhob. Er schien unverletzt zu sein. Plötzlich wurde die Brücke in ein grelles Licht getaucht. Es war so grell, dass der Major die Augen schließen musste um nicht zu erblinden. Kurz darauf war das Licht wieder etwas schwächer geworden und aus der Lichtquelle heraus betrat jemand die Brücke, dem weitere Gestalten folgten. Mit ihnen folgte ein fremder Geruch, der stark an Schwefel erinnerte. Die Haut war grau bis schwarz, die von orangeleuchtenden Adern durchzogen war. Das feurige Leuchten in den Adern der Kreatur pulsierte in regelmäßigen Abständen. Dabei wechselten die Farbtöne zwischen tiefroten und hellorangen Leuchten, was Niral ein wenig an Feuer erinnerte. Das sieht aus, als würde eine brennende Flüssigkeit durch seine Adern fließen!, dachte Marānus voller Grauen, Sie sehen aus wie die Lavastöme eines Vulkans, der gerade ausbricht! An den Unterarmen konnte der Braunhaarige deutlich zahlreiche Dornen erkennen, die wie Widerhaken aussahen. Zwischen den Falten schimmerte es rötlich und dünner Rauch stieg daraus empor. Aufmerksam sah sich die Kreatur auf der Brücke um. Seine mächtigen fledermausartigen Flügel lagen eng an. Anstatt Haare hatte es zwei mächtige Hörner auf dem Kopf, die wie gefährliche Dolche aussahen. Sie waren leicht nach hinten geschwungen. Mit seinen feurigroten Augen betrachtete er die Anwesenden und gab einen zufriedenen Grunzlaut von sich. Mit seiner krallenbewehrten Klaue wies er auf jenen Techniker, der sich gerade wieder erhoben hatte. Beide sahen sich an. Sofort griff der Techniker nach seiner Waffe, doch der Fremde packte blitzschnell seine Hand und hielt sie fest. Der Griff des Fremden war so fest, dass der Belluraner die fast gezogene Waffe wieder in den Halfter zurückfallen ließ. „Die brauchst du nun nicht mehr, denn ich bin keine Gefahr für euch.”, sagte die dunkle Gestalt. Der Major glaubte zum ersten Mal einen der legendären Piraten zu sehen. „Wer bist du?”, fragte Niral, der momentan das Gefühl hatte zu schweben und in diesem Augenblick keine Schmerzen empfand. „Ich bin Moluk, der ewige Wächter zwischen den Welten der Lebenden und Toten.”, antwortete das Wesen mit einer rauen und kehligen Stimme, „Fürchtet euch also nicht vor mir.” Niral versuchte aufzustehen, aber er konnte nicht. Moluk wies eine weitere Gestalt an, den Techniker mitzunehmen. Der dunkle Umhang des Begleiters flatterte lautlos und die Kreatur schwebte auf den Techniker zu, der entsetzt zurückwich. „Wohin?”, fragte dieser mit einer tiefen kehligen Stimme und packte erbarmungslos den wissenschaftlichen Assistenten. Seine skelettartigen Klauen hielten den Mann gnadenlos fest, der sich verzweifelt gegen die fremde Kreatur wehrte. „Glandāku!”, antwortete Moluk kalt, „Mūruk erwartet ihn bereits!” Panisch schrie der blasse Techniker auf. „Nein, ich will nicht ins Glandāku!”, schrie er angsterfüllt, „Ich will nicht zu Mūruk. Habt Gnade mit mir! Ich will nicht! Gnade!” „Schweig!”, donnerte die Stimme des Wächters, „Du hattest deine Chance gehabt!” Verzweifelt warf der Techniker Niral einen Blick zu, aber dieser konnte ihm nicht helfen. „Sieh ihn nicht so an.”, zischte Moluk eisig, „Er kann dir auch nicht helfen!” In der Zwischenzeit waren noch weitere skelettartige Gestalten in dunklen Gewändern auf der Brücke erschienen, um die anderen Toten abzuholen. Niral musste hilflos mit ansehen, wie Moluk jeder Gestalt sagte, wohin er die Toten bringen sollte. Verzweifelt versuchte der Techniker sich an einer zerstörten Konsole festzuklammern, um nicht von Moluks Dienern ins Glandāku mitgenommen zu werden. Doch Moluk fackelte nicht lange. Fauchend trat er auf den blassen Mann zu und spie eine helle Feuerlohe aus. Reflexartig ließ der Techniker los und wurde in das Licht gezerrt, das bereits ein feuriges Rot angenommen hatte. Deutlich konnte Niral das dröhnende kalte Lachen Mūruks hören, als der Mann in dem feuerroten Licht verschwand. Zum letzten Mal hörte der Major den wissenschaftlichen Assistenten um Gnade schreien als eine riesige Feuerbrunst aus der Lichtquelle auf die Brücke strömte, ohne weiteren Schaden anzurichten. Der Schrei erstarb augenblicklich. Diese Szene wiederholte sich mehrere Male, bis Moluk alle ins Glandāku geschickt hatte, die dort hinsollten. Dann verstummten die Angstschreie jener toten Belluraner, die Moluk ins Glandāku geschickt hatte.

