- Schriftgröße +

Ich bin´s wieder, Flexy.

 

So ein Akademie-Leben ist teuer, sag ich Euch.

 

Joa…ich weiß, ich weiß…es ist das 24. Jahrhundert und Geld bedeutet nichts.

Leute – vergesst den Blödsinn, okay? Wenn Ihr in einer der angesagtesten und heißesten Bar des ganzen Planeten einen ausgeben wollt und die Bar von einem Ferengi geleitet wird, brauch man viel Knete.

In meinem Fall war das so. Die Bar hieß „Trink till dawn“ – und genau das konnte man auch. Der Herrscher über die Bar  hieß Onkel Shall – und ja, er war ein Ferengi.

 

Dort hatte ich zwischenzeitlich so viel vertrunken, dass ich dafür hätte ein Luxuswochenende auf Betazed hätte verbringen können. Und Onkel Shall wollte sein Latinum.

Also fragte ich meine Freunde.

„Was haltet ihr davon, wenn ich Nachhilfeunterricht gebe?“, fragte ich.

„Ich wüsste kein Fach, in dem du überzeugen könntest.“ Soleta löffelte ihre Suppe mit stoischer Gleichmütigkeit.

Musste sie mich immer daran erinnern, dass ich schulisch eine Niete war?

John schlug vor, dass ich in einem Cafe aushelfen konnte. Das hätte er auch schon getan.

 

„Und warum bist du da nicht geblieben?“, fragte ich.

 

Er schluckte. „Na ja…ich hab heimlich von einem vorbereiteten Büffet genascht.“

Tr´Vak hatte bisher nichts gesagt. Nun meinte er: „Vielleicht hätte ich was für dich.“

„Du?“ Ich war erstaunt. „Als was? Als Zielscheibe für die Bak´leth-Übungen?“

Er grinste. „Wäre keine schlechte Idee. Aber im Ernst: meine Eltern nehmen an einer traditionellen klingonischen Zeremonie teil und wir haben einen Targ zu Hause, der versorgt werden muss. Also…wenn du den Targ hütest, bezahl ich dir bei Onkel Shall die Schulden.“

 

„Welche Güte…“, meinte Soleta. Wer sagt, dass Vulkanier nicht wissen, was Spott ist, der lügt!

 

Gesagt, getan.

Am folgenden Wochenende kamen Tr´Vaks Eltern und brachten den Targ vorbei. Tr`Vak war total glücklich, sein Lieblingshaustier zu sehen.

Mir jedoch kam meine Idee plötzlich nicht mehr so toll vor. So ein Targ ist groß…sehr groß, meine ich. Und stark.

Da Tr´Vaks Eltern sehr spät gekommen waren – sie mussten so spät kommen, damit der Targ in unser Quartier geschmuggelt werden konnte – begaben wir uns gleich darauf ins Bett.

Und so verlief die Nacht:

 

Um eins zertrümmerte der Targ unsere Betten – und ich meine, die sind Metall. John hätte er dabei fast zerquetscht.  

Von halb zwei bis viertel vor zwei stimmte der Targ ein ohrenbetäubendes Heulen an. „Er hat Hunger.“, meinte Tr´Vak lapidar und begab sich zum Replikator. 
 

Um drei Uhr war der Replikator außer Betrieb, weil aufgrund der Unsummen von Targ-Futter energetisch erschöpft.

 

Um halb vier kotzte der Targ in mein Bett.

 

Um fünf war mein Bett wieder sauber, dafür hatte der Targ vier große stinkende Haufen und drei Pfützen hinterlassen. Dann schlief er ein.

Um sieben – während wir drei bis zum Unfallen geputzt hatten – erwachte der Targ und begann ein wildes Spielen, was die noch heilen Einrichtungsgegenstände zum Teufel schickte.

Um halb acht entwischte uns der Targ und verschwand aus dem Quartier, indem er das Schott einfach umrannte.

Um viertel vor acht wurde Evakuierungsalarm ausgelöst. Angeblich hatte ein „großes hässliches Tier“ versucht, den Direktor der Akademie zu fressen.

Um acht liefen so ziemlich alle Sicherheitsleute auf, die man finden konnte.

Um neun erschienen die Eltern von Tr´Vak und nahmen den Targ wieder mit an Bord – und uns gleich mit.

Während ich dies schreibe, sitzen wir in Tr´Vaks Haus, während ein halbes Dutzend Diplomaten versuchten, die Akademie davon zu überzeugen, uns nicht zu feuern…man wird sehen.

Bis zum nächsten Mal.

 

                                        

 

 

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.
Creative Commons License
Science/Fantasy-Ecke Website von Kamil Günay steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.