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Hinweise zur Geschichte:

Star-Trek-Kurzgeschichte

Mein Codename lautet Pirana, nur so viel dazu. Ich bin Mitarbeiterin des
extradimensionären Geheimdienstes der Dimension Extempora, die völlig Zeit
unabhängig ist. Eines Tages bekamen mein Team und ich die übliche
Geheimpost. Wir ahnten nicht, was uns erwarten würde, als ich den
Datenkristall in mein Pad legte. Das freundliche Gesicht meines Chef-Agenten
erschien auf dem Bildschirm. „Guten Morgen, Ms. Pirana. Das Bild im
Hintergrund zeigt den Commander eines vulkanischen Schiffes. Dieses war
maßgeblich am Erstkontakt zwischen den Terranern und seinem Volk aufgrund
des ersten Warpfluges beteiligt. Unsere Agenten im Parlament der Föderation
von Astra berichten allerdings immer wider davon, dass die Vulkanier an den
Terranern viel zu meckern haben. Ihre Mission, sollten Sie sie annehmen,
lautet, heraus zu finden, warum sich die Vulkanier die Terraner und nicht
die technologisch viel fortschrittlicheren Borg ausgesucht haben. Die haben,
wie Sie wissen, ja auch keine Gefühle. Sollten Sie oder ein Mitglied Ihres
Teams bei dieser Mission gefangen oder getötet werden, wird der Präsident
jegliche Kenntnis dieser Operation leugnen. Der Kristall wird sich in 10
Sekunden selbst zerstören.”

Natürlich nahm ich die Mission an. Nachdem ich alles mit meinem Team
besprochen hatte, verteilte ich die notwendige Ausrüstung. Dann begaben wir
uns in unsere interdimensionäre Reisekapsel. Unterwegs hörte ich jedes
Teammitglied noch einmal ab. Jeder musste seine Tarnung möglichst perfekt
drauf haben. Dabei versuchte ich zu überspielen, dass ich selbst die größten
Schwierigkeiten damit hatte, mir meinen eigenen Tarnnamen zu merken. Ich
hieß nämlich Cindy irgendwas und war, genau wie alle anderen, ein Teil einer
Studenten-WG, die keinesfalls den großen Moment verpassen wollte. Vielleicht
hing mein Gedächtnisschwund auch mit der Tatsache zusammen, dass es in
unserer Dimension keine Familiennamen gibt.

Wir waren bereits einige Tage auf Terra in Astra, als mich einer meiner
Untergebenen plötzlich auf etwas seltsames aufmerksam machte. „Kommen Sie
bitte kurz her, Pirana.”, stammelte er fasziniert und zeigte auf das
Fenster. Ich beobachtete ein für mich merkwürdiges Geschehen. Jemand hielt
einen Anderen fest und operierte ihn bei vollem Bewusstsein. Er bekam
irgendwas eingesetzt, was ich zuerst für Prothesen hielt. „Starten Sie eine
Mikrosonde, Timor.”, flüsterte ich meinem Untergebenen zu. „Das müssen wir
uns näher ansehen.” Die Mikrosonden sind nicht größer als terranische
Insekten und ähneln ihnen auch in Form und Farbe. Er hielt mir das ganze
Sortiment hin. „Welche hätten Sie denn gern?” Ich deutete auf eine, die wie
eine Bienenkönigin aussah, ohne zu wissen, wie passend das war. Er steckte
die Sonde in einen Aufsatz seiner Waffe, programmierte sie mit deren
Bedienelement und feuerte sie ab.

Die Bilder verrieten uns, dass der Operierte dies nicht freiwillig über sich
ergehen ließ. Kurz darauf filmte unsere Sonde die Ankunft der Vulkanier.
Zwischen uns entbrannte eine lebhafte Diskussion, ob dies wirklich der Grund
für ihre Entscheidung gewesen sein könnte. Timor stellte beispielsweise
fest, dass die Vulkanier ja keinen Schmerz und keine Angst empfinden würden
und eine Assimilation für sie somit keinen Schrecken darstellen würde.
Inara, meine rechte Hand, und Stellvertreterin stellte dagegen, dass sie
vermutlich sehr wohl ein Emotionszentrum besäßen, es allerdings fest unter
Kontrolle hätten. „Das muss ich selbst sehen.”, trennte ich die
„Streithähne”. Ich würgte ein Medikament herunter, das mich für Telepathie
unempfänglich machte und auch dafür sorgte, dass ich nicht telepathisch
erfasst werden konnte, nahm meinen Biozeichendetektor und ging auf den
Vulkanier zu, der Grade Cochrane die Hand schüttelte. Ein Scan, einmal
abspeichern und weg. Peinlicher Weise, zumindest, wenn man Vulkanier ist,
stellte sich heraus, dass Inara teilweise richtig gelegen hatte. Der Typ
hatte nicht nur ein Emotionszentrum, nein, es war auch voll aktiv, der
Genosse hatte nämlich ein Riesenproblem mit der Vorstellung der
Assimilation. Natürlich würde er nie darüber sprechen. Aber das beweist mal
wieder, dass sie auch nur Lebewesen sind wie du und ich. Ende meines
Berichtes

ENDE
von Bianca Trs,  Januar 2007

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