Anschließend nahm die Lichtquelle ein weißes Licht an und Moluk führte selbst die restlichen Toten in das Licht. Niral hatte noch niemals zuvor so glückliche Belluraner gesehen, die der Wächter in das Licht und damit ins Najangu zum allmächtigen Zātul begleitete. Leise Musik ertönte auf der Brücke und der Braunhaarige war davon überzeugt, dass diese Klänge direkt aus der Lichtquelle kamen. Bevor Moluk die Brücke verließ, rief Niral nach ihm. Lautlos bewegte sich der Wächter auf den verletzten Major zu und sah ihn fragend an. Deutlich konnte er die mächtigen Reißzähne erkennen, die wie kleine Dolche aussahen. Dann legte er sanft seine Klaue auf Nirals Schulter. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Niral Marānus.”, sagte er, „Du musst noch bleiben, bis es soweit ist. Dein Leben ist noch nicht zu Ende. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dich holen.” Mit diesen Worten verschwand Moluk von der Brücke und das grelle Licht ebenfalls. Erschöpft ließ Niral seinen Kopf wieder zurücksinken. Das Bild vor seinen Augen wurde dunkler und verschwand. Auch die die harmonische Musik war verklungen.....

Niral erwachte aus seiner Ohnmacht. Die Luft war voller Qualm und auf der Brücke brannte es lichterloh. Ein schwerer glühendheißer Stahlträger lag auf seinem Oberkörper. Der Braunhaarige hustete stark. Es roch nach verbranntem Fleisch und Kunststoffen. Zahlreiche Trümmerstücke unterschiedlicher Größe schwebten im Raum, von denen einige um sich selbst rotierten. Die Hitze raubte ihm fast den Atem. Als sich das Schiff zur Seite neigte, konnte der verletzte Offizier seine letzten Kraftreserven mobilisieren und unter den schweren Träger hervorkommen. Unbeschreibliche Schmerzen durchströmten seinen Körper und auf der Brücke war es sehr heiß. Mühselig bewegte er sich auf die hintere Wand zu. Kurz darauf berührte er etwas Hartes, dann etwas Weiches. Als er die Gestalt vor ihm ertastete, fühlte er ihren dichten Haarpelz und der Offizier wusste, wen er vor sich hatte. Niral versuchte etwas zu erkennen, doch der Qualm war zu dicht geworden. Dann erklang ein schwaches Stöhnen. Niral tastete sich weiter nach vorn und erkannte die goyanische Wissenschaftlerin Dr. Gamda Menungu, deren Körper von einem Trümmerstück durchbohrt worden war und dadurch an der Rückwand hing, als hätte man sie dort aufgespießt. Sie war ebenfalls sehr schwer verletzt. Gamda hatte sehr viel Blut verloren und sie atmete nur noch sehr flach. Der Major war selbst sehr erstaunt, dass sie noch lebte. „Dr. Menungu.”, sagte er zu ihr, „Halten Sie durch, die Ärzte sind gleich auf der Brücke.” Der Major hatte sehr viel Mühe sie zu verstehen, als sie antwortete. „Es hat keinen Sinn mehr, Major.”, sagte sie kaum hörbar, „Mein Leben ist nun vorbei. Von jetzt an müssen andere unsere Arbeit fortsetzen und weiterentwickeln. Heiliger Ming-Mang, war das ein Flug!” Ihr Körper erschlaffte und Niral wusste, dass sie nun tot war.

Der Offizier tastete sich zu dem separaten Löschsystem vor um es zu aktivieren. Auf dem Weg dorthin musste Niral einigen Trümmerteilen ausweichen. Als er endlich die Vorrichtung fand, öffnete der Major die Klappe und betätigte einen der vier Hebel. Es war ihm egal, welches System er aktivierte, er wollte nur, dass das Feuer so schnell wie möglich gelöscht wurde. Er entschied sich für den obersten Hebel und klappte ihn mit ganzer Kraft um. Aus den zahlreichen Düsen schoss heißer Wasserdampf in den Raum. Niral schrie auf. Eine der Düsen befand sich direkt über ihn, die nun ihren kochendheißen Inhalt auf seinen Kopf schoss. Reflexartig stellte er den Hebel wieder zurück und das laute Zischen erstarb wieder. Er fluchte hingebungsvoll. Sofort packte der Braunhaarige den zweiten Hebel und stellte diesen um, aber nichts geschah. Jene Chemikalie, die den Brand ersticken sollte, kam nicht aus den dafür vorgesehenen Düsen. Schimpfend und fluchend griff er nach dem nächsten Hebel und stellte diesen um. Sofort entstand ein starker Sog, der den Offizier von den Beinen riss. Sofort war Niral klar, dass er einen tödlichen Fehler gemacht hatte, den er nun sofort korrigieren musste, wenn er nicht ersticken wollte. Innerhalb weniger Nanosekunden hatte das System die Luft von der Brücke abgesaugt. Niral sprang in die Richtung, aus der ihn das Löschsystem weggesogen hatte. Von Panik ergriffen, packte er den nächst besten Hebel, drehte ihn um hundertachtzig Grad und klappte ihn dann um. Erleichtert vernahm er das Zischen, das ihm signalisierte, dass das System wieder Luft auf die Brücke pumpte.

Nachdem das Feuer gelöscht war, versuchte sich Niral auf der Brücke umzusehen. Aber es war stockdunkel. „Computer, Licht!”, forderte der Offizier, aber nichts geschah. Der Major wiederholte seinen Befehl, aber ohne Erfolg. Resigniert ließ er die Schultern hängen. Plötzlich ertönte ein kaum hörbares Summen und eine Gestalt erschien hinter dem Braunhaarigen. Niral zuckte zusammen, als er Römöks Stimme vernahm. „Anscheinend sind sämtliche Systeme ausgefallen, Major.”, sagte die Gestalt zu Niral und sah sich dabei auf der zerstörten Brücke um. Der Offizier drehte sich um und sah ihn an. „Können Sie einige der Systeme wieder in Gang kriegen, Dr. Hödaš?”, fragte Niral, „Sind Sie verletzt?” Es dauerte einige Nanosekunden, bevor er eine Antwort erhielt. Die schimmernde Gestalt bückte sich über ein am Boden liegendes Mitglied der Brückencrew. „Ich fürchte, ich bin tot, Sir!”, antwortete das Hologramm emotionslos und deutete auf den verbrannten Körper, der vor ihm lag, „Wenn ich mir das so ansehe, muss ich einen ziemlich heißen Abgang gemacht haben und dabei mag ich doch medium viel lieber als gut durch.” Niral näherte sich vorsichtig dem Hologramm. „Das kann nicht sein.”, erwiderte der Braunhaarige irritiert, „Sie sind doch hier und ich rede mit Ihnen!” Dann sah er auf den Toten, der vor ihm lag. Niral, der sich über dem verbrannten Körper gebeugt hatte, richtete sich wieder auf und blickte die Lichtgestalt aus Photonen an. Das Hologramm zog seine Augenbrauen fragend in die Höhe und erwiderte so den Blick des Majors. „Hm.”, meinte dieser, „Sieht ganz danach aus, als hätten Sie Recht. Sie sehen ziemlich tot aus.” „Sag ich doch!”, erwiderte die Gestalt aus Photonen gefühllos, „Ich bin nur ein Hologramm, Sir.” „Sind Sie ein Teil des Programms, mit dem alles über unsere Testflüge für die Forschungseinheit der Sternenflotte dokumentiert wird?” „Ja, in der Tat.”, antwortete das Hologramm, „Ich bin ein Teil des Programms GM/RH-888 und dieses Programm, also ich, habe die Aufgabe alles zu dokumentieren, was hier an Bord während der Raumfaltungssprünge passiert.” „Interessant.”, sagte der Major nachdenklich, „Ich wusste gar nicht, dass Sie hier auf dem Hauptrechner des Schiffes installiert sind.” „Bin ich auch nicht, Sir.”, erklärte die Gestalt, „Mein Programm steckt in einer tragbaren Sondereinheit, die später wieder entfernt werden sollte, wenn die Testflüge abgeschlossen sind, damit in der Forschungsabteilung der Sternenflotte die Ergebnisse ausgewertet werden können.” „Wo befindet sich Ihre Einheit?”, fragte der Braunhaarige und blickte sich auf der Brücke um, „Ich habe hier auf der Brücke nichts von Ihrer Einheit gesehen.” „Das war auch beabsichtigt, Sir.”, fuhr das Hologramm mit seinen Erläuterungen weiter fort, „Meine Einheit befindet sich direkt hinter der Wandverkleidung an der wissenschaftlichen Station. Nehmen Sie einfach die Schutzklappe ab und sie können das Gerät nicht übersehen, Sir.” Niral ging auf die zerstörte Station zu und beugte sich zu der Verkleidung hinunter und versuchte diese zu öffnen. Die Platte ließ sich mühelos entfernen und ein gelber mittelgroßer Kasten kam zum Vorschein, an dem einige kleine Kontrolllampen in verschiedenen Farben entweder blinkten oder leuchteten. „Seien Sie vorsichtig, Major.”, warnte das Hologramm, „Ich bin auch mit dem Hauptrechner des Schiffes verbunden, das heißt, was davon noch übrig ist.” „Was heißt das im Klartext?”, fragte der Offizier, „Kann ich Ihre Einheit nicht vom Zentralrechner der Mohōl trennen?” „Doch, Sie können mich vom ihm trennen, aber dann verliere ich auch die Kontrolle über die restlichen noch funktionsfähigen Systeme des Schiffes.”, erklärte die Erscheinung, „Solange ich noch am Zentralcomputer angeschlossen bin, kann ich noch alle verfügbaren Daten herunterladen, an die ich noch herankomme. Ferner habe ich auch die Steuerung der Lebenserhaltungssysteme auf der Brücke übernommen.” „Was machen Sie momentan genau?”, wollte Niral wissen, „Sind Sie noch dabei, Daten herunterzuladen und welche Systeme kontrollieren Sie zurzeit?”

Kabrūn Žadūrijas nahm mit einer Tasse heißen Ktiša gerade wieder hinter seinem Schreibtisch Platz, als das IKS piepste. Mürrisch setzte er das Gefäß mit dem Getränk ab und betätigte eine Taste. Auf dem Schirm erschien das Gesicht des Ersten Offiziers. „Was gibt’s, Mr. Tingal?”, erkundigte sich der Captain. „Wir haben den Kampfplatz erreicht, Captain.”, antwortete der blonde Mann, der angespannt zu sein schien, „Aber das sollten Sie sich lieber selbst ansehen. Das könnte Sie sehr interessieren, Sir.” „Was ist denn los, Mr. Tingal?”, wollte der Captain wissen und blickte den Offizier ernst an. Seine Stimme klang etwas gereizt. „Sir.”, begann dieser unsicher, „Die Trümmer sind verschwunden!” Žadūrijas’ Augen verengten sich. „Was soll das heißen?”, fragte er etwas schärfer als beabsichtigt. „Das, was ich eben sagte, Sir.”, erwiderte Tingal, „Die Trümmer der zerstörten Schiffe sind einfach spurlos verschwunden. Es ist nichts mehr da, was man noch zwecks Analyse einsammeln könnte.” „So ein Unsinn!”, sagte der Braunhaarige, „Trümmer und Wrackteile können doch nicht einfach verschwinden. Dann scannt die Gegend noch einmal.” „Das haben wir bereits mehrfach getan.”, antwortete Kurus, „Insgesamt viermal und jedes Mal hatten wir dasselbe Ergebnis, Sir.” Kabrūn nickte mit dem Kopf und erhob sich. „Alle Maschinen stopp!”, befahl er, „Ich komme auf die Brücke. Das sehe ich mir doch selber mal an.” Dann verließ er den Raum.

Auf der Brücke nahm der Captain auf dem Kommandosessel Platz. Sein Blick war auf den Schirm gerichtet. „Lagebericht!”, forderte er. Der Erste Offizier informierte seinen Vorgesetzten detailliert über die bisherigen Erkenntnisse. Dabei veranlasste Kurus, dass eine Karte des betroffenen Gebietes auf dem Schirm angezeigt wurde. Kabrūn blickte auf die unterste Zeile und las die Koordinaten. Es war tatsächlich das Gebiet, wo der Überfall stattgefunden hatte. Dann ließ sich Žadūrijas alle weitere Daten zeigen und erläutern. Nachdenklich kratzte er sich dabei am Hinterkopf. „Seltsam.”, sagte er, „Wohin könnten die Trümmer verschwunden sein? Wer könnte das getan haben und vor allen Dingen warum?” Der Erste Offizier nahm auf dem Sessel neben seinen Vorgesetzten Platz. „Das haben wir uns auch schon gefragt.”, sagte er, „Aber eine mögliche Erklärung haben wir bisher nicht, Sir.” Vielleicht sollten wir wieder zurückfliegen und einen entsprechenden Bericht abgeben!, überlegte der Captain der Ĵajkos frustriert, Aber Kundūri und Arūli wollen Antworten und keine weiteren Rätsel! Er schüttelte mit dem Kopf und stieß einen Seufzer aus. Es ist zum Verrückwerden!, dachte er. Erwartungsvoll blickten alle den Captain an und warteten auf weitere Befehle. „Mr. Tingal!”, sagte der braunhaarige Offizier, „Wir fliegen heim!” Kurus nickte. „Aye, aye, Sir!”, antwortete dieser. „Schirm positiv!”, befahl Žadūrijas. Sofort führte der Offizier an der taktischen Konsole den Befehl aus und betätigte ein paar Felder auf dem Touchscreen. Nanosekunden später war der Schirm gänzlich schwarz. „Der Captain befahl ’Schirm positiv’, Mr. Tazan-Skur.”, sagte Kurus über die Schulter. Der Waffenoffizier wiederholte seine Eingabe mit demselben Ergebnis. „Was ist los, Mr. Tazan-Skur?”, fragte Kabrūn ruhig. „Ich weiß nicht, Sir.”, erwiderte der Mann mit der tiefen Bassstimme, „Ich habe den korrekten Befehl eingegeben.” Tingal erhob sich von seinem Sitz und trat an die Konsole des Waffenoffiziers. Auch er versuchte es und hatte dasselbe Ergebnis. Der Schirm blieb auch weiterhin schwarz. Der Captain richtete sich auf dem Kommandosessel auf. Wie alle anderen Anwesenden auf der Brücke betrachtete er den dunklen Schirm. „Wo sind die Sterne?”, fragte der Dienst habende Kommoffizier. „Schirm achtern!”, befahl Žadūrijas, „Wollen wir doch mal sehen, ob wir achtern das gleiche Bild haben.” Sekunden später war der Befehl vom anwesenden Chefingenieur ausgeführt worden. Aber der Schirm blieb weiterhin schwarz. Die Sterne blieben verschwunden.

„Mr. Dülgan?”, fragte Kabrūn und blickte zur technischen Station rüber. Der Angesprochene nickte. „Die Systeme laufen einwandfrei, Sir.”, erklärte er, „Ich habe eben ein Diagnoseprogramm durchlaufen lassen.” „Also sind die Sterne tatsächlich verschwunden.”, konstatierte der Braunhaarige und warf einen weiteren Blick auf den Schirm. „Aber warum?”, fragte Tingal und gesellte sich zu Žadūrijas an der wissenschaftlichen Station. „Das ist eine gute Frage.”, bemerkte der Captain, „Das müssen wir herausfinden.” „Captain!”, rief der Kommoffizier und zeigte auf den Schirm, „Da ist was auf dem Schirm!” Alle blickten nun auf den Schirm. Deutlich konnten sie einen grünlich schimmernden Punkt erkennen, der in sekundenschnelle anschwoll und dabei immer breiter wurde. „In Zātuls Namen! Was zum Mūruk ist das?”, fragte Dülgan und trat einen Schritt vor. Auf der Brücke war neben den üblichen Summen der Geräte nur ein leises Flüstern der Brückencrew zu hören. „Vielleicht ein Raumschiff.”, meinte Tingal. „Wäre möglich.”, antwortete Kabrūn weiter auf den Schirm schauend, „Aber dann ist es wahnsinnig schnell.” Dann wandte er sich zur Kommstation um. „Öffnen sie alle Kommkanäle, Mr. Talan.”, wies er den Kommoffizier an. Talan führte den Befehl aus und stutzte einen Augenblick später. Er wandte sich mit einem irritierten Gesichtausdruck zum Captain um. „Sämtliche Kanäle sind tot, Sir!”, verkündete er und schaltete auf die Lautsprecher um, „Hören Sie, Sir.” Aus den Lautsprechern kam kein einziges Geräusch. Inzwischen wurde aus dem grünen Punkt ein waagerechtes Band, das rasch näher kam. Das Licht wurde immer intensiver und plötzlich begriff Žadūrijas, was es für eine Erscheinung war. Verdammt, wir werden angegriffen!, dachte der Captain der Ĵajkos fassungslos. Blitzschnell drehte er sich um und setzte sich auf seinen Kommandosessel. „Alarmstufe Rot!”, brüllte er, „Schilde hoch! Alle Waffensysteme aktivieren!” Sofort reagierte die gesamte Brückencrew, aber es war bereits zu spät. Das Energieband hatte die Ĵajkos erreicht und eingehüllt. Die Brücke war in grünes Licht getaucht. Captain Kabrūn Žadūrijas versuchte, wie einige andere auf der Brücke auch, seine Augen vor dem grellen Licht zu schützen und hob seine Arme hoch. Er fühlte unbeschreibliche Schmerzen. Deutlich sah der braunhaarige Offizier, wie das Fleisch an seinen oberen Extremitäten in Nanosekunden verbrannte und die nackten Knochen zum Vorschein kamen. Niemand an Bord des Schiffes konnte noch seine mentale Barriere aufrechterhalten. Jeder fühlte die Schmerzen des anderen. Eine Sekunde später verschwand die Ĵajkos in einen riesigen Feuerball…..

Detailliert berichtete das Hologramm an Bord der Mohōl von seinen derzeitigen Aktivitäten und Erkenntnissen. Je mehr der Major hörte, wie stark die Schäden auf dem Schiff waren, desto mehr sah er seine Hoffnungen schwinden, wieder heil nach Hause zu kommen. Als die Lichtgestalt geendet hatte, ließ Niral endgültig seine Schultern sinken. „Mit anderen Worten.”, konstatierte er, „Das Schiff ist irreparabel beschädigt und kann nicht mehr wieder instand gesetzt werden.” Das Hologramm nickte ernst. „Genau das wollte ich damit sagen, Sir.”, erwiderte Römöks Nachbildung, „Da ist nichts mehr zu retten. Die Mohōl ist nicht mehr flugfähig.” Niral stieß einen Seufzer aus. „Das heißt also auch, dass Sie auch keine Kontrolle mehr über die Steuerung des Schiffes haben, oder?”, wollte der Belluraner wissen. Das Gesicht der Erscheinung wurde ernster, als er antwortete. „Leider nein, Sir.”, sagte das Hologramm, „Die letzten beiden Schaltkreise sind eben vor wenigen Nanosekunden durchgebrannt. Ich fürchte, da die Außensensoren allesamt zerstört sind, kann ich noch nicht einmal feststellen, wo wir gerade sind oder wo wir gerade hinfliegen.” Marānus atmete tief durch bevor er antwortete. „Wir fliegen also blind.”, stellte er fest, „Und wenn wir nichts sehen, dann können wir auch nicht reagieren, wenn wir irgendwo mit etwas kollidieren oder gar auf einen Planeten abstürzen.” „Oder in eine Sonne.”, fügte das Hologramm hinzu. „Nein, danke.”, antwortete der Belluraner trocken, „Ist mir zu heiß.” Niral fluchte hingebungsvoll. Entmutigt glitt der Major an der Wand zu Boden und blieb dort sitzen.

Marānus wusste nicht, wie lange er dort gesessen und nachgedacht hatte, als das Hologramm ihn aus seine Gedanken riss. Fragend blickte der Major die schimmernde Gestalt aus Photonen an. „Sir, wir haben ein Problem.”, begann Römöks Nachbildung vorsichtig, „Ich glaube, wir bekommen Schwierigkeiten.” „Wie? Noch mehr Schwierigkeiten und Probleme?”, fragte Niral sarkastisch, „Haben wir nicht schon genug davon?” Das Hologramm wies mit seiner Hand auf die schwebenden Trümmerteile auf der zerstörten Brücke.

„Die Trümmer…!”, begann er, „Sie bewegen sich.” Der Major stand auf. „Was soll das heißen?”, fragte er unwirsch betrachtete eines der Trümmerstücke, das gerade vor ihm schwebte, „Die Trümmer bewegen sich. Natürlich bewegen sie sich!” Das Hologramm schien einmal kräftig durchzuatmen, bevor es weiter sprach. „Sie driften alle nach rechts unten.”, verkündete er, „Anscheinend sind wir in ein Gravitationsfeld geraten, deren Anziehungskraft immer weiter zunimmt.” Nachdem der Major das Abdriften und Absinken der Teile selbst wahrgenommen hatte, fluchte er erneut. „Wie lange noch?”, erkundigte er sich. Sein Puls raste, als Niral die Antwort des Hologramms vernahm. „Nach meinen Berechnungen in weniger als fünf Minuten.”, antwortete die Erscheinung. Der Major ging auf die Backbordseite der Brücke und suchte dort eine Möglichkeit, sich an irgendetwas festhalten zu können. Wenig später saß er angeschnallt auf einen der Technikerplätze, nachdem er den Toten aus dem Sitz bugsiert hatte. Der stark entstellte Körper mit zahlreichen Verbrennungen war bereits erkaltet und die Berührung verursachte bei dem Major ein Gefühl des Unbehagens und er bekam dabei eine Gänsehaut.

Von Sekunde zu Sekunde wurde die Schwerkraft stärker. Schnell entfernte der Major noch einige Trümmerteile, die noch über der zerstörten Konsole schwebten und dabei immer schneller an Höhe verloren. Ohne darauf zu achten, wohin die Teile kamen, schmiss Niral alle, die er kriegen konnte, einfach hinter sich. Inzwischen waren nur noch sehr wenige Stücke in der Luft. Plötzlich wurde das Schiff stark erschüttert. Reflexartig krallte sich Marānus an seinen Sitz fest. „Lagebericht!”, rief er dem Hologramm zu. Dieses flackerte kurz auf und verschwand erstmal. Doch dann stabilisierte sich die Erscheinung wieder. Niral wiederholte seinen Befehl. Die Erschütterungen nahmen zu. Es knackte und knirschte auf der Brücke an einigen Stellen bedenklich. Irgendwo hörte der Belluraner etwas herunterfallen, konnte es aber nicht sehen. Dann knallte es laut und die Lichtgestalt war nach einem kurzen Flackern verschwunden. Na toll!, dachte Niral frustriert, Jetzt ist der Zusatzrechner auch noch ausgefallen! Metall quietschte protestierend und wenig später hörte der Major ein lautes Scheppern, das an der Außenwand entlang glitt. Erschrocken zuckte der Belluraner zusammen und hielt sich die Ohren zu. Die Temperatur nahm im gesamten Schiff rapide zu. Verärgert wischte sich der Major mit einen seiner Ärmel den Schweiß aus seinem Gesicht. Er versuchte sich von seinen Sitz aus auf der Brücke umzusehen, aber es war dafür viel zu dunkel. An einigen Stellen begann es rötlich zu glühen. Entsetzt sah der Major, wie das Glühen intensiver wurde. War’s das?, fragte er sich, Sind das jetzt die letzten Augenblicke, die ich noch erleben darf? Die ersten Flammen schlugen aus den Trümmern. Gierig griffen sie nach allem, was sie kriegen konnten. Die Hitze war kaum noch auszuhalten und der Qualm nahm dem Belluraner die Luft zum Atmen. Er hustete. Dann dachte Niral an seine Familie und er war sicher, dass er sie niemals mehr wieder sehen würde. Er sah seine Frau Axāña, hörte ihre Stimme und wie sie ihm sagte, wie sehr sie ihn liebte. Ferner hörte er ihr melodisches Lachen, wenn sie über etwas lachte. Dann sah er seinen Sohn. Zuerst wie er noch ein Säugling war, später als einen jungen Mann, der seine Ausbildungszeit in der Staatsakademie hinter sich hatte. Lachend hielt er die Dokumente hoch, die ihm bescheinigten, dass er seine Prüfungen mit Auszeichnungen bestanden hatte. Er hörte die Stimme von Tarūni, sah sein Gesicht. Weitere Bilder aus seinem Leben wechselten in einer immer rascheren Reihenfolge ab. Verzweifelt hielt sich Niral ein Tuch vor dem Mund, doch es half nicht sehr viel. Immer wieder hustete er. Mittlerweile ließen die Erschütterungen auf dem ganzen Schiff nach. Bevor der Major das Bewusstsein verlor, hörte er ein lautes Krachen und das Schiff wurde zum letzten Mal kräftig durchgeschüttelt. Metall kreischte und es klang so, als ob jemand bei vollem Bewusstsein auseinander gerissen wurde. Das Tuch glitt aus seiner Hand und fiel zu Boden. Seine schweißnassen Arme hingen leblos über den Armlehnen herunter. Sein Kopf lehnte an der Kopfstütze des Sitzes. Niral hatte das Bewusstsein verloren.

Tarūni rieb sich nachdenklich das Kinn, während er zusammen mit Marlos die Aufnahmen von dem Angriff der Piraten zum wiederholtem Mal ansah. Als sie das Ende der Aufzeichnung erreicht hatten, unterbrachen die beiden Männer ihre Arbeit.  

„Was machen wir denn jetzt?”, fragte Tarūni und sah dabei Marlos an, „Auf der ganzen verdammten Aufzeichnung ist nichts zu finden. Wir haben keinen einzigen Anhaltspunkt finden können, um Kommodore Kundūri eine zufriedenstellende Antwort geben zu können.” „Im Moment fällt mir auch keine weitere Möglichkeit mehr ein, um diese Aufzeichnungen noch mal mit anderen Einstellungen anzusehen.”, erwiderte Nandor mit nachdenklicher Miene, „Vielleicht sollten wir den Kommodore darüber unterrichten, dass wir nichts finden konnten. Es hat ja keinen Sinn, wenn wir die ganze Zeit über immer wieder dasselbe ansehen wenn da nichts zu finden ist.” Tarūni nickte. „Jetzt können wir nur noch hoffen, dass die Jungs an Bord der Ĵajkos etwas finden.”, meinte Tarūni, „Wenn wir Glück haben, geben uns die Trümmer Aufschluss.”

Wenig später betraten Marlos und Tarūni zusammen den Bereitschaftsraum. Der Kommodore blickte auf, als die beiden jungen Männer an seinen Schreibtisch traten. 

„Haben Sie irgendetwas herausfinden können, meine Herren?”, fragte er. Beide verneinten. Kundūri gab ein tiefes Seufzen von sich. Er hatte auch nichts anderes erwartet. Dann nickte. „Na schön.”, sagte er, „Dann bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als auf die Ĵajkos zu warten. Vielleicht finden die ein paar Antworten.” Marūd stand hinter seinem Schreibtisch auf und kehrte mit den beiden jungen Wissenschaftsoffizieren gemeinsam wieder auf die Brücke zurück. Nachdem der Kommodre auf dem Kommandosessel Platz genommen hatte, gab er den Befehl, wieder zur Station B 17 zurückzukehren. Wenig später beschleunigte die Nagūma und verschwand in einem Lichtblitz.

ENDE

von Andreas Rößler, 2002 - Dezember 2008

 

Abschlusshinweise zum Kapitel:

keine

